Am Anfang war das Feuer/LE01 Was macht den Menschen zum Menschen? und Am Anfang war das Feuer/LE02 Zeitreise in die Steinzeit: Unterschied zwischen den Seiten

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== Texte ==
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=== Was unterscheidet den Menschen vom Affen / Tier? ===
[[File:Darwin-chart.PNG|right|300px]]
Vor ca. 2 Millionen Jahren begannen die Vorfahren der heutigen Menschen den Urwald zu verlassen und die Savanne zu besiedeln. Um in dieser Graslandschaft mit wenigen Bäumen Feinde rechtzeitig entdecken zu können, richteten sich die Menschen immer wieder auf.


Der aufrechte Gang ermöglichte es den Menschen die vorderen Gliedmaßen zum Greifen von Gegenständen zu verwenden.
== Interaktive Übungen ==
 
Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:
Da die Augen beim aufrechten Gang weiter sehen konnten, wurden mehr visuelle (=''sichtbare'') Informationen aufgenommen. Um diese zu verarbeiten, wurde eine größere Gehirnmasse benötigt.
 
Wusstet ihr schon, dass das Gehirn bis zu einem Drittel der aufgenommenen Energie benötigt? Damit das Gehirn wachsen konnte, brauchten die Menschen mehr und bessere Nahrung. Als ausdauernde Läufer schafften sie es, Tiere solange zu verfolgen, bis diese erlegt werden konnten. Die proteinreiche (=''eiweißreiche'') Nahrung ermöglichte ein stetiges Wachstum des Gehirns.
 
 
=== Lucy ===
'''Lucy''' ist der Name, den Forscher einer frühmenschlichen Frau gaben, deren gut erhaltenes Skelett eindeutige Anpassungen an den aufrechten Gang zeigt. Sie gehört zu den {{wpde|Australopithecus afarensis}}, die eine der bekanntesten Arten der Gattung ''Australopithecus'' ist. Sie lebte vor ca. 4 bis 2.9 Millionen Jahren.
 
Stammesgeschichtlich wird ''Australopithecus afarensis'' in die Nähe der Entwicklungsline zur Gattung ''Homo'' gestellt und damit auch zum heutigen Menschen ''Homo sapiens''.
 
Bekanntestes Fossil der Art ist Lucy. Lucy wurde in Hadar, Äthiopien, im Jahr 1974 von Donald Johanson und Tom Gray gefunden. Sie war wohl eine erwachsene Frau von etwa 25 Jahren (obwohl einige Forscher den Fund auch für männlich halten). Ihr Skelett zählt zu den besterhaltenen Skeletten der frühen echten Menschen. Lucy starb vor etwa 3,2 Millionen Jahren. Der Skelettbau zeigt eindeutige Anpassungen an den aufrechten Gang.


Der aufrechte Gang ist auch durch Fußspuren belegt, die Mary Leakey in vulkanischer Asche von Laetoli in Äthiopien fand. Laut William Sellars von der ''Universität in Loughbourough'' belegen die Spuren, dass sich ''Australopithecus afarensis'' mit 0,6 und 1,3 m/s in völlig aufrechten Gang fortbewegte. Die Berechnung wurde anhand der Abmessungen von Lucy und den Spuren mittels einer Modellsimulation durchgeführt.
<div class="lueckentext-quiz">
Gegen Ende der letzten Eiszeit, vor 12.000 bis 14.000 Jahren, gab es in Mitteleuropa große ''Rentier''- und Wildpferdherden. Die Landschaft in dieser Zeit war eine mit Gräsern, Kräutern und nur wenigen Bäumen bewachsene ''Steppe'' oder Tundra. An den Wanderwegen der Wildtiere errichteten die Menschen der späten ''Altsteinzeit'' ihre Jägerlager.


=== Neandertaler vs Homo Sapiens ===
Die Jagdtiere gaben den Menschen Fleisch, Fett, Sehnen und ''Felle'' . Die Knochen wurden aufgeschlagen, um an das nahrhafte ''Mark'' zu kommen und um daraus Werkzeuge wie ''Speerschleudern'' zu schnitzen. Aus dem Geweih der Rentiere machten die Jäger Speerspitzen und schön geschnitzte ''Nähnadeln''. </div>
[[Datei:Homo neanderthalensis - reconstruction - MUSE.jpg|miniatur|hochkant|Rekonstruktion eines männlichen Neandertalers im [[#Neanderthal Museum|Neanderthal Museum]]]]
[[File:Cova de Can Sadurni.jpg|600px|Familie in der Höhle]]
Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:
<div class="lueckentext-quiz">


