Wir erforschen den Boden/Wir ermitteln den Luftgehalt des Bodens und Wir erforschen den Boden/Messung der Kohlenstoffdioxidabgabe einer Bodenprobe: Unterschied zwischen den Seiten

Aus ZUM-Unterrichten
< Wir erforschen den Boden(Unterschied zwischen Seiten)
Main>Cereale
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Main>Cereale
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
__NOTOC__
__NOTOC__
{{Boden|Wir messen die Bodentemperatur|Wir bestimmen den pH-Wert mit Indikatorlösung}}
 
<!--{| class="prettytable"  
{| class="prettytable"  
|<table border="1" width="100%">
 
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
'''Vorhergehende Seite:''' ''' [[Wir erforschen den Boden/Wir messen die Bodentemperatur|Wir messen die Bodentemperatur]] '''<br>'''Zur nächsten Seite:'''  '''[[Wir erforschen den Boden/Wir bestimmen den pH-Wert mit Indikatorlösung]]'''
'''Vorhergehende Seite:''' '''[[Wir erforschen den Boden/Wir bestimmen den Kalkgehalt durch Zugabe verdünnter HCl|Wir bestimmen den Kalkgehalt durch Zugabe verdünnter HCl]] ''' <br> '''Zur nächsten Seite:'''  '''[[Wir erforschen den Boden/Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe|Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe]]'''
 
|}<includeonly>[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]</includeonly>
 
==Messung der Kohlenstoffdioxidabgabe einer Bodenprobe==
 
&nbsp;
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Informationen zum Thema'''</h5>


|-
|Kohlenstoffdioxid entsteht im Boden hauptsächlich durch die Mikroorganismenatmung (zu zwei Dritteln) und durch die Wurzelatmung (zu einem Drittel). Abiotische Kohlenstoffdioxidbildungen können in der Regel vernachlässigt werden. Das Kohlenstoffdioxid tritt an die Erdoberfläche und reichert die umgebende Luft an. In einem Kulturpflanzenbestand liegt die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Luft bei etwa 0,038 Volumenprozent, wobei erhebliche Schwankungen festgestellt wurden (0,025 bis 0,05 Volumenprozent), die als standortspezifisch anzusehen sind .
|}
|}
[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]-->
<center>
[[Datei:CladonioPinetum.jpg|500px]]'''Kiefernwald'''


==Wir ermitteln den Luftgehalt des Bodens ==
</center>
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
<h5 align="center"></h5>
<caption>'''Bodenatmungswerte verschiedener Pflanzengesellschaften'''</caption>


|-
| Standort,
| CO2 /m²/h
|-
| Pflanzengesellschaft
| (mg)


|-
| unbewachsener Sandboden
| <center>89</center>
|-
| Kiefernwald
| <center>157</center>


{| width="100%"
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
| Fichtenwald
<!--linke Box-->
| <center>360</center>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Informationen zum Thema'''</span></div>


|-
|-
| Luft im Boden benötigen Pflanzen und Tiere. Ein fester Boden mit nur wenig Luft ist für die Pflanzen ein schlechter Standort. Das Bodenwasser ist der Gegenspieler der Bodenluft. Ein voll mit Wasser gesättigter Boden ist luftarm. Schwankungen des Luft- und Wassergehaltes sind für einige Böden charakteristisch (z. B. Marschböden). Sie beeinflussen die Färbung des Bodens und die Bodenentwicklung.
| Buchenwald
Nur wenige Organismen kommen ganz ohne Luft aus. Dazu gehören einige Bakterienarten, die an der Zersetzung abgestorbener Pflanzen beteiligt sind (z. B. die [http://images.google.de/images?hl=de&q=Milchs%C3%A4urebakterien&btnG=Bilder-Suche&gbv=2 '''Milchsäurebakterien'''].
| <center>407</center>


|}
|-
| Rübenacker
| <center>419</center>


{| width="100%"
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
| Goldhafenwiese
<!--linke Box-->
| <center>866</center>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Untersuchungsmaterialien und Versuchsablauf'''</span></div>


|-
|-
 
Mit der Bodenatmung wird dem Pflanzenbestand eine gewisse Menge Kohlenstoffdioxid zugeführt. Diese dürte aber 10 bis 20% der ingesamt von den Pflanzen verbraucten Menge nicht überschreiten. Geht man von einem Kulturpflanzenbestand mit einer mittleren Assimilationsintensität von 0,2 mg CO2/cm2/h aus, steht dem eine Bodenatmung gegenüber, die etwa 0,03 mg CO2/cm2/h erreichen kann.
|}


|&nbsp
* leere Konservendosen (850 ml), am Boden durchlöchert Becherglas (2000 ml)
*  Messzylinder
* Spatel
* Spaten
* gewachsener Boden am Standort




