Geschichte der Welt 1945 bis heute - Die globalisierte Welt und Berufsorientierung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Geschichte der Welt 1945 bis heute - Die globalisierte Welt''' ist 2013 erschienen und von Akira Iriye herausgegeben. Die deutsche Ausgabe erscheint in der Reihe Geschichte der Welt, die von Akira Iriye und Jürgen Osterhammel herausgegeben worden ist.  
==Vorwort==
{{Box||Die Unterrichtsidee bildet den gesamten Prozess der Berufsorientierung ab und wurde in der Sekundarstufe 1 erfolgreich eingesetzt.<br>Sie kann bei Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf eingesetzt werden und hat Erfahrungen an Förder-, Haupt- und Realschulen als Grundlage.<br>Die Materialien sind zu einem großen Teil in Leichter Sprache (nach Ursula Bredel und Christiane Maaß) abgefasst. Wo Leichte Sprache keine Anwendung findet, wird eine einfache Sprache eingesetzt.<br>Professionelle Bilder der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V. und des Illustrators Stefan Albers sollen Textverständnis und Motivation fördern.<br>Den notwendigen Fachwortschatz möchte die Unterrichtsidee anbahnen, indem sie sich an dem Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts (nach Josef Leisen) orientiert.<br>Wie allen fundierten Auseinandersetzungen mit einem Thema liegen der Unterrichtsidee zahlreiche Quellen zugrunde, die bei der Erarbeitung genutzt wurden. Informationen zu den verwendeten Quellen können dem [[#Quellen-Verzeichnis | Quellen-Verzeichnis]] entnommen werden.
Hinweis zu den Materialien: Erstellt mit dem Worksheet Crafter - www.worksheetcrafter.com|Kurzinfo
}}


== INHALT ==
==Lernziele==
=== Einleitung von Akira Iriye (S.9 ff)===
{{Box||<ol><li>Die Schüler:innen können passende Schul- und Berufswege entwickeln, indem sie sich mit
"[...] Unterdessen nutzte - und verschmutzte - die Industrialisierung Luft und Wasser in einem Maße, dass die Menschen krank wurden und mitunter sogar starben. Auch die Energieressourcen reichten nicht mehr für alle mensch­lichen Aktivitäten aus, und mit der ersten {{wpde|Ölkrise}} in den 1970er Jahren brach erstmals in der Geschichte diese Balance zusammen. Die Suche nach alternativen Energiequellen führte zum Bau von Atomkraftwerken in Nordamerika, Europa, Asien und schließlich in allen Teilen der Welt. In diesen Anlagen kam es seit den 1970er Jahren unweigerlich zu Störfällen und Katastrophen, wobei es dabei am schlimmsten die USA, die Sowjetunion und zuletzt 2011 Japan traf.
<ul><li>ihren Interessen, Vorlieben sowie Wünschen,</li>
<li>Fähigkeiten sowie Stärken</li>
<li>und den Möglichkeiten sowie Anforderungen der Bildungs- und Ausbildungslandschaft auseinandersetzen</li>
<li>und an Betriebspraktika sowie weiteren außerschulischen Veranstaltungen der Berufsorientierung teilnehmen<li></ul>


Diese Geschichte gehört genauso zur Zeitgeschichte wie der Kalte Krieg und die wirtschaftliche Globalisierung. Und doch wurde die Geschichte der Umwelt und der Umweltbewegung zumeist isoliert betrachtet. Dieser Band unternimmt als eine der ersten Darstellungen den Versuch, dies zu korrigieren und zu zeigen, dass die natürliche Umwelt ebenso sehr "Heimat" der Menschheit ist, wie es Nationen, Familien und andere menschliche Schöpfungen sind. [...]
<li>Die Schüler:innen können eine aussagekräftige Bewerbung erstellen, indem sie</li>
<ul><li>Musterbeispiele,</li>
<li>Formatvorlagen,</li>
<li>Formulierungsbeispiele</li>
<li>und geeignete Apps nutzen.</li></ul>


Wie Petra Gödde in Kapitel 4 detailliert zeigt, lässt sich die Globalgeschichte nach 1945 nicht wirklich verstehen, wenn wir nicht erkennen, inwieweit die Menschen und ihre Gemeinschaften von der kulturellen Globalisierung betroffen waren und ihrerseits zu dieser Globalisie­rung beitrugen. Gleichzeitig aber verschwanden ihre kulturellen Traditionen und gesellschaftlichen Gewohnheiten keineswegs. [...] Innerhalb dieses allgemeinen Rahmens beschreibt Gödde ausführlich Phänomene wie Migration, Tourismus und Konsumismus. Sie alle brachten Menschen aus entfernten Ländern einander näher und bereicherten dabei die globalen Kulturen, ohne jedoch eine einzige Globalkultur zu schaffen.
<li>Die Schüler:innen können erfolgreich an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, indem sie</li>
<ul><li>sich Fragen geleitet auf Vorstellungsgespräche vorbereiten,</li>
<li>das richtige Verhalten für Vorstellungsgespräche erfahren,</li>
<li>Vorstellungsgespräche spielen,</li>
<li>Vorstellungsgespräche analysieren</li>
<li>und nach Vorstellungsgesprächen vorteilhaft handeln, um in Erinnerung zu bleiben.</li>|Hervorhebung1
}}


Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Lebenswelt der Frauen [...] in allen Teilen der Welt, die [...] Vorstellungen und Interessen gemeinsam haben, auch wenn sie sich, nicht anders als Männer, in anderen Aspekten des Lebens deutlich unterschei­den. [...] Wie bei anderen Rechten war auch die Durchsetzung von Frauenrechten ein global gemeinsames Ziel, wenn­gleich die Umsetzung je nach Region unterschiedlich ausfiel. (S.13)
==Mein Berufsorientierungs-Ordner==
{{Box||Die Schüler:innen sollten spätestens in Klasse 8 einen Berufsorientierungs-Ordner (BO-Ordner) anlegen. In diesem BO-Ordner heften die Schüler:innen alles rund um die Berufsorientierung ab. In der Praxis hat es sich bewährt, für die Berufsorientierung einen eigenen Ordner nebst Register anzulegen.|Hervorhebung2
}}<br />{{Box|Download|[[Datei:Mein_BO-Ordner.pdf|thumb|einen BO-Ordner anlegen]]|Download
}}


"[...] Die Zunahme dieses Interdependenzempfindens, des Gefühls einer menschlichen Schicksals­gemeinschaft, ist einer der bemerkenswertesten Aspekte der Zeitgeschichte. Die­ses Thema wird denn auch in Kapitel 5 aufgegriffen. [Es] fragt [...] danach, wie sich inmitten der tiefgreifenden weltweiten Veränderungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt und Kultur das Bewusstsein für transnationale Ver­bindungen entwickelte. Es handelt sich dabei um die Geschichte einer Idee, einer Haltung, einer Gesinnung, die dem, was um die Menschen herum vorgeht, einen Sinn zuzuschreiben versucht und im Zuge dessen ein immer stärkeres Gefühl der Vernetztheit entstehen lässt. [...]
==Berufsorientierung - Warum machen wir das?==
{{Box||Berufsorientierung ist ein Vorgang.


Ohne Zweifel zielen nicht alle transnationalen Verbindungen und Vorstellungen auf Frieden und Gerechtigkeit, und in der Geschichte nach 1945 finden sich zahl­lose Beispiele für das Unverständnis gegenüber fremden Menschen und Dingen, ja für Feindseligkeit gegenüber denen, die die eigenen Überzeugungen nicht teilen. Gleichwohl ist der vorliegende Band - nicht anders als die anderen Bände dieser neuartigen Geschichte der Welt - geprägt von der zunehmenden Erkenntnis, dass Männer, Frauen und Kinder, die Räume, die sie bewohnen, sowie Tiere und Pflanzen allesamt interdependente, auf vielfache Weise miteinander verbundene Lebewesen sind." (S.14)
Dieser Vorgang weist folgende Eigenschaften auf:<ul>


=== Staaten und Machtbeziehungen im Wandel ===
<li>Berufsorientierung findet nicht unter Labor-Bedingungen statt. Die Schüler:innen bringen schon viele Vorstellungen, Interessen, Vorlieben und Wünsche mit - eigene und die der Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie bewusste und unbewusste.</li>
15 Staaten und Machtbeziehungen im Wandel von ''Wilfried Loth''
<li>Berufsorientierung braucht Zeit. Mit dem Ende der 8. Klasse geht die Berufsorientierung weiter. Berufsorientierung kann ein lebenslanger Prozess sein, bei dem sich ein Individuum in Bezug zu seiner Umwelt verorten möchte.</li>
* 16 Einleitung
<li>Berufsorientierung braucht authentische Erfahrungen. Die Schüler:innen brauchen Praxis-Erfahrungen durch Betriebserkundungen, Praxis-Tage und Betriebspraktika.</li>
 
<li>Berufsorientierung arbeitet unter anderem nach dem Trial-and-Error-Verfahren. Die Schüler:innen können bei einem Betriebspraktikum nur gewinnen. Denn nach dem Betriebspraktikum wissen die Schüler:innen, ob ihnen die Tätigkeiten Spaß gemacht haben oder nicht.</li></ul><br>In diesem Lernschritt soll bei den Schüler:innen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Berufsorientierung angebahnt werden.<br><br>Die Idee zum Arbeitsblatt Lebensmaßband stammt vom Ikubiz Mannheim. Im Schuljahr 2018/19 begleitete der Autor seine damalige Deutsch-Klasse an einer Mannheimer Werkrealschule während des Programms der Gendersensiblen Berufsorientierung, das von Christiane Eck und Carlo Peduto-Brixner durchgeführt wurde. Für die Arbeit mit dem Lebensmaßband wird neben dem Arbeitsblatt ein Maßband aus Papier benötigt.<br>Quelle: leicht verändert nach Interkulturelles Bildungszentrum Marnnheim gGmbH (Hrsg.) (o. J.): Materialien zur Berufsorientierung (im Rahmen des Projekts „Gendersensible Berufsorientierung“ an Mannheimer Werkrealschulen, Stand: Juli 2019). o. S., Mein Lebensmaßband. Loseblatt-Sammlung mit Übungen und Materialien. Mannheim: Ikubiz Mannheim.|Hervorhebung2
Eine Leseprobe dieser Einleitung findet sich auf der [http://www.chbeck.de/Iriye-Osterhammel-Geschichte-Welt-1945-Heute/productview.aspx?product=10493962&PTBUCH=BUCH Seite des C.H.Beck Verlags]
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* 29 1. Umwälzungen der Nachkriegszeit
* 70 2. Ein globaler Kalter Krieg
* 118 3. Neue Akteure in der Weltpolitik
* 158 4. Eine neue Weltordnung
=== Offene Türen in der Weltwirtschaft ===
183 Offene Türen in der Weltwirtschaft von ''Thomas W. Zeiler''
* 184 Einleitung
* 188 1. Geschlossene Türen
* 229 2. Geschlossene und unverschlossene Türen
* 272 3. Die Türen öffnen sich
* 318 4. Offene Türen
=== Mensch und Umwelt im Zeitalter des Anthropozän ===
357 Mensch und Umwelt im Zeitalter des [[Historische_Stichworte/Anthropozän|Anthropozän]] von ''John R. McNeill'' und ''Peter Engelke''
==== Einleitung ====
* 358 Einleitung
 
"[...] dass für die Erdgeschichte ein neues Zeitalter begonnen hat [...]: das {{wpde|Anthropozän}}. (S.358)
 
"Allmählich führte die Verbreitung von Krankheiten allerdings dazu, dass Infektionen vorwiegend endemisch auftraten - oder zu so genannten Kinderkrankheiten wurden - und Epidemien insgesamt seltener ausbrachen. Die 'mikrobielle Vereinheitlichung der Welt' führte zunächst zu einer hohen Säuglings- und Kindersterblichkeit, doch [...] ging die Krankheitsmortalität im Laufe der Zeit zurück." (S.362) Es stellte sich heraus, "dass die 'mikrobielle Vereinheitlichung' zu einer Wegbereiterin des Anthropozän werden sollte." (S.362)
 
==== Energieverbrauch und Bevölkerungsentwicklung (S.365 ff) ====
"Bis 1950 verdoppelte sich der Weltenergieverbrauch gegenüber dem Stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts; in den darauffolgenden fünf Jahrzehnten verfünffachter er sich." (S.367)
   
   
Die Förderung von Kohle und Erdöl zog die Umwelt stark in Mitleidenschaft, doch blieben die Konsequenzen mehr oder weniger auf den Umkreis der Kohlereviere und Ölfelder beschränkt – der Transport der fossilen Brennstoffe hingegen streute die Folgen. [...] Kohle gegenüber hat Öl den großen Vorteil, sich recht einfach transportieren zu lassen. Als (mit Ausnahme der schwersten Sorten) flüssiger Stoff strömt es über weite Strecken problemlos durch Pipelines und kann auf Tankern verschifft die Ozeane in enormen Mengen überqueren. Seit den 1950er Jahren lagen Förder- und Verbraucherländer tendenziell immer weiter auseinander; die riesigen Ölfelder rund um den Persischen Golf gewannen zunehmend an Bedeutung, und Tankschiffe befuhren die Weltmeere in immer größere Zahl. Global stellt Öl heute die Welt Hälfte der auf See beförderten Tonnage, und die Gesamtlänge der verlegten Ölpipelines übertrifft die das Weltschienennetzes." (S.376/77)
{{Box|Download|[[Datei:Warum BO.pdf|thumb|Gründe für BO]]
 
[[Datei:Mein Lebens-Maßband.pdf|thumb|Lebensarbeitszeit mithilfe eines Maßbandes verdeutlichen]]
==== Klima und biologische Vielfalt (S.414ff) ====
|Download
===== Klima und industrielle Revolution =====
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"Was bedeutet es etwa den meisten Amerikanern, dass die Gletscher im Glacier National Park in Montana beinahe verschwunden sind und das Gebiet seinen Namen schon bald zu Un­recht tragen wird? Wohl nicht allzu viel, abgesehen vielleicht von ein paar ästhetischen Einwänden. Doch in vielen Teilen der Welt ist die Schmelze in den Gletschergebieten im Frühjahr und Sommer eine Sache auf Leben und Tod. Ein­drucksvoll belegen das der Himalaya und die benachbarten Gebirgszüge in Zentralasien, in denen sich weltweit die größten Eismassen außerhalb der Polar­regionen finden. Diese Berge sind der Ursprung der gewaltigen Ströme Asiens, von hier kommen die Wasser des Indus, Yangzi, Mekong, Ganges, des Gelben Flusses, Brahmaputra und Irrawaddy, die zusammen mehr als zwei Milliarden Menschen versorgen." (S.420)
==Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 1==
"Während das Schmelzen der Gletscher einige Beobachter mit düsteren Vorah­nungen erfüllt, haben Millionen von Menschen, die sich nicht bewusst mit dem [[Klimawandel]] befassen, dessen Auswirkungen schon mittelbar zu spüren bekom­men. Eine indirekte Folge einer erwärmten Atmosphäre ist die gestiegene Fähig/keit der Luft, Wassertröpfchen aufnehmen zu können. Paradoxerweise hat dies sowohl die Aussichten auf Dürreperioden als auch auf Regengüsse erhöht. In trockeneren Gegenden der Welt kann die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit halten, sodass weniger davon als Regen herabfällt. In Gebieten, wo es ohnehin schon viel regnet, verstärkt die wärmere Luft diese Tendenz noch, weil mehr Feuchtigkeit aus den Wolken abregnen kann. So sind Regionen wie der amerikanische Südwesten zunehmender Trockenheit ausgesetzt, während heftige Monsunregen den Himalaya-Ausläufern noch drastischere Fluten bescheren. [...]
{{Box||Wenn sich Schüler:innen mit BO-Themen beschäftigen, begegnen ihnen viele Fachwörter. Nachhaltige Lernprozesse setzen Kenntnis und Verständnis des spezifischen Wortschatzes voraus.<br>Damit nicht nur mit Sprache, sondern auch an Sprache gelernt wird (nach Josef Leisen) und die nachfolgenden Lernschritte nachvollzogen werden können, soll in diesem Lernschritt eine spezifische Wortschatz-Arbeit stattfinden.<br>Neue Wörter können mit der Methode des Wimmelns eingeführt werden. Beim Wimmeln erhalten die Schüler:innen kleine Karten/Zettel. Auf jeder Karte/jedem Zettel steht ein neues Wort mit der zugehörigen Erklärung. Die Schüler:innen bewegen sich frei im Klassenraum und sobald zwei Schüler:innen aufeinander treffen, erklären sie sich gegenseitig ihre Wörter.<br>Eine [https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/de/publikationen/material-fuer-die-praxis/methodenpool/ '''ausführlichere Erklärung der Wimmel-Methode'''] finden Sie im Methodenpool des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.<br><br>Die angebotenen Arbeitsblätter sind als Minimalprogramm zu verstehen, das durch weitere Übungsformate zu ergänzen ist. Vor allem spielerische Übungsformate aus dem (Fremd-)Sprachenunterricht können hier eingesetzt werden.|Hervorhebung2
Leo Trotzki soll - so wird zumindest kolpor­tiert - einmal gesagt haben: "Ihr interessiert euch vielleicht nicht für den ''Krieg'', aber der ''Krieg'' ''interessiert'' sich für euch." So steht es auch mit dem Klimawandel und den Menschen in manchen gefährdeten Regionen, sei es in den tiefer gelege­nen Bezirken von New Orleans oder am Ufer des Indus: Sie mögen sich vielleicht nicht für den Klimawandel interessieren, aber umgekehrt werden sie seine Folgen zu spüren bekommen." (S.420/21)
}}<br />{{Box|Download|[[Datei:Wortschatz BO 1.pdf|thumb|Wortschatz für die Berufsorientierung 1]]
 
[[Datei:Wortschatz BO 1 Lückentext.pdf|thumb|Lückentext zum Wortschatz für die Berufsorientierung 1]]
===== Klimawandel und Wissenschaftsgeschichte =====
[[Datei:Wortschatz BO 1 Wimmel-Karten.pdf|thumb|Wimmel-Karten zur Einführung des Wortschatzes für die Berufsorientierung 1]]|Download
"Angesichts der Komplexität des Erdkli­mas dürfte es nicht überraschen, dass sich ein wissenschaftliches Verständnis der Klima Vorgänge erst in jüngerer Zeit entwickelte. [...]  
}}
Wenngleich viele Fragen des Klimawandels noch unerforscht sind, sah das vergangene halbe Jahr­hundert doch bereits enorme wissenschaftliche Fortschritte. Nicht zuletzt aus Sorge über die steigende CO2-Konzentration wurde dem Problem vermehrt wis­senschaftliche Aufmerksamkeit zuteil. Voraussetzung dafür war allerdings in erheblichem Maß auch die Entwicklung bestimmter Technologien und Instru­mente - Satelliten beispielsweise standen erst seit Beginn des Kalten Kriegs zur Verfügung -, mit deren Hilfe sich die notwendigen Daten sammeln und auswer­ten ließen, um die Geschichte des Erdklimas nachzuzeichnen und seine Zukunft zu prognostizieren.
==Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche==
 
{{Box||In diesem Lernschritt geht es um einen zentralen Aspekt in BO-Prozessen. Die Schüler:innen machen sich bewusst, wie sie arbeiten möchten.<br>
Erste Erklärungsansätze, warum die Atmosphäre die Erde erst bewohnbar macht, gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. Der französische Philosoph und Naturwissenschaftler Jean-Baptiste Joseph Fourier beschrieb in den 1820er Jah­ren, dass die Atmosphäre einen Teil der ankommenden Sonnenwärme abfing und dadurch die Temperatur weit höher stieg, als es sonst der Fall wäre." (S.422)
Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource, das fortwährend auf seine Richtigkeit und Aktualität überprüft werden kann.<br>
"[...] Bedeutender noch waren die Forschungen des schwedischen Chemikers Svante Arrhenius, der 1896 in einer bahnbrechenden Arbeit den Zusammenhang zwischen Kohlendioxid und Klima in wesentlichen Zügen darstellte. Unter anderem berechnete Arrhenius die glo­bale Temperaturveränderimg, die sich aus einem steigenden oder abnehmenden / CO2-Gehalt der Atmosphäre ergebe. Bei einer Verdopplung der Konzentration erwartete er einen Temperaturanstieg um 5,7 Grad Celsius - verwarf allerdings die Möglichkeit, die Menschheit könnte so viel Kohlendioxid freisetzen." (S.422/423)
Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema <b>Ich möchte…</b> weist hinsichtlich kausaler Nebensätze mit der Subjunktion weil eine gute Anschlussfähigkeit auf. Hierbei können sich Schüler:innen für die Auswahl ihrer Interessen, Vorlieben und Wünsche Begründungen überlegen.<br>Zur Einführung oder für schwache Schüler:innen finden Sie ein Arbeitsblatt mit beispielhaften Begründungen in Form kausaler Subjunktionalsätze.|Hervorhebung2
 
}}<br />{{Box|Download|[[Datei:Ich möchte blanco.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder]]
"Im Europa der Zwischenkriegszeit trat der serbische Mathematiker {{wpde|Milutin_Milanković|Milutin Milankovic}} mit der These hervor, Abweichun­gen in der Erdrotation und in der Umlaufbahn um die Sonne seien verantwort­lich für die Eiszeitalter der Erde. Seine peniblen Berechnungen führten zu einem Verständnis der nach ihm benannten {{wpde|Milanković-Zyklen|Milankovic-Zyklen}}. [...] Ein grundlegendes Verständnis des Systems Erde entwickelte sich somit bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert, doch die großen Durchbrüche in der wissen­schaftlichen Erforschung des Klimas fielen in die Zeit nach 1945." (S.423)
[[Datei:Ich möchte Bilder zum Ausschneiden.pdf|thumb|Bilder zum Ausschneiden und Aufkleben]]
 
