Lesetagebuch

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Warum ein LESETAGEBUCH führen lassen?

Das LTB ermöglicht jedem Schüler seinen persönlichen Zugang zu einem Roman
Es erlaubt ihm seine Lektürerfahrungen und -schwierigkeiten zu äußern.
Es ermöglicht unterschiedliche Äußerungsformen: Schreiben, malen, suchen, sammeln, einkleben
Es regt zur Produktion unterschiedlicher und selbst gewählter Textsorten an: Inhaltsangabe, Ich-Erzählung, Brief, Tagebucheintrag, Zitat
Es ermöglicht jedem Schüler sein eigenes Arbeitstempo: Der Klassen-Gleichschritt wird zwar nicht ganz aufgehoben, es muss weiterhin Zielmarken geben (z.B. die ersten 10 Kapitel in zwei Wochen), aber es kann doch unabhängiger, individueller gelesen und gearbeitet werden.
Es entsteht ein meistenteils liebevoll gestaltetes Produkt, welches den Schüler mit Zufriedenheit erfüllt und auch außerhalb der Schule und Jahre später noch vorzeigbar ist.
Und schließlich: Die SchülerInnen können mittels des LTB untereinander über ihre Lektüre kommunizieren, die Einbahnstraße: Schüler liest vor, Lehrer kommentiert! wird zum Tummelplatz der Lektüren: Partnerlesen, Gruppenlesen, Bilder herumzeigen, gefundene Informationen austauschen (Fotos, Comics, Internet-Seiten).

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Literaturtipps zum Einsatz des Lesetagebuchs

Gisela Beste (Hrsg.): Deutsch-Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen 2007 S. 30 ff: Kapitel "Leseprozesse stützen"

Karl Schuster: Einführung in die Fachdidaktik Deutsch, Schneider Verlag Hohengehren 1999 :

"Eine Möglichkeit, Spontanreaktionen bei einer Ganzschrift festzuhalten, ist das Lesetagebuch, mit dessen Hilfe sich der Leseprozess dokumentieren lässt. Und zwar sollten die Schüler ihre Gedanken, Gefühle, Deutungsansätze, Schwierigkeiten und Probleme nicht erst am Schluss niederschreiben, sondern jeweils nach einer Lesephase, so dass die Subjektivität des Schülers voll zum Tragen kommt."(S. 79)

Ingrid Hinz: Andere Bücher hab ich nur gelesen, bei diesem muss ich nachdenken - Methoden lernen und anwenden mit dem Lesetagebuch, in "Praxis Deutsch" 164 (Nov. 2000): "Methoden im Deutschunterricht"

"Mit dem Einsatz des Lesetagebuchs im Deutschunterricht sind zwei Intentionen verbunden: Zum einen werden Methoden des vertieften Umgangs mit Büchern gelernt und angewendet, zum anderen wird die allgemeine Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler gestärkt und dadurch das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen gefördert. Insgesamt wird die häufig vernachlässigte Frage nach dem "Wie des Lesens" gleichrangig neben die Frage nach dem "Was des Lesens" gestellt." (S.35)

Anja Ballis: Nachdenken über Gewalt, Ein Lesetagebuch zu Michael Cocketts "Die Narbe". DeutschMagazin Oldenbourg 4/06 S.14-21

"In Michael Cocketts Jugendbuch "Die Narbe" werden verschiedene Spielarten von Gewalt dargestellt, denen Jugendliche im Alltag ausgesetzt sein können. Um eine möglichst intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit diesem Phänomen zu ermöglichen, wird hierzu die Form des Lesetagebuchs gewählt." (S.14)

Beispiele im Internet

"Die Hauptmethode bei der ersten Texterschließung ist das Lesetagebuch, das wunderbare "Anverwandlungen" des literarischen Textes hervorbringt. Ausgehend von Leerstellen im literarischen Text erfassen die Schülerinnen und Schüler das Drama rezeptionsästhetisch. Der Reiz dieser Methode liegt im ständigen Perspektivenwechsel. Die so gestaltete multiperspektivischen Interpretation erleichtert das Literaturverständnis" (Michael Seeger)
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