'''Versuchsablauf '''


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">Themenbereich Bodenatmung</h5>


''' a)''' Beseitige die oberste Bodenschicht mit einem Spaten, bis sich eine saubere, waagerechte Anschnittflache ergibt.
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px|]]
[http://hypersoil.uni-muenster.de/0/05/16.htm|          '''Bodenatmung]'''




''' b)''' Drücke die Konservendose vorsichtig in den Boden. Vermeide soweit wie möglich ein Zusammendrücken oder eine sonstige Störung des Bodens.
[http://www.cswh.worldforestry.de/img/08_CSWH-OSNI-C-Boden_Gruenwald.pdf|'''Bodenatmung in einem Fichtenbestand''']
|}




'''c)''' Grabe die Dose aus, wenn sie ganz mit Erde gefüllt ist. Es darf keine Erde aus der Dose verloren gehen.


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Methode der Kohlenstoffdioxidmessung im Freiland'''</h5>
|-
|Bodenbürtiges Kohlenstoffdioxid lässt sich nach Haber mit einer Atmungsglocke direkt an der Erdoberfläche messen . Das Verfahren hat den Nachteil, dass eine differenzierte Messung hinsichtlich der Kohlenstoffdioxidproduktion aus der Wurzel-atmung und der Kohlenstoffdioxidabgabe aus der bakteriellen Atmung nicht möglich ist. Das Verfahren kennzeichnet nur annähernd die natürliche Kohlenstoffdioxidabgabe, weil die Temperatur, die Bodenfeuchtigkeit und die Diffusionsverhältnisse unter der Atmungsglocke gegenüber der freien Bodenoberfläche erheblich verändert werden.<br>
 
'''Technik des Verfahrens im Freiland'''<br>


                           
Mit einer Atmungslocke wird eine Bodenfläche (z.B. 1 Quadratmeter Bodenfläche) abgedeckt und das Kohlenstoffdioxid in einem Absorptionsgefäß mit Bariumhydroxid aufgefangen.
'''d) '''Schneide die Erde in Randhöhe des Gefäßes ab.




'''e) '''Stelle eine gleichgroße Dose ohne durchlöcherten Boden in das Becherglas und fülle es bis zur 2000 ml Wasser-Marke.
                       [[Datei:Atmungsglocke3.jpg|400px|          '''Atmungsglocke''']]
|}




'''f) '''Nimm die Dose samt Füllung aus dem Wasser.




'''g)''' Stelle die Dose mit Erde aufrecht in das 2-Liter-Becherglas.


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Kohlenstoffdioxidmesung im Labor'''</h5>


'''h) '''Lockere vorsichtig mit einem Spatel den Boden in der gefüllten Dose, damit alle Luft entweichen kann. Warte ab bis der Wasserstand nicht mehr sinkt.


|-
|Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Faktoren Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung kontrolliert werden können. Es demonstriert dennoch nur annähernd die natürliche Kohlenstoffdioxidabgabe eines Bodens bei gegebener Temperatur und Bodenfeuchtigkeit, weil beim Experiment in einem geschlossenen Gefäß Sauerstoffmangel auftreten kann, welcher einen wesentlichen Einfluss auf die Intensität der Atmung einer Bodenprobe ausüben kann. Durch zusätzliche Belüftung kann dieser Störfaktor gemindert werden, wobei das Resultat davon abhängt, ob kohlenstoffdioxidhaltige oder kohlenstoffdioxidfreie Luft zugeführt wird. Das Laborverfahren gestattet Versuchsvarianten mit Bodenzusätzen (Glukose; Zellulose; Ammoniumnitrat etc.).
|}


'''i)''' Fülle aus dem Messzylinder Wasser bis zur Markierung in das Becherglas. Notiere den Wasserstand im Messzylinder vor und nach dem Auffüllen. Das nachgefüllte Wasservolumen entspricht dem aus dem Boden verdrängten Luftvolumen.




'''k) '''Berechne den Volumenanteil der Luft am eingefüllten Boden.


                                [[Image:Bodenluft1.jpg|300px]]
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Technik des Verfahrens im Labor'''</h5>
|-


|Man bringt eine Bodenprobe, deren Masse oder Volumen man bestimmt hat, in einen geschlossenen Raum. Das aus der Probe austretende Kohlenstoffdioxid wird in einem Absorptionsgefäß aufgefangen. Man kann Bodenproben einsetzen, die man soeben am Standort ausgestochen hat; man kann aber auch durch Siebung die Feinwurzeln entfernen und damit die Wurzelatmung ausschalten.
Ein geschlossener Raum lässtt sich  gut mit einem Weckglas realisieren.
Eine einfache Methode des Kohlenstoffdioxidnachweises ist die Bestimmung in einem geschlossenen Gefäß, in dem das Kohlenstoffdioxid in Bariumhydroxidlösung aufgefangen wird. Es bildet sich Bariumcarbonat. Nachfolgend wird die unverbrauchte Lauge gegen Salzsäure (oder Oxalsäure) rücktitriert.