[[Datei:Carte Neandertaliens classiques-de.svg|miniatur|left|hochkant=1.5|Fossilfunde „klassischer“ Neandertaler (Auswahl)]]
Neben dem Jagen aßen sie alles, was sie fanden - sie waren ''Jäger'' und ''Sammler''. Wenn die Tiere weiterzogen oder die Beeren und ''Nüsse'' alle gesammelt waren, zogen die Menschen weiter. Deshalb nennt man sie ''Nomaden''.  
Der '''Neandertaler''' (früher auch: Neanderthaler; Homo neanderthalensis) ist ein ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen aus der Gattung Homo. Die Bezeichnung „Neandertaler“ geht auf das Neandertal, einen zwischen den Städten Erkrath und Mettmann gelegenen Talabschnitt der Düssel zurück.  


{{clear}}
Die Menschen am Ende der letzten Eiszeit nutzten auch, was ihnen die Natur in der Umgebung ihres Lagerplatzes außerdem bot: Pflanzen, Wasser und Steine. Die gesammelten Pflanzen waren eine vitaminreiche Nahrung und die Pflanzenreste in getrocknetem Zustand noch als ''Brennmaterial'' zu verwenden. Lange dünne Stämme von Kiefern und Birken wurden zu Gerüsten für die ''Zelte'' oder als Schäfte für die Speere verarbeitet.  
 
Aus Feuersteinen stellten sie Werkzeuge wie Klingen, Schaber, Stichel und ''Bohrer'' her. Feuerstein gab es aber nur an bestimmten Stellen und wurde oft von weither transportiert.
=== Die Entdeckung des Feuers ===
<blockquote>
Wann genau unsere Vorfahren begannen, das Feuer zu nutzen, darüber wird unter den Wissenschaftlern gestritten. Vermutlich fing der Homo Erectus (lateinisch: "der aufgerichtete Mensch") damit an, der vor 1,8 Millionen Jahren als weitere Urmenschenart hinzukam. Allerdings glauben die Forscher heute, dass die Menschen damals das Feuer noch nicht selber entzünden konnten. Streichhölzer und Feuerzeuge gab es noch nicht. Unsere Urahnen hielten jedoch einen natürlich entstandenen Brand als Lagerfeuer am Leben.<br>
Schon damit änderte sich vieles: Die Steinzeitmenschen konnten nun ihre Nahrung kochen, sie konnten aus Ton geformte Gefäße durch Brennen festigen. Vor allem das Erhitzen des Essens machte für die Menschen einen großen Unterschied: Manche Wurzeln wurden erst durch Kochen genießbar, vieles wurde bekömmlicher und leichter zu verdauen. So hatten Magen und Darm weniger Arbeit und die Menschen konnten durch das Essen mehr Energie aufnehmen. Davon hatte vor allem das Gehirn etwas - es wurde im Laufe der folgenden Jahrtausende immer größer.<br>
Und dann, vor 32 000 Jahren, wurde es erfunden: das erste Feuerzeug. Die Menschen entdeckten, dass ein Funke entsteht, wenn sie zwei bestimmte Steine aufeinander schlugen. Der eine enthielt das Mineral Pyrit (auch Schwefelkies genannt) und der zweite war ein Feuerstein. Mit dem Funken ließ sich Reisig oder Zunderschwamm zum Glimmen bringen. "Das brennt wie Zunder", sagen wir heute noch - und beziehen uns damit auf einen Pilz namens Zunderschwamm, der an Baumstämmen wächst und besonders gut zum Feuermachen geeignet ist. Er ist sozusagen der erste Grillanzünder. Seitdem war es nicht mehr ganz so schlimm, wenn doch einmal das Lagerfeuer ausging - vorausgesetzt, man hatte ein Stück Pyrit zur Hand.<br>
<cite>[https://www.geo.de/geolino/mensch/3793-rtkl-geschichte-die-entdeckung-des-feuers Die Entdeckung des Feuers] (geolino)</cite>
</blockquote>
 
== Interaktive Übungen ==
=== Hominisation - Die Entwicklung vom Menschen ===
<div class="zuordnungs-quiz">
'''Welche Vorteile brachten folgende Veränderungen.'''
{|
|-
| aufrechter Gang || größeres Sichtfeld ||  Greifen von Gegenständen
|-
| Jagd || proteinreichere Nahrung || neue Nahrungsquellen
|-
| größeres Gehirn || höhere Intelligenz || Erfolg bei der Jagd
|}
</div>
</div>


