Orient im Wandel und Islam in Deutschland: Unterschied zwischen den Seiten

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(→‎"Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben.": die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.)
 
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Noch vor wenigen Jahren  verstand man unter '''Orient im Wandel''' den Übergang vom Leben in der Wüste mit der Oasenwirtschaft hin zu Ressourcen Erdöl und Erdgas als  Entwicklungsfaktoren gemeint.
Die Frage, ob der [[Islam]] zu [[Deutschland]] gehöre, bewegt zurzeit wieder einmal die deutsche Öffentlichkeit.


Heute bereiten sich die Staaten auf ein Leben nach dem Öl (''peak oil'') vor. Daneben treten neben dem [[Nahostkonflikt]] weitere Konflikte entlang religiöser Linien auf.
== "Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." ==


Anstelle der Linklisten im alten Wiki könnte hier ein Lernpfad entstehen:
{{Zitat|Und dennoch: Wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt. Es ist längst Konsens, dass man Deutsch lernen muss, wenn man hier lebt. Es ist Konsens, dass in Deutschland deutsches Recht und Gesetz zu gelten hat. Für alle - wir sind ein Volk.


Es gibt Hunderttausende, die sich täglich für bessere Integration einsetzen. Viele - zum Beispiel als Integrationslotsen - freiwillig, uneigennützig und ehrenamtlich. Unsere Kommunen und die Länder leisten Beträchtliches, wenn sich Politik und Bürger zusammentun. Alle sollen gemeinsam das Netz weben, das unsere Gesellschaft in aller Vielfalt und trotz aller Spannungen zusammenhält.


# Traum von der arabischen Einheit
Auch wenn wir weiter sind, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt, sind wir ganz offenkundig nicht weit genug. Ja, wir haben Nachholbedarf, ich nenne als Beispiele: Integrations- und Sprachkurse für die ganze Familie, Unterrichtsangebote in Muttersprachen, islamischen Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern und selbstverständlich in deutscher Sprache. Und ja, wir brauchen auch viel mehr Konsequenz bei der Durchsetzung von Regeln und Pflichten - etwa bei Schulschwänzern. Das gilt übrigens für alle, die in unserem Land leben.
# Diktatoren - Garanten der Stabilität?
#* Koloniale Grenzziehungen Libyen, Irak
# mit Öl zum modernen Staat
# [[Orient im Wandel/Arabischer Frühling|Arabischer Frühling]]
# Bürgerkrieg in Syrien 2011-2019
# ISIS
# Leben nach dem Öl - Metropolen am Golf
[[Datei:Orient.jpg|zentriert]]


Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."|[http://www.bundespraesident.de/-,2.667040/Rede-von-Bundespraesident-Chri.htm Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen] (bundespraesident.de)}}


== Weblinks  ==
* [http://www.bundespraesident.de/-,2.667040/Rede-von-Bundespraesident-Chri.htm Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen] (bundespraesident.de)
* [https://wiki.zum.de/wiki/Kategorie:Arabischer_Fr%C3%BChling Seiten zum '''Arabischen Frühling''' im ZUM-Wiki]
** {{pdf-extern|http://www.bundespraesident.de/Anlage/original_667187/Vielfalt-schaetzen-Zusammenhalt-foerdern.pdf|„Vielfalt schätzen – Zusammenhalt fördern“ - Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 in Bremen}}


* {{zum|http://www.zum.de/Faecher/Ek/BAY/gym/Ek13-1/l3-3-1.htm|Merkmale und Abgrenzung, Beispielsländer}}
== "Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt." ==


=== Die Aussage von Innenminister Friedrich ===
{{Zitat|Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.|Innenminister Hans-Peter Friedrich am 3. März 2011}}


=== Naturraum - Kulturraum ===  
=== Zustimmung ===


* {{zum|http://www.zum.de/Faecher/Ek/BAY/gym/afrika/athog0.htm|Vom Atlas zum Hoggar}}
=== Ablehnung ===
: Fragmente zweier Exkursionen durch Tunesien und Algerien aus dem Jahr 1979/1981 mit fragmentalen Bezügen zur Behandlung im Unterricht - (( Manches bedürfte der Überarbeitung/Korrektur, dennoch wage ich die Vorführung zumindest der Bilder, damit man angesichts aller schrecklicher Bilder der Gegenwart einen Eindruck der Faszination Orient und seiner Landschaften bewusst wird.  ))


== Überblick ==
* [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,749531,00.html Islam-Debatte: Der Minister hat Unrecht - Ein Kommentar von Yassin Musharbash] (Spiegel-Online, 07.03.2011)
* [http://www.tagesschau.de/multimedia/animation/animation202.html Arabische Welt im Wandel] Interakive Karte animiert (Flash nötig)
:"Doch ab wann gehört man "historisch" überhaupt zu "Deutschland"? Die erste Moschee auf deutschem Boden ließ Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1732 in Potsdam errichten, für 20 türkische Garnisonssoldaten, die ihm der Herzog von Kurland geschenkt hatte. 1762 gab es in der preußischen Armee ein eigenes islamisches Korps. 1798 entstand in Berlin der erste islamische Friedhof. 1807 kämpften deutsche Muslime für Preußen gegen Napoleon."
* [http://blog.zeit.de/schueler/2011/03/22/arabische-revolutionen/ ZEIT für die Schule: Arabische Revolutionen] - Texte, Videos und Links für den Unterricht (Zeit-Online)


