Inkscape und Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Beliebige Berechnungen mit der Stoffmenge: Unterschied zwischen den Seiten

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Mengenangaben in der Chemie können mit vier Größen gmacht werden, die jede zueinander proportional ist.
'''Inkscape''' ist ein Open-Source-Vektorgrafikeditor, dessen Fähigkeiten mit denen von kommerziellen Produkten Illustrator, Freehand, CorelDraw oder Xara X vergleichbar sein soll. Verwendet wird das vom W3C standardisierte '''SVG'''-Dateiformat (''Scalable Vector Graphics''). Es können Formate wie PostScript, EPS, JPEG, PNG und TIFF importiert werden. Exportiert werden PNG sowie verschiedene vektorbasierte Formate.


Inkscape ist noch in Entwicklung, hat aber inzwischen einen Status erreicht, in dem es für die meisten produktiv einsetzbar ist und außerdem stabil genug läuft, damit die mühevoll erstellte Zeichnung nicht mit einem Absturz plötzlich weg ist.
*Die '''Masse m''' wird in kg angegeben und kann mit einer Waage bestimmt werden.
*Die '''Teilchenanzahl N''' gibt die Anzahl der kleinsten Teilchen (''je nach Stoff Atome, Molekül oder Einheiten)'' an und ist vor allem bei Angaben wie ppm (=Parts per Million) interessant, die oft beim Luftverunreinigungen mit gasförmigen Stoffen genutzt wird.
*Die '''Stoffmenge n''' macht ähnliche Angaben wie die Teilchenanzahl und gibt die Menge an "Mol" an. Der Vorteil der Stoffmenge ist, dass man mit kleineren Zahlen als bei der Teilchenanzahl arbeitet.
*Das '''Volumen V''' ist für Gase und Flüssigkeiten sehr gebräuchlich, allerdings hängt das Volumen von Gase stark von der Temperatur ab. Je nach Menge gibt man das Volumen bei Gasen meist in Liter bei Feststoffen und Flüssigkeiten meist in cm³ an. Das Volumen bei Feststoffen anzugeben ist eher unüblich, wenn es nicht einen besondern Grund hat.


[[File:Inkscape 0.46.png|right|400px|Ein Beispiel für die Möglichkeiten von Inkscape ... sicher nicht für Anfänger]]Unter anderem ermöglicht Inkscape die Arbeit mit verschiedensten Formen, Pfaden, Texten, Markierungen, Klonen, Transparenzeffekten (alpha), Transformationen, Farbverläufen, Mustern und Gruppen. Außerdem unterstützt Inkscape auch Knotenbearbeitung, Ebenen, komplexe Pfadoperationen, Bitmaptracing, pfadgebundene Texte, objektumfließenden Text, direkte XML-Bearbeitung und vieles mehr.  
Die folgene Darstellung zeigt, wie diese vier Größen voneinander abhängen. Auf den Verbindunglinien gibt es jeweils eine Formel und eine Konstante, über die die zwei Größen zusammenhängen. Teilweise sind die Konstanten abhängig vom Stoff, teilweise aber nicht.


== Download und Installation ==
<center>[[File:Zusammenhang zwischen Masse, Stoffmenge, Volumen und Teilchenanzahl.svg]]</center>
Von der [https://inkscape.org/de/ Projekt-Homepage] findet man nicht nur die [http://inkscape.org/download/?lang=de Download-Seite] (''für Windows, Linux, Mac'') sondern auch viele zusätzliche Hinweise. Nicht alle Seiten sind in deutsch verfügbar!


== Einstieg ==
*Die '''Dichte ρ''' (rho) ist eine Stoffeigenschaft, die vom Stoff und auch von den äußeren Bedinungen abhängt. Daher muss man bei Berechnungen immer fragen, wie diese sind. Hier kann ich von Masse in Volumen und umgekehrt umrechnen.
Inkscape ist sicher nicht einfach zu bedienen, vor allem weil es schon einen großen Werkzeug-Umfang hat. Allerdings sind die grundlegenden Bedienkonzepte genau die gleichen, wie in anderen Zeichenprogrammen. Hier ein paar Informationen zu vorhandenen Tutorials und wie man anfangen könnte.
*Die '''Masse eines Teilchen m(1 Teilchen)''' ermöglicht die Umrechnung zwischen Masse und Teilchenanzahl. Die Masse eines Teilchens kann man mit Hilfe des Periodensystem bestimmen, wenn man die Formel des Stoffes und damit der Teilchen kennt.
*Die '''Avogadro-Konstante N<sub>A</sub>''' ist ein Wert, der immer identisch ist, egal für welchen Stoff und für welche Bedingung.
*Die '''Molmasse M''' gibt die Masse von einem Mol eines Stoffes an. Man berechnet sie wie die Masse eines Teilchens, sie hat aber die Einheit g/mol.
*Das '''Molvolumen V<sub>m</sub>''' gibt das Volumen von einem Mol eines Stoffes an. Sinnvoll ist dies nur bei Gasen, da Gase ja für eine bestimmte Teilchenanazahl immer das gleiche Volumen haben (''siehe → [[Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Satz von Avogadro|Satz von Avogadro]]''). Wie die Dichte, ist das Mol-Volumen (besonders bei Gasen) von der Temperatur und dem Druck anhängig, was man deshalb immer angeben muss.