=== Am Anfang war das Feuer ===
<div class="lueckentext-quiz">
Anfangs hielten unsere Urahnen einen natürlich entstandenen Brand als '''Lagerfeuer''' am Leben.
Schon damit änderte sich vieles: Mit Feuer konnte man Nahrung '''kochen''': Manche Wurzeln wurden erst durch Kochen genießbar, vieles wurde '''bekömmlicher''' und leichter '''zu verdauen'''. So hatten Magen und Darm weniger Arbeit und die Menschen konnten durch das Essen mehr Energie aufnehmen. Davon hatte vor allem das Gehirn etwas - es wurde im Laufe der folgenden Jahrtausende immer größer.
Und dann, vor 32 000 Jahren, wurde es erfunden: das erste '''Feuerzeug'''. Wenn man das Mineral Pyrit (auch Schwefelkies genannt) und ein '''Feuerstein''' aneinanderschlägt, entstehen '''Funken'''. Mit dem Funken ließ sich Reisig oder Zunderschwamm zum Glimmen bringen. </div>
=== Neandertaler ===
<div class="lueckentext-quiz">
Vor etwa 70 000 Jahren haben sich ein paar '''Homo sapiens''' von Ostafrika aus auf den Weg gemacht. Im Mittelmeerraum, stießen diese Vorfahren der heutigen Erdbevölkerung erstmals auf eine andere ''Menschenart'', die aus dem Norden gekommen war: Auch der '''Neandertaler''' stammte einmal aus Afrika, seine Vorfahren hatten sich nur bereits vor etwa 400 000 Jahren auf den Weg gemacht.
Man kann nur spekulieren, wie diese Begegnungen zwischen den beiden ''Menschenarten'' abliefen - blieb es friedlich, gab es Kämpfe? Fest steht, dass Homo sapiens und Homo neanderthalensis gemeinsame Kinder hatten. Und praktisch alle Nichtafrikaner dieser Welt sind Nachkommen dieser Vermischung. Wie ein fernes Echo findet man heute noch durchschnittlich etwa anderthalb bis zwei Prozent ''Neandertaler-Erbgut'' in der DNA der meisten ''Menschen''.
</div>


{{LernpfadNeu/Lerneinheit}}
{{LernpfadNeu/Lerneinheit}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{wpde|Hominisation|Hominisation (Menschwerdung)}}
 
* {{wpde|Neandertaler}}
* {{wpde|Neandertaler}}
* [https://www.geo.de/geolino/mensch/3793-rtkl-geschichte-die-entdeckung-des-feuers Die Entdeckung des Feuers] (geolino)
* [https://www.mpg.de/11532666/neandertaler-dna Neandertaler-DNA beeinflusst, wie leicht wir bräunen] (Max-Planck-Gesellschaft)<br>Neandertaler-Erbgut beeinflusst Eigenschaften wie Hautton und Haarfarbe heute lebender Menschen




[[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]]
[[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]]

Aktuelle Version vom 5. September 2023, 06:55 Uhr

Aufgabe
  1. Schau das Lernvideo.
  2. Überprüfe in den interaktiven Übungen, ob Du alles verstanden hast.

Interaktive Übungen

Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:

Gegen Ende der letzten Eiszeit, vor 12.000 bis 14.000 Jahren, gab es in Mitteleuropa große Rentier- und Wildpferdherden. Die Landschaft in dieser Zeit war eine mit Gräsern, Kräutern und nur wenigen Bäumen bewachsene Steppe oder Tundra. An den Wanderwegen der Wildtiere errichteten die Menschen der späten Altsteinzeit ihre Jägerlager.

Die Jagdtiere gaben den Menschen Fleisch, Fett, Sehnen und Felle . Die Knochen wurden aufgeschlagen, um an das nahrhafte Mark zu kommen und um daraus Werkzeuge wie Speerschleudern zu schnitzen. Aus dem Geweih der Rentiere machten die Jäger Speerspitzen und schön geschnitzte Nähnadeln.

Familie in der Höhle Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:

Neben dem Jagen aßen sie alles, was sie fanden - sie waren Jäger und Sammler. Wenn die Tiere weiterzogen oder die Beeren und Nüsse alle gesammelt waren, zogen die Menschen weiter. Deshalb nennt man sie Nomaden.

Die Menschen am Ende der letzten Eiszeit nutzten auch, was ihnen die Natur in der Umgebung ihres Lagerplatzes außerdem bot: Pflanzen, Wasser und Steine. Die gesammelten Pflanzen waren eine vitaminreiche Nahrung und die Pflanzenreste in getrocknetem Zustand noch als Brennmaterial zu verwenden. Lange dünne Stämme von Kiefern und Birken wurden zu Gerüsten für die Zelte oder als Schäfte für die Speere verarbeitet. Aus Feuersteinen stellten sie Werkzeuge wie Klingen, Schaber, Stichel und Bohrer her. Feuerstein gab es aber nur an bestimmten Stellen und wurde oft von weither transportiert.


Weblinks