[[Datei:Ich möchte Begründungen blanco.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Begründen der Interessen, Vorlieben und Wünsche]]
===== Wissenschaft trifft Politik =====
[[Datei:Ich möchte Begründungen Beispiele.pdf|thumb|Beispielhafte Begründungen für eigene Interessen, Vorlieben und Wünsche]]|Download
"Als 1986 das so genannte {{wpde|Ozonloch}} über der Antarktis entdeckt wurde, wuchs das öffentliche Interesse an der Bedeutung des stratosphärischen Ozons, ein Impuls, der im Jahr darauf schließlich zur Verabschiedung des {{wpde|Montreal-Protokoll|Montreal-Protokolls}} zum Schutz der Ozonschicht führte." (S.426)
}}
"In erstaunlich kurzer Zeit arbeiteten Diplomaten eine UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel aus, die auf dem {{wpde|Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung|Weltumweltgip­fel}} in Rio de Janeiro 1992. unterzeichnet wurde. Obgleich die Bestimmungen nicht bindend waren, setzte das Abkommen einen Mechanismus regelmäßiger diploma­tischer Konsultationen in Gang, um zu einer substantielleren Übereinkunft zu ge­langen. Die in den darauffolgenden Jahren stattfindenden Treffen bereiteten die Vereinbarungen des {{wpde|Kyoto-Protokoll|Kyoto-Protokolls}} von 1997 vor, eines völkerrechtlich verbind­lichen Abkommens, das die Industrieländer verpflichten sollte, die Emissionen von Treibhausgasen gegenüber dem Stand von 1990 (dem im Protokoll festgelegten Basisjahr) um einen bestimmten Anteil zu reduzieren. [...]  
==Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken==
 
{{Box||In diesem Lernschritt geht es um einen zentralen Aspekt in BO-Prozessen. Die Schüler:innen machen sich bewusst, was sie können.<br>Hierbei bietet es sich an, Selbst- und Fremdeinschätzungen einzusetzen. Die Schüler:innen überlegen zunächst, über welche Fähigkeiten sie verfügen. Anschließend erfolgen Fremdeinschätzungen durch andere Schüler:innen und/oder die Lehrkraft.<br>In der Praxis hat es sich bewährt, ein einfaches Bewertungssystem zu verwenden, zum Beispiel mit null Punkten, einem Punkt und zwei Punkten.<br>Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource, das fortwährend auf seine Richtigkeit und Aktualität überprüft werden kann.<br>Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema <b>Ich kann…</b> weist eine gute Anschlussfähigkeit für Überlegungen zu Orten und Situationen auf, in denen eine Fähigkeit oder Stärke gezeigt werden kann. Die Schüler:innen können sich beispielhafte Orte oder Situationen überlegen, in denen sie die Fähigkeiten oder Stärken bereits gezeigt haben.|Hervorhebung2
Doch sofort wurden Schwierigkeiten sichtbar: [...] Die Zwistigkeiten überschatteten in der Folge alle weiteren diplomatischen Anläufe. Ausgangspunkt war die Position zweier Länder mit extrem hohem Schadstoffausstoß, der USA und Chinas. Nach Kyoto verweigerten sich beide hartnäckig verbindlichen Emissionsabkommen." (S.428)
}}<br />{{Box|Download|[[Datei:Ich kann blanco.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder]]
 
[[Datei:Ich kann Bilder zum Ausschneiden.pdf|thumb|Bilder mit Fähigkeiten und Stärken zum Ausschneiden]]
"Mehr als zwanzig Jahre schon blieb Klimapolitik stets an den gleichen Hürden hängen." (S.430)
[[Datei:Ich kann Begründungen blanco.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Formulieren von Begründungen zu den Fähigkeiten und Stärken]]
===== Biologische Vielfalt =====
[[Datei:Ich kann Begründungen Beispiele.pdf|thumb|Hinweise zum Begründen individueller Fähigkeiten und Stärken]]|Download
"Den tropischen Regenwäldern vergleichbar, sind manche ozeanische Öko­systeme unglaublich artenreich. Die Kontinentalsockel, die großen Korallenriffe /
}}
und verschiedene, durch nährstoffreiche Meeresströmungen begünstigte Ozeanregionen (wie etwa die Neufundlandbank) weisen eine ungeheure Artenvielfalt und auch hohe Bestandszahlen auf. Als man etwa versuchte, in den tropischen Gewässern Neukaledoniens alle an einem einzigen Ort anzutreffenden Molluskenarten zu erfassen, entdeckte man 2738 verschiedene Spezies. Andererseits sind große Teile der Ozeane relativ unbelebt und darin den Wüsten der Welt vergleich­bar." (S.432/33)
==Das 3-Kreise-Modell==
 
{{Box||In diesem Lernschritt werden anhand des 3-Kreise-Modells
===== Veränderungen der Artenvielfalt an Land =====
<ul><li>die vorangegangenen Inhalte wiederholt und vertieft,</li>
"Eine Schätzung veranschlagt für die fünf Jahrzehnte nach 1950 insgesamt 555 Millionen Hektar zerstörter tropischer Wälder, eine Fläche größer als halb China." (S.435)
<li>die Bedeutung der Berufsorientierung unterstrichen
und</li><li>ein Raum für Klassen- und Einzelgespräche eröffnet.</li>|Hervorhebung2
}}


"Doch der Klimawandel überragt im 21. Jahrhundert alle anderen Probleme. Wissenschaftler befürchten, selbst ein sehr geringer Temperaturanstieg werde sich auf alle Ökosysteme äußerst negativ auswirken. Manche Prognosen sprechen davon, eine durchschnittliche Temperaturerhöhung um zwei Grad Celsius bedeute für ein Fünftel bis ein Drittel aller Arten weltweit das Aus. Dabei gehen solche Studien optimistischerweise davon aus, gefährdete Arten verfügten über uneingeschränkte "Ausbreitungsmöglichkeiten", seien also in der Lage, sich in benachbarte kühlere Lebensräume zurückzuziehen. Doch eine solche uneingeschränkte Ausbreitung ist gewöhnlich nicht (mehr) möglich. Die durch den Eingriff des Menschen geprägten Landschaften – mit ihren landwirtschaftlichen Flächen, Straßen, Städten, Dämmen, Stauseen etc. – sind heute so zahlreich und verbreitet, dass vielen Spezies, selbst wenn sie versuchen würden, der globalen Erwärmung zu entfliehen, die Möglichkeit dazu gar nicht offenstünde. Für den Schutz der Artenvielfalt gibt es im 21. Jahrhundert eine Menge zu tun." (S. 445)
*
{{Box|Arbeitsmethode|Hierzu sollen die Schüler:innen<ul><li>den spezifischen Wortschatz <b>Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 1</b> in das 3-Kreise-Modell einordnen,</li><li>ausgewählte Fachbegriffe aus den Lernschritten <b>Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche</b> und <b>Ich kann... - Fähigkeiten und Stärke</b> im 3-Kreise-Modell verorten und</li><li>die Bedeutung der drei Kreise sowie des Feldes A angeleitet reflektieren.</li></ul>Das 3-Kreise-Modell kann auf dem Boden aus Seilen gelegt werden, damit die Schüler:innen um das Modell herum sitzen und sich in das Modell stellen können.|Arbeitsmethode
}}{{Box|Download|[[Datei:3-Kreises-Modell.pdf|thumb|3-Kreise-Modell zum Gegenüberstellen von Interessen, Vorlieben und Wünschen sowie Fähigkeiten bzw. Stärken und Ausbildungsberufen]]
[[Datei:3-Kreises-Modell Begriff-Karten.pdf|thumb|Begriff-Karten mit Interessen, Vorlieben und Wünschen, Fähigkeiten und Stärken sowie ausgewählten Ausbildungsberufen aus dem Reha-Bereich]]|Download
}}{{Box|Warum werden bei den Begriff-Karten zum 3-Kreise-Modell nur wenige Ausbildungsberufe genannt?|Hierfür gibt es zwei Gründe:<ol><li>Die Anzahl der Ausbildungsberufe sollte überschaubar bleiben.</li><li>Die der Unterrichtsidee zugrunde liegende Ausbildungsregion bietet Jugendlichen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung nicht mehr Ausbildungsmöglichkeiten an.</li></ol>|Frage
}}
==Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 2==
{{Box||Wie zuvor bei den <b>Wichtigen Wörtern für die Berufsorientierung 1</b> soll hier eine spezifische Wortschatzarbeit stattfinden.<br>Welcher Wortschatz bei den Schüler:innen anzubahnen ist, hängt von der Wahl des Selbsterkundungswerkzeugs ab.<br>Denn es stehen drei Selbsterkundungswerkzeuge zur Auswahl. Die Schüler:innen können mithilfe dieser Selbsterkundungswerkzeuge zu unterschiedlichen Erkenntnissen kommen:<ul><li>Welches Berufsfeld passt zu mir? - ein Interessen basiertes Screening für Klassen- oder Lerngruppen-Settings, um das passende Berufsfeld herauszufinden</li><li>Welche Berufe passen zu mir? - Das Selbsterkundungstool Check-U - ein Interessens- und Fähigkeitstest der Bundesagentur für Arbeit zum Herausfinden der sechs passenden Berufe (Top6)</li><li>Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich? - Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test (SIT) von Werner Stangl, um das eigene berufliche Persönlichkeitsprofil zu ermitteln.</li></ul><br>Die Dateinamen und die Beschreibungen erleichtern das Auswählen des zum Vorgehen passenden Wortschatzes.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Wortschatz BO 2.pdf|thumb|Wortschatz zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen]]
[[Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Wimmel-Karten.pdf|thumb|Wimmel-Karten zwecks Einführens des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen]]
[[Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Lückentext.pdf|thumb|Lückentext zur Wiederholung des Wortschatzes zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen]]
[[Datei:Wortschatz BO 2 SIT.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Einführen des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem SIT von Stangl]]|Download
}}


==== Städte und die Wirtschaft (S.446 ff)====
==Berufsfelder und Berufe - Was passt zu mir?==
New York kippte bis in die 1930er Jahre seinen Müll ins Meer.  
{{Box||In diesem Lernschritt können Sie zwischen drei Selbsterkundungswerkzeugen wählen:<ul><li>Selbsterkundung mit einem Spielfeld und dazugehörigen Fragen: Welches Berufsfeld passt zu mir?</li><li>Selbsterkundung mit Check-U, dem Erkundungswerkzeug der Bundesagentur für Arbeit: Welche Berufe passen zu mir?</li><li>Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test von Werner Stangl: Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich?</li></ul><br>|Hervorhebung2
}}{{Box|Info|'''Was ist ein Berufsfeld?'''<br>Jeder Ausbildungsberuf lässt sich mindestens einem Berufsfeld zuordnen.<br>
Wenn Ausbildungsberufe zum gleichen Berufsfeld gehören, haben sie bei bis zu drei Aspekten Gemeinsamkeiten:<ul><li>bei den Arbeitsorten,</li><li>den Arbeitsmitteln und/oder</li><li>den Tätigkeiten.</li></ul><br>'''Warum ist es sinnvoll, nach dem passenden Berufsfeld zu suchen?'''<br>Die Schüler:innen sollen ein passendes Berufsfeld finden, weil<ul><li>sie sich dann weniger auf einen Ausbildungsberuf oder einen Wunsch-Betrieb festlegen,</li><li>sie dadurch flexibler handeln und bei Bedarf auf Ausbildungsberufe aus dem selben Berufsfeld zurückgreifen können,</li><li>die regionale Bildungslandschaft Veränderungsprozessen unterliegt, was das Ausbildungsangebot vergrößern kann,</li><li>Selbsterkundungstests mit dem Ziel, passende Ausbildungsberufe zu finden, gelegentlich zu uneindeutigen Ergebnissen führen können,</li><li>mit der Kenntnis des Berufsfeld-Begriffs ein Mehrwert einhergeht, der bei Veränderungen individueller Interessen, Vorlieben und Wünsche zum Tragen kommen kann, und</li><li>
bei wirtschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Veränderungen das Berufsfeld ein Erfolg versprechender Ausgangspunkt für eine berufliche Neuorientierung darstellt.</li></ul><br>'''Worin liegen die Vorteile, passende Ausbildungsberufe zu suchen?'''<br>Suchen Schüler:innen mithilfe eines Selbsterkundungswerkzeugs oder im Rahmen eines Assessments nach passenden Ausbildungsberufen, gehen einige Vorteile damit einher:<ul><li>Ausbildungsberufe sind konkreter als der Berufsfelder, was eine Informationssuche erleichtern kann.</li><li>Werden nach der Bearbeitung eines Selbsterkundungswerkzeugs oder nach der Teilnahme an einer Assessment-Maßnahme Ausbildungsberufe vorgeschlagen, können diese eine höhere Passgenauigkeit aufweisen.</li><li>Ein kritisches Abgleichen von Interessen einerseits und Fähigkeiten andererseits kann vor dem Hintergrund eines konkreten Ausbildungsberufs und dessen Voraussetzungen zielführender vorgenommen werden.</li></ul>|Kurzinfo
}}


==== Kalter Krieg und Umweltkultur (S. 491 ff) ====
===Welches Berufsfeld passt zu mir? - ein Interessen basiertes Screening für Klassen- oder Lerngruppen-Settings===
China {{wpde|Großer Sprung nach vorn}} und die Dritte Front<ref>"Während der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurde das internationale Umfeld als der VR China gegenüber zunehmend feindlich eingestuft. Durch Grenzstreitigkeiten ausgelöste bewaffnete Auseinandersetzungen
{{Box||Das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen geht von vier Berufsfeldern aus:<ul><li>sozial</li><li>kaufmännisch</li><li>handwerklich und</li><li>technisch</li></ul>Diese didaktische Reduktion auf vier Berufsfelder macht das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen im Gegensatz zu anderen Modellen einfacher im Gebrauch. Denn das [https://www.startpage.com/sp/search?query&#61;%22beruf+aktuell%22+ext%3Apdf&lui&#61;deutsch&language&#61;deutsch&t&#61;light&cat&#61;web&sc&#61;UsZSJGZLGDEG20&abp&#61;-1 '''Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit, BERUF aktuell'''], geht von 16 Berufsfeldern mit zahlreichen nachgeordneten Berufsgruppen aus.<br>Bei der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen handelt es sich zwar nicht um ein psychologisches Diagnosewerkzeug. Aber es eignet sich sehr gut für den Einsatz in Klassen- oder Lerngruppen-Settings im Sinne eines Screeningverfahrens, das, ausgehend von den individuellen Interessen, Anhaltspunkte für den weiteren BO-Prozess liefert.<br><br>'''Wann bietet sich ein Einsatz des Selbsterkundungswerkzeugs mit Spielfeld und Fragen an?'''<br>Setzen Sie das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen dann ein, wenn einer der nachfolgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreibt:<ul><li>Sie verfügen über keine oder zu wenige digitale Endgeräte, um die beiden anderen Selbsterkundungswerkzeuge einzusetzen.</li><li>Ihre Schüler:innen haben Schwierigkeiten, Texte zu verstehen und/oder die Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.</li><li>Sie möchten die Erkundung auf Klassen-Ebene durchführen.</li><li>Für die Selbsterkundung möchten oder können Sie nicht mehrere Schulstunden aufwenden.</li><li>Die Berufsorientierung ist (noch) Neuland für Sie.</li></ul>
mit Indien und der UdSSR, indirekte Drohungen der USA, das chinesische Atombombenprogramm
'''Wie funktioniert das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen?'''<br>Das Start-Feld ist mit einem Stern markiert. Die Lehrkraft liest die Fragen vor und visualisiert diese gegebenenfalls auf einem Fernseh-Gerät oder einem digitalen Whiteboard. Ferner sollen die Schüler:innen gemäß ihren Antworten auf dem Spielbrett nach oben, unten, links und rechts gehen oder stehen bleiben.<br>Hat die Lehrkraft alle Fragen vorgelesen, stehen die Schüler:innen auf dem für sie passenden Berufsfeld oder zwischen zwei Berufsfeldern, die aufgrund der individuellen Interessen, Vorlieben und Wünschen am ehesten in Frage kommen.<br><br>Quelle des Erkundungswerkzeugs: verändert nach
durch einen atomaren Erstschlag zu stoppen, eine eskalierende Verwicklung in den Vietnamkonflikt
Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2012): Berufsorientierung (PowerPoint-Präsentation mit Spielbrett und Fragen, Stand: 10.02.2012). Nürnberg: o. V., Folie 1-32.|Lernpfad
und nicht zuletzt die Befürchtungen, der auf Taiwan neu erstarkte Bürgerkriegsgegner
}}{{Box|Download|[[Datei:Selbsterkundung Spielfeld.pdf|thumb|Spielfeld des Erkundungswerkzeugs mit dazugehörigen Fragen]]
könne die Schwächung der festlandschinesischen Volkswirtschaft im Zuge des „Großen Sprungs nach
[[Datei:Selbsterkundung Fragen.pdf|thumb|Fragen in Leichter Sprache für Erkundungswerkzeug mit Spielfeld]]|Download
Vorne“ zu einem militärischen Schlag ausnutzen, ließen die Möglichkeit eines neuen Krieges als sehr
}}
wahrscheinlich erscheinen. Die 1964 offiziell aufgelegte Dritte-Front-Strategie (di san xian) sollte daher
der traditionellen Ballung der ökonomisch-industriellen Aktivitäten im militärstrategisch ungünstig
gelegenen und nur schlecht zu verteidigenden Küstenstreifen entgegenwirken. Stattdessen sollte im
chinesischen Hinterland eine neue industrielle Basis errichtet werden, die im Falle einer Besetzung des
Küstenstreifens durch feindliche Truppen einen langgezogenen Guerillakrieg mit Gütern und Waffen
alimentieren sollte." (https://www.uni-due.de/in-east/fileadmin/publications/gruen/paper96-2014.pdf) Inhaltlich gleich stellen auch McNeill und Engelke die Dritte Front vor.</ref> S.502


Beispiel für die Dritte Front: Stahlwerk von {{wpde|Panzhihua}}
===Welche Berufe passen zu mir? - Das Selbsterkundungstool Check-U - ein Interessens- und Fähigkeitstest===
{{Box||'''Was ist Check-U?'''<br>[https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt '''Check-U ist ein Selbsterkundungstool der Bundesagentur für Arbeit'''], bei dem es sich um ein psychologisch fundiertes Testverfahren handelt.<br>Im Gegensatz zu den beiden anderen Selbsterkundungswerkzeugen berücksichtigt Check-U nicht nur die individuellen Interessen. Denn die Nutzer:innen bearbeiten bei Check-U Aufgaben in vier Bereichen:<ul><li>Fähigkeiten</li><li>Soziale Kompetenzen</li><li>Interessen und</li><li>Berufliche Vorlieben</li></ul>Somit erhalten die Nutzer:innen eine aussagekräftigere Rückmeldung, die auch die individuellen Fähigkeiten berücksichtigt.<br>Haben die Nutzer:innen alle Aufgaben bearbeitet, stellt Check-U die Top6 vor. Bei den Top6 handelt es sich um Ausbildungsberufe mit einer größtmöglichen Übereinstimmung zu den ermittelten Interessen und Fähigkeiten.<br><br>'''Wie funktioniert Check-U?'''<br>In drei kurzen Videos erkläre ich Ihnen und Ihren Schüler:innen Folgendes:<ul><li>[https://vimeo.com/showcase/8666185/video/520573444 '''Was ist Check-U und wer kann es benutzen?''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8666185/video/524382177 '''Wie registriert man sich bei Check-U und wie bedient man Check-U?''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8666185/video/529682446 '''Wie lädt man die Top6 herunter?''']</li></ul><br>'''Wann bietet sich ein Einsatz von Check-U an?'''<br>Setzen Sie Check-U ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:<ul><li>Sie möchten eine aussagekräftigere Rückmeldung erhalten, als es mit den beiden anderen Selbsterkundungswerkzeugen möglich ist.</li><li>Für die Dauer von drei Schulstunden haben Sie Zugang zu (funktionierenden) Desktop-Computern oder Laptops nebst Mäusen in ausreichender Anzahl.</li><li>Ihre Schüler:innen können unbekannte Texte sinnentnehmend Lesen und ihre Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten.</li></ul>Während Ihre Schüler:innen Check-U bearbeiten, haben Sie im Ideal-Fall Unterstützung von einer Co-Lehrkraft, damit Sie zeitnah Hilfestellung anbieten können.
|Lernpfad
}}{{Box|Tipps|Wenn Sie Check-U einsetzen möchten, sollten Sie vorab einige Überlegungen anstellen:<ol><li>Kann die/der Berufsberater:in Ihrer Schule Sie und Ihre Schüler:innen bei der Bearbeitung unterstützen?</li><li>Wo findet die Bearbeitung statt?</li><ul><li>gänzlich an der Schule?</li><li>an der Schule und zu Hause?</li><li>im Berufsinformations-Zentrum (BiZ)?</li><li>während des regulären Unterrichts, im Rahmen eines Workshops oder eines Projekts?</li></ul><li>Wie sollen die Rückmeldungen gespeichert und eventuell der/m zuständigen Berufsberater:in übermittelt werden (Datenschutz!)?</li><li>Wie informieren Sie die Erziehungsberechtigten über den Einsatz von Check-U?</li></ol>|Unterrichtsidee
}}