{{Box|TIPP für Tutorials|2=Bei allen Tutorials, egal in welcher Form, sollte man das Programm im Hintergrund laufen haben und den Anweisungen folgen und alles gleich ausprobieren. Nur so lernt man die Benutzung wirklich kennen|3=Hervorhebung2}}
== Allgemeine Vorgehehensweise ==
Bei allen stöchiometrischen Berechnungen mit Hilfe der Stoffmenge macht man sich das Stoffmengenverhältnis bei einer Reaktion zunutze, um damit zu der gegebenen Menge die gesuchte zu berechnen. Im Gegensatz vom Massenverhältnissen (''siehe Seite [[Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen von Massenverhältnissen|Berechnungen von Massenverhältnissen]]'') haben wir hier recht einfache Zahlenverhältnisse. Allerdings muss ein gegebener Wert eventuell erst einmal in Mol umgerechnet werden.


Eine [https://www.youtube.com/playlist?list=PL7t--pdJV9F2u4nwL4rGzG_YRQyUPt9AF Sammlung von Videos], in denen nach und nach Funktionen in Inkscape vorgestellt werden, kann genutzt werden, um sich nach und nach einzuarbeiten.
<u>Die Berechnungen laufen dann allgemein folgendermaßen ab:</u>
Umrechung gegebene Menge in Stoffmenge → Anwendung Stoffmengenverhältnis → Umrechnung Stoffmenge  und gesuchte Menge


=== Schriftliche Anleitungen ===
=== Beispiel 1 ===
Auf der '''Projekthomepage''' gibt es eine [https://inkscape.org/lernen/bucher/ Dokumentations-Seite] und dort findet man Tutorials zu verschiedenen Themen (Grundlagen, Fortgeschrittene Benutzung, Formen usw.). Diese Tutorials sind textbasiert und es werden neben den Maus-Aktionen auch Kurzbefehle für die Tastatur vorgestellt.
{{Box|Aufgabenstellung|2=Magnesium reagiert mit Wasser zu Wasserstoff und Magnesiumoxid. Wieviel Wasserstoff kann maximal aus 10 g Magnesium entstehen?|3=Üben}}


: ''Besonders geeignet für Leute, die lieber alles in Ruhe machen und sich durch Videos zu sehr gehetzt fühlen.''
'''1. Schritt Reaktionsgleichung aufstellen:'''


Für Einsteiger sind die ersten Anleitungen interessant:
<center><math>Mg \ + \ H_2O \ \longrightarrow \ MgO \ + \ H_2</math></center>
* [https://inkscape.org/doc/basic/tutorial-basic.de.html Grundlagen-Tutorial]
... dabei erkennt kann, dass das Stoffmengenverhältnis von <math>n(Mg) : n(H_2) = 1 : 1</math> ist.
* [https://inkscape.org/doc/advanced/tutorial-advanced.de.html Fortgeschrittenen-Tutorial]
* [https://inkscape.org/doc/shapes/tutorial-shapes.de.html Formen-Tutorial] ... ''mit Formen sind spezielle Werkzeuge gemeint, die auf das Zeichnen bestimmter Formen spezialisiert sind, wie Rchteck, Sterne, Spiralen usw..''
* [https://inkscape.org/doc/tips/tutorial-tips.de.html Tipps und Tricks] ... ''nur sinnvoll, wenn man sich schon etwas auskennt!''




=== Spezielle Anleitungen für Chemie ===
'''2. Schritt Gegebenen Wert in Mol umrechnen:'''
 
* Gegeben: m(Mg) = 10 g
'''Gebogenes Kabel oder Schlauch zeichnen'''
* Gesucht: n(Mg) = ?
 