<Center>
 [[Datei:Weckglas1.jpg|150px|            '''Weckglas''']]
</center>
|}
|}


{| class="prettytable"
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
<caption>'''Auswertungstabelle'''</caption>




{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
<h5 align="center">'''Kohlenstoffdioxidmessung im Labor'''</h5>
|-
|'''Formeln'''
|-
|-
| '''Rauminhalt der Bodenprobe'''
|<math>\mathrm{Ba(OH)_2 + CO_2 \longrightarrow BaCO_3 \downarrow + H_2O}</math>
| '''Wasserstand vor dem Zuschütten'''
| '''Messzylinder nach dem Zuschütten'''
| '''Unterschied'''
| '''Rauminhalt der Luft im Boden'''
| '''Volumenanteil der Luft im Boden (%)'''
|-
|-
| &nbsp;
|<math>\mathrm{Ba(OH)_2 + 2HCl\longrightarrow BaCl2 \downarrow + 2H_2O}</math>
| &nbsp;
 
| &nbsp;
 
| &nbsp;
'''Untersuchungsmaterialien'''<br>
| &nbsp;
 
| &nbsp;
*Exsikkator
 
*Waage
 
*schalenförmiges Gefäß (250 ml) für die Bodenprobe
 
*schalenförmiges Gefäß (200 ml) für die Bariumhydroxidlösung
 
*Sieb (2 mm Maschenweite)
 
*Bürette
 
*Pipetten<br>
 
'''REAGENZIEN'''<br>
 
*<math>\mathrm{Ba(OH)_2 \cdot 8 \ H_2O}</math>.
 
 
*<math>\mathrm{BaCl_2}</math>
 
*0,1 m, 0,01 m oder 0,02 m Salzsäure
 
*Phenolphthalein (1 prozentig in Ethanol)
Strukturformel Phenophthalein = [[Datei:Phenolphthalein2.svg|200px|Phenolphthalein]]
 
'''Herstellung der Bariumhydroxidlösung '''<br>
 
 
7,17 g Bariumhydroxid und 1 g Bariumchlorid werden in destilliertem Wasser gelöst (auffüllen bis zur 1000 ml Marke). Vom Ungelösten wird abfiltriert. Zur Aufbewahrung der Bariumhydroxidlösung empfiehlt sich eine spezielle Vorrichtung.
 
Gefäß zur Aufbewahrung von Bariumhydroxidlösung in kohlenstoffdioxidfreier Atmosphäre. Natronkalk ist ein Gemisch aus Ätznatron und Ätzkalk. Er entsteht, wenn man gebrannten Kalk mit Natronlauge löscht.
 
 
 
          [[Datei:Bariumhydroxidlösung.jpg|200px]]
 
 
|}
 
 


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Versuchsablauf'''</h5>
|-
|-
| &nbsp;
| &nbsp;
| &nbsp;
| &nbsp;
| &nbsp;
| &nbsp;


|-
 
| &nbsp;
|Eine Probe naturfeuchten Bodens wird gesiebt, wobei neben den Grobteilen die Feinwurzeln zum größten Teil entfernt werden. 250 g des gesiebten Bodens werden in eine Schale eingewogen und auf den gelochten Porzellaneinsatz im Exsikkator gestellt. 125 ml Bariumhydroidlösung werden in ein schalenförmiges Gefäß gefüllt und unter die Bodenprobe deponiert. Die Bodenprobe soll möglichst nahe über dem Flüssigkeitsspiegel der Bariumhydroxidlösung stehen. Der Exsikkator wird nun verschlossen. In der Regel sollten mindestens drei Proben und eine Blindprobe ausgewertet werden. Eine Blindprobe , also ein Versuch, bei dem kein Boden eingesetzt wird, ist zwingend erforderlich, um den ursprünglichen Gehalt der Bariumhydroxidlösung an Kohlenstoffdioxid zu bestimmen.<br>
| &nbsp;
 
| &nbsp;
'''Messung'''<br>
| &nbsp;
| &nbsp;
| &nbsp;




&nbsp;
Je nach Aufgabenstellung bleibt die Probe einige Stunden, einen Tag oder maximal eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen. Parallel zur Kohlenstoffdioxid-Messung wird der
Wassergehalt der Bodenprobe ermittelt (siehe Kapitel "Ermittlung der Trockensubstanz einer Bodenprobe").
Die unverbrauchte Bariumhydroxidlösung wird mit Salzsäure zurücktitriert. Als Indikator werden 3 Tropfen Phenolphthaleinlösung zugesetzt. Der Versuch kann bei Bedarf fortgesetzt werden, indem - jeweils nach Deponierung neuer Bariuntiydroxidlösung - die Kohlenstoffdioxidabgabe über weitere Zeiträume verfolgt wird.
|}
|}




{| width="100%"
 
 
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Messung, Auwertung, Auswertungsbeispiel'''</h5>
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
 
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
|''' Messung'''<br>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
 
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Formel'''</span></div>
 
Zur Auswertung wird der Säureverbrauch der Blindprobe vom Säureverbrauch der Bodenprobe subtrahiert. Die Differenz wird mit dem Auswertungsfaktor multipliziert.
 