=== Globale Kulturen ===
===Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich? - der Situative Interessen Test (SIT) nach Werner Stangl===
535 Globale Kulturen von ''Petra Gödde''
{{Box||Der [https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/TEST/SIT/Test.shtml '''Situative Interessen Test (SIT)'''] nach Werner Stangl nimmt eine Position zwischen der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen und dem Selbsterkundungswerkzeug Check-U ein.<br><br>Der SIT<ul><li>ist ein kostenloser Interessenstest</li><li>mit wissenschaftlicher Fundierung,</li><li>der im Jahr 2007 von Stiftung Warentest mit gut bewertet wurde und</li><li>als Screening-Verfahren für den zeitökonomischen Einsatz in Klassen- und Lerngruppen-Settings geeignet ist.</li></ul><br>Die wissenschaftliche Fundierung stammt von Holland (1997) und geht in Bezug auf berufliche Interessen von sechs überdauernden Persönlichkeitstypen aus:<ul><li>realistisch: Personen mit einem Interesse an Handwerk, Technik oder Landwirtschaft und dem Wunsch, Ergebnisse sehen zu wollen.</li><li>forschend: Personen mit einem Interesse am geistigen Durchdringen von Themen und Problemen in der Mathematik oder den Naturwissenschaften.</li><li>künstlerisch: Personen mit einem Bedürfnis nach Freiheit und Offenheit, damit sie künstlerisch-kreativ wirken können, zum Beispiel in den Bereichen Sprache und Kultur.</li><li>sozial: Personen, die sich gerne um andere kümmern und sie begleiten möchten.</li><li>unternehmerisch: Personen mit einem Interesse an Leitungs- und Organisationsaufgaben und einer Affinität für das Überzeugen anderer von Ideen.</li><li>konventionell: Personen mit einem Bedürfnis nach festen Strukturen und Regeln, in denen sie verwalten und kontrollieren möchten.</li></ul>Wenn die Schüler:innen alle Fragen beantwortet haben, können sie ihr Ergebnis in ein [https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/TEST/SIT/GRAFIK/SITSchablone.pdf '''Auswertungsschema'''] eintragen.<br>Stangl bietet auch eine sehr ausführliche [https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/TEST/SIT/ '''Test-Beschreibung'''] auf seiner Homepage an.<br><br>'''Wann bietet sich ein Einsatz des SIT an?'''<br>Setzen Sie den SIT ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:<ul><li>Sie haben für die Dauer einer Unterrichtsstunde Zugang zu digitalen Endgeräten in ausreichender Anzahl.</li><li>Das Ergebnis der Selbsterkundung soll sowohl für die Berufsorientierung als auch die Studienorientierung anschlussfähig sein.</li><li>Ihnen genügt die Ermittlung von beruflichen Persönlichkeitstypen für den weiteren BO-Prozess.</li><li>Die Erziehungsberechtigen wurden über die Bearbeitung des SIT informiert.</li></ul>|Hervorhebung2
==== Einleitung (S.536) ====
}}
"Das Leben in den Großstädten ist zunehmend multi-ethnisch und multi-kulturell." (S.536) "Die kulturelle Globalisierung wird allgemein als Folge der wirtschaftlichen Globalisierung angesehen, [...]. Skeptiker [...] warnten vor dem Verlust der lokalen Selbsbestimmung durch die Übermacht und wirtschaftliche Ausbeutung seitens globaler Unternehmen. [...] {{wpde|George Ritser}} hat diesen Prozess [...] als {{wpde|McDonaldisierung}} bezeichnet. [...]
Als Gegenforum zum {{wpde|Weltwirtschaftsforum}} und zur Stärkung einer alternativen Globalisierung gründeten einige Globalisierungskritiker 2001 das {{wpde|Weltsozialforum}} (WSF) [...]." (S.537)


"Dieses Kapitel fußt auf drei Prämissen,
==Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen?==
(1) Zwar beschleunigte sich der Prozess der kulturellen Homogenisierung zweifellos nach 1945, doch zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Welt noch immer eher durch kulturelle Vielfalt als durch Gleichförmigkeit geprägt.  
{{Box||Laut dem Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe des Bundesinstituts für Berufsbildung (Vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2021): Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2021. Bonn: o. V.) gibt es in Deutschland 324 anerkannte Ausbildungsberufe.<br>
(2) Eine Kulturgeschichte der Welt muss, selbst wenn sie nur einen relativ kurzen Zeitraum von sechzig Jahren umfasst, unvermeidlich verallgemeinern. Ziel dieses Kapitels ist es deshalb, die globalen Konvergenzen der Kulturen dieser Welt zu zeigen, und weniger, die fortbestehenden Eigenheiten zu erkunden (von denen es zum Glück immer noch viel zu viele gibt, um ihnen hier auch nur annähernd gerecht werden zu können). Aus diesem Grund konzen­triert sich dieses Kapitel auf kulturelle Umwandlungen, die in den letzten Jahr­zehnten weltweite Bedeutung erlangt haben. Dazu gehören die kulturellen Ur­sachen und Folgen globaler politischer Entwicklungen, insbesondere der Kalte Krieg und die Dekolonisation, der Austausch von Gütern, Menschen und Ideen sowie die kulturellen Auswirkungen der wirtschaftlichen Globalisierung, vor allem auf dem Wege zur globalen Konsumgesellschaft.  
Abgesehen von individuellen Interessen, Fähigkeiten und Schulabschlüssen können Regelschüler:innen aus dieser Gesamtheit wählen.<br>Anders sieht dies für Menschen mit einer Behinderung bzw. Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung aus.<br>Zu dieser Personengruppe können Jugendliche zählen,<ul><li>die eine Förderschule besucht haben,</li><li>die an einer Regelschule inklusiv beschult wurden und/oder</li><li>bei denen im Rahmen einer Psychologischen Untersuchung (PU) durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit der Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung festgestellt wurde.</li></ul>
(3) Integraler Bestandteil kultureller Globalisierung ist eine zunehmende lokale Vielfalt. Dieses Kapitel zeigt deshalb, wie die fortwährende Entstehung und Ausbreitung oppositioneller Gruppen und Alternativkulturen dem kulturellen Konformitätsdruck trotzte; wie Universalismus und Partikularismus konstante kulturelle Faktoren blieben, die die Menschen auf dieser Welt enger miteinander verbanden und zugleich weiter voneinander entfernten; und wie schließlich die Prozesse globaler Homogenisie­rung und lokaler Heterogenisierung sich gegenseitig verstärkten." (S.540)
Die Jugendlichen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung können in der Regel keine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren. Aus diesem Grund erlassen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern besondere Ausbildungsregelungen, die sich auf staatlich anerkannte Ausbildungsberufe beziehen. Die rechtliche Grundlage hierzu lässt sich in [https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__66.html '''§ 66 BBiG'''] und [https://www.gesetze-im-internet.de/hwo/__42r.html '''§ 42r HwO'''] finden.<br>Diese Reha-Ausbildungsberufe sind an bestimmten Begriffen in den jeweiligen Bezeichnungen zu erkennen:<ul><li>Werker:in</li><li>Fachpraktiker:in für...</li></ul>Da sich die Situation von Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung grundlegend von der Situation Jugendlicher mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung unterscheidet, soll diesem Umstand auf struktureller Ebene dieser Unterrichtsidee Rechnung getragen werden.<br>Die Reihung der Themen-Bereiche sieht wie folgt aus:<ul><li>Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung</li><li>Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung</li></ul>|Hervorhebung2
}}{{Box|Minderjährige und Berufsausbildung|Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) führt in [https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__4.html '''§ 4'''] die Anerkennung von Ausbildungsberufen an. Demnach dürfen Minderjährige nicht jeden Ausbildungsberuf lernen, sondern nur einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf.|Merksatz
}}{{Box|Tipp|Im Rahmen dieses Lernschritts bietet es sich an, Ausbildungsberufe Berufsfeldern zuordnen zu lassen. Dieser Vorgang fördert das Verständnis und verlangt von den Schüler:innen ihre Zuordnung zu begründen.|Unterrichtsidee
}}


==== Kulturen des Kalten Krieges (S.541 ff) ====
===Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung===
{{Box||Die Berufsausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist vor allem durch fünf Aspekte gekennzeichnet:<ul><li><b>Unterstützung</b>: Damit die Jugendlichen ihre Reha-Berufsausbildung erfolgreich abschließen können, gibt es zahlreiche Unterstützungsformate. Diese Formate unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Zielgruppen und Lernorte. Auch Dauer und Ausmaß der unterstützenden Maßnahmen variieren.</li><li><b>Gesetze und Vorschriften</b>: Von zentraler Bedeutung für einen gelingenden Übergang von der Schule in die Berufsausbildung sind die Agenturen für Arbeit. Denn jede unterstützende Maßnahme des Berufsbildungsbereichs setzt eine Psychologische Untersuchung (PU) durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit und eine darauffolgende Beratung durch eine/n Reha-Berater:in voraus.</li><li><b>Region</b>: Die Ausbildungsmöglichkeiten von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung sind in der Regel überschaubar. Zwar gibt es zahlreiche Werker- sowie Fachpraktiker-Ausbildungsberufe und weitere unterstützte Berufsausbildungen, aber diese sind in einer Region nicht in ihrer Gesamtheit vertreten.<br>Beispiel: Im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis gibt es, abgesehen von einigen Ausbildungsgängen an Berufsbildungswerken, nur wenige Reha-Ausbildungsberufe. Dies ist ein Grund für die geringe Anzahl von Ausbildungsberufen bei den <b>Begriff-Karten</b>.</li><li><b>Bildungsträger</b>: Die Ausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung findet meist in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern statt. Diese Bildungsträger übernehmen die Betreuung, Förderung und das Vermitteln bestimmter Ausbildungsinhalte. Für diese Dienstleistung werden die Bildungsträger von Rehabilitationsträgern - meist den Agenturen für Arbeit - entlohnt.<li><b>Förderschwerpunkte</b>: Die Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden nicht auf Grundlage ihrer Förderschwerpunkte unterrichtet. Vorliegende körperliche Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen der Sinnesorgane werden berücksichtigt, jedoch ist es für eine Reha-Berufsausbildung zunächst unerheblich, ob ein/e Jugendliche:r dem Förderschwerpunkt Lernen, Sprache oder emotionale-soziale Entwicklung zuzuordnen war.</li></ul><br>Auch wenn Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung im Hinblick auf das regionale Ausbildungsangebot nur aus wenigen Berufen wählen können, kommt der Suche nach passenden Berufsfeldern oder Berufen eine zentrale Bedeutung zu.<br>Für diesen Prozess des Suchens nach passenden Berufsfeldern oder Berufen soll Folgendes berücksichtigt werden:<ul><li>die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (<b>Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche</b>)</li><li>die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (<b>Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken</b>), Rückmeldungen aus der Durchführung von Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)</li><li>der angestrebte Schulabschluss</li><li>Beurteilungen aus Betriebspraktika</li><li>Ergebnisse aus der Bearbeitung von Selbsterkundungswerkzeugen</li><li>Erkenntnisse, zu denen Sie und Ihre Kolleg:innen durch das Beobachten und Begleiten der Schüler:innen kommen</ul><br>
'''Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?'''<br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen folgende Materialien zur Verfügung:<ul><li>ein leerer Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können</li><li>Berufsbeschreibungen in Leichter Sprache zu den Reha-Ausbildungsberufen des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg</li><li>ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere Personen zu ihrem Beruf interviewen können</li></ul><br>
'''Was gilt es zu berücksichtigen?'''<br>
Das Arbeitsblatt für Berufsinterviews ist mit Bedacht einzusetzen. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen können. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status <b>Risiko-Familie</b>, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.<br>Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:<ul><li>die Hausmeisterin/den Hausmeister</li><li>die Sekretärin/den Sekretär</li><li>die Betreuer:innen oder Mitarbeiter:innen des Ganztagesbereichs</li><li>die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk</li></ul><br>Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für das Führen von Berufsinterviews diente ein Material der Bundesagentur für Arbeit als Vorlage: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.<br><br>'''Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen und wieso sind die Berufsbeschreibungen zweispaltig verfasst?'''<br>Die Berufsbeschreibungen zu den Reha-Ausbildungsberufen wurden hinsichtlich des Layouts in Anlehnung an eine Handreichung des Förderbands Mannheim e. V. verfasst, um einen ergänzenden Einsatz dieses Mediums im Unterricht offen zu halten
(Vgl. Bundesagentur für Arbeit/Agentur für Arbeit Mannheim und Förderband Mannheim e. V. (Hgg.) (2014): Schule aus, was nun? Informationen über die wichtigsten betrieblichen Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss (Stand: April 2014). Mannheim: o. V.).<br>Inhaltlich wurden die Informationen des [https://www.berufenet.arbeitsagentur.de/ '''Berufenet der Bundesagentur für Arbeit'''] genutzt und die regionalen Besonderheiten des Rhein-Neckar-Kreises ausgelassen.<br>Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache aber nicht für den Einsatz an Förder- oder Hauptschulen.<br>Anders sieht es mit [https://www.startpage.com/sp/search?query&#61;%22beruf+aktuell%22+ext%3Apdf&t&#61;light&language&#61;deutsch&lui&#61;deutsch&cat&#61;web&sc&#61;j7DC8auBJyaP20&abp&#61;-1 '''BERUF aktuell'''] aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen zumindest an Hauptschulen eingesetzt werden. Die Bundesagentur für Arbeit bietet darüber hinaus [https://planet-beruf.de/schuelerinnen/berufe-finden/uebersicht-der-ausbildungsberufe-fuer-menschen-mit-behinderungen '''Informationen zu Fachpraktiker- und Werker-Berufsausbildungen'''] an und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellt die [https://www.bibb.de/de/37937.php '''Empfehlungen seines Hauptausschusses für die Regelung von Fachpraktiker-Berufsausbildungen'''] zur Verfügung.<br>Den größten Informationswert besitzt jedoch der [https://berufskatalog.de/ '''Berufskatalog des Berufskunde-Verlags'''] mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und daher eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Förder- und Hauptschulen.<br>Weiterhin sind auf dem Filmportal [https://web.arbeitsagentur.de/berufetv/ '''Berufe.TV'''] der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.<br>Der Bayerische Rundfunk/ARD alpha bietet ferner mit der Reihe [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/ich-machs/index.html '''Ich mach’s'''] fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an - auch zu Fachpraktiker-Ausbildungen. |Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Altenpflegehelfer Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Altenpflegehelfer:in in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachkraft Gastgewerbe Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachkraft im Gastgewerbe in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachlagerist Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachlagerist:in in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachpraktiker Gartenbau Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Gartenbau in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachpraktiker Holzverarbeitung Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Holzverarbeitung in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachpraktiker Küche Hauswirtschaft Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Küche und Hauswirtschaft in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachpraktiker Maler Lackierer Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Maler und Lackierer in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachpraktiker Metallbau Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Metallbau in Leichter Sprache]]
[[Datei:Friseur Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Friseur:in in Leichter Sprache]]
[[Datei:Verkäufer Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Verkäufer in Leichter Sprache]]
|Download
}}


"Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 1960er Jahre bestimmte die Politik des Kalten Krieges den internationalen Austausch von Menschen, Waren und Ideen. Sowohl die Sowjetunion als auch die Vereinigten Staaten mitsamt ihren jeweiligen Verbündeten und Klientelstaaten investierten viel in die Kulturdiplomatie, um die Loyalität nichtverbündeter Nationen zu gewinnen und ein weiteres Vordringen des Gegners - ideologisch wie territorial - zu verhindern. Im Be­mühen, das kulturelle Erbe der Kolonialmächte zu überwinden, widerstrebte es diesen noch jungen Nationen verständlicherweise, sich auf neue internationale Abmachungen mit einem der beiden Blöcke einzulassen. Zwischen 1945 und 1970 erlangten 64 Länder die Unabhängigkeit, einige durch eine friedliche Machtübertragung, andere durch gewaltsame Aufstände gegen ihre Kolonialherren. Schon vor dem Zerfall der Kolonialreiche nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Kolonialvölker versucht, ihre kulturelle Identität unabhängig von der Metropole neu zu definieren. [...] Die kulturellen Aspekte des Konkurrenzkampfes zwischen den USA und der UdSSR im Kalten Krieg sowie der Prozess der Dekolonisation wurden maßgeb­lich von den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs geprägt." (S.541)
===Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung===
{{Box||Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung steht zunächst das gesamte Angebot an Ausbildungsberufen zur Auswahl. Jedoch gilt es, dieses Angebot zu sichten, zu bewerten und zu kategorisieren. Für diesen Prozess des Suchens nach passenden Ausbildungsberufen soll Folgendes berücksichtigt werden:<ul><li>die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (<b>Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche</b>)</li><li>die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (<b>Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken</b>), Rückmeldungen aus der Durchführung von Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)</li><li>der angestrebte Schulabschluss</li><li>Beurteilungen aus Betriebspraktika</li><li>Ergebnisse aus der Bearbeitung von Selbsterkundungswerkzeugen</li><li>Erkenntnisse, zu denen Sie und Ihre Kolleg:innen durch das Beobachten und Begleiten der Schüler:innen kommen</li></ul><br>'''Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?'''<br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen folgende Materialien zur Verfügung:<ul><li>ein leerer Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können</li><li>ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere Personen zu ihrem Beruf interviewen können</li></ul><br>'''Was gilt es zu berücksichtigen?'''<br>Das Arbeitsblatt für Berufsinterviews ist mit Bedacht einzusetzen. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen können. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status <b>Risiko-Familie</b>, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.<br>Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:<ul><li>die Hausmeisterin/den Hausmeister</li><li>die Sekretärin/den Sekretär</li><li>die Betreuer:innen oder Mitarbeiter:innen des Ganztagesbereichs</li><li>die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk</li></ul><br>Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für das Führen von Berufsinterviews diente ein Material der Bundesagentur für Arbeit als Vorlage: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.<br><br>'''Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen und wieso sind die Berufsbeschreibungen zweispaltig verfasst?'''<br>Die Berufsbeschreibungen zu den Reha-Ausbildungsberufen wurden hinsichtlich des Layouts in Anlehnung an eine Handreichung des Förderbands Mannheim e. V. verfasst, um einen ergänzenden Einsatz dieses Mediums im Unterricht offen zu halten
(Vgl. Bundesagentur für Arbeit/Agentur für Arbeit Mannheim und Förderband Mannheim e. V. (Hgg.) (2014): Schule aus, was nun? Informationen über die wichtigsten betrieblichen Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss (Stand: April 2014). Mannheim: o. V.).<br>Inhaltlich wurden die Informationen des [https://www.berufenet.arbeitsagentur.de/ '''Berufenet der Bundesagentur für Arbeit'''] genutzt und die regionalen Besonderheiten des Rhein-Neckar-Kreises ausgelassen.<br>Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache aber nicht für den Einsatz an Förder- oder Hauptschulen.<br>Anders sieht es mit [https://www.startpage.com/sp/search?query&#61;%22beruf+aktuell%22+ext%3Apdf&t&#61;light&language&#61;deutsch&lui&#61;deutsch&cat&#61;web&sc&#61;j7DC8auBJyaP20&abp&#61;-1 '''BERUF aktuell'''] aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen zumindest an Hauptschulen eingesetzt werden.<br>Den größten Informationswert besitzt jedoch der [https://berufskatalog.de/ '''Berufskatalog des Berufskunde-Verlags'''] mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und daher eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Förder- und Hauptschulen.<br>Weiterhin sind auf dem Filmportal [https://web.arbeitsagentur.de/berufetv/ '''Berufe.TV'''] der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.<br>Der Bayerische Rundfunk/ARD alpha bietet ferner mit der Reihe [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/ich-machs/index.html '''Ich mach’s'''] fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Berufssteckbrief blanco.pdf|thumb|Berufssteckbrief zum Ausfüllen]]
[[Datei:Berufsinterview.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit Interview-Fragen zu Berufen]]
[[Datei:Rohrleitungsbauer Berufsbeschreibung.pdf|thumb|Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Rohrleitungsbauer in Leichter Sprache]]
[[Datei:Fachkraft Möbel Küchen Umzugsservice.pdf|thumb|Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice in Leichter Sprache]]|Download
}}


