Historische Stichworte/Prädestination
Prädestination nennt man die Vorstellung, wonach Gott von Anfang an das Schicksal des Universums und aller Menschen vorherbestimmt hat. Dabei geht es besonders darum, ob er ihnen Leben nach dem Tod Gnade schenkt oder ob sie ewig verdammt sind.
Martin Luther betonte in seiner Rechtfertigungslehre die Gnade Gottes, die für alle gelte, die darauf vertrauen. Die reformierten Theologen Johannes Calvin und Ulrich Zwingli vertraten die grundsätzliche Vorherbestimmung jedes einzelnen Menschen entweder zur Seligkeit (ohne Verdienst) oder zur Verdammnis (ohne Schuld) als doppelte Prädestination.
1973 haben sich lutherische und reformierte Kirchen in der Vorlage:Wpd auf folgende Formulierung zur Prädestination geeinigt:
Nach katholischer Auffassung ist die Rettung der Gläubigen Gottes Gnade zu verdanken, die Verdammung Schuld derer, die nicht auf Gott vertrauen.