1 ml 0,1 m HCl entspricht 2,2 mg CO<sub>2</sub>
 
 
1 ml 0,02 m HCl entspricht 4,4 mg CO<sub>2</sub>
 
 
 
 
'''Auswertungsbeispiel'''<br>
 
Kohlenstoffdioxidabgabe von 250 g frischem Boden in 24 Stunden:
 
*a)  Blindprobe : Es wurden 20 ml 0,02 m Salzsäure verbraucht
 
*b)   Bodenprobe (Ackererde), feucht, 250 g: Es wurden 13 ml 0,02 m Salzsäure verbraucht.
 
*20 ml HCl - 13 ml HCl = 7 ml HCI . 0,44 mg CO<sub>2</sub> =   3,08 mg CO<sub>2</sub> Abgabe in 24 Stunden
 
*3,08 mg CO<sub>2</sub> /2,5 = 1,23 mg CO<sub>2</sub>Abgabe je 100 g Boden in 24 Stunden.<br>
 
 
 
'''Umrechnung auf die Kohlenstoffdioxidproduktion eines Hektars:'''
 
 
Ein Hektar Mineralboden wiegt bis zu einer Bodentiefe von 30 cm ca. 3000 000 kg.
12,3 mg Kohlenstoffdioxid-Abgabe je Kilogramm Boden und Tag x 3000 000 kg/ha = 36 900 000 mg CO<sub>2</sub> /ha/ Tag = 36,9 kg Kohlenstoffdioxid-Abgabe je Hektar und Tag.<br>
 
'''Die Titration mit Oxalsäure'''
 
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Oxals%C3%A4ure|            '''Oxalsäure''']
 
*Gewicht der Bodenprobe: 100 g
 
*Zeitraum für die Kohlenstoffdioxid - Anreicherung: 24 h
 
 
 
 
Eingegebene Menge Bariumhydroxidlösung: 25 ml 1 ml 0,05 n Oxalsäure entspricht 2,2 mg CO<sub>2</sub>
 
*a)  Verbrauch an Oxalsäure für die Blindprobe: 20 ml
 
*b)   Verbrauch an Oxalsäure für die Bodenprobe : 14 ml         
     (20 ml - 14 ml) x 2,2 = 13,2 mg CO<sub>2</sub> / 100g   Boden in 24 Stunden
|}




 
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Erfahrungen und Konsequenzen'''</h5>
|-
|-
|&nbsp;
|In der Literatur werden häufig nur 10 g Boden für eine Bodenprobenmenge angegeben. Bei einfacher Laborausstattung ist es zweckmäßig, die Bodenmenge auf 200 oder 250 g zu erhöhen. Bei mehrtägiger Versuchsdauer sollte die Bariumhydroxidlösung gelegentlich leicht geschüttelt werden, um die Bildung einer absorptionshemmenden Carbonathaut auf der Lösung zu verhindern. Anstelle von Salzsäure und Oxalsäure können auch andere eingestellte Säuren für die Titration verwendet werden.
{{Hintergrund_gelb|'''Rauminhalt der Luft/Rauminhalt des Bodens&nbsp; x 100 ergibt den Volumenanteil der Luft ("Luftgehalt ˜) im Boden in Prozent'''}}
Bariumhydroxidlösung ist auch im Handel erhältlich.
|}
 {{Kasten_rot|}}
<H4>Sicherheitshinweis</h4>
 
Oxalsäure ist giftig! Die Verwendung von Pipettierhilfen ist zu kontrollieren!
 {{Kasten_rot||}}
 
[[Bild:Pseudoscops clamator.jpg|100px]]


|}




{| width="100%"
{| width="100%"
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
| style="vertical-align:top" |
<!--linke Box-->
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#00FFFF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir ermitteln den Luftgehalt im Boden'''</span></div>
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:18pt;color:#000099;font-style:italic;">&nbsp; &nbsp;</span>
 
'''Fragen und Antworten in einem Chemie-Forum'''
 
{{Hintergrund_gelb|'''Petra'''
....Hallo zusammen,folgenden Versuch haben wir diese Woche ausgeführt:}}
 
Gazebeutel mit 50g Erde binden, diesen in ein Konservenglas, das mit 30ml NaOH (c= 0.1mol/l) beschtickt ist, einhängen. 3 Tropfen Phenolphtalein zugeben.
Nach 24h den Gazebeutel entfernen, die Natronlauge in ein Becherglas geben, nochmals Phenolphtalein zugeben, mit HCL (0.1 m/l) titrieren.
 