Anhand des Schaubildes oben kann erkennen, welche Umrechnung bzw. welche Formel man braucht, nämlich
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'''Nachzeichnen eines Bildes'''
 
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'''Lange Anleitungen, wie man eine Zeichnung zusammensetzt und anpasst'''
 
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/A2tF2aVCWvQ" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>
 
 
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/jMJDeYNWSGw" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>
 
=== SVG konvertieren ===
Grafik-Dateien im [[SVG]]-Format können mit Inkscape leicht ins PNG-Format konvertiert werden. Dazu sind folgende Schritte nötig:
# Datei in Inkscpae öffnen
# -> Datei -> Bitmap exportieren...
## Über "Dateiname" das gewünschte Verzeichnis auswählen und den gewünschten Dateinamen (ohne Endung) eingeben
## Auf "Exportieren" klicken - legt gewünschte Datei mit Endung .png an
 
[[Kategorie:Informatik]]

Version vom 9. August 2019, 18:19 Uhr

Mengenangaben in der Chemie können mit vier Größen gmacht werden, die jede zueinander proportional ist.

  • Die Masse m wird in kg angegeben und kann mit einer Waage bestimmt werden.
  • Die Teilchenanzahl N gibt die Anzahl der kleinsten Teilchen (je nach Stoff Atome, Molekül oder Einheiten) an und ist vor allem bei Angaben wie ppm (=Parts per Million) interessant, die oft beim Luftverunreinigungen mit gasförmigen Stoffen genutzt wird.
  • Die Stoffmenge n macht ähnliche Angaben wie die Teilchenanzahl und gibt die Menge an "Mol" an. Der Vorteil der Stoffmenge ist, dass man mit kleineren Zahlen als bei der Teilchenanzahl arbeitet.
  • Das Volumen V ist für Gase und Flüssigkeiten sehr gebräuchlich, allerdings hängt das Volumen von Gase stark von der Temperatur ab. Je nach Menge gibt man das Volumen bei Gasen meist in Liter bei Feststoffen und Flüssigkeiten meist in cm³ an. Das Volumen bei Feststoffen anzugeben ist eher unüblich, wenn es nicht einen besondern Grund hat.

Die folgene Darstellung zeigt, wie diese vier Größen voneinander abhängen. Auf den Verbindunglinien gibt es jeweils eine Formel und eine Konstante, über die die zwei Größen zusammenhängen. Teilweise sind die Konstanten abhängig vom Stoff, teilweise aber nicht.

Zusammenhang zwischen Masse, Stoffmenge, Volumen und Teilchenanzahl.svg
  • Die Dichte ρ (rho) ist eine Stoffeigenschaft, die vom Stoff und auch von den äußeren Bedinungen abhängt. Daher muss man bei Berechnungen immer fragen, wie diese sind. Hier kann ich von Masse in Volumen und umgekehrt umrechnen.
  • Die Masse eines Teilchen m(1 Teilchen) ermöglicht die Umrechnung zwischen Masse und Teilchenanzahl. Die Masse eines Teilchens kann man mit Hilfe des Periodensystem bestimmen, wenn man die Formel des Stoffes und damit der Teilchen kennt.
  • Die Avogadro-Konstante NA ist ein Wert, der immer identisch ist, egal für welchen Stoff und für welche Bedingung.
  • Die Molmasse M gibt die Masse von einem Mol eines Stoffes an. Man berechnet sie wie die Masse eines Teilchens, sie hat aber die Einheit g/mol.
  • Das Molvolumen Vm gibt das Volumen von einem Mol eines Stoffes an. Sinnvoll ist dies nur bei Gasen, da Gase ja für eine bestimmte Teilchenanazahl immer das gleiche Volumen haben (siehe → Satz von Avogadro). Wie die Dichte, ist das Mol-Volumen (besonders bei Gasen) von der Temperatur und dem Druck anhängig, was man deshalb immer angeben muss.

Allgemeine Vorgehehensweise

Bei allen stöchiometrischen Berechnungen mit Hilfe der Stoffmenge macht man sich das Stoffmengenverhältnis bei einer Reaktion zunutze, um damit zu der gegebenen Menge die gesuchte zu berechnen. Im Gegensatz vom Massenverhältnissen (siehe Seite Berechnungen von Massenverhältnissen) haben wir hier recht einfache Zahlenverhältnisse. Allerdings muss ein gegebener Wert eventuell erst einmal in Mol umgerechnet werden.

Die Berechnungen laufen dann allgemein folgendermaßen ab: Umrechung gegebene Menge in Stoffmenge → Anwendung Stoffmengenverhältnis → Umrechnung Stoffmenge und gesuchte Menge

Beispiel 1

Aufgabenstellung
Magnesium reagiert mit Wasser zu Wasserstoff und Magnesiumoxid. Wieviel Wasserstoff kann maximal aus 10 g Magnesium entstehen?

1. Schritt Reaktionsgleichung aufstellen:

... dabei erkennt kann, dass das Stoffmengenverhältnis von ist.


2. Schritt Gegebenen Wert in Mol umrechnen:

  • Gegeben: m(Mg) = 10 g
  • Gesucht: n(Mg) = ?

Anhand des Schaubildes oben kann erkennen, welche Umrechnung bzw. welche Formel man braucht, nämlich