==== Menschen und Güter in Bewegung (S.558 ff)====
==Welche Möglichkeiten habe ich im Übergangsbereich Schule-Beruf? - Berufsausbildungen, Schulabschlüsse und Psychohygiene==
"[...] Ob und inwieweit die Integration dieser Menschen gelang, hing oft vom politischen Willen der jeweils regierenden Parteien ab." (S.565)
{{Box||Eine Berufsausbildung für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist in der Regel anders organisiert als eine Berufsausbildung für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung. Darum setzt dieser Lernschritt die Unterscheidung zwischen Jugendlichen mit Reha-Anspruch und Jugendlichen ohne Reha-Anspruch fort.<br>Dennoch empfiehlt es sich, sämtliche Lernschritte zu lesen.<br>Hierfür gibt es folgende Gründe:<ul><li>Inklusion stellt keinen Sonderfall mehr dar, sondern ist zunehmend Normalität an Schulen.</li><li>Schüler:innen können einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, werden aber mangels sonderpädagogischer Überprüfung als Regelschüler:in beschult.</li><li>Auch Schüler:innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf können durch verschiedene Lebensumstände in ihrem Lernen beeinträchtigt werden und/oder soziale Benachteiligung erfahren.</li><li>Schüler:innen ohne Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche und ohne Reha-Anspruch können wie Schüler:innen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung eine außerbetriebliche Berufsausbildung genehmigt bekommen.</li><li>Ausbildungsreife, berufsspezifische Eignung und ein etwaiger Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden im Rahmen der Psychologischen Untersuchung (PU) ermittelt. Das diagnostische Ergebnis kann jedoch von der Einschätzung der Lehrkräfte abweichen.</li></ul>|Hervorhebung2
}}{{Box|außerbetrieblich vs. überbetrieblich|Die beiden Begriffe <b>außerbetrieblich</b> und <b>überbetrieblich</b> lassen sich leicht verwechseln, verweisen aber auf zwei verschiedene Sachverhalte.<ul><li>außerbetrieblich: Eine Berufsausbildung an einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kennt zwei Lernorte: einen Bildungsträger und einen Betrieb. Der Bildungsträger arbeitet mit mindestens einem Betrieb zusammen, um ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten zu ermöglichen. Der Begriff <b>außerbetrieblich</b> weist in diesem Zusammenhang auf die Finanzierung hin. Außerbetriebliche Berufsausbildungen werden nämlich von der Agentur für Arbeit gefördert und bezahlt. So möchte die BaE benachteiligten jungen Menschen die Möglichkeit geben, eine Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen..</li><li>überbetrieblich: Eine überbetriebliche Ausbildung findet im Rahmen einer betrieblichen Berufsausbildung statt. Eine betriebliche Berufsausbildung kennt zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Jedoch kann nicht jeder Betrieb alle in einer Ausbildungsverordnung angeführten Inhalte vermitteln. Die überbetriebliche Ausbildung schließt diese Lücke und ergänzt die betriebliche Ausbildung. Überbetriebliche Ausbildungen können in Handwerkskammern oder Bildungszentren stattfinden und sind zum Beispiel im Handwerk fester Bestandteil der betrieblichen Ausbildung.</li></ul>|Kurzinfo
}}


==== Infragestellung kultureller Normen (S.585 ff) ====
===Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen mit Reha-Anspruch===
{{Box||Für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung kommen grundlegend drei Arten der Ausbildung in Frage:<ol><li>die begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)</li><li>die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) in kooperativer oder integrativer Form</li><li>die außerbetriebliche Berufsausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)</li></ol>Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das diese Ausbildungsmodi in vereinfachter Form darlegt.<br><br>
<ol><li>'''Was ist eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)?'''</li>
Eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA) wird auf Grundlage des [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__117.html '''§ 117 SGB III'''] von den Agenturen für Arbeit gefördert. Zu der Zielgruppe der bbA zählen junge Menschen mit einer Behinderung, die ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben erschwert. Im Rahmen einer bbA werden Jugendliche<ul><li>drei bis sechs Monate vor einer Berufsausbildung auf diese vorbereitet,</li><li>für die Dauer der Berufsausbildung sozialpädagogisch begleitet,</li><li>durch Förderunterricht unterstützt und</li><li>auf Prüfungen vorbereitet.</li></ul><br>
<li>'''Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?'''</li>Bei einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__76.html '''§ 76 SGB III'''] ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:<ul><li>die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.</li><li>die integrative Ausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt bei einem Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten eröffnet werden, arbeitet der Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.</li></ul>Zu der Zielgruppe der BaE zählen:<ul><li>lernbeeinträchtigte Jugendliche,</li><li>Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und</li><li>junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.</li></ul><br><li>'''Was ist eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)?'''</li>Eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW) findet auf Grundlage des [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__117.html '''§ 117 Abs. 1 Nr. 1 a SGB III'''] statt. Es handelt sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme. Eine Berufsausbildung an einem BBW bietet sich an, wenn Leben, Wohnen und Ausbildung an einem Ort und intensiv betreut stattfinden sollen. Die Zielgruppe für eine Ausbildung an einem BBW sind Jugendliche mit einer Behinderung, für die eine bbA und eine BaE nicht das erforderliche Maß an Begleitung und Förderung aufweisen.</ol>


===== Feministischer Internationalismus =====
}}{{Box|Download|[[Datei:Reha-Berufsausbildungen.pdf|thumb|Formen der Reha-Berufsausbildungen im Überblick]]|Download
"Mohanty wies auf ein zentrales Paradoxon hin, das nicht nur in den feministi­schen Diskurs, sondern auch in die Verwendung von Gender als analytisches Konzept eingebettet war. Denn wenn Gender die soziale Konstruktion biologi­scher Unterschiede ist, wie es Joan Wallach Scott 1985 postuliert hatte, dann führen unterschiedliche soziale und kulturelle Kontexte zu unterschiedlichen Be­grifflichkeiten von Gender. [...] Westliche Feministinnen nahmen für sich das Recht in Anspruch, die soziale Konstruktion von Geschlecht zu definieren, und taten so, als handle es sich dabei um eine feststehende Kategorie. Fortschritte in Sachen Frauenrechte bemaßen sie dementsprechend nach westlichem Standard. Simone de Beauvoirs "anderes Geschlecht" wurde somit im Verhältnis zwischen westlichen und nichtwestlichen Frauen repliziert. Letztere waren zum "Anderen" des "Selbst" der Ersteren geworden. Frauen aus der Dritten Welt waren dem "deuxieme sexe" ihrerseits noch einmal untergeordnet." (S.621)
}}


===== Kontinuitäten und Herausforderungen religiöser Kulturen =====
===Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen ohne Reha-Anspruch===
"Obwohl der religiöse Pluralismus in allen modernen demokratischen Verfassun­gen verankert ist und im Zivilrecht Religionsfreiheit garantiert wird, blieben die meisten Staaten in Europa und Amerika tief verwurzelt im jüdisch-christlichen Brauch und Gedankengut. Zwei der größten konservativen Parteien im Nach-kriegseuropa bezeichneten sich und ihren Auftrag explizit als christlich: in Italien die Democrazia Italiana und in der Bundesrepublik Deutschland die Christlich Demokratische Union. In den Vereinigten Staaten besann sich der Kongress eben­falls auf die christlichen Wurzeln des Landes, als er 1954, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, die Wörter «under God» wieder in das nationale Treuegelöbnis einfügte und den Zusatz «In God We Trust» für alle US-Banknoten vorschrieb. [...] Während des gesamten Kalten Krieges spielte zum Beispiel religiöse Rhetorik eine zentrale Rolle in der Rivalität zwischen der Sowjetunion und den USA, was zumindest eine Historikerin dazu veranlasste, den Kalten Krieg als einen "der größten Religionskriege in der Geschichte" zu bezeichnen." (S.625)
{{Box||Für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung gibt es drei Arten, eine Berufsausbildung zu absolvieren:<ul><li>die betriebliche Ausbildung im dualen System</li><li>die schulische Ausbildung und</li><li>die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)</li></ul><br>'''Was ist eine betriebliche Ausbildung?'''<br>Eine betriebliche Berufsausbildung im dualen System kennt mindestens zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte an Handwerkskammern oder Bildungszentren können ergänzend hinzukommen, um bestimmte Inhalte aus Ausbildungsverordnungen zu vermitteln. Eine betriebliche Berufsausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren und hat berufliche Handlungsfähigkeit zum Ziel. Rechtliche Grundlagen einer Berufsausbildung sind:<ul><li>das [https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/ '''Berufsbildungsgesetz (BBiG)'''] und gegebenenfalls die [https://www.gesetze-im-internet.de/hwo/ '''Handwerksordnung'''],</li><li>das [https://www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/ '''Jugendarbeitsschutzgesetz (JuArSchG)'''],</li><li>die Ausbildungsordnung des Ausbildungsberufs mit Ausbildungsrahmenplan,</li><li>der Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufs für den Unterricht an der Berufsschule und</li><li>der Ausbildungsvertrag mit dem betrieblichen Ausbildungsplan.</li></ul>Der Ausbildungsvertrag ist durch die Ausbildenden schriftlich niederzulegen ([https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__11.html '''§ 11 BBiG''']) und den Auszubildenden ist eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Die Ausbildungsvergütung darf einen Mindestbetrag nicht unterschreiten ([https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__17.html '''§ 17 BBiG''']). Die Probezeit kann einen Monat bis vier Monate betragen ([https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__20.html '''§ 20 BBiG''']).<br><br>'''Was ist eine schulische Berufsausbildung?'''<br>Eine schulische Berufsausbildung kennt einen Lernort: die berufliche Schule (Berufsfachschule). Neben der Ausbildung an einer Schule können verpflichtende Praktika hinzukommen. Eine schulische Berufsausbildung kann zwischen einem und dreieinhalb Jahren dauern und mit dem Erwerb von Schulabschlüssen gekoppelt sein. Eine schulische Berufsausbildung ist in einigen Berufsfeldern der Normalfall:<ul><li>in sozialen sowie Gesundheitsberufen und</li><li>in Berufen des öffentlichen Dienstes</li></ul>. Die Auszubildenden erhalten in der Regel keine Ausbildungsvergütung.<br><br>'''Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?'''<br>Eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kommt unter bestimmten Umständen auch für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage. Bei einer BaE schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__76.html '''§ 76 SGB III'''] ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:<ul><li>die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.</li><li>die integrative Berufsausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt bei einem Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten eröffnet werden, arbeitet der Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.</li></ul>Zu der Zielgruppe der BaE zählen:<ul><li>lernbeeinträchtigte Jugendliche,</li><li>Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und</li><li>junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.</li></ul><br>|Hervorhebung2
}}{{Box|Welchen Schulabschluss brauchen Jugendliche für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung?|Für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung gibt es keine rechtliche Bestimmung, die einen (Mindest-)Schulabschluss festlegt. Werden in Stellenangeboten in Bezug auf Schulabschlüsse (Mindest-)Anforderungen formuliert, kommen diese von den Betrieben.|Kurzinfo
}}{{Box|Tipp|Ob eine Berufsausbildung im dualen System oder schulisch stattfindet, lässt sich mit dem [https://www.berufenet.arbeitsagentur.de/ '''Berufenet'''] herausfinden.<br>So werden alle schulischen Berufsausbildungen angezeigt:<ul><li>Berufenet aufrufen</li><li>auf die Schaltfläche <b>Erweiterte Suche</b> klicken</li><li>auf die Schaltfläche <b>Berufskundliche Gruppen</b> klicken</li><li>einen Haken setzen bei <b>Ausbildungen Berufsfachschule</b></li><li>auf <b>SUCHEN</b> klicken</li></ul>Im Download-Bereich dieses Lernschritts befindet sich ein erklärendes Bild zu diesem Suchvorgang.<br>Außerdem steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das die verschiedenen Ausbildungsmodi vereinfacht wiedergibt. Die auf dem Arbeitsblatt angeführte <b>Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)</b> wird im Folgenden erläutert. |Unterrichtsidee
}}{{Box|Download|[[Datei:Berufenet berufskundliche Gruppen.jpg|thumb|erklärendes Bild zur Benutzung von Berufenet]]
[[Datei:Arten der Berufsausbildung.pdf|thumb|Arten der Berufsausbildung für Jugendliche ohne Reha-Anspruch in vereinfachter Form]]|Download
}}


"Präsident Dwight D. Eisenhower hatte keinerlei Hemmungen, Politik mit religiösen Werten zu verschmelzen. Er bestand darauf, alle Kabinettssitzungen mit einem gemeinsamen Gebet zu begin­nen, beriet sich regelmäßig mit dem protestantischen Pfarrer Billy Graham (der jedem Präsidenten bis zu Barack Obama als spiritueller Berater zur Seite stand) und erklärte 1955, dass 'die Anerkennung des Höchsten Wesens erster, grund­legendster Ausdruck des Amerikanismus ist. Ohne Gott würde es keine amerika­nische Form der Regierung und keinen American way of life geben.'" (S.626)
===Welche Möglichkeiten gibt es für mich im Übergangsbereich Schule-Beruf? - Schulabschlüsse und geförderte Berufsausbildungen===
{{Box||Ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf erfordert bei vielen Schüler:innen einen geeigneten Bildungsgang oder eine passgenaue Unterstützungsmaßnahme.<br>Die Bildungsgänge und Maßnahmen im Übergangsbereich Schule-Beruf verfolgen unterschiedliche Ziele:<br>Die Jugendlichen<ul><li>erwerben Schulabschlüsse,</li><li>erhalten Einblicke in Berufsfelder,</li><li>werden systematisch zu einer Berufsausbildung hingeführt, indem sie sich berufsbezogenes Grundwissen aneignen,</li><li>erhalten Hilfe bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf und dem Bewerbungsvorgang,<li></li><li>werden zu Beginn der Berufsausbildung begleitet und gecoacht,</li><li>erhalten Förderunterricht,</li><li>werden für die gesamte Dauer der Berufsausbildung intensiv betreut oder</li><li>erhalten eine Maßnahme, die verschiedene Aspekte miteinander kombiniert.</li></ul>
<br>Im Folgenden werden die wichtigsten Bildungsgänge und Maßnahmen des Übergangsbereichs Schule-Beruf vorgestellt, die Jugendliche qualifizieren und begleiten sollen. Die einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen sind entweder von den Agenturen für Arbeit geförderte Programme des Bundes oder im beruflichen Schulwesen verortet und somit Ländersache.|Hervorhebung2
}}{{Box|Hinweis
| 2 = Vor allem bei den Maßnahmen der Länder sind die Bezeichnungen nicht einheitlich.<br>Deshalb ist es sinnvoll, Informationen auf den Internetseiten der zuständigen Schulaufsichtsbehörden oder der [https://www.ueberaus.de/wws/9.php#/wws/schulische-bildungsgaenge.php?sid=31480137528259913557365566556060 '''Fachstelle des Bundesinstituts für Berufsbildung'''] einzuholen.<br>Bei der Darlegung der einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen soll vor allem das Wesentliche herausgestellt werden, ohne zu sehr auf Besonderheiten und Ausnahmen einzugehen. Wo es aber möglich ist, findet eine Nennung der länderspezifischen Bezeichnungen statt.
Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das den typischen Schulweg von baden-württembergischen Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung darlegt.
| 3 = Kurzinfo
}}{{Box|Berufsvorbereitungsjahr|<ul><li>Bezeichnungen: Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Ausbildungsvorbereitung, Ausbildungsvorbereitung dual (AV dual), Duale Ausbildungsvorbereitung (AV dual), Vorqualifizierungsjahr Arbeit-Beruf (VAB)</li><li>Zielgruppe: Jugendliche ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss und ohne Ausbildungsverhältnis; Sonderformen für Geflüchtete mit geringen Deutsch-Kenntnissen und für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung</li><li>Dauer: ein Jahr oder zwei Jahre in Sonderformen für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung</li><li>rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen</li><li>Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses</li><li>Ziele: berufliche Orientierung, Berufsausbildungsvorbereitung und praktische Erfahrungen</li><li>Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Berufsgrundbildungsjahr|<ul><li>Bezeichnungen: Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), Berufseinstiegsjahr (BEJ) und Berufsqualifizierung (BQ)</li><li>Zielgruppe: Jugendliche mit einem dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss, die keine weiterführende Schule besuchen oder in keinem Ausbildungsverhältnis stehen</li><li>rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen</li><li>Abschluss: kein Abschluss, aber Abschlusszeugnis</li><li>Ziele: allgemeine Bildung, Berufsausbildungsvorbereitung, Unterricht auf Grundlage des ersten Lehrjahrs eines Ausbildungsberufs (Anrechnung auf spätere Berufsausbildung gegebenenfalls möglich)</li><li>Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Berufsbildende Maßnahme|<ul><li>Bezeichnung: Berufsbildende Maßnahme (BvB)</li><li>Zielgruppe: ausbildungsreife Jugendliche ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss, denen die berufliche Orientierung noch fehlt und die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen sowie Jugendliche mit Behinderung oder Migrationshintergrund</li><li>Dauer: ein Jahr</li><li>rechtliche Grundlage: [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__51.html '''§ 51 SGB III''']</li><li>Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses</li><li>Ziele: berufliche Orientierung, Eignungsfeststellung, Berufswegeplanung und praktische Erfahrungen</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Einstiegsqualifizierung|<ul><li>Bezeichnung: Einstiegsqualifizierung (EQ)</li><li>Zielgruppe: Jugendliche mit und ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss, die über geringe Vermittlungschancen verfügen sowie eine noch nicht ausreichende Ausbildungsreife aufweisen und in keinem Ausbildungsverhältnis stehen; Sonderformen für junge Geflüchtete ohne ausreichende Deutschkenntnisse</li><li>Dauer: Langzeitpraktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten</li><li>rechtliche Grundlage: [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__54a.html '''§ 54a SGB III''']</li><li>Abschluss: kein Abschluss, aber Zertifikat</li><li>Ziele: Grundkenntnisse in einem Ausbildungsberuf und Vermittlung in Ausbildung<li><li>Hinweise: bei einer EQ erfahren die Jugendlichen in der Regel keine sozialpädagogische Begleitung, eine EQ kann aber im Rahmen einer Assistierten Ausbildung flexibel (AsA flex) absolviert werden; die Deutsche Bahn wirbt für die EQ mit [https://karriere.deutschebahn.com/karriere-de/dein-einstieg/chance-plus '''Übernahmechancen von 75 Prozent'''], setzt aber einen Schulabschluss voraus</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Assistierte Ausbildung flexibel|<ul><li>Bezeichnung: Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)</li><li>Zielgruppe: junge Menschen mit Schwierigkeiten, eine Berufsausbildung aufzunehmen, fortzuführen oder erfolgreich abzuschließen; kann mit EQ kombiniert werden</li><li>Dauer: Ende der Maßnahme sechs Monaten nach Antritt einer Berufsausbildung oder ein Jahr nach erfolgreichem Beenden einer Berufsausbildung</li><li>rechtliche Grundlage: [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__74.html '''§ 74 SGB III'''], [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__75.html '''§ 75 SGB III'''] und [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__75a.html '''75a SGB III''']</li><li>Abschluss: erfolgreicher Abschluss einer Berufsausbildung</li><li>Ziele: Aufnahme einer Berufsausbildung, Fortführung einer Berufsausbildung oder Abschließen einer Berufsausbildung</li><li>Hinweise: die AsA flex kennt eine Vorphase (Unterstützung bei der Aufnahme einer Berufsausbildung), eine begleitende Phase während einer Berufsausbildung oder einer EQ und eine begleitende Phase nach dem Abbruch einer Berufsausbildung bis zur Aufnahme einer neuen Berufsausbildung; die vormals als Assistierte Ausbildung (AsA) bezeichnete Maßnahme wurde mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) in der AsA flex zusammengeführt</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Berufseinstiegsbegleitung|<ul><li>Bezeichnung: Berufseinstiegsbegleitung (BerEb)</li><li>Zielgruppe: Förder- und Hauptschüler in 8. und 9. Klassen</li><li>Dauer: Hilfe beim Erwerb eines Schulabschlusses und Begleitung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf, der Bewerbung, dem Antritt der Berufsausbildung sowie in den ersten sechs Monaten der Ausbildung</li><li>rechtliche Grundlagen: [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__49.html '''§ 49 SGB III''']</li><li>Abschluss: gegebenenfalls ein Schulabschluss</li><li>Ziele: Schulabschluss, passender Ausbildungsberuf  und Aufnahme einer Berufsausbildung, Coaching am Arbeitsplatz in den ersten sechs Monaten, Beratung der Ausbildenden in den Betrieben und der Lehrkräfte an den beruflichen Schulen</li></ul>|Merksatz
}}{{Box|Schulabschlüsse an beruflichen Schulen|Jugendliche sollen im Übergangsbereich Schule-Beruf die notwendige berufliche Orientierung erlangen und auf eine Ausbildung vorbereitet werden.<br>Doch gerade berufliche Schulen bieten Schüler:innen neben der Vermittlung berufsbezogener Kompetenzen viele Möglichkeiten, Schulabschlüsse zu erwerben.<br>Das Wissen um diese Möglichkeiten ist vor allem für Schüler:innen von Abschlussklassen an allgemein bildenden Schulen, Klassenlehrkräfte und Lehrkräfte, die Berufsorientierung als Aufgabe wahrnehmen, von Relevanz.<br>Mit den nachfolgenden Erklärvideos ist ein Aneignen dieses Wissens möglich. Die Erklärvideos nehmen zwar Bezug auf das berufliche Schulwesen in Baden-Württemberg, jedoch sind sie mit Kenntnis der Inhalte dieses Lernschritts ohne Weiteres zu verstehen.<br><br><ul><li>[https://vimeo.com/showcase/8541894/video/554725186 '''Berufliche Schulen in Baden-Württemberg: Schularten - Fachrichtungen - Abschlüsse''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8541894/video/555176014 '''Hauptschulabschluss an beruflichen Schulen''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8541894/video/555176811 '''Mittlerer Schulabschluss an beruflichen Schulen''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8541894/video/555177389 '''Fachabitur an beruflichen Schulen''']</li><li>[https://vimeo.com/showcase/8541894/video/555177901 '''Abitur an beruflichen Schulen''']</li></ul><br><br>Hinweis:<br>Die Erklärvideos wurden für Schüler:innen an einer baden-württembergischen Werkrealschule (Hauptschule) hergestellt. Aus diesem Grund sollten sie die Thematik möglichst einfach wiedergeben. Es ist jedoch wichtig, auf einen Aspekt hinzuweisen: An beruflichen Schulen kann kein Hauptschulabschluss erworben werden, sondern ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss. Dieses Detail wurde im Zuge der Didaktischen Reduktion ausgeklammert. |Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Schulwege Jugendliche mit Reha-Anspruch.pdf|thumb|prototypischer Schulweg für Baden-Württembergische Jugendliche mit Reha-Anspruch]]|Download
}}


