Historische Stichworte/Paulskirche und Historische Stichworte/Revolutionen von 1830 bis 1831: Unterschied zwischen den Seiten

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Im Jahre 1830 kam es in Frankreich ("Julirevolution"), in Belgien und 1831 auch in Polen ("Novemberrevolution") zu Revolutionen.
In  der '''Paulskirche''' beriet sich ab dem 18. Mai 1848 die erste gewählte, deutsche verfassungsgebende Nationalversammlung, die aus 585 gewählten  Abgeordneten bestand.  


Diese Abgeordneten teilten sich in 3 Fraktionen auf. Die die rechts in der Paulskirche saßen, waren die [[Historische Stichworte/Konservatismus|Konservativen]], in der Mitte saßen die [[Historische Stichworte/Liberalismus|Liberalen]]  und links saßen diejenigen, die für eine starke Zentralgewalt, die Abschaffung der Monarchie und Einführung der [[Demokratie]] waren. Zu den Aufgaben der Paulskirche gehörte zum einen die Ausarbeitung der [[Grundrechte]], die zum Beispiel das Recht auf Meinungsäußerung sicherte.  
Frankreich: Nachdem Napoleon 1814/15 besiegt worden war, wurde Frankreich durch die Wiedereinsetzung des Bourbonen Ludwig XVIII. zu einer konstituellen Monarchie. Es kam zum Konflikt zwischen Liberalen, welche die Errungenschaften der Revolution von 1789 bewahrten und die Wiedereinführung einer Republik verlangten, und Ultra-Royalisten (Konservativen), welche gegen die Errungenschaften der Revolution von 1789 ankämpften.
Im Sommer 1830 kam es zu einer liberalen Mehrheit im Parlament, worauf Karl X. (der Nachfolger Ludwigs XVIII.) Erlasse unterschrieb, welche das Wahlgesetz und die Pressefreiheit einschränkte und die Abgeordnetenkammer auflösten. 
In Paris kam es anschließend zu dreitägigen Barrikadenkämpfen, mit dem Ergebnis, dass Paris in die Hände der Aufständigen fiel, und Karl X. am 2. August abdankte. Daraufhin riefen die Abgeordneten der Kammer Louis-Philippe I. als König der Franzosen aus.


Außerdem entwarfen sie eine erste Verfassung für einen deutschen Nationalstaat. Die Abgeordneten der Paulskirche arbeiteten eine konstitutionelle Monarchie aus. Das heißt, eine Monarchie, in der die Macht des Monarchen durch eine Verfassung beschränkt ist. Als Kaiser der Deutschen wollten sie den preußischen König Wilhelm IV., der die Krone allerdings nicht annahm, wodurch das Projekt der Paulskirche gescheitert war.


Belgien: Das heutige Belgien wurde während des [[Historische Stichworte/Wiener Kongress|Wiener Kongresses]] dem niederländischen König zugesprochen. Probleme entstanden unter anderem dadurch, dass die nördlichen Niederlanden protestantisch und Belgien katholisch war. Am 25. August 1830 kam es zu ersten Aufständen in Brüssel. Ziel war die Unabhängigkeit Belgiens. Einen Monat später (September 1830) erklärte Belgien seine Unabhängigkeit. Diese wurde am 4. November 1830 von den europäischen Großmächten anerkannt.


[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
Polen: Seit dem Wiener Kongress wurden die größten Teil des ehemaligen Polens vom russischen Zaren beherrscht. Nach den Revolutionen in Belgien und Frankreich kam es auch dort im November 1830 zu Aufständen. Ziel war die Unabhängigkeit Polens. Diese Revolution scheiterte allerdings im Oktober 1831. Daraufhin flohen viele Polen (ca. 30.000) nach Westeuropa. Einige dieser Flüchtlinge nahmen auch am [[Historische Stichworte/Hambacher Fest 1832|Hambacher Fest 1832]] teil, wo sie als Helden begrüßt und gefeiert wurden.
 
 
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Version vom 28. Februar 2014, 10:01 Uhr

Im Jahre 1830 kam es in Frankreich ("Julirevolution"), in Belgien und 1831 auch in Polen ("Novemberrevolution") zu Revolutionen.

Frankreich: Nachdem Napoleon 1814/15 besiegt worden war, wurde Frankreich durch die Wiedereinsetzung des Bourbonen Ludwig XVIII. zu einer konstituellen Monarchie. Es kam zum Konflikt zwischen Liberalen, welche die Errungenschaften der Revolution von 1789 bewahrten und die Wiedereinführung einer Republik verlangten, und Ultra-Royalisten (Konservativen), welche gegen die Errungenschaften der Revolution von 1789 ankämpften. Im Sommer 1830 kam es zu einer liberalen Mehrheit im Parlament, worauf Karl X. (der Nachfolger Ludwigs XVIII.) Erlasse unterschrieb, welche das Wahlgesetz und die Pressefreiheit einschränkte und die Abgeordnetenkammer auflösten.  In Paris kam es anschließend zu dreitägigen Barrikadenkämpfen, mit dem Ergebnis, dass Paris in die Hände der Aufständigen fiel, und Karl X. am 2. August abdankte. Daraufhin riefen die Abgeordneten der Kammer Louis-Philippe I. als König der Franzosen aus.


Belgien: Das heutige Belgien wurde während des Wiener Kongresses dem niederländischen König zugesprochen. Probleme entstanden unter anderem dadurch, dass die nördlichen Niederlanden protestantisch und Belgien katholisch war. Am 25. August 1830 kam es zu ersten Aufständen in Brüssel. Ziel war die Unabhängigkeit Belgiens. Einen Monat später (September 1830) erklärte Belgien seine Unabhängigkeit. Diese wurde am 4. November 1830 von den europäischen Großmächten anerkannt.

Polen: Seit dem Wiener Kongress wurden die größten Teil des ehemaligen Polens vom russischen Zaren beherrscht. Nach den Revolutionen in Belgien und Frankreich kam es auch dort im November 1830 zu Aufständen. Ziel war die Unabhängigkeit Polens. Diese Revolution scheiterte allerdings im Oktober 1831. Daraufhin flohen viele Polen (ca. 30.000) nach Westeuropa. Einige dieser Flüchtlinge nahmen auch am Hambacher Fest 1832 teil, wo sie als Helden begrüßt und gefeiert wurden.