(1ml NaOH bindet 4.4ml CO2)
 
'''Zu meinenen Fragen:'''


|-
a) Also, was geschieht eigentlich genau? Wie sieht die Reaktionsgleichung aus?
Also CO2 entsteht bei der Atmung der Mikroorganismen in der Erde, aber was genau hat NaOH damit zu tun?
 
b) Wie kann ich ausrechnen, wieviel CO2 entstanden ist?
 
Um NaOH zu neutralisieren brauchten wir 5.2 ml HCl.
Was bedeutet das aber genau?
 
 
'''Danke schon im voraus für eure Hilfe!'''
 
{{Hintergrund_orange|
'''Julia ..............'''
'''Hallo'''}}
 
die Natronlauge "bindet" Kohlendioxid, indem sich Natriumcarbonat bildet :
 
2 NaOH + CO2 = Na2 CO3 +H2 O
 
Du weisst, welche Stoffmenge NaOH du ins Glas gegeben hast (Volumen und Konzentration sind bekannt).
 
Durch die Titration bestimmst du, wieviel NaOH davon noch übrig ist. Dazu musst du wissen, wie NaOH mit HCl reagiert...die Stoffmenge HCl, die du zur Neutralisation der restlichen NaOH zugeben musst errechnet sich ja auch aus deren bekannter Konzentration und dem an der Bürette abgelesenen Volumen.
 
Die Differenz zwischen der ursprünlgich zugegebenen NaOH und der rücktitrierten Menge sagt dir dann, wieviel NaOH für das Binden des CO2 verbraucht wurde. Und da du auch, siehe 1. Gleichung, weisst, wie NaOH mit CO2 reagiert, kannst du die Stoffmenge CO2 berechnen, die deine Bodenprobe in der gesetzten Zeit, freigegesetzt hat...
 
'''Vielen Dank für deine Antwort, Julia :) '''
{{Hintergrund_gelb| Petra  .....
Das bedeutet also, dass nach den 24 h noch 5.2 ml 0.1M NaOH vorhanden waren.
(da mit 0.1 M HCl titirert 5.2 ml}}
 
24.8 ml wurden also mit CO2 "gebunden",
 
also hat unsere Bodenprobe in 24 h 24.8*4.4= 109.1 ml CO2 freigesetzt......


|&nbsp;
<H3>{{Hintergrund_orange|'''Stimmt die Rechnung?'''}}</H3>


1. Was hast du in diesem Experiment getan?


2. Beurteile die Versuchsergebnisse.


3. Warum sinkt der Wasserstand im Becherglas?
|}


4. Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn der Boden mit einem Spaten eingefüllt worden wäre?


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
!'''Literaturhinweise'''
|-
|1.) '''Das Projektvorhaben "HyperSoil" wurde im Ausschreibungsschwerpunkt "Hochschulen in multimedialen Netzwerken - Neue Medien in Schulen und Hochschulen" vom Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia NRW (UVM) gefördert (s. Projektpartner).''' <br>


5. Wie andern sich die Luftverhältnisse im Boden:
*Förderzeitraum:  1. Mai 2001 bis 31. Dezember 2002


** a) nach längerem Regen?
*Projektleitung: PD Dr. Gesine Hellberg-Rode


** b) nach längerer Trockenheit?
*Institut für Didaktik der Biologie


*Westfälische Wilhelms-Universität Münster


6. Kannst du dir auch andere Methoden vorstellen, um den Luftgehalt des Bodens zu ermitteln?
*Kooperationspartner: HD Dr. Karl-Heinz Otto


*Institut für Geographie und ihre Didaktik
Universität Dortmund


'''Verständnisfragen und Anweisungen zum&nbsp; Informationstext "Bodenluft"'''
* Heike Schleithoff Fachleiterin für das Fach Sachunterricht
Studienseminar für das Lehramt für die Primarstufe - Münster <br>




1. Warum beeinflussen Luft- und Wasserschwankungen die Färbung des Bodens?


2.)''' Prof. Dr. Gerhard Geisler'''


2. Welche Bodenarten und Bodentypen haben vermutlich weniger Luft?
'''Pflanzenbau'''


&nbsp;
Verlag Paul Parexy


Berlin und Hamburg 1989
|}
|}

Version vom 22. März 2009, 14:53 Uhr


Wir erforschen den Boden

Close-up of mole.jpg

Vorhergehende Seite: Wir bestimmen den Kalkgehalt durch Zugabe verdünnter HCl
Zur nächsten Seite: Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe

Messung der Kohlenstoffdioxidabgabe einer Bodenprobe

 

Informationen zum Thema
Kohlenstoffdioxid entsteht im Boden hauptsächlich durch die Mikroorganismenatmung (zu zwei Dritteln) und durch die Wurzelatmung (zu einem Drittel). Abiotische Kohlenstoffdioxidbildungen können in der Regel vernachlässigt werden. Das Kohlenstoffdioxid tritt an die Erdoberfläche und reichert die umgebende Luft an. In einem Kulturpflanzenbestand liegt die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Luft bei etwa 0,038 Volumenprozent, wobei erhebliche Schwankungen festgestellt wurden (0,025 bis 0,05 Volumenprozent), die als standortspezifisch anzusehen sind .

CladonioPinetum.jpgKiefernwald

  Mit der Bodenatmung wird dem Pflanzenbestand eine gewisse Menge Kohlenstoffdioxid zugeführt. Diese dürte aber 10 bis 20% der ingesamt von den Pflanzen verbraucten Menge nicht überschreiten. Geht man von einem Kulturpflanzenbestand mit einer mittleren Assimilationsintensität von 0,2 mg CO2/cm2/h aus, steht dem eine Bodenatmung gegenüber, die etwa 0,03 mg CO2/cm2/h erreichen kann.
Bodenatmungswerte verschiedener Pflanzengesellschaften
Standort, CO2 /m²/h
Pflanzengesellschaft (mg)
unbewachsener Sandboden
89
Kiefernwald
157
Fichtenwald
360
Buchenwald
407
Rübenacker
419
Goldhafenwiese
866



Themenbereich Bodenatmung

Close-up of mole.jpg Bodenatmung


Bodenatmung in einem Fichtenbestand


Methode der Kohlenstoffdioxidmessung im Freiland
Bodenbürtiges Kohlenstoffdioxid lässt sich nach Haber mit einer Atmungsglocke direkt an der Erdoberfläche messen . Das Verfahren hat den Nachteil, dass eine differenzierte Messung hinsichtlich der Kohlenstoffdioxidproduktion aus der Wurzel-atmung und der Kohlenstoffdioxidabgabe aus der bakteriellen Atmung nicht möglich ist. Das Verfahren kennzeichnet nur annähernd die natürliche Kohlenstoffdioxidabgabe, weil die Temperatur, die Bodenfeuchtigkeit und die Diffusionsverhältnisse unter der Atmungsglocke gegenüber der freien Bodenoberfläche erheblich verändert werden.

  Technik des Verfahrens im Freiland

Mit einer Atmungslocke wird eine Bodenfläche (z.B. 1 Quadratmeter Bodenfläche) abgedeckt und das Kohlenstoffdioxid in einem Absorptionsgefäß mit Bariumhydroxid aufgefangen.


                      Atmungsglocke



Kohlenstoffdioxidmesung im Labor


Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Faktoren Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung kontrolliert werden können. Es demonstriert dennoch nur annähernd die natürliche Kohlenstoffdioxidabgabe eines Bodens bei gegebener Temperatur und Bodenfeuchtigkeit, weil beim Experiment in einem geschlossenen Gefäß Sauerstoffmangel auftreten kann, welcher einen wesentlichen Einfluss auf die Intensität der Atmung einer Bodenprobe ausüben kann. Durch zusätzliche Belüftung kann dieser Störfaktor gemindert werden, wobei das Resultat davon abhängt, ob kohlenstoffdioxidhaltige oder kohlenstoffdioxidfreie Luft zugeführt wird. Das Laborverfahren gestattet Versuchsvarianten mit Bodenzusätzen (Glukose; Zellulose; Ammoniumnitrat etc.).



Technik des Verfahrens im Labor
Man bringt eine Bodenprobe, deren Masse oder Volumen man bestimmt hat, in einen geschlossenen Raum. Das aus der Probe austretende Kohlenstoffdioxid wird in einem Absorptionsgefäß aufgefangen. Man kann Bodenproben einsetzen, die man soeben am Standort ausgestochen hat; man kann aber auch durch Siebung die Feinwurzeln entfernen und damit die Wurzelatmung ausschalten.

Ein geschlossener Raum lässtt sich gut mit einem Weckglas realisieren. Eine einfache Methode des Kohlenstoffdioxidnachweises ist die Bestimmung in einem geschlossenen Gefäß, in dem das Kohlenstoffdioxid in Bariumhydroxidlösung aufgefangen wird. Es bildet sich Bariumcarbonat. Nachfolgend wird die unverbrauchte Lauge gegen Salzsäure (oder Oxalsäure) rücktitriert.