"Anhänger der Säkularisierungsthese können auf Westeuropa verweisen, wo die religiöse Bindung und die Zahl der Kirchenmitglieder seit den i95oer Jahren stetig abgenommen haben. Grace Davie freilich ist der Ansicht, ein Rückgang der Kirchenzugehörigkeit in diesen Ländern sei nicht gleichbedeutend mit einem Schwinden des Glaubens. Sie hat alternative Formen religiöser Praxis ausge­macht, die sich auf private, nichtinstitutionelle Weise manifestieren, darunter die Hinwendung zu Alternativreligionen und die praktische Umsetzung religiöser Überzeugungen in verschiedenen Wohlfahrtseinrichtungen." (S.627)
===Wieso bekomme ich keinen Ausbildungsplatz? - mit Jugendlichen Enttäuschungen thematisieren===
{{Box||Zu der schulischen Berufsorientierung gehört auch ein Aspekt, der meist nur selten berücksichtigt wird:
das Begleiten der Schüler:innen bei enttäuschenden Erfahrungen.<br>Gerade für Schüler:innen an Förder- und Hauptschulen oder benachteiligte Jugendliche im Übergangsbereich Schule-Beruf ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz meist durch viele Enttäuschungen gekennzeichnet und die Anzahl möglicher Ausbildungsberufe schon zu Beginn des BO-Prozesses sehr überschaubar. Dieser Umstand kann sich negativ auf das Wohlbefinden, das Selbstbild und das Leistungsmotiv auswirken - drei Bereiche, die bei sozial benachteiligten Schüler:innen ohnehin nicht überdurchschnittlich stabil oder stark ausgeprägt sind.
Deshalb sollen in diesem Lernschritt mögliche Herangehensweisen vorgestellt werden, die in der Praxis bereits erfolgreich eingesetzt wurden.<li>Anhand eines Peanuts-Comics kann die (Körper-)Haltung bei Traurigkeit oder tiefer Enttäuschung thematisiert werden. Hierzu ist im Download-Bereich dieses Lernschritts ein Arbeitsblatt vorhanden.</li><li>Gemeinsam mit den Schüler:innen kann die Biochemie des Körpers positiv beeinflusst werden, um gegen ein Stimmungstief anzugehen.<br>Vera F. Birkenbihl beschreibt drei Handlungen, die gesund machend und heilend wirken können:<ul><li>jemandem verzeihen</li><li>Dank ausdrücken</li><li>lachen</li></ul>Im Folgenden soll die Handlung des Dankens in den Blickpunkt genommen werden.<ul><li>Alle Schüler:innen sollen sich mithilfe einer ABC-Liste drei Minuten Gedanken machen: Wofür bin ich dankbar? Beschreibungen zu der ABC-Listen-Methode befinden sich in der Info-Box und im Download-Bereich dieses Lernschritts.<br>Sollte es den Schüler:innen schwer fallen, Dinge zu finden, für die sie dankbar sind, dann kann das Material <b>Ich kann - Wo zeigst du das?</b> zum Einsatz kommen.</li><li>Anschließend können die Schüler:innen dazu aufgefordert werden, die ABC-Listen untereinander zu tauschen. Hierbei erfährt die Frage-Stellung eine kleine Änderung: Wofür kann sie/er dankbar sein? Die Bearbeitungszeit kann erneut auf drei Minuten angesetzt werden. Grundlegend verlangt dieser Schritt den Schüler:innen einiges ab, weshalb er mit Bedacht einzusetzen ist und im Zweifelsfall auch weglassen werden kann.</li><li>Schließlich sammelt die Lehrkraft die ABC-Listen der Schüler:innen ein. Die Lehrkraft ergänzt auf den ABC-Listen, wofür sie bei den Schüler:innen dankbar ist.</li><li>Zum Abschluss können die ABC-Listen wieder ausgeteilt werden, damit die Schüler:innen lesen können, was ergänzt wurde. Denkbar ist es auch, die ABC-Listen in einem Stuhlkreis oder im Plenum zu besprechen. Wenn Menschen die Dank-Gefühle anderer hören, erzeugt das Resonanz-Gesetz in deren Körpern ähnliche Schwingungen, wodurch die Gesamt-Wirkung der Übung verstärkt werden kann. Denn nach Vera F. Birkenbihl erzeugen intensive Dank-Gefühle ähnliche physiologische Veränderungen wie das Beten.</li></ul><br>Am Ende dieses Lernschritts soll noch die dritte mögliche Herangehensweise zum Umgang mit Enttäuschungen darlegt werden.<li>Die (Klassen-)Lehrkraft gibt dem Thematisieren von Enttäuschungen und dem gemeinsamen Feiern von Erfolgen im Unterricht einen Raum.</li><br>Quelle der Dank-Übung:<br>Vgl. Birkenbihl, Vera F. (2019): Jeden Tag weniger Ärgern. Das Anti-Ärger-Buch. 59 konkrete Tipps, Techniken und Strategien.13. Aufl. München: mvg Verlag, 98-101.<br>|Üben
}}{{Box|
| 2 = Die ABC-Listen-Methode wird in einem [https://vimeo.com/520305226 '''Erklärvideo'''] über die Arbeit mit dem Lesewerkzeug des Textknackers erklärt.<br>Außerdem gibt es ein Video, in dem [https://www.youtube.com/watch?v=0WoUoaNxwns '''Vera F. Birkenbihl selbst die ABC-Listen-Methode erklärt'''].
| 3 = Kurzinfo
}}{{Box|Download|[[Datei:ABC-Listen Erklärung.pdf|thumb|eine Beschreibung der ABC-Listen-Methode in Leichter Sprache]]
[[Datei:Abc-Liste blanco.pdf|thumb|eine Blanco-ABC-Liste zum Ausfüllen]]
[[Datei:Wie umgehen Enttäuschungen.pdf|thumb|Umgang mit Enttäuschungen anhand eines Peanuts-Comics]]|Download
}}


"In Frankreich lebten rund drei bis vier Millionen Muslime; in Deutschland verdoppelte sich zwischen Ende der 1980er Jahre und 2008 die Zahl von rund 1,6 Millionen auf über drei Millionen. In Großbritannien lag die Zahl der Hindus bzw. Sikhs bei etwas über einer Million. Doch wie der Kopftuchstreit in Frankreich bereits gezeigt hat, führte die zu­nehmende Säkularisierung in Westeuropa nicht zwangsläufig zu einem höheren Maß an religiöser Toleranz. Vielmehr wurden die tiefsitzenden religiösen Funda­mente der säkularen Alltagspraktiken und Gewohnheiten des öffentlichen Lebens sichtbar. Die öffentliche Zurschaustellung von Religiosität durch das Tragen eines Kopftuchs brachte den Anschein kultureller Homogenität ebenso ins Wanken wie das Beharren auf Säkularität." (S.628)
==Praktika im Rahmen der Berufsorientierung - Suche, Telefon-Training, Verhalten, Dokumentation und Reflexion==
{{Box||In diesem Lernschritt soll es in Bezug auf Betriebspraktika um folgende Aspekte gehen:<ul><li>die Suche nach Praktikumsplätzen</li><li>das Anrufen bei Betrieben</li><li>das richtige Verhalten in Betriebspraktika</li><li>das Schreiben von Praktikumsberichten</li><li>das Reflektieren von Betriebspraktika</li></ul>|Hervorhebung2
}}


"Religion spielte auch in den antikolonialen und Bürgerrechtsbewegungen eine wichtige Rolle. In Indien entwickelte Mohandas K. Gandhi in den 1940er Jahren seine Philosophie des gewaltlosen Widerstands aus den Geboten seines hinduistischen Glaubens. Seine Philosophie inspirierte wiederum Martin Luther King, einen Baptistenpastor aus Montgomery, Alabama, in seiner Bürgerrechtskampagne. Kings öffentliche Ansprachen, in denen er für die Gleichberechtigung der Afro­amerikaner plädierte, waren stark von religiöser Rhetorik geprägt, und in den Südstaaten wurden die Kirchen zu Zentren des Widerstands gegen das System der Rassentrennung. [...]  
===Wie suche ich nach Praktikumsplätzen?===
In Lateinamerika entwickelte sich die Befreiungstheologie zu einem maßgebli­chen Instrument für Protestbewegungen gegen soziale und wirtschaftliche Miss­stände in vielen Teilen des Kontinents. Nach 1945 hatten rasantes Wirtschafts­wachstum und Urbanisierung in Mittel- und Südamerika die Kluft zwischen Arm und Reich dramatisch vergrößert. Prominente katholische Theologen aus der Region - unter ihnen der Peruaner Gustavo Gutiérrez sowie die Brasilianer Leo­ nardo und Clodovis Boff - machten sich öffentlich für ein neues Verständnis von Christentum stark, das die Verpflichtung, das Leid der Armen zu lindern, wieder ernst nahm. [...] Ihr Eintreten für mehr Gleichheit wurde vom Vatikan zensiert und von den politischen Eliten im eigenen Land verfolgt- im Fall von Oscar Romero mit tödlichem Ausgang." (S.629)
{{Box||In diesem Lernschritt soll es um die Suche nach einem Praktikumsplatz gehen.<br> <br>'''Wie finden Schüler:innen einen Praktikumsplatz?'''<br><ul><li>Die Schüler:innen kennen ihren Wunsch-Betrieb für ein Praktikum und fragen dort nach.</li><li>Die Schüler:innen fragen Freund:innen, Bekannte oder Vereinskolleg:innen.</li> <li>Die Schüler:innen fragen die/den Ausbildungslots:in oder eine Lehrkraft. Im Idealfall haben diese Personen auch eine Liste mit den Praktikumsbetrieben der letzten Jahre nebst Kommentar zur Eignung dieser Betriebe als Praktikumsstellen.</li><li>Die Schüler:innen suchen auf der [https://www.ihk-lehrstellenboerse.de/ '''IHK-Lehrstellenbörse'''].</li><li>Die Schüler:innen suchen auf der [https://www.handwerkskammer.de/artikel/lehrstellenboerse-5620,10,13.html '''Lehrstellenbörse ihrer regionalen Handwerkskammer'''].</li></ul><br>
"Der evangelikale Protestantismus bot sich denjenigen als Alternative dar, die vom Dogmatismus der katholischen Kirche enttäuscht und von der linkspolitischen Ausrichtung der Befreiungstheologie abgeschreckt waren. Seit den 1950er Jahren strömten Tausende von evangelikalen Missionaren aus den Kerngebieten in Europa und Nordamerika nach Asien, Afrika und Lateinamerika, um die ört­liche Bevölkerung zu bekehren - mit spektakulärem Erfolg. Der Evangelikalismus wurde schon bald zur am schnellsten wachsenden religiösen Richtung welt­weit und stellte damit die traditionelle Vorherrschaft der katholischen Kirche in vielen Regionen, vor allem in Lateinamerika, in Frage. Im Jahr 2000 waren 27 Prozent der Bevölkerung Afrikas Evangelikale, in Lateinamerika waren es 17 Prozent, in Asien fünf Prozent. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte ihr durchschnittlicher Anteil in diesen Regionen bei unter zwei Prozent gelegen." (S.630)
'''Wie finden Schüler:innen einen Praktikumsplatz in Wohnortnähe?'''<br>Wohnortnähe ist ein Kriterium das hinsichtlich seiner Auswirkung auf den Erfolg eines Praktikums nicht unterschätzt werden sollte. Aus diesem Grund steht hierzu im Download-Bereich dieses Lernschritts ein Arbeitsblatt zur Verfügung. |Hervorhebung2
===== Fundamentalismus und Pluralismus =====
}}{{Box|Download|[[Datei:Praktikumsplatz finden.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit Tipps für die Suche nach Praktikumsplätzen]]
"Der fundamentalistische Zweig des pro­testantischen Evangelikalismus entstand in den 1920er Jahren in den USA als ländliche Rebellion gegen die moderne
[[Datei:Praktikumsplatz finden google maps.pdf|thumb|Arbeitsblatt für die Suche nach Praktikumsplätzen mit der google-Umkreissuche]]|Download
Industriegesellschaft und gegen wissenschaftlich-technischen Fortschritt, der den Glauben vieler Menschen erschütterte. Als die Bewegung nach dem Krieg wieder auflebte, nutzte sie jedoch bestimmte Aspekte der Modernisierung, allen voran die neuesten Entwicklungen im Bereich der Kommunikationstechnologie, um die Botschaft des sozialen und kulturellen Konservativismus zu propagieren. In den 1970er Jahren schufen evangelikale Theologen in den USA, darunter die Fernsehprediger Oral Roberts, Jerry Falwell, Jimmy Swaggart und Jim Bakker, echte und virtuelle Gemeinschaften von Gläubigen und riefen sie dazu auf ihr­ persönliches und berufliches Leben in enger Verbindung mit den kirchlichen In­stitutionen zu gestalten. [...]  
}}
Es wäre jedoch falsch anzunehmen, Falwells Ziel sei eine Abschottung gegen­über der säkularen Welt gewesen. Vielmehr war er bestrebt, die äußere Welt stärker nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Zu diesem Zweck gründete er Ende der 1970er Jahre eine politische Lobbygruppe namens "Moral Majority" [...]. Diese Gruppe gründete eine Reihe politisch konservativer Organisatio­nen, die man allgemein als die {{wpde|Religiöse_Rechte|New Christian Right}} bezeichnete." (S.631)


"Der {{wpde|Fundamentalismus#Religi.C3.B6se_Auspr.C3.A4gungen|religiöse Fundamentalismus}} schlug auch in anderen großen Religionen Wurzeln, insbesondere im Islam. [...]
===Wie rufe ich bei einem Betrieb an? - Regeln, Redewendungen, Wortschatz und Telefon-Training===
Seit den 1920er Jahre ist der Begriff "fundamentalistisch" politisch belastet und negativ konnotiert. [...] Als Marty sich 1988 an einer ersten Definition des Phänomens versuchte, begann er zunächst mit all dem, was Fundamentalismus nicht sei: Er sei kein Synonym für Konservativismus oder Traditionalismus; er sei nicht antimodern oder antiwissen­schaftlich; es handle sich somit nicht um eine Bewegung, die zu einem wie auch immer gearteten statischen, vormodernen Ideal religiöser Praxis zurück wolle. Fundamentalisten seien zudem nicht immer Aktivisten, Militante oder Terroris­ten, und sie seien auch nicht zwangsläufig arm oder ungebildet. Vielmehr, so Marty weiter, sei Fundamentalismus stets reaktiv oder reaktionär." (S.632)
{{Box||Wenn Schüler:innen einen Praktikumsplatz suchen, dann ist ein Anruf meist das Mittel der Wahl.<br>Telefonieren ist jedoch eine Kompetenz, die je nach Lerngruppe mehr oder weniger Berücksichtigung im Unterricht verlangt. Schüler:innen sollen vor allem lernen, dass sich ein Anruf bei einem Betrieb von einem WhatsApp- oder FaceTime-Anruf bei Freund:innen unterscheidet und gewissen Konventionen unterliegt.<br>Damit Lehrkräfte bei Schüler:innen eine Telefon-Kompetenz anbahnen können, gilt es drei Aspekte zu berücksichtigen:<ul><li>Wortschatz-Kenntnisse: wichtige Wörter und Redewendungen für das Führen von Telefongesprächen</li><li>Wissen um Regeln für gelingende Telefongespräche</li><li>Übung, Übung und Übung</li></ul><br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein breites Angebot an Materialien zur Verfügung.<ul><li>die 10 Goldenen Regeln des Telefonierens</li><li>ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen Telefongespräche vorbereiten und während der Telefongespräche Notizen machen können</li><li> drei Telefongespräche, die Schüler:innen dialogisch sprechen können, um einer Sprech- und Schwellenangst entgegenzutreten</li><li>wichtige Redewendungen zum Führen von Telefongesprächen</li><li>der spezifische Wortschatz zum Führen von Telefongesprächen</li></ul><br>Um eine möglichst große Nähe zwischen der Realsituation und dem Material zu gewährleisten, musste bei der Erstellung der Materialien zum Teil von der Leichten Sprache abgesehen und eine einfache Sprache angewendet werden.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Anruf Betrieb Notizen.pdf|thumb|ein Arbeitsblatt mit dem Schüler:innen Notizen während eines Telefonats machen können]]
[[Datei:Wortschatz BO 3.pdf|thumb|spezifischer Wortschatz zum Führen von Telefonaten]]
[[Datei:Redewendungen BO 3.pdf|thumb|wichtige Redewendungen für das Führen von Telefonaten]]
[[Datei:10 Goldene Telefon-Regeln.pdf|thumb|die 10 Goldenen Regeln zum Führen erfolgreicher Telefonate]]
[[Datei:Telefon-Training 1-3.pdf|thumb|drei Telefon-Gespräche zum dialogischen Üben]]|Download
}}


"Der Anthro­pologe Richard T. Antoun vertrat hingegen das Argument, dass die Fundamenta­listen verschiedener Religionen vereint seien im Glauben an die absolute Autorität des Heiligen über jeden Aspekt des privaten und öffentlichen Lebens und dass ihr Verhaltenskodex vom strikten Festhalten an einer religiös inspirierten Weltsicht bestimmt sei.
===Wie soll ich mich im Praktikum verhalten?===
{{Box||Lehrwerke oder Praktikumsmappen bieten oft sehr umfangreiche Regel-Kataloge an, wenn es um das richtige Verhalten in Betriebspraktika geht.
Diese Vielzahl an Verhaltensregeln lassen sich aber nur schwer einprägen, geschweige denn in der Realsituation angemessen anwenden.<br>Aus diesem Grund erscheint es als sinnvoll, in Anlehnung an Wolfgang Seyd lediglich mit drei überfachlichen Kompetenzen zu arbeiten:<ul><li><b>Zuverlässigkeit</b>: Seyd spricht hier von <i>Verlässlichkeit</i>.</li><li><b>Höflichkeit</b>: Seyd nennt diese überfachliche Kompetenz <i>Verträglichkeit</i>.</li><li><b>Selbstständigkeit</b>: Hier findet Seyds Begriff Anwendung.</li></ul><br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen Materialien zur Thematisierung dieser drei überfachlichen Kompetenzen zur Verfügung. Auf dem ersten Arbeitsblatt werden die überfachlichen Kompetenzen erklärt. Auf dem zweiten Arbeitsblatt sollen die Schüler:innen den überfachlichen Kompetenzen Sätze zuordnen. Bei diesem Arbeitsblatt ist nicht immer eine eindeutige Zuordnung möglich. Dies stellt aber keinen Nachteil dar. Denn so kann es zu einem Sinn konstruierenden Austausch kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Einblick in die Denk- und Argumentationsstrukturen der Schüler:innen zu gewinnen. Schlussendlich besitzt ein Wort meist auch mehrere Facetten zugleich, was einer Eins-zu-Eins-Zuordnung und einem bloßen Wissen oder Nicht-Wissen zuwiderläuft.<br>Die drei überfachlichen Kompetenzen sind auch Bestandteil der Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten und Stärken (<b>Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken</b>) sowie des Vorschlags für ein <b>Beurteilungsraster</b>.|Hervorhebung2
}}'''''<nowiki/><nowiki/>'''''<nowiki/><nowiki/>'''''<nowiki/><nowiki/>'''''<nowiki/><nowiki/>{{Box|Download|[[Datei:Verhalten Betriebspraktikum.pdf|thumb|Arbeitsblatt zu drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd]]
[[Datei:Verhalten Betrieb Zuordnung.pdf|thumb|Arbeitsblatt zu den drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd]]|Download
}}
<br>
===Wie hat mir das Praktikum bei der Suche nach passenden Berufen geholfen?===
{{Box||In diesem Lernschritt geht es um die Reflexion des Betriebspraktikums. Die Reflexion soll von zwei Parteien vorgenommen werden:<ul><li>Die/Der Schüler:in reflektiert das Betriebspraktikum im Hinblick auf ihren/seinen BO-Prozess und</li><li> der Betrieb beurteilt das Verhalten der/des Schüler:in.</li></ul><br>Um einen größtmöglichen Lern- und Erkenntnisgewinn zu erzielen, sollte auf Grundlage der Materialien in diesem Lernschritt eine Rückkoppelung zu den <b>Lernschritten 6 und 7</b> initiiert werden, so dass das <b>[[#Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche | Ich-möchte-Portfolio]]</b> und das <b>[[#Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken | Ich-kann-Portfolio]]</b> im Hinblick auf ihre Faktizität und Aktualität überprüft werden können.<br>Besonders empfehlenswert ist jedoch die Arbeit mit einer Praktikumsmappe, mit der die Schüler:innen<ul><li>Erwartungen formulieren,</li><li>Tätigkeiten im Praktikum dokumentieren,</li><li>Recherche-Aufträgen nachgehen und</li><li>das Praktikum reflektieren.</li></ul><br>Hinweis zum Beurteilungsraster für Betriebspraktika:<br>Für die Erstellung des Kanons aus überfachlichen Kompetenzen diente ein Kompetenz-Profil einer Mannheimer Werkrealschule als Vorlage, das der Autor im Schuljahr 2019/20 auf Grundlage eines Gesprächsleitfadens zur Einschätzung beruflicher Leistungen von Auszubildenden an Berufsbildungswerken.<br>Quelle des Gesprächsleitfadens:<br>Vgl. Seyd, Wolfgang/Schmidt, Elke-H. (2017): Lehrbuch zur Fortbildung Aus- und Weiterbildungspädagoge. Lern- und Arbeitsmethodik. Lernprozesse und Lernbegleitung. 3. überarbeitete Aufl. Hamburg: Feldhaus, 122-124.|Hervorhebung2
}}
<br>
{{Box|Download|[[Datei:So war mein Betriebspraktikum.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Reflektieren eines Betriebspraktikums]][[Datei:Einschätzung überfachlicher Kompetenzen.pdf|thumb|Beurteilungsraster zum Erfassen überfachlicher Kompetenzen]]|Download
}}


