Der Essay/Schreibrezept: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Essay: Ein Rezept - zum freien Gebrauch
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     Sei rhetorisch, verwende z.B. Wiederholung, Reihung, Steigerung (Triaden).
     Sei rhetorisch, verwende z.B. Wiederholung, Reihung, Steigerung (Triaden).
     Rege Dich ruhig ein bisschen auf.  
     Rege Dich ruhig ein bisschen auf.  
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Inhaltlich orientierte Kriterien können dabei sehr nützlich sein:  
Inhaltlich orientierte Kriterien können dabei sehr nützlich sein:  
:Was weiß Verfasser/in von der Sache, über die er/sie schreibt?
#Was weiß Verfasser/in von der Sache, über die er/sie schreibt?
:Sind die relevanten Aspekte/Fragestellungen berücksichtigt?
#Sind die relevanten Aspekte/Fragestellungen berücksichtigt?
:Werden bei aller Offenheit dennoch plausible Schlussfolgerungen gezogen?
#Werden - bei aller Offenheit - nachvollziehbare Schlussfolgerungen gezogen?
 
==Siehe auch==
*[[Der Essay]]
*[[Rhetorik]]
 


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[[Kategorie:Sekundarstufe 2]]

Aktuelle Version vom 27. November 2018, 23:37 Uhr

Schreibpfad für einen Essay

Der Essay: Ein Rezept - zum freien Gebrauch

Eine Schreib-Rezeptur

Beginne nicht mit einem Basissatz, sondern z.B.

    mit dem Wort: Ich ...
    oder mit dem Wort: Nein ...
    oder mit einem: Das hatte ich mir schon immer gedacht.
    oder mit: Wer hätte gedacht, dass ...
    oder mit: Es lag/liegt schon lange in der Luft ...
    oder mit der Variation eines berühmten Zitates ("Ein Gespenst geht um in ....")
         Bitte nicht mit: Neulich / Gestern / Heutzutage / Immer wieder ...

Fahre dann fort mit der Beschreibung

    eines Sachverhaltes
    einer Stimmungslage
    eines Missverständnisses

Erläutere,

    was Dich zu dieser Meinung gebracht hat
    was Deine Meinungsänderung ausgelöst hat
    was Du für angebracht hältst
    worüber Du Dir noch im Unklaren bist
    wo aus Deiner Sicht Klärungsbedarf besteht

Setze Dich auseinander

    mit den Irrtümern der "Leute"
    mit deren Gründen und Anlässen
    mit den Sachverhalten
    mit der allgemeinen Meinung

Abschließend:

    Gelange zu pointierten d.h. zugespitzt formulierten Schlussfolgerungen
    Äußere gegebenenfalls auch Deine Ratlosigkeit angesichts ...
    Fordere auf zum Nachdenken / Umdenken / Aufgeben / Abhaken ...

Zum Stil:

    Sei mutig und selbstbewusst!
    Sage "Ich" (statt man)!
    Scheue keine Übertreibung, mache diese aber erkennbar!
    Verwende Bilder und Vergleiche!
    Sei rhetorisch, verwende z.B. Wiederholung, Reihung, Steigerung (Triaden).
    Rege Dich ruhig ein bisschen auf.

Ein solches Rezept mag für gewagt und irreführend gehalten werden, insofern es zur stilistischen Überdosierung führen kann. Solche Risiken müssen in Kauf genommen und durch intensive Feedback-Verfahren aufgefangen werden.

Inhaltlich orientierte Kriterien können dabei sehr nützlich sein:

  1. Was weiß Verfasser/in von der Sache, über die er/sie schreibt?
  2. Sind die relevanten Aspekte/Fragestellungen berücksichtigt?
  3. Werden - bei aller Offenheit - nachvollziehbare Schlussfolgerungen gezogen?

Siehe auch