Am Anfang war das Feuer/LE02 Zeitreise in die Steinzeit und Am Anfang war das Feuer/LE04 Höhlenmalerei: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Kunst in verborgenen Tiefen'''
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Im flackernden Licht werden sie unmittelbar lebendig: Mächtige Bisons und Mammuts ziehen vorüber, Löwen lauern auf ihre Beute, ein Wisent fällt dem gezielten Stoß eines Jägers zum Opfer und Wildpferde rasen über die Steppe.
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Fasziniert steht der heutige Mensch vor den ersten künstlerischen Darstellungen seiner Ahnen. Vor etwa 32.000 Jahren entstanden in Europa die ersten Kunstwerke in Höhlen. Altamira und Lascaux gehören zu den beeindruckendsten Fundstätten eiszeitlicher Kunst. Bereits 1575 entdeckte man in der Höhle von Rouffignac erste Malereien, ohne jedoch deren Bedeutung zu ahnen. Noch 1879, als die Bilderhöhle von Altamira entdeckt wurde, zweifelten die Wissenschaftler zunächst an ihrer Echtheit.
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Ausführung, Größe und Lage der Felsbilder sind sehr unterschiedlich. Die eiszeitlichen Menschen kannten bereits verschiedene Techniken. Es lassen sich Ritzzeichnungen, Flach- und Hochreliefs sowie farbige Wandmalereien unterscheiden. Für die Farben wurden verschiedene Mineralien benutzt. Mit Ocker erzielte man unterschiedliche Brauntöne. Schwarz gewann man aus Holzkohle. Die Künstler nutzten geschickt die Farbgebung und Struktur des Felsens aus. Gemalt wurde mit den Fingern oder mit Pinseln aus Holz oder Pflanzenstengeln. Auch wurde eine Art „eiszeitlicher Airbrush" verwendet, indem man mit einem Röhrchen Farbpigmente auf den Felsen aufblies.
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Tiere, Menschen und Symbole wurden dargestellt. Untersuchungen in den europäischen Höhlen zeigen, dass besonders häufig Pferde und Wisente auftreten, darüber hinaus fand man Steinböcke, Hirsche, Mammuts, Rentiere und verschiedene Raubtiere. Sogar Darstellungen von Nashörnern und Fischen sind bekannt. Bei den eher seltenen Menschendarstellungen wird die Frau häufiger als der Mann gezeichnet.
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Die Bilder verdeutlichen die Nähe des Eiszeitmenschen zu seiner Umwelt. Es ist zu vermuten, dass in der Höhlenkunst erste Äußerungen von Kult und Religion zu fassen sind. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei den Bilderhöhlen um Heiligtümer, zumal viele Bilder weit im Inneren der Höhlen liegen. Ob diese Orte zum alltäglichen Leben, d.h. als Wohnstätte, aufgesucht wurden, ist nicht geklärt.<br>
<cite style="float:right;text-align:right;">Text aus der Ausstellung "Mensch, Eiszeit und Naturgewalten", Historisches Museum der Pfalz, Speyer, 2000</cite>
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== Interaktive Übungen ==
== Interaktive Übungen ==
Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:
[[File:Two and three middle fingers closed hand stencils - Google Art Project.jpg|300px]]
 
<div class="lueckentext-quiz">
Gegen Ende der letzten Eiszeit, vor 12.000 bis 14.000 Jahren, gab es in Mitteleuropa große ''Rentier''- und Wildpferdherden. Die Landschaft in dieser Zeit war eine mit Gräsern, Kräutern und nur wenigen Bäumen bewachsene ''Steppe'' oder Tundra. An den Wanderwegen der Wildtiere errichteten die Menschen der späten ''Altsteinzeit'' ihre Jägerlager.
 
Die Jagdtiere gaben den Menschen Fleisch, Fett, Sehnen und ''Felle'' . Die Knochen wurden aufgeschlagen, um an das nahrhafte ''Mark'' zu kommen und um daraus Werkzeuge wie ''Speerschleudern'' zu schnitzen. Aus dem Geweih der Rentiere machten die Jäger Speerspitzen und schön geschnitzte ''Nähnadeln''. </div>
[[File:Cova de Can Sadurni.jpg|600px|Familie in der Höhle]]
Setze die Wörter richtig in den Lückentext ein:
<div class="lueckentext-quiz">


Neben dem Jagen aßen sie alles, was sie fanden - sie waren ''Jäger'' und ''Sammler''. Wenn die Tiere weiterzogen oder die Beeren und ''Nüsse'' alle gesammelt waren, zogen die Menschen weiter. Deshalb nennt man sie ''Nomaden''.  
<div class="lueckentext-quiz">
Höhlenmalereien sind die ältesten uns bekannten ''Kunstwerke''. Vielleicht wollte man das ''Jagdglück'' beschwören? Denn die Höhlenmalereien zeigen häufig Jagdtiere wie ''Rentiere'' oder das ''Mammut''.