Der religiöse Absolutismus erlebte im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts einen deutlichen Aufschwung." (S.633)
===Wie schreibe ich einen Praktikumsbericht?===
{{Box||Absolvieren Schüler:innen ein Betriebspraktikum, ist es ratsam, die gemachten Eindrücke als authentischen Schreibanlass zu nutzen. Hierbei ist es denkbar, Schüler:innen mehrere Tagesberichte und/oder einen Wochenbericht anfertigen zu lassen.<br>Je nach Lernstandsniveau der Schüler:innen kann es notwendig sein, die Textart des Praktikumsberichts vorab im Unterricht zu thematisieren. Da ein Praktikumsbericht in der Zeitform Imperfekt abgefasst werden muss, kann auf dieses Grammatik-Thema im Rahmen eines Integrativen Deutschunterrichts eingegangen werden.<br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen Materialien für Schüler:innen an Förder- und Hauptschulen zur Verfügung.
Wenn Vorschläge und Materialien für eine leistungsstärkere Lerngruppe benötigt werden, sind diese auf den Internetseiten der [https://karrierebibel.de/praktikumsbericht/ '''Karrierebibel'''] zu finden.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Praktikumsbericht Erklärung.pdf|thumb|eine Erklärung der Textsorte Praktikumsbericht]]
[[Datei:Praktikumsbericht Inhalt Redemittel.pdf|thumb|ein Arbeitsblatt zu Praktikumsberichten, das verpflichtende Inhalte nennt und Redemittel anbietet]]
[[Datei:Praktikumsbericht Notizen.pdf|thumb|ein Blanco-Arbeitsblatt zum Anfertigen von Notizen während eines Betriebspraktikums]]|Download
}}


"Zwar gehört der kulturelle Pluralismus zu den zentralen Elementen jedes demokratischen Systems, doch er galt ebenfalls mitunter als Gefahr für die Demokratie. Diese Vorstellung wurzelt in der Konfrontation westlicher Religio­nen, vor allem von Christentum und Judentum, mit nichtwestlichen Religionen. So stellten sich viele die Frage, wie ein politisches System, das großteils auf Wer­ten der christlichen Tradition beruht, Gruppen und Individuen absorbieren und integrieren soll, deren Glaube und Kultur dieser Tradition in vielfacher Weise widersprechen. Oder, wie es die Philosophin {{wpde|Martha Nussbaum}} formuliert hat: 'Wie kann eine respektvolle pluralistische Gesellschaft ihre fragilen Toleranz­fundamente tragfähiger machen, insbesondere in Zeiten eines zunehmenden {{wpde|Religionstheologischer_Pluralismus|religiösen Pluralismus}} im eigenen Land und in einer Welt, in der wir Toleranz nicht nur intern, sondern auch zwischen Völkern und Staaten kultivieren müs­sen?'" (S.640)
==Wie bewerbe ich mich um einen Ausbildungsplatz?==
Dazu vertritt Nussbaum folgende Position: "'Eine libe­rale Gesellschaft kann sich, ohne gegen den Respekt gegenüber dem Pluralis­mus zu verstoßen, eines derartigen moralischen Ideals [der Barmherzigkeit] be­dienen und eine moralische Erziehung fördern, die diesem Ideal verpflichtet ist. Dieses Ideal sollte zusammen mit allgemeinen Normen der Gleichheit und des Respekts als Grundlage für die politische Kultur dienen.' Statt die religiöse Identität aus dem öffentlichen Leben zu verbannen, sollte der tolerante Staat religiösen Pluralismus und Toleranz als Teil der nationalen Identität begreifen." (S.641)
{{Box||Das Verfassen einer Bewerbung stellt eine komplexe Aufgabenstellung dar, weil zahlreiche Kompetenzen hierfür angesprochen werden:<ul><li><b>Lesekompetenz</b> für das Lesen und Verstehen der Vorlagen sowie Stellenanzeigen</li><li><b>Schreibkompetenz</b> im Hinblick auf das Verfassen des Anschreibens</li><li><b>Methodenkompetenz</b> für die Nutzung von Computern, Computer-Programmen und Apps</li><li><b>Fachkompetenz</b> zum Verstehen und Einordnen der Fachbegriffe</li></ul><br>Aufgrund dieser Komplexität werden die einzelnen Aspekte dieses Themenbereichs in jeweils eigenen Lernschritten dargelegt.<br><br>'''Wie schreibt man eine Bewerbung?'''<br>Für das Verfassen von Bewerbungen existieren viele Modelle, von denen einige (Allgemein-)Gültigkeit für sich in Anspruch nehmen.
Das hier vorgestellte Modell geht im Hinblick auf die Bewerbungsunterlagen von drei Teilen aus und orientiert sich an dem [https://planet-beruf.de/schuelerinnen/wie-bewerbe-ich-mich '''Internet-Angebot der Bundesagentur für Arbeit''']:<ol><li>Anschreiben</li><li>Lebenslauf und</li><li>Anlagen mit Zeugnissen und Zertifikaten</li></ol>Vor der Behandlung im Unterricht sollte unbedingt in Erfahrung gebracht werden, ob für die jeweilige Stadt oder Region verpflichtende Vorlagen vorhanden sind. Dies kann bei den zuständigen Stellen oder bei bestimmten Personen erfragt werden:<ul><li>Industrie- und Handelskammern</li><li>Handwerkskammern</li><li>Agenturen für Arbeit</li><li>Ausbildungslots:innen</li><li>Lehrkräfte für Berufsorientierung</li></ul><br>'''Welche Funktionen erfüllen die einzelnen Teile einer Bewerbung?'''<br><ul><li>Die Schüler:innen machen mit dem Anschreiben Werbung für sich - sie vermitteln dem Arbeitgeber ein Bild von sich und ihren Fähigkeiten. Außerdem können die Schüler:innen mit dem Anschreiben beweisen, dass sie die Stellenanzeige gelesen haben. Dabei sollten sie sich auch nicht davor scheuen, Begriffe aus der Stellenanzeige wörtlich in ihr Anschreiben zu übernehmen.</li><li>Mit dem Lebenslauf kann sich der Arbeitgeber schnell einen Überblick über die Eignung einer/s Bewerber:in verschaffen. Ein Lebenslauf ist eine Art Steckbrief.</li><li>Die Anlagen belegen die Aussagen und/oder Behauptungen aus Anschreiben und Lebenslauf.</li></ul><br>'''Wie sollte das Thema vermittelt werden?'''<ul><li><b>anschaulich</b>: Die Schüler:innen sollten zu jedem Bestandteil der Bewerbungsunterlagen Beispiele erhalten. Die Beispiele sind mit den Schüler:innen zu lesen und der spezifische Wortschatz sollte ebenfalls eingeführt werden.</li><li><b>schrittweise</b>: Die Behandlung des Themas sollte mit einem allgemeinen Überblick beginnen, um im Anschluss die einzelnen Bestandteile der Bewerbungsunterlagen genauer zu betrachten.</li><li><b>intensiv</b>: Das Thema sollte im Modus eines fächerübergreifenden Unterrichts (Minimalanforderung) oder im Rahmen eines Workshops (Best Case) behandelt werden.</li><li><b>scaffolding</b>: Den Schüler:innen sind Formulierungshilfen für das Anschreiben anzubieten.</li><li><b>fundiert</b>: Die Behandlung des Themas sollte auf Grundlage der [https://planet-beruf.de/schuelerinnen/wie-bewerbe-ich-mich '''Informationen der Bundesagentur für Arbeit'''] stattfinden.</li><li><b>multimedial</b>: Die Schüler:innen sollten an digitalen Endgeräten arbeiten können. Empfehlenswert ist auch der Youtube-Kanal des Karriereberaters [https://www.youtube.com/c/Karriereberater-akademieDe '''Martin Wehrle'''].</li></ul><br>'''Sollen auch schwächere Schüler:innen, Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf oder Jugendliche mit einem Reha-Anspruch lernen, wie man Bewerbungen schreibt?'''<br>In der Praxis helfen Personen des Übergangsmanagements Schule-Beruf schwächeren Schüler:innen, wenn es um konkrete Bewerbungsbemühungen geht. Dennoch sollten auch schwächere Schüler:innen lernen, was zu den Bewerbungsunterlagen gehört und wie man eine Bewerbung verfassen kann. Mit den Materialien dieser Unterrichtsidee kann dies ohne Weiteres geschehen.<br>Schüler:innen mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf oder Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung können Schwierigkeiten beim Verfassen von Bewerbungen haben. Diese Jugendlichen werden eher durch Praktika, Einstiegsqualifizierungen oder sonstige Maßnahmen in Ausbildung und Arbeit kommen. Doch auch hier erscheint es als sinnvoll, das Thema <b>Bewerbungen schreiben</b> unter Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen zu behandeln.|Hervorhebung2
}}{{Box|Tipp|Lehrkräfte, denen noch die Sicherheit für das Behandeln des Themas <b>Bewerbungen schreiben</b> fehlt, können den Einbezug von Expert:innen in Betracht ziehen.<ul><li>Berufsberater:innen</li><li>Ausbildungslots:innen</li><li>Lehrkräfte für Berufsorientierung</li></ul>|Unterrichtsidee
}}


==== Menschenrechte und Globalisierung (S.642 ff) ====
===Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 3===
Für die {{wpde|Allgemeine Erklärung der Menschenrechte|Menschenrechtserklärung von 1948}} stimmten 48 Staaten, dagegen stimmte keiner, 8 enthielten sich.
{{Box||Wenn das Thema <b>Bewerbungen schreiben</b> zum Unterrichtsgegenstand wird, dann ist ein Aspekt unerlässlich: das Wissen um den spezifischen Wortschatz.
Hierfür gibt es folgende Gründe:<ul><li>Wie sollen die Schüler:innen den Erklärungen folgen können, wenn sie nicht wissen, wovon die Rede ist?</li><li>Wie sollen die Schüler:innen Fragen stellen können, wenn ihnen die Worte dazu fehlen?</li><li>Wie sollen sich die Schüler:innen in zukünftigen Bewerbungssituationen bewähren können, wenn sie im Austausch mit potenziellen Arbeitgeber:innen nicht sprachfähig sind?</li></ul>In Bezug auf den Wortschatz zum Thema <b>Bewerbungen schreiben</b> sollte jedoch ein anderes Vorgehen als in den Lernschritten 5, 9 und 16 gewählt werden. Der Wortschatz ist <b>nicht vor</b> der Beschäftigung mit dem Thema einzuführen. Vielmehr bietet sich eine <b>den Lernprozess begleitende Wortschatzarbeit</b> an. Diese Entscheidung lässt sich mit dem großen Umfang des spezifischen Wortschatzes begründen. Denkbar ist auch, dass den Schüler:innen der spezifische Wortschatz als Nachschlage-Werk angeboten wird, was eine individuelle sowie bedarfsorientierte Auseinandersetzung mit ihm möglich macht und die Fähigkeit, Begriffe nachzuschlagen, trainiert.|Hervorhebung2
}}{{Box|Tipp|Zu Beginn des Themas <b>Bewerbungen schreiben</b> ist es auch denkbar, den spezifischen Wortschatz durch die Schüler:innen erklären zu lassen - im Sinne einer unbenoteten Lernstandserhebung oder eines Quiz-Spiels.
Diese Herangehensweise ist eine angemessene Methode, um Informationen zum Vorwissen einer Lerngruppe zu erhalten.|Unterrichtsidee
}}{{Box|Download|[[Datei:Wortschatz BO Bewerbungen schreiben.pdf|thumb|Material mit dem spezifischen Wortschatz für das Verfassen von Bewerbungen]]|Download
}}


=== Die Entstehung einer transnationalen Welt ===
===Wie verfasse ich ein Anschreiben?===
671 Die Entstehung einer transnationalen Welt von ''Akira Iriye''
{{Box||In diesem Lernschritt soll es um das Verfassen eines Anschreibens für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz gehen. Diese Art von Anschreiben unterscheiden sich von anderen Anschreiben vor allem durch einen Aspekt: In der Regel ist der Ausgangspunkt keine Stellenanzeige mit einem Katalog an Anforderungen und Erwartungen an die/den Bewerber:in. Vielmehr geht es darum, dass die Schüler:innen dem Betrieb vermitteln, wer sie sind und warum sie den Ausbildungsberuf lernen möchten.<br>Für die Behandlung im Unterricht bieten sich die Materialien der Bundesagentur für Arbeit an.<ul><li>ein [https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/01_Neu/05_PDF_Neu/BO-2/Bewerbungsmodul/Musteranschreiben_Ausbildung_2021.pdf '''Musteranschreiben'''] für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz</li><li>eine [https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/01_Neu/05_PDF_Neu/BO-2/Bewerbungsmodul/Formatvorlage_fuer_dein_Anschreiben_2021.docx '''Formatvorlage'''] für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz</li></ul><br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Material mit Formulierungshilfen zur Verfügung. Die Formulierungshilfen versuchen möglichst viele Ausgangsszenarien einer Bewerbung zu berücksichtigen, so dass Schüler:innen unter Berücksichtigung ihrer eigenen Situation und unter Bezugnahme auf das Musteranschreiben der Bundesagentur für Arbeit aus ihnen auswählen können, um ein individuelles und aussagekräftiges Anschreiben zu verfassen.|Hervorhebung2
* 672 Einleitung
}}{{Box|Wichtig|Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen sollten darauf achten, dass alle Anschreiben mit einem Füller oder einem Kugelschreiber unterschrieben werden. Dies trifft auch auf E-Mail-Bewerbungen mit PDF zu.|Merksatz
* 684 1. Transnationalismus der Nachkriegszeit
}}{{Box|Download|[[Datei:Anschreiben Formulierungshilfen.pdf|thumb|Formulierungshilfen für das Verfassen von Anschreiben gemäß der Mustervorlage der Bundesagentur für Arbeit]]|Download
* 716 2.. Die Transnationalisierung der Menschheit
}}
* 757 3. Ebenen des Transnationalismus
* 796 4. Das 21.Jahrhundert
* 827 Anhang
* 8z9 Anmerkungen
* 893 Bibliographie
* 923 Abbildungsnachweis
* 925 Die Autoren und Herausgeber
* 927 Register


== Anmerkungen ==
===Wie schreibe ich einen Lebenslauf?===
<references/>
{{Box|
| 2 = Hinsichtlich des Verfassens eines Lebenslaufes bietet sich ein dreischrittiges Vorgehen an:<ul><li>Die Schüler:innen sammeln die für einen Lebenslauf relevanten Daten. Hierfür bietet sich ein [https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/01_Neu/05_PDF_Neu/BO-2/Arbeitsblaetter_Infotexte_einfach/BO_2_Arbeitsblatt_einfach_Lebenslauf_schreiben.pdf '''Arbeitsblatt der Bundesagentur für Arbeit'''] an.</li><li>Anschließend erfahren die Schüler:innen, wie ein Lebenslauf aussieht. Dies geht am besten mithilfe der [https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/01_Neu/05_PDF_Neu/BO-2/Bewerbungsmodul/Musterlebenslauf_2021.pdf '''Mustervorlage der Bundesagentur für Arbeit'''].</li><li>Schließlich schreiben die Schüler:innen ihre Lebensläufe an Computern bzw. Laptops. Als Hilfe kann man ihnen die [https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/01_Neu/05_PDF_Neu/BO-2/Bewerbungsmodul/Formatvorlage_fuer_deinen_Lebenslauf_2022.docx '''Formatvorlage der Bundesagentur für Arbeit'''] anbieten.</li></ul><br>'''Was können Schüler:innen beim Verfassen eines Lebenslaufs falsch machen?'''<br>In der Regel können Schüler:innen beim Verfassen eines Lebenslaufs wenig falsch machen. Jedoch ist auf Folgendes zu achten:<ul><li>Die Daten im Lebenslauf müssen stimmen und lückenlos sein.</li><li>Die Formatierung des Lebenslaufs sollte mithilfe der Tabulator-Taste vorgenommen werden und <b>nicht</b> durch mehrmaliges Drücken der Leertaste.</li><li>Die Schüler:innen sollten vorsichtig bei der Angabe von Hobbys sein. Dieser Aspekt kann anhand eines [https://www.youtube.com/watch?v=S4Mc2n1_eGk '''Videos des Karriereberaters Martin Wehrle'''] und mithilfe der Arbeitsblätter im Download-Bereich dieses Lernschritts thematisiert werden. Es genügt, das Video bis Minute 3:08 anzusehen.<br>Das Arbeitsblatt im Download-Bereich ist ein Wissens-Quiz-Spiel (WQS) nach Vera F. Birkenbihl. Eine [https://birkenbihldenkt.wordpress.com/2008/09/07/wqs-%E2%80%93-wissens-quiz-spiel-basis-info/ '''Erklärung der WQS-Methode'''] gibt es in einem Birkenbihl-Blog.</li></ul>
| 3 = Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:WQS Lebenslauf Hobbys.pdf|thumb|Ein Wissen-Quiz-Spiel zu den Gefahren, Hobbys im Lebenslauf zu nennen]]|Download
}}{{Box|Wichtig|Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen sollten darauf achten, dass alle Lebensläufe mit einem Füller oder einem Kugelschreiber unterschrieben werden. Dies trifft auch auf E-Mail-Bewerbungen mit PDF zu.|Merksatz
}}


== Rezensionen ==
===Was gehört zu den Anlagen?===
* [http://www.perlentaucher.de/buch/akira-iriye-juergen-osterhammel/geschichte-der-welt-band-6.html Rezensionen bei Perlentaucher]
{{Box|
| 2 = Die Anlagen belegen die Aussagen und/oder Behauptungen aus Anschreiben und Lebenslauf. Zu den Anlagen gehören:<ul><li>Zeugnisse: mindestens die beiden letzten Zeugnisse mit Unterschrift der Eltern in Kopie</li><li>Bescheinigungen und Zertifikate</li></ul><br>'''Welche Bescheinigungen/Zertifikate sollten Schüler:innen den Bewerbungsunterlagen beilegen?'''<br><ul><li>Bescheinigungen über die Teilnahme an Workshops und Projekten</li><li>Beurteilungen aus Betriebspraktika</li><li>Bescheinigung über das Wahrnehmen ehrenamtlicher Tätigkeiten</li><li>Bescheinigungen über ein Engagement im Rahmen der SMV</li><li>Bescheinigungen über die Teilnahme an der Schulsanitäts-AG</li><li>Kompetenz-Profile aus Profil AC</li><li>Bescheinigungen aus der Teilnahme an Kursen: Erste-Hilfe-Ausbildung oder Europäischer Computerführerschein</li></ul><br>'''Wie machen Schüler:innen aus Dokumenten in Papierform PDF?'''<br>Sollen aus Dokumenten in Papierform PDF erzeugt werden, gibt es drei Möglichkeiten.<ol><li>Die Schüler:innen digitalisieren ihre analogen Dokumente an einem Scanner, zum Beispiel in einem PC-Raum an der Schule oder der Bildungseinrichtung.</li><li>Auch der Kopierer einer Schule oder Bildungseinrichtung kann von Schüler:innen zum Scannen von Dokumenten verwendet werden - sofern die Funktion aktiviert wurde.</li><li>Die Schüler:innen verwenden den Gegenstand, den sie fast immer in Händen halten: ihr Smartphone bzw. iPhone und die passende App. Denn mit der App Genius Scan können Schüler:innen via [https://play.google.com/store/apps/details?id=com.thegrizzlylabs.geniusscan.free&hl=de&gl=US '''Android-App'''] oder via [https://apps.apple.com/de/app/genius-scan-pdf-scanner/id377672876 '''Apple-App'''] analoge Dokumente als PDF speichern.</li></ol>
| 3 = Hervorhebung2
}}


:''zu FAZ (3.12.2013)''
===Wie bearbeite und speichere ich digitale Bewerbungsdokumente?===
:"Martin Albers rät, das Buch nicht am Stück zu lesen, denn größere Zusammenhänge, gar chronologisch geordnete, kann er nur schwer ausmachen"
{{Box|
| 2 = '''Was muss bei der Speicherung von Schüler-Dateien berücksichtigt werden?'''<br>Zur Beantwortung dieser Frage müssen zwei Aspekte gegeneinander abgewogen werden.<ul><li><b>Praktikabilität</b>: Die digitalen Dokumente sind dann verfügbar, wenn man sie braucht.</li><li><b>Datenschutz</b>: Der Umgang mit den digitalen Dokumenten muss den rechtlichen Anforderungen Genüge tun. Diesbezüglich müssen die Erziehungsberechtigten auch über die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung der digitalen Dokumente informiert werden und dieser ausdrücklich zustimmen.</li></ul><br>'''Wie können Bewerbungsdokumente gespeichert werden?'''<br>Es sollten keine USB-Sticks eingesetzt werden. Denn diese können verloren gehen und sollten vor der Nutzung verschlüsselt werden, zum Beispiel mit einer dafür geeigneten Software.
Anstelle von USB-Sticks empfiehlt sich die Verwendung von [https://cryptpad.fr/ '''Cryptpad'''], einer kostenlosen Cloud-Lösung, die datenschutzrechtlich hohen Anforderungen gerecht wird. Wer auf der Suche nach noch mehr Sicherheit, Funktionalität sowie Kontrolle ist und hierfür auch etwas Geld investieren möchte, kann den [https://tresorit.com/de '''Schweizer Cloud-Dienstleister Tresorit'''] nutzen.<br>Grundlegend ist es auch ratsam, mit dem Cloud-Dienstleister - dem Auftragsverarbeiter - einen Vertrag gemäß [https://dsgvo-gesetz.de/art-28-dsgvo/ '''Art. 28 DSGVO'''] zu schließen.<br><br>'''Wie lassen sich mehrere PDF zu einer zusammenfügen?'''<br>Vor allem im Falle von Online-Bewerbungen benötigen Schüler:innen <b>eine</b> PDF, die sämtliche Bewerbungsunterlagen umfasst.<br>Das Erstellen von PDF aus gängigen Textverarbeitungsprogrammen ist ohne Weiteres möglich. Jedoch stehen Schüler:innen häufig vor dem Problem, die Bewerbungsunterlagen auf zwei oder mehr PDF verteilt vorzufinden. Für das Zusammenfügen von PDF gibt es das Programm [https://www.pdf24.org/de/ '''PDF24''']. Wer auf Schul-Computern keine zusätzliche Software installieren möchte oder darf, kann [https://tools.pdf24.org/de/pdf-zusammenfuegen '''PDF24 auch als Browser-Version'''] nutzen. Für Apple-Nutzer:innen gibt es mit dem [https://apps.apple.com/de/app/pdf-merger-free/id651952889?mt=12 '''PDF Merger'''] eine gleichwertige App und für die Arbeit an Android-Geräten gibt es in Form des [https://play.google.com/store/apps/details?id=com.dbd.pdfcreator&hl=de&gl=US '''PDF Creators'''] eine Android-Alternative.
| 3 = Hervorhebung2
}}