 Weckglas


Kohlenstoffdioxidmessung im Labor
Formeln

  Untersuchungsmaterialien
 

  • Exsikkator
  • Waage
  • schalenförmiges Gefäß (250 ml) für die Bodenprobe
  • schalenförmiges Gefäß (200 ml) für die Bariumhydroxidlösung
  • Sieb (2 mm Maschenweite)
  • Bürette
  • Pipetten

  REAGENZIEN

  • .


  • 0,1 m, 0,01 m oder 0,02 m Salzsäure
  • Phenolphthalein (1 prozentig in Ethanol)

Strukturformel Phenophthalein = Phenolphthalein

Herstellung der Bariumhydroxidlösung 


7,17 g Bariumhydroxid und 1 g Bariumchlorid werden in destilliertem Wasser gelöst (auffüllen bis zur 1000 ml Marke). Vom Ungelösten wird abfiltriert. Zur Aufbewahrung der Bariumhydroxidlösung empfiehlt sich eine spezielle Vorrichtung.   Gefäß zur Aufbewahrung von Bariumhydroxidlösung in kohlenstoffdioxidfreier Atmosphäre. Natronkalk ist ein Gemisch aus Ätznatron und Ätzkalk. Er entsteht, wenn man gebrannten Kalk mit Natronlauge löscht.


          Bariumhydroxidlösung.jpg



 
Versuchsablauf
Eine Probe naturfeuchten Bodens wird gesiebt, wobei neben den Grobteilen die Feinwurzeln zum größten Teil entfernt werden. 250 g des gesiebten Bodens werden in eine Schale eingewogen und auf den gelochten Porzellaneinsatz im Exsikkator gestellt. 125 ml Bariumhydroidlösung werden in ein schalenförmiges Gefäß gefüllt und unter die Bodenprobe deponiert. Die Bodenprobe soll möglichst nahe über dem Flüssigkeitsspiegel der Bariumhydroxidlösung stehen. Der Exsikkator wird nun verschlossen. In der Regel sollten mindestens drei Proben und eine Blindprobe ausgewertet werden. Eine Blindprobe , also ein Versuch, bei dem kein Boden eingesetzt wird, ist zwingend erforderlich, um den ursprünglichen Gehalt der Bariumhydroxidlösung an Kohlenstoffdioxid zu bestimmen.

Messung


Je nach Aufgabenstellung bleibt die Probe einige Stunden, einen Tag oder maximal eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen. Parallel zur Kohlenstoffdioxid-Messung wird der Wassergehalt der Bodenprobe ermittelt (siehe Kapitel "Ermittlung der Trockensubstanz einer Bodenprobe"). Die unverbrauchte Bariumhydroxidlösung wird mit Salzsäure zurücktitriert. Als Indikator werden 3 Tropfen Phenolphthaleinlösung zugesetzt. Der Versuch kann bei Bedarf fortgesetzt werden, indem - jeweils nach Deponierung neuer Bariuntiydroxidlösung - die Kohlenstoffdioxidabgabe über weitere Zeiträume verfolgt wird.


   

Messung, Auwertung, Auswertungsbeispiel
 Messung


Zur Auswertung wird der Säureverbrauch der Blindprobe vom Säureverbrauch der Bodenprobe subtrahiert. Die Differenz wird mit dem Auswertungsfaktor multipliziert.   1 ml 0,1 m HCl entspricht 2,2 mg CO2


1 ml 0,02 m HCl entspricht 4,4 mg CO2


    Auswertungsbeispiel
  Kohlenstoffdioxidabgabe von 250 g frischem Boden in 24 Stunden:  

  • a)  Blindprobe : Es wurden 20 ml 0,02 m Salzsäure verbraucht
  • b)   Bodenprobe (Ackererde), feucht, 250 g: Es wurden 13 ml 0,02 m Salzsäure verbraucht.
  • 20 ml HCl - 13 ml HCl = 7 ml HCI . 0,44 mg CO2 =   3,08 mg CO2 Abgabe in 24 Stunden
  • 3,08 mg CO2 /2,5 = 1,23 mg CO2Abgabe je 100 g Boden in 24 Stunden.


