Arbeit mit Quellen/Bildquellen analysieren und interpretieren

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Version vom 24. April 2022, 11:08 Uhr von Matthias Scharwies (Diskussion | Beiträge) (kat)
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Ballhausschwur 1789

Bilder im Geschichtsunterricht sind Quellen eigener Art und bedürfen hinsichtlich ihres Einsatzes besonderer didaktischer Überlegungen und methodischer Anstrengungen. Sie werden im GU noch zu oft zur reinen Illustration verwendet, die eine Abbildung der Realität suggeriert.

(Stichwort: Quellenkritik) Leitfrage: Welche Lernziele lassen sich mit einem Bild besser als mit anderen Quellen, Medien oder Methoden erreichen? Wichtige Voraussetzung: Bildvorlagen guter Qualität

Bilder können vor allem für die folgenden Bereiche als Quellen dienen: Sachkultur, Mentalitätsgeschichte; „Propaganda“

Vorgehensweise bei der Interpretation von Bildern (nach Erwin Panowsky)

  1. Bildbeschreibung (ikonografische Bildbetrachtung) = Beschreibung dessen, was auf dem Bild zu sehen ist, Äußerung von Eindrücken
  2. Bildanalyse (ikonografische Bildanalyse) = Erschließen von Thema und Inhalt, Identifikation der Personen, Untersuchung der Darstellungsmittel)
  3. Bildinterpretation (ikonologische Bildinterpretation) = Zusammenfassende Deutung der Bildaussage im historischen Kontext Ziel: Den Blick der Schülerinnen und Schüler für das jeweils Zeittypische zu schärfen und ihnen langfristig ein elementares Verständnis der „visuellen Handschrift“ verschiedener historischer Zeiten zu vermitteln.

Achtung
Nicht von Bildaussage, sondern von Intention und Wirkung sprechen!


Verlangsamte Bildwahrnehmung (Michael Sauer[1]), Bildwahrnehmung schärfen (Christoph Hamann[2])

Das Foto als Mittel

Phase Funktion
Stundenbeginn Motivation, Problemstellung, Wiederholung
Arbeitsphase Veranschaulichung, Intensivierung, Festigung
Stundenende Zusammenfassung/Sicherung des Lernerfolgs, Wiederholung, Transfer, Problematisierung

Nach Christoph Hamann[3]

Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Fächern

Ausgehend von der Geschichte der Fotografie:

Phase Funktion
Die Anfänge der Fotografie Physik, Chemie
Die Entwicklung der Fotografie im 19. und 20. Jahrhundert Kunst, Sozialkunde
Die Erfindung der Digitalfotografie Informatik

Begrifflichkeiten

Folgende Begriffe sollen beim Sprechen über Bilder im Geschichtsunterricht helfen:

  • inszenieren, manipulieren, „Manipulierbarkeit von Wirklichkeit“ ...
  • Beglaubigung eines historischen Moments, beglaubigen ...
  • bildmächtig ...
  • Fälschung ...

Bearbeitungsmethoden

Handlungsorientierte Verfahren beim Einsatz von Fotografien im Geschichtsunterricht

Literatur:

  • Christoph Hamann: Bild - Abbild - Schlüsselbild. Zur Vergegenwärtigung von Vergangenheit durch Fotografien. In: Praxis Geschichte: Fotografien im Geschichtsunterricht. Januar 1/2006, S. 4-9, hier S. 7. (22 Vorschläge!)

Raster

Nachzeichnen

Ein Pergamentpapier oder Folie wird über das Bild gelegt, der Bildaufbau wird anschließend nachgezeichnet. Eine Schemaskizze entsteht. Das Verfahren soll die Bildwahrnehmung schärfen.

Puzzle

Weblinks

Bilder aus dem Bundesarchiv auf Commons

Für die deutsche und zum Teil auch europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts bietet eine Sammlung von 100.000 Fotos, die das Bundesarchiv unter der auf Commons zur Verfügung stellt, eine wahre Fundgrube dar.


Bundeszentrale für politische Bildung
Bilder in Geschichte und Politik (Dossier)
  1. Quelle nachtragen!
  2. Christoph Hamann: Bild - Abbild - Schlüsselbild. Zur Vergegenwärtigung von Vergangenheit durch Fotografien. In: Praxis Geschichte: Fotografien im Geschichtsunterricht. Januar 1/2006, S. 4-9, hier S. 7.
  3. Christoph Hamann: Bilderwelten und Weltbilder. Fotos, die Geschichte(n) mach(t)en. Teetz 2001. Zitiert nach Herwig Buntz: Fotografien im Geschichtsunterricht. Didaktische Überlegungen. In: Praxis Geschichte: Fotografien im Geschichtsunterricht. Januar 1/2006, S. 11-13, hier S. 11.
  4. 208 S., mit CD-ROM, € 19,80