Die Menschen am Ende der letzten Eiszeit nutzten auch, was ihnen die Natur in der Umgebung ihres Lagerplatzes außerdem bot: Pflanzen, Wasser und Steine. Die gesammelten Pflanzen waren eine vitaminreiche Nahrung und die Pflanzenreste in getrocknetem Zustand noch als ''Brennmaterial'' zu verwenden. Lange dünne Stämme von Kiefern und Birken wurden zu Gerüsten für die ''Zelte'' oder als Schäfte für die Speere verarbeitet.  
Allerdings gibt es auch viele Abdrücke von ''Händen''. Oft wurden auch ''„Negative“'' erzeugt, indem die ''Hände'' die Wand abdecken, die dann mit Farbe besprüht wurde. Wenn die Hand entfernt wurde, ist der ''Umriss'' zu sehen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese Zeichnungen oft von Kindern und Frauen gemalt wurden.  
Aus Feuersteinen stellten sie Werkzeuge wie Klingen, Schaber, Stichel und ''Bohrer'' her. Feuerstein gab es aber nur an bestimmten Stellen und wurde oft von weither transportiert.
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{{LernpfadNeu/Lerneinheit}}
{{LernpfadNeu/Lerneinheit}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
 
* [https://archeologie.culture.fr/lascaux/de/ Die Höhle zu Lascaux]
* {{wpde|Neandertaler}}
:Offizielle deutschsprachige Homepage zur Höhle von Lascaux; bietet die Möglichkeit zur virtuellen Besichtigung sowie umfangreiche Informationen und Extras.
 
* {{Segu}} [https://segu-geschichte.de/bilder-steinzeit-lascaux/ Höhle von Lascaux] Bilder aus der Steinzeit


[[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]]
[[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]]
[[Kategorie:Kunst]]

Aktuelle Version vom 5. September 2023, 06:57 Uhr

Kunst in verborgenen Tiefen
Im flackernden Licht werden sie unmittelbar lebendig: Mächtige Bisons und Mammuts ziehen vorüber, Löwen lauern auf ihre Beute, ein Wisent fällt dem gezielten Stoß eines Jägers zum Opfer und Wildpferde rasen über die Steppe.
Fasziniert steht der heutige Mensch vor den ersten künstlerischen Darstellungen seiner Ahnen. Vor etwa 32.000 Jahren entstanden in Europa die ersten Kunstwerke in Höhlen. Altamira und Lascaux gehören zu den beeindruckendsten Fundstätten eiszeitlicher Kunst. Bereits 1575 entdeckte man in der Höhle von Rouffignac erste Malereien, ohne jedoch deren Bedeutung zu ahnen. Noch 1879, als die Bilderhöhle von Altamira entdeckt wurde, zweifelten die Wissenschaftler zunächst an ihrer Echtheit.
Ausführung, Größe und Lage der Felsbilder sind sehr unterschiedlich. Die eiszeitlichen Menschen kannten bereits verschiedene Techniken. Es lassen sich Ritzzeichnungen, Flach- und Hochreliefs sowie farbige Wandmalereien unterscheiden. Für die Farben wurden verschiedene Mineralien benutzt. Mit Ocker erzielte man unterschiedliche Brauntöne. Schwarz gewann man aus Holzkohle. Die Künstler nutzten geschickt die Farbgebung und Struktur des Felsens aus. Gemalt wurde mit den Fingern oder mit Pinseln aus Holz oder Pflanzenstengeln. Auch wurde eine Art „eiszeitlicher Airbrush" verwendet, indem man mit einem Röhrchen Farbpigmente auf den Felsen aufblies.
Tiere, Menschen und Symbole wurden dargestellt. Untersuchungen in den europäischen Höhlen zeigen, dass besonders häufig Pferde und Wisente auftreten, darüber hinaus fand man Steinböcke, Hirsche, Mammuts, Rentiere und verschiedene Raubtiere. Sogar Darstellungen von Nashörnern und Fischen sind bekannt. Bei den eher seltenen Menschendarstellungen wird die Frau häufiger als der Mann gezeichnet.
Die Bilder verdeutlichen die Nähe des Eiszeitmenschen zu seiner Umwelt. Es ist zu vermuten, dass in der Höhlenkunst erste Äußerungen von Kult und Religion zu fassen sind. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei den Bilderhöhlen um Heiligtümer, zumal viele Bilder weit im Inneren der Höhlen liegen. Ob diese Orte zum alltäglichen Leben, d.h. als Wohnstätte, aufgesucht wurden, ist nicht geklärt.
Text aus der Ausstellung "Mensch, Eiszeit und Naturgewalten", Historisches Museum der Pfalz, Speyer, 2000



Interaktive Übungen

Two and three middle fingers closed hand stencils - Google Art Project.jpg

Höhlenmalereien sind die ältesten uns bekannten Kunstwerke. Vielleicht wollte man das Jagdglück beschwören? Denn die Höhlenmalereien zeigen häufig Jagdtiere wie Rentiere oder das Mammut.

Allerdings gibt es auch viele Abdrücke von Händen. Oft wurden auch „Negative“ erzeugt, indem die Hände die Wand abdecken, die dann mit Farbe besprüht wurde. Wenn die Hand entfernt wurde, ist der Umriss zu sehen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese Zeichnungen oft von Kindern und Frauen gemalt wurden.

 

Weblinks

Offizielle deutschsprachige Homepage zur Höhle von Lascaux; bietet die Möglichkeit zur virtuellen Besichtigung sowie umfangreiche Informationen und Extras.