  Umrechnung auf die Kohlenstoffdioxidproduktion eines Hektars:


Ein Hektar Mineralboden wiegt bis zu einer Bodentiefe von 30 cm ca. 3000 000 kg. 12,3 mg Kohlenstoffdioxid-Abgabe je Kilogramm Boden und Tag x 3000 000 kg/ha = 36 900 000 mg CO2 /ha/ Tag = 36,9 kg Kohlenstoffdioxid-Abgabe je Hektar und Tag.
  Die Titration mit Oxalsäure


Oxalsäure

  • Gewicht der Bodenprobe: 100 g
  • Zeitraum für die Kohlenstoffdioxid - Anreicherung: 24 h

 

    Eingegebene Menge Bariumhydroxidlösung: 25 ml 1 ml 0,05 n Oxalsäure entspricht 2,2 mg CO2

  • a)  Verbrauch an Oxalsäure für die Blindprobe: 20 ml
  • b)   Verbrauch an Oxalsäure für die Bodenprobe : 14 ml         

     (20 ml - 14 ml) x 2,2 = 13,2 mg CO2 / 100g   Boden in 24 Stunden


Erfahrungen und Konsequenzen
In der Literatur werden häufig nur 10 g Boden für eine Bodenprobenmenge angegeben. Bei einfacher Laborausstattung ist es zweckmäßig, die Bodenmenge auf 200 oder 250 g zu erhöhen. Bei mehrtägiger Versuchsdauer sollte die Bariumhydroxidlösung gelegentlich leicht geschüttelt werden, um die Bildung einer absorptionshemmenden Carbonathaut auf der Lösung zu verhindern. Anstelle von Salzsäure und Oxalsäure können auch andere eingestellte Säuren für die Titration verwendet werden.
Bariumhydroxidlösung ist auch im Handel erhältlich.

 Vorlage:Kasten rot

Sicherheitshinweis

  Oxalsäure ist giftig! Die Verwendung von Pipettierhilfen ist zu kontrollieren!  Vorlage:Kasten rot   Pseudoscops clamator.jpg


   

Fragen und Antworten in einem Chemie-Forum

Vorlage:Hintergrund gelb

Gazebeutel mit 50g Erde binden, diesen in ein Konservenglas, das mit 30ml NaOH (c= 0.1mol/l) beschtickt ist, einhängen. 3 Tropfen Phenolphtalein zugeben. Nach 24h den Gazebeutel entfernen, die Natronlauge in ein Becherglas geben, nochmals Phenolphtalein zugeben, mit HCL (0.1 m/l) titrieren.

(1ml NaOH bindet 4.4ml CO2)

Zu meinenen Fragen:

a) Also, was geschieht eigentlich genau? Wie sieht die Reaktionsgleichung aus? Also CO2 entsteht bei der Atmung der Mikroorganismen in der Erde, aber was genau hat NaOH damit zu tun?

b) Wie kann ich ausrechnen, wieviel CO2 entstanden ist?

Um NaOH zu neutralisieren brauchten wir 5.2 ml HCl. Was bedeutet das aber genau?


Danke schon im voraus für eure Hilfe!

Vorlage:Hintergrund orange

die Natronlauge "bindet" Kohlendioxid, indem sich Natriumcarbonat bildet :

2 NaOH + CO2 = Na2 CO3 +H2 O

Du weisst, welche Stoffmenge NaOH du ins Glas gegeben hast (Volumen und Konzentration sind bekannt).

Durch die Titration bestimmst du, wieviel NaOH davon noch übrig ist. Dazu musst du wissen, wie NaOH mit HCl reagiert...die Stoffmenge HCl, die du zur Neutralisation der restlichen NaOH zugeben musst errechnet sich ja auch aus deren bekannter Konzentration und dem an der Bürette abgelesenen Volumen.

Die Differenz zwischen der ursprünlgich zugegebenen NaOH und der rücktitrierten Menge sagt dir dann, wieviel NaOH für das Binden des CO2 verbraucht wurde. Und da du auch, siehe 1. Gleichung, weisst, wie NaOH mit CO2 reagiert, kannst du die Stoffmenge CO2 berechnen, die deine Bodenprobe in der gesetzten Zeit, freigegesetzt hat...

Vielen Dank für deine Antwort, Julia :) Vorlage:Hintergrund gelb

24.8 ml wurden also mit CO2 "gebunden",

also hat unsere Bodenprobe in 24 h 24.8*4.4= 109.1 ml CO2 freigesetzt......

Vorlage:Hintergrund orange



Literaturhinweise
1.) Das Projektvorhaben "HyperSoil" wurde im Ausschreibungsschwerpunkt "Hochschulen in multimedialen Netzwerken - Neue Medien in Schulen und Hochschulen" vom Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia NRW (UVM) gefördert (s. Projektpartner).
  • Förderzeitraum: 1. Mai 2001 bis 31. Dezember 2002
  • Projektleitung: PD Dr. Gesine Hellberg-Rode
  • Institut für Didaktik der Biologie
  • Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Kooperationspartner: HD Dr. Karl-Heinz Otto
  • Institut für Geographie und ihre Didaktik

Universität Dortmund

  • Heike Schleithoff Fachleiterin für das Fach Sachunterricht

Studienseminar für das Lehramt für die Primarstufe - Münster


2.) Prof. Dr. Gerhard Geisler

Pflanzenbau

Verlag Paul Parexy

Berlin und Hamburg 1989