:''zu SZ (3.12.2013)''
===Wie kommen meine Bewerbungsunterlagen zum Arbeitgeber?===
:"Süß greift thematisch den Kampf um Rohstoffresourcen, die Globalisierung von Solidarität und Hilfe, etwa nach Naturkatastrophen, die Zerstörung von Landschaft durch Atomtests im Kalten Krieg oder den Klimawandel heraus. Ausführlicher geht er auch auf Petra Göddes Beitrag zur Kultur ein, der offenbar optimistisch ist und keine Gefahr einer universellen "{{wpde|Mcdonaldisierung}}" an die Wand malt."
{{Box||Es gibt zwei Wege, wie Bewerbungsunterlagen zu einer:m Arbeitgeber:in gelangen können.<ul><li>mit der Post oder</li><li>via E-Mail</li></ul>
Beide Bewerbungsarten haben ihre Besonderheiten. Deshalb stehen im Download-Bereich dieses Lernschritts Materialien zu beiden Bewerbungsarten zur Verfügung.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Bewerbung Post.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit Tipps zu Post-Bewerbungen]]
[[Datei:Bewerbung E-Mail.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit Tipps zu Post-Bewerbungen]]|Download
}}


* [https://www.publik-forum.de/Publik-Forum-20-2015/sieger-der-geschichte Publik-Forum 20/2015 vom 23.10.2015, Norbert Copray: "Sieger der Geschichte" S.72]
===Wie behalte ich den Überblick bei meinen Bewerbungen?===
:Längsschnitte "werden ergänzt durch Querschnitte, beispielsweise zu "Kulturen des Kalten Krieges". Dies geht natürlich auf Kosten der Einheitlichkeit in der Darstellung. Doch dies ist unausweichlich, denn eine Globalgeschichte muss Komplexität abbilden."
{{Box||Schüler:innen sollten hinsichtlich ihrer Bewerbungsbemühungen den Überblick behalten.<br>
Zudem ist es ratsam,<ul><li>zu überprüfen, ob die Bewerbungsunterlagen angekommen sind, und</li><li>nach einer bestimmten Zeit im Betrieb anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben - das beweist Interesse.</li></ul><br>Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht eine Tabelle zur Verfügung, mit der Schüler:innen Bewerbungsbemühungen organisieren können.<br><br>Quelle: leicht verändert nach Dudenverlag (Hrsg.) (2007): Die erfolgreiche Bewerbung um den Ausbildungsplatz. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Seite 108 und 109.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Bewerbungen organisieren.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit einer Tabelle zwecks Organisierens von Bewerbungsbemühungen]]|Download
}}


== Zur Verwendung im Unterricht ==
===Was muss ich bei Vorstellungsgesprächen beachten?===
Diese extreme Kurzfassung in Zitaten soll einen Eindruck von diesem umfassenden Werk ermöglichen und so zur (Teil-)Lektüre des Originals hinführen.  
{{Box|
| 2 = Gespräche an fremden Orten und mit fremden Menschen sind für einige Schüler:innen Angst besetzte Ereignisse.
Wie das Führen von Telefongesprächen sollte die Teilnahme an Vorstellungsgesprächen im Unterricht behandelt werden.<br>
Die Schüler:innen sollen im Rahmen dieser Behandlung und mithilfe der angebotenen Medien lernen,<ul><li>wie sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten können,</li><li>wie sie sich in einem Vorstellungsgespräch verhalten sollen und</li><li>und was sie nach einem Vorstellungsgespräch tun können.</li></ul><br>Neben der Arbeit mit den im Download-Bereich zur Verfügung stehenden Materialien bietet sich ein handlungsorientiertes Vorgehen an. Hierbei sollte der Unterricht für das Inszenieren/Spielen von Vorstellungsgesprächen genutzt werden. Wenn die Schüler:innen und deren Erziehungsberechtigte damit einverstanden sind, können diese Vorstellungsgespräche mit digitalen Endgeräten aufgezeichnet werden. Denn erst das Aufzeichnen der Vorstellungsgespräche ermöglicht ein mehrfaches Ansehen und eine eingehende Analyse. Im Download-Bereich dieses Lernschritts befindet sich ein Arbeitsblatt zur Analyse von Vorstellungsgesprächen.<br><br>Hinweis:<br>Dieser Lernschritt orientiert sich am [https://motiviertindenjob.de/index.php '''Internet-Angebot des Ausbildungsmagazins MoJo - Motiviert in den Job'''] und vor allem an dessen Informationen zu Vorstellungsgesprächen. Auf Youtube befinden sich auch zwei Videos des Ausbildungsmagazins MoJo mit einem [https://www.youtube.com/watch?v=Sps4wqX0Brg '''guten Beispiel für ein Vorstellungsgespräch'''] und einem [https://www.youtube.com/watch?v=ItD4JCOyPX0 '''schlechten Beispiel für ein Vorstellungsgespräch''']. Zu beiden Videos stehen im Download-Bereich Materialien mit Arbeitsaufträgen zur Verfügung.
| 3 = Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Vorstellungsgespräche vorbereiten Tipps.pdf|thumb|Tipps zum Vorbereiten auf Vorstellungsgespräche]]
[[Datei:Vorstellungsgespräche vorbereiten Fragen.pdf|thumb|Fragen zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche]]
[[Datei:Vorstellungsgespräch Verhalten.pdf|thumb|Arbeitsblatt mit Verhaltensregeln für Vorstellungsgespräche]]
[[Datei:Vorstellungsgespräche untersuchen Videobeispiele.pdf|thumb|Arbeitsblätter zur Analyse von Videos: ein gutes Vorstellungsgespräch und ein schlechtes Vorstellungsgespräch]]
[[Datei:Vorstellungsgespräche untersuchen blanco.pdf|thumb|Arbeitsblatt zum Analysieren von Vorstellungsgesprächen]]
[[Datei:Nach Vorstellungsgesprächen Tipps.pdf|thumb|Arbeitsblätter mit Tipps für die Zeit nach einem Vorstellungsgespräch]]|Download
}}


Diese Kurzfassung ermöglicht auch einen Vergleich mit Jürgen Osterhammels deutlich ausführlicherer Weltgeschichte des 19. Jahrhunderts "[[Die Verwandlung der Welt]] Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts".
==Außerunterrichtliche Veranstaltungen in der Berufsorientierung==
{{Box||Außerunterrichtliche Veranstaltungen sind wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Berufsorientierung. Zu den außerunterrichtlichen Veranstaltungen in der Berufsorientierung gehören verschiedene Maßnahmen:<ul><li>Betriebspraktika</li><li>Praxis-Tage</li><li>Betriebserkundungen</li><li>Besuche von Ausbildungsmessen</li></ul><br>'''Wie lassen sich Ausbildungsmessen zu einem effektiven Lernort machen?'''<br>Schüler:innen sollten von Ausbildungsmessen nicht nur Kugelschreiber und Flyer mitnehmen, sondern auch Erkenntnisse und Kontakt-Daten von Betrieben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Schüler:innen für den Besuch von Ausbildungsmessen Arbeitsaufträge zu geben. Ein Beispiel für Arbeitsaufträge im Rahmen von Ausbildungsmessen steht im Download-Bereich dieses Lernschritts zur Verfügung.<br><br>Hinweis:<br>Die Handreichung mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen wurde nach einer Vorlage von Manuel Schlosser und anhand vieler Schüler-Ideen aus dem gemeinsamen Unterricht mit Bärbel Ott erarbeitet. Besonderer Dank geht an die beiden Schüler Viviane und Justin, die zielführende Fragen beigesteuert haben.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Ausbildungsmessen Handreichung Beispiel.pdf|thumb|Material mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen]]|Download
}}


{{Box|Arbeitsfragen|
==Schul- und Berufswegeberatung von Schüler:innen und Erziehungsberechtigten==
#Weshalb wurde die Darstellung auf mehrere Autoren verteilt? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus?
{{Box||Berufsberatung im engeren Sinne ist Aufgabe der Berufsberater:innen sowie Reha-Berater:innen der Bundesagentur für Arbeit und der Ausbildungslots:innen.
#Wie unterscheidet sich die Gliederung der Werke? Wodurch erklärt sich der Unterschied?
Aber auch als Lehrkraft oder Sozialarbeiter:in kommt es regelmäßig vor, dass Erziehungsberechtigte und Schüler:innen um Rat fragen.<br>
#Inwiefern ähnelt der Ansatz Osterhammels in seiner [[Die_Verwandlung_der_Welt#Osterhammel:_Weltgeschichte_im_19._Jahrhundert_in_Informationen_zur_politischen_Bildung|Darstellung der Weltgeschichte des 19. Jahrhunderts für Schüler]] dem in dieser Darstellung gewähltem Ansatz?
Für eine kompetente Schul- und Berufswegeberatung sind vier Aspekte von zentraler Bedeutung:<ul><li><b>Sach-Kompetenz</b>: Wissen zur Berufsorientierung und ihrer Anbahnung</li><li><b>System-Kompetenz</b>: die regionale Bildungslandschaft überblicken und mit den BO-Prozessen an der eigenen Schule vertraut sein</li><li><b>Personale Kompetenz</b>: die Fähigkeit, sich im Rahmen von Beratungen als Person zurücknehmen, gut zuhören und Meinungsverschiedenheiten aushalten zu können</li><li><b>Methoden-Kompetenz</b>: Wissen um eine für Beratungen geeignete Methode</li></ul>Die ersten drei Aspekte lassen sich durch Einarbeitung und Erfahrung bewältigen. Für den vierten Aspekt der Methoden-Kompetenz soll in diesem Lernschritt die Drei-Punkt-Kommunikation erläutert werden.<br><br>'''Wie lassen sich Schul- und Berufswegeberatungen mit der Drei-Punkt-Kommunikation durchführen?'''<br>Bei (Beratungs-)Gesprächen, die von Angesicht zu Angesicht - oder von Punkt zu Punkt - geführt werden, können unerwartete oder ungewollte Äußerungen das Gesprächsklima nachhaltig verschlechtern oder zum Gesprächsabbruch führen.<br>
|Üben}}
Aus diesem Grund fügt die Drei-Punkt-Kommunikation einen weiteren “Punkt” hinzu: die Veranschaulichung.
Bei der Veranschaulichung handelt es sich beispielsweise um ein Set aus Karten mit Bildern und Begriffen. Mithilfe dieser Karten werden die Gesprächsinhalte veranschaulicht.
Somit schauen die Erziehungsberechtigten, Schüler:innen und die Lehrkraft gemeinsam auf die relevanten Aspekte, was dem (Beratungs-)Gespräch eine andere Dynamik gibt. Es kommt seltener zu Situationen, die von den Gesprächsteilnehmer:innen als Angriff gedeutet werden könnten.<br>
Wer die oben beschriebene Drei-Punkt-Kommunikation ausprobieren möchte, kann die Beratungskarten im Download-Bereich dieses Lernschritts verwenden.<br><br>Quelle der Drei-Punkt-Kommunikation:<br>Vgl. Caviglioli, Oliver (2019): Dual Coding with Teachers. Melton/Woodbridge: John Catt Educational Ltd., 41.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Beratungs-Karten.pdf|thumb|Beratungs-Karten zum Durchführen von Schul- und Berufswegeberatungen mittels Drei-Punkte-Kommunikation]]|Download
}}


== Siehe auch ==
==Quellen-Verzeichnis==
* [[Die Verwandlung der Welt]] Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts
{{Box||In diesem Lernschritt werden die Quellen der Unterrichtsidee dargelegt. Dies ist vor allem aus drei Gründen interessant:<ul><li>Zahlreiche Quellen sind online als PDF abrufbar,</li><li>bieten vertiefende Informationen zu den einzelnen Maßnahmen des Berufsausbildungsbereichs, mit denen die notwendige Sach- und System-Kompetenz im Selbststudium angebahnt werden kann, und</li><li>eignen sich gut zum Nachschlagen - entweder analog oder digital.</li></ul>|Hervorhebung2
* [[Die Ära der Ökologie]]
}}{{Box|Download|[[Datei:Quellen.pdf|thumb|Quellen, die für die Erarbeitung der Unterrichtsidee "Berufsorientierung" verwendet wurden]]|Download
}}__INHALTSVERZEICHNIS_ERZWINGEN____INDEXIEREN__
[[Kategorie:Berufsorientierung]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Unterrichtsidee]]
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]<div style="margin: 0 auto .5rem; overflow:hidden; border-left: 7px solid <nowiki>#</nowiki>DBDBDB;">'''
<div style="height: 100%; padding: 0 1rem .5rem;"><div style="font-size: 110%; font-weight: bold; margin-bottom: .5rem; padding: .25rem"><span style="font-size: 1.95rem; vertical-align: middle;"><span class="fa fa-download"> </span></span> Download</div><div>
[[Datei:Verhalten Betriebspraktikum.pdf|thumb|Arbeitsblatt zu drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd]]
[[Datei:Verhalten Betrieb Zuordnung.pdf|thumb|Arbeitsblatt zu den drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd]]</div></div>'''</div>''''''''


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:20. Jahrhundert‎]]
[[Kategorie:Unterrichtsidee]]
[[Kategorie:21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]
[[Kategorie:Rezension]]
'<nowiki/>'''''<nowiki/>'<nowiki/>'''''<nowiki/>'<nowiki/>'''''<nowiki/>'<nowiki/>'''''<br />'<nowiki/><nowiki>'''</nowiki>'<nowiki/><nowiki>'''</nowiki>''''''''

Version vom 30. Juni 2022, 16:25 Uhr

Vorwort

Die Unterrichtsidee bildet den gesamten Prozess der Berufsorientierung ab und wurde in der Sekundarstufe 1 erfolgreich eingesetzt.
Sie kann bei Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf eingesetzt werden und hat Erfahrungen an Förder-, Haupt- und Realschulen als Grundlage.
Die Materialien sind zu einem großen Teil in Leichter Sprache (nach Ursula Bredel und Christiane Maaß) abgefasst. Wo Leichte Sprache keine Anwendung findet, wird eine einfache Sprache eingesetzt.
Professionelle Bilder der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V. und des Illustrators Stefan Albers sollen Textverständnis und Motivation fördern.
Den notwendigen Fachwortschatz möchte die Unterrichtsidee anbahnen, indem sie sich an dem Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts (nach Josef Leisen) orientiert.
Wie allen fundierten Auseinandersetzungen mit einem Thema liegen der Unterrichtsidee zahlreiche Quellen zugrunde, die bei der Erarbeitung genutzt wurden. Informationen zu den verwendeten Quellen können dem Quellen-Verzeichnis entnommen werden.

Hinweis zu den Materialien: Erstellt mit dem Worksheet Crafter - www.worksheetcrafter.com

Lernziele

  1. Die Schüler:innen können passende Schul- und Berufswege entwickeln, indem sie sich mit
    • ihren Interessen, Vorlieben sowie Wünschen,
    • Fähigkeiten sowie Stärken
    • und den Möglichkeiten sowie Anforderungen der Bildungs- und Ausbildungslandschaft auseinandersetzen
    • und an Betriebspraktika sowie weiteren außerschulischen Veranstaltungen der Berufsorientierung teilnehmen
  2. Die Schüler:innen können eine aussagekräftige Bewerbung erstellen, indem sie
    • Musterbeispiele,
    • Formatvorlagen,
    • Formulierungsbeispiele
    • und geeignete Apps nutzen.
  3. Die Schüler:innen können erfolgreich an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, indem sie
    • sich Fragen geleitet auf Vorstellungsgespräche vorbereiten,
    • das richtige Verhalten für Vorstellungsgespräche erfahren,
    • Vorstellungsgespräche spielen,
    • Vorstellungsgespräche analysieren
    • und nach Vorstellungsgesprächen vorteilhaft handeln, um in Erinnerung zu bleiben.

Mein Berufsorientierungs-Ordner

Die Schüler:innen sollten spätestens in Klasse 8 einen Berufsorientierungs-Ordner (BO-Ordner) anlegen. In diesem BO-Ordner heften die Schüler:innen alles rund um die Berufsorientierung ab. In der Praxis hat es sich bewährt, für die Berufsorientierung einen eigenen Ordner nebst Register anzulegen.


Download
Datei:Mein BO-Ordner.pdf
einen BO-Ordner anlegen

Berufsorientierung - Warum machen wir das?

Berufsorientierung ist ein Vorgang.

Dieser Vorgang weist folgende Eigenschaften auf:
  • Berufsorientierung findet nicht unter Labor-Bedingungen statt. Die Schüler:innen bringen schon viele Vorstellungen, Interessen, Vorlieben und Wünsche mit - eigene und die der Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie bewusste und unbewusste.
  • Berufsorientierung braucht Zeit. Mit dem Ende der 8. Klasse geht die Berufsorientierung weiter. Berufsorientierung kann ein lebenslanger Prozess sein, bei dem sich ein Individuum in Bezug zu seiner Umwelt verorten möchte.
  • Berufsorientierung braucht authentische Erfahrungen. Die Schüler:innen brauchen Praxis-Erfahrungen durch Betriebserkundungen, Praxis-Tage und Betriebspraktika.
  • Berufsorientierung arbeitet unter anderem nach dem Trial-and-Error-Verfahren. Die Schüler:innen können bei einem Betriebspraktikum nur gewinnen. Denn nach dem Betriebspraktikum wissen die Schüler:innen, ob ihnen die Tätigkeiten Spaß gemacht haben oder nicht.

In diesem Lernschritt soll bei den Schüler:innen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Berufsorientierung angebahnt werden.

Die Idee zum Arbeitsblatt Lebensmaßband stammt vom Ikubiz Mannheim. Im Schuljahr 2018/19 begleitete der Autor seine damalige Deutsch-Klasse an einer Mannheimer Werkrealschule während des Programms der Gendersensiblen Berufsorientierung, das von Christiane Eck und Carlo Peduto-Brixner durchgeführt wurde. Für die Arbeit mit dem Lebensmaßband wird neben dem Arbeitsblatt ein Maßband aus Papier benötigt.
Quelle: leicht verändert nach Interkulturelles Bildungszentrum Marnnheim gGmbH (Hrsg.) (o. J.): Materialien zur Berufsorientierung (im Rahmen des Projekts „Gendersensible Berufsorientierung“ an Mannheimer Werkrealschulen, Stand: Juli 2019). o. S., Mein Lebensmaßband. Loseblatt-Sammlung mit Übungen und Materialien. Mannheim: Ikubiz Mannheim.

Download
Datei:Warum BO.pdf
Gründe für BO
Datei:Mein Lebens-Maßband.pdf
Lebensarbeitszeit mithilfe eines Maßbandes verdeutlichen

Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 1

Wenn sich Schüler:innen mit BO-Themen beschäftigen, begegnen ihnen viele Fachwörter. Nachhaltige Lernprozesse setzen Kenntnis und Verständnis des spezifischen Wortschatzes voraus.
Damit nicht nur mit Sprache, sondern auch an Sprache gelernt wird (nach Josef Leisen) und die nachfolgenden Lernschritte nachvollzogen werden können, soll in diesem Lernschritt eine spezifische Wortschatz-Arbeit stattfinden.
Neue Wörter können mit der Methode des Wimmelns eingeführt werden. Beim Wimmeln erhalten die Schüler:innen kleine Karten/Zettel. Auf jeder Karte/jedem Zettel steht ein neues Wort mit der zugehörigen Erklärung. Die Schüler:innen bewegen sich frei im Klassenraum und sobald zwei Schüler:innen aufeinander treffen, erklären sie sich gegenseitig ihre Wörter.
Eine ausführlichere Erklärung der Wimmel-Methode finden Sie im Methodenpool des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.

Die angebotenen Arbeitsblätter sind als Minimalprogramm zu verstehen, das durch weitere Übungsformate zu ergänzen ist. Vor allem spielerische Übungsformate aus dem (Fremd-)Sprachenunterricht können hier eingesetzt werden.