* [http://www.guardian.co.uk/world/interactive/2011/mar/22/middle-east-protest-interactive-timeline Arab spring: an interactive timeline of Middle East protests] (guardian.co.uk)
== "... die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland." ==
:"Ever since a man in Tunisia burnt himself to death in December 2010 in protest at his treatment by police, pro-democracy rebellions have erupted across the Middle East. Our interactive timeline traces key events"


== Einzelne Länder/Regionen ==
* [http://www.zeit.de/news/2012-05/31/bundespraesident-gauck-loest-mit-aeusserungen-zum-islam-debatte-aus-31215402 BUNDESPRÄSIDENT: Gauck löst mit Äußerungen zum Islam Debatte aus] (ZEIT-Online, 31.05.2012)
:"Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. «Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland», sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung «Die Zeit»."


*[http://www.bpb.de/themen/WYZ9NO,0,0,Krise_in_%C4gypten.html Bundeszentrale für pol. Bildung: '''Krise in Ägypten''' ]
* [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruenen-chef-oezedmir-kritisiert-gaucks-aeusserungen-zu-islam-a-836360.html Integrationsdebatte: Grünen-Chef kritisiert Gaucks Islam-Äußerungen] (Spiegel-Online, 01.06.2012)
*[http://www.bpb.de/themen/H4YJ8E,0,0,Iran_und_die_Revolution.html Bundeszentrale für pol. Bildung: '''Iran und die Revolution''']
::"Muslime gehören zu Deutschland, der Islam aber nicht so richtig: Für den Satz, mit dem er sich von Vorgänger Wulff distanzierte, wird Bundespräsident Joachim Gauck kritisiert. Grünen-Chef Cem Özdemir kann die Unterscheidung Gaucks nicht nachvollziehen. Die Muslime hätten schließlich ihre Religion mitgebracht."
*[http://www.bpb.de/themen/T24AZF,0,Fl%FCchtlingsansturm_auf_Lampedusa.html Bundeszentrale für pol. Bildung:''' Flüchtlingsansturm auf Lampedusa''']
*[http://www.bpb.de/themen/0RARDU,0,0,%DCbergangsregierung_in_Tunesien.html Bundeszentrale für pol. Bildung: '''Übergangsregierung in Tunesien''' ]


== Linkliste ==


* {{wpd|Islam in Deutschland}}
* {{wpd|Geschichte des Islams in Deutschland}}


[[Kategorie:Geschichte]]
== Siehe auch ==
 
* [[Islam]]
* [[Islam und Christentum in Mittelalter und Neuzeit]]
 
 
 
[[Kategorie:Deutsche Geschichte]]
[[Kategorie:Deutschland]]
[[Kategorie:Islam]]
[[Kategorie:Politik und Sozialwissenschaften]]

Version vom 1. Juni 2012, 12:59 Uhr

Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, bewegt zurzeit wieder einmal die deutsche Öffentlichkeit.

"Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland."

Und dennoch: Wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt. Es ist längst Konsens, dass man Deutsch lernen muss, wenn man hier lebt. Es ist Konsens, dass in Deutschland deutsches Recht und Gesetz zu gelten hat. Für alle - wir sind ein Volk.

Es gibt Hunderttausende, die sich täglich für bessere Integration einsetzen. Viele - zum Beispiel als Integrationslotsen - freiwillig, uneigennützig und ehrenamtlich. Unsere Kommunen und die Länder leisten Beträchtliches, wenn sich Politik und Bürger zusammentun. Alle sollen gemeinsam das Netz weben, das unsere Gesellschaft in aller Vielfalt und trotz aller Spannungen zusammenhält.

Auch wenn wir weiter sind, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt, sind wir ganz offenkundig nicht weit genug. Ja, wir haben Nachholbedarf, ich nenne als Beispiele: Integrations- und Sprachkurse für die ganze Familie, Unterrichtsangebote in Muttersprachen, islamischen Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern und selbstverständlich in deutscher Sprache. Und ja, wir brauchen auch viel mehr Konsequenz bei der Durchsetzung von Regeln und Pflichten - etwa bei Schulschwänzern. Das gilt übrigens für alle, die in unserem Land leben.

Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."
Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen (bundespraesident.de)

"Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt."

Die Aussage von Innenminister Friedrich

Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.
Innenminister Hans-Peter Friedrich am 3. März 2011

Zustimmung

Ablehnung

"Doch ab wann gehört man "historisch" überhaupt zu "Deutschland"? Die erste Moschee auf deutschem Boden ließ Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1732 in Potsdam errichten, für 20 türkische Garnisonssoldaten, die ihm der Herzog von Kurland geschenkt hatte. 1762 gab es in der preußischen Armee ein eigenes islamisches Korps. 1798 entstand in Berlin der erste islamische Friedhof. 1807 kämpften deutsche Muslime für Preußen gegen Napoleon."

"... die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland."

"Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. «Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland», sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung «Die Zeit»."
"Muslime gehören zu Deutschland, der Islam aber nicht so richtig: Für den Satz, mit dem er sich von Vorgänger Wulff distanzierte, wird Bundespräsident Joachim Gauck kritisiert. Grünen-Chef Cem Özdemir kann die Unterscheidung Gaucks nicht nachvollziehen. Die Muslime hätten schließlich ihre Religion mitgebracht."

Linkliste

Siehe auch