Download
Datei:Wortschatz BO 1.pdf
Wortschatz für die Berufsorientierung 1
Datei:Wortschatz BO 1 Lückentext.pdf
Lückentext zum Wortschatz für die Berufsorientierung 1
Datei:Wortschatz BO 1 Wimmel-Karten.pdf
Wimmel-Karten zur Einführung des Wortschatzes für die Berufsorientierung 1

Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche

In diesem Lernschritt geht es um einen zentralen Aspekt in BO-Prozessen. Die Schüler:innen machen sich bewusst, wie sie arbeiten möchten.
Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource, das fortwährend auf seine Richtigkeit und Aktualität überprüft werden kann.

Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema Ich möchte… weist hinsichtlich kausaler Nebensätze mit der Subjunktion weil eine gute Anschlussfähigkeit auf. Hierbei können sich Schüler:innen für die Auswahl ihrer Interessen, Vorlieben und Wünsche Begründungen überlegen.
Zur Einführung oder für schwache Schüler:innen finden Sie ein Arbeitsblatt mit beispielhaften Begründungen in Form kausaler Subjunktionalsätze.


Download
Datei:Ich möchte blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder
Datei:Ich möchte Bilder zum Ausschneiden.pdf
Bilder zum Ausschneiden und Aufkleben
Datei:Ich möchte Begründungen blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Begründen der Interessen, Vorlieben und Wünsche
Datei:Ich möchte Begründungen Beispiele.pdf
Beispielhafte Begründungen für eigene Interessen, Vorlieben und Wünsche

Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken

In diesem Lernschritt geht es um einen zentralen Aspekt in BO-Prozessen. Die Schüler:innen machen sich bewusst, was sie können.
Hierbei bietet es sich an, Selbst- und Fremdeinschätzungen einzusetzen. Die Schüler:innen überlegen zunächst, über welche Fähigkeiten sie verfügen. Anschließend erfolgen Fremdeinschätzungen durch andere Schüler:innen und/oder die Lehrkraft.
In der Praxis hat es sich bewährt, ein einfaches Bewertungssystem zu verwenden, zum Beispiel mit null Punkten, einem Punkt und zwei Punkten.
Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource, das fortwährend auf seine Richtigkeit und Aktualität überprüft werden kann.
Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema Ich kann… weist eine gute Anschlussfähigkeit für Überlegungen zu Orten und Situationen auf, in denen eine Fähigkeit oder Stärke gezeigt werden kann. Die Schüler:innen können sich beispielhafte Orte oder Situationen überlegen, in denen sie die Fähigkeiten oder Stärken bereits gezeigt haben.


Download
Datei:Ich kann blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder
Datei:Ich kann Bilder zum Ausschneiden.pdf
Bilder mit Fähigkeiten und Stärken zum Ausschneiden
Datei:Ich kann Begründungen blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Formulieren von Begründungen zu den Fähigkeiten und Stärken
Datei:Ich kann Begründungen Beispiele.pdf
Hinweise zum Begründen individueller Fähigkeiten und Stärken

Das 3-Kreise-Modell

In diesem Lernschritt werden anhand des 3-Kreise-Modells

  • die vorangegangenen Inhalte wiederholt und vertieft,
  • die Bedeutung der Berufsorientierung unterstrichen und
  • ein Raum für Klassen- und Einzelgespräche eröffnet.

Arbeitsmethode
Hierzu sollen die Schüler:innen
  • den spezifischen Wortschatz Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 1 in das 3-Kreise-Modell einordnen,
  • ausgewählte Fachbegriffe aus den Lernschritten Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche und Ich kann... - Fähigkeiten und Stärke im 3-Kreise-Modell verorten und
  • die Bedeutung der drei Kreise sowie des Feldes A angeleitet reflektieren.
Das 3-Kreise-Modell kann auf dem Boden aus Seilen gelegt werden, damit die Schüler:innen um das Modell herum sitzen und sich in das Modell stellen können.

Download
Datei:3-Kreises-Modell.pdf
3-Kreise-Modell zum Gegenüberstellen von Interessen, Vorlieben und Wünschen sowie Fähigkeiten bzw. Stärken und Ausbildungsberufen
Datei:3-Kreises-Modell Begriff-Karten.pdf
Begriff-Karten mit Interessen, Vorlieben und Wünschen, Fähigkeiten und Stärken sowie ausgewählten Ausbildungsberufen aus dem Reha-Bereich

Warum werden bei den Begriff-Karten zum 3-Kreise-Modell nur wenige Ausbildungsberufe genannt?
Hierfür gibt es zwei Gründe:
  1. Die Anzahl der Ausbildungsberufe sollte überschaubar bleiben.
  2. Die der Unterrichtsidee zugrunde liegende Ausbildungsregion bietet Jugendlichen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung nicht mehr Ausbildungsmöglichkeiten an.

Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 2

Wie zuvor bei den Wichtigen Wörtern für die Berufsorientierung 1 soll hier eine spezifische Wortschatzarbeit stattfinden.
Welcher Wortschatz bei den Schüler:innen anzubahnen ist, hängt von der Wahl des Selbsterkundungswerkzeugs ab.
Denn es stehen drei Selbsterkundungswerkzeuge zur Auswahl. Die Schüler:innen können mithilfe dieser Selbsterkundungswerkzeuge zu unterschiedlichen Erkenntnissen kommen:
  • Welches Berufsfeld passt zu mir? - ein Interessen basiertes Screening für Klassen- oder Lerngruppen-Settings, um das passende Berufsfeld herauszufinden
  • Welche Berufe passen zu mir? - Das Selbsterkundungstool Check-U - ein Interessens- und Fähigkeitstest der Bundesagentur für Arbeit zum Herausfinden der sechs passenden Berufe (Top6)
  • Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich? - Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test (SIT) von Werner Stangl, um das eigene berufliche Persönlichkeitsprofil zu ermitteln.

Die Dateinamen und die Beschreibungen erleichtern das Auswählen des zum Vorgehen passenden Wortschatzes.

Download
Datei:Wortschatz BO 2.pdf
Wortschatz zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Wimmel-Karten.pdf
Wimmel-Karten zwecks Einführens des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Lückentext.pdf
Lückentext zur Wiederholung des Wortschatzes zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 SIT.pdf
Arbeitsblatt zum Einführen des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem SIT von Stangl

Berufsfelder und Berufe - Was passt zu mir?

In diesem Lernschritt können Sie zwischen drei Selbsterkundungswerkzeugen wählen:
  • Selbsterkundung mit einem Spielfeld und dazugehörigen Fragen: Welches Berufsfeld passt zu mir?
  • Selbsterkundung mit Check-U, dem Erkundungswerkzeug der Bundesagentur für Arbeit: Welche Berufe passen zu mir?
  • Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test von Werner Stangl: Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich?

Info

Was ist ein Berufsfeld?
Jeder Ausbildungsberuf lässt sich mindestens einem Berufsfeld zuordnen.

Wenn Ausbildungsberufe zum gleichen Berufsfeld gehören, haben sie bei bis zu drei Aspekten Gemeinsamkeiten:
  • bei den Arbeitsorten,
  • den Arbeitsmitteln und/oder
  • den Tätigkeiten.

Warum ist es sinnvoll, nach dem passenden Berufsfeld zu suchen?
Die Schüler:innen sollen ein passendes Berufsfeld finden, weil
  • sie sich dann weniger auf einen Ausbildungsberuf oder einen Wunsch-Betrieb festlegen,
  • sie dadurch flexibler handeln und bei Bedarf auf Ausbildungsberufe aus dem selben Berufsfeld zurückgreifen können,
  • die regionale Bildungslandschaft Veränderungsprozessen unterliegt, was das Ausbildungsangebot vergrößern kann,
  • Selbsterkundungstests mit dem Ziel, passende Ausbildungsberufe zu finden, gelegentlich zu uneindeutigen Ergebnissen führen können,
  • mit der Kenntnis des Berufsfeld-Begriffs ein Mehrwert einhergeht, der bei Veränderungen individueller Interessen, Vorlieben und Wünsche zum Tragen kommen kann, und
  • bei wirtschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Veränderungen das Berufsfeld ein Erfolg versprechender Ausgangspunkt für eine berufliche Neuorientierung darstellt.

Worin liegen die Vorteile, passende Ausbildungsberufe zu suchen?
Suchen Schüler:innen mithilfe eines Selbsterkundungswerkzeugs oder im Rahmen eines Assessments nach passenden Ausbildungsberufen, gehen einige Vorteile damit einher:
  • Ausbildungsberufe sind konkreter als der Berufsfelder, was eine Informationssuche erleichtern kann.
  • Werden nach der Bearbeitung eines Selbsterkundungswerkzeugs oder nach der Teilnahme an einer Assessment-Maßnahme Ausbildungsberufe vorgeschlagen, können diese eine höhere Passgenauigkeit aufweisen.
  • Ein kritisches Abgleichen von Interessen einerseits und Fähigkeiten andererseits kann vor dem Hintergrund eines konkreten Ausbildungsberufs und dessen Voraussetzungen zielführender vorgenommen werden.

Welches Berufsfeld passt zu mir? - ein Interessen basiertes Screening für Klassen- oder Lerngruppen-Settings

Das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen geht von vier Berufsfeldern aus:
  • sozial
  • kaufmännisch
  • handwerklich und
  • technisch
Diese didaktische Reduktion auf vier Berufsfelder macht das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen im Gegensatz zu anderen Modellen einfacher im Gebrauch. Denn das Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit, BERUF aktuell, geht von 16 Berufsfeldern mit zahlreichen nachgeordneten Berufsgruppen aus.
Bei der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen handelt es sich zwar nicht um ein psychologisches Diagnosewerkzeug. Aber es eignet sich sehr gut für den Einsatz in Klassen- oder Lerngruppen-Settings im Sinne eines Screeningverfahrens, das, ausgehend von den individuellen Interessen, Anhaltspunkte für den weiteren BO-Prozess liefert.

Wann bietet sich ein Einsatz des Selbsterkundungswerkzeugs mit Spielfeld und Fragen an?
Setzen Sie das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen dann ein, wenn einer der nachfolgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreibt:
  • Sie verfügen über keine oder zu wenige digitale Endgeräte, um die beiden anderen Selbsterkundungswerkzeuge einzusetzen.
  • Ihre Schüler:innen haben Schwierigkeiten, Texte zu verstehen und/oder die Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.
  • Sie möchten die Erkundung auf Klassen-Ebene durchführen.
  • Für die Selbsterkundung möchten oder können Sie nicht mehrere Schulstunden aufwenden.
  • Die Berufsorientierung ist (noch) Neuland für Sie.

Wie funktioniert das Selbsterkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen?
Das Start-Feld ist mit einem Stern markiert. Die Lehrkraft liest die Fragen vor und visualisiert diese gegebenenfalls auf einem Fernseh-Gerät oder einem digitalen Whiteboard. Ferner sollen die Schüler:innen gemäß ihren Antworten auf dem Spielbrett nach oben, unten, links und rechts gehen oder stehen bleiben.
Hat die Lehrkraft alle Fragen vorgelesen, stehen die Schüler:innen auf dem für sie passenden Berufsfeld oder zwischen zwei Berufsfeldern, die aufgrund der individuellen Interessen, Vorlieben und Wünschen am ehesten in Frage kommen.

Quelle des Erkundungswerkzeugs: verändert nach

Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2012): Berufsorientierung (PowerPoint-Präsentation mit Spielbrett und Fragen, Stand: 10.02.2012). Nürnberg: o. V., Folie 1-32.

Download
Datei:Selbsterkundung Spielfeld.pdf
Spielfeld des Erkundungswerkzeugs mit dazugehörigen Fragen
Datei:Selbsterkundung Fragen.pdf
Fragen in Leichter Sprache für Erkundungswerkzeug mit Spielfeld

Welche Berufe passen zu mir? - Das Selbsterkundungstool Check-U - ein Interessens- und Fähigkeitstest

Was ist Check-U?
Check-U ist ein Selbsterkundungstool der Bundesagentur für Arbeit, bei dem es sich um ein psychologisch fundiertes Testverfahren handelt.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Selbsterkundungswerkzeugen berücksichtigt Check-U nicht nur die individuellen Interessen. Denn die Nutzer:innen bearbeiten bei Check-U Aufgaben in vier Bereichen:
  • Fähigkeiten
  • Soziale Kompetenzen
  • Interessen und
  • Berufliche Vorlieben
Somit erhalten die Nutzer:innen eine aussagekräftigere Rückmeldung, die auch die individuellen Fähigkeiten berücksichtigt.
Haben die Nutzer:innen alle Aufgaben bearbeitet, stellt Check-U die Top6 vor. Bei den Top6 handelt es sich um Ausbildungsberufe mit einer größtmöglichen Übereinstimmung zu den ermittelten Interessen und Fähigkeiten.

Wie funktioniert Check-U?
In drei kurzen Videos erkläre ich Ihnen und Ihren Schüler:innen Folgendes:
Wann bietet sich ein Einsatz von Check-U an?
Setzen Sie Check-U ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:
  • Sie möchten eine aussagekräftigere Rückmeldung erhalten, als es mit den beiden anderen Selbsterkundungswerkzeugen möglich ist.
  • Für die Dauer von drei Schulstunden haben Sie Zugang zu (funktionierenden) Desktop-Computern oder Laptops nebst Mäusen in ausreichender Anzahl.
  • Ihre Schüler:innen können unbekannte Texte sinnentnehmend Lesen und ihre Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten.
Während Ihre Schüler:innen Check-U bearbeiten, haben Sie im Ideal-Fall Unterstützung von einer Co-Lehrkraft, damit Sie zeitnah Hilfestellung anbieten können.

Tipps
Wenn Sie Check-U einsetzen möchten, sollten Sie vorab einige Überlegungen anstellen:
  1. Kann die/der Berufsberater:in Ihrer Schule Sie und Ihre Schüler:innen bei der Bearbeitung unterstützen?
  2. Wo findet die Bearbeitung statt?
    • gänzlich an der Schule?
    • an der Schule und zu Hause?
    • im Berufsinformations-Zentrum (BiZ)?
    • während des regulären Unterrichts, im Rahmen eines Workshops oder eines Projekts?
  3. Wie sollen die Rückmeldungen gespeichert und eventuell der/m zuständigen Berufsberater:in übermittelt werden (Datenschutz!)?
  4. Wie informieren Sie die Erziehungsberechtigten über den Einsatz von Check-U?

Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich? - der Situative Interessen Test (SIT) nach Werner Stangl

Der Situative Interessen Test (SIT) nach Werner Stangl nimmt eine Position zwischen der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen und dem Selbsterkundungswerkzeug Check-U ein.

Der SIT
  • ist ein kostenloser Interessenstest
  • mit wissenschaftlicher Fundierung,
  • der im Jahr 2007 von Stiftung Warentest mit gut bewertet wurde und
  • als Screening-Verfahren für den zeitökonomischen Einsatz in Klassen- und Lerngruppen-Settings geeignet ist.

Die wissenschaftliche Fundierung stammt von Holland (1997) und geht in Bezug auf berufliche Interessen von sechs überdauernden Persönlichkeitstypen aus:
  • realistisch: Personen mit einem Interesse an Handwerk, Technik oder Landwirtschaft und dem Wunsch, Ergebnisse sehen zu wollen.
  • forschend: Personen mit einem Interesse am geistigen Durchdringen von Themen und Problemen in der Mathematik oder den Naturwissenschaften.
  • künstlerisch: Personen mit einem Bedürfnis nach Freiheit und Offenheit, damit sie künstlerisch-kreativ wirken können, zum Beispiel in den Bereichen Sprache und Kultur.
  • sozial: Personen, die sich gerne um andere kümmern und sie begleiten möchten.
  • unternehmerisch: Personen mit einem Interesse an Leitungs- und Organisationsaufgaben und einer Affinität für das Überzeugen anderer von Ideen.
  • konventionell: Personen mit einem Bedürfnis nach festen Strukturen und Regeln, in denen sie verwalten und kontrollieren möchten.
Wenn die Schüler:innen alle Fragen beantwortet haben, können sie ihr Ergebnis in ein Auswertungsschema eintragen.
Stangl bietet auch eine sehr ausführliche Test-Beschreibung auf seiner Homepage an.

Wann bietet sich ein Einsatz des SIT an?
Setzen Sie den SIT ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:
  • Sie haben für die Dauer einer Unterrichtsstunde Zugang zu digitalen Endgeräten in ausreichender Anzahl.
  • Das Ergebnis der Selbsterkundung soll sowohl für die Berufsorientierung als auch die Studienorientierung anschlussfähig sein.
  • Ihnen genügt die Ermittlung von beruflichen Persönlichkeitstypen für den weiteren BO-Prozess.
  • Die Erziehungsberechtigen wurden über die Bearbeitung des SIT informiert.

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen?

Laut dem Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe des Bundesinstituts für Berufsbildung (Vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2021): Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2021. Bonn: o. V.) gibt es in Deutschland 324 anerkannte Ausbildungsberufe.

Abgesehen von individuellen Interessen, Fähigkeiten und Schulabschlüssen können Regelschüler:innen aus dieser Gesamtheit wählen.
Anders sieht dies für Menschen mit einer Behinderung bzw. Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung aus.
Zu dieser Personengruppe können Jugendliche zählen,
  • die eine Förderschule besucht haben,
  • die an einer Regelschule inklusiv beschult wurden und/oder
  • bei denen im Rahmen einer Psychologischen Untersuchung (PU) durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit der Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung festgestellt wurde.
Die Jugendlichen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung können in der Regel keine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren. Aus diesem Grund erlassen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern besondere Ausbildungsregelungen, die sich auf staatlich anerkannte Ausbildungsberufe beziehen. Die rechtliche Grundlage hierzu lässt sich in § 66 BBiG und § 42r HwO finden.
Diese Reha-Ausbildungsberufe sind an bestimmten Begriffen in den jeweiligen Bezeichnungen zu erkennen:
  • Werker:in
  • Fachpraktiker:in für...
Da sich die Situation von Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung grundlegend von der Situation Jugendlicher mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung unterscheidet, soll diesem Umstand auf struktureller Ebene dieser Unterrichtsidee Rechnung getragen werden.
Die Reihung der Themen-Bereiche sieht wie folgt aus:
  • Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung
  • Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung

Minderjährige und Berufsausbildung
Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) führt in § 4 die Anerkennung von Ausbildungsberufen an. Demnach dürfen Minderjährige nicht jeden Ausbildungsberuf lernen, sondern nur einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf.

Tipp
Im Rahmen dieses Lernschritts bietet es sich an, Ausbildungsberufe Berufsfeldern zuordnen zu lassen. Dieser Vorgang fördert das Verständnis und verlangt von den Schüler:innen ihre Zuordnung zu begründen.

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung

Die Berufsausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist vor allem durch fünf Aspekte gekennzeichnet:
  • Unterstützung: Damit die Jugendlichen ihre Reha-Berufsausbildung erfolgreich abschließen können, gibt es zahlreiche Unterstützungsformate. Diese Formate unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Zielgruppen und Lernorte. Auch Dauer und Ausmaß der unterstützenden Maßnahmen variieren.
  • Gesetze und Vorschriften: Von zentraler Bedeutung für einen gelingenden Übergang von der Schule in die Berufsausbildung sind die Agenturen für Arbeit. Denn jede unterstützende Maßnahme des Berufsbildungsbereichs setzt eine Psychologische Untersuchung (PU) durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit und eine darauffolgende Beratung durch eine/n Reha-Berater:in voraus.
  • Region: Die Ausbildungsmöglichkeiten von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung sind in der Regel überschaubar. Zwar gibt es zahlreiche Werker- sowie Fachpraktiker-Ausbildungsberufe und weitere unterstützte Berufsausbildungen, aber diese sind in einer Region nicht in ihrer Gesamtheit vertreten.
    Beispiel: Im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis gibt es, abgesehen von einigen Ausbildungsgängen an Berufsbildungswerken, nur wenige Reha-Ausbildungsberufe. Dies ist ein Grund für die geringe Anzahl von Ausbildungsberufen bei den Begriff-Karten.
  • Bildungsträger: Die Ausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung findet meist in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern statt. Diese Bildungsträger übernehmen die Betreuung, Förderung und das Vermitteln bestimmter Ausbildungsinhalte. Für diese Dienstleistung werden die Bildungsträger von Rehabilitationsträgern - meist den Agenturen für Arbeit - entlohnt.
  • Förderschwerpunkte: Die Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden nicht auf Grundlage ihrer Förderschwerpunkte unterrichtet. Vorliegende körperliche Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen der Sinnesorgane werden berücksichtigt, jedoch ist es für eine Reha-Berufsausbildung zunächst unerheblich, ob ein/e Jugendliche:r dem Förderschwerpunkt Lernen, Sprache oder emotionale-soziale Entwicklung zuzuordnen war.

Auch wenn Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung im Hinblick auf das regionale Ausbildungsangebot nur aus wenigen Berufen wählen können, kommt der Suche nach passenden Berufsfeldern oder Berufen eine zentrale Bedeutung zu.
Für diesen Prozess des Suchens nach passenden Berufsfeldern oder Berufen soll Folgendes berücksichtigt werden:
  • die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche)
  • die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken), Rückmeldungen aus der Durchführung von Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)
  • der angestrebte Schulabschluss
  • Beurteilungen aus Betriebspraktika
  • Ergebnisse aus der Bearbeitung von Selbsterkundungswerkzeugen
  • Erkenntnisse, zu denen Sie und Ihre Kolleg:innen durch das Beobachten und Begleiten der Schüler:innen kommen

Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?
Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen folgende Materialien zur Verfügung:
  • ein leerer Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können
  • Berufsbeschreibungen in Leichter Sprache zu den Reha-Ausbildungsberufen des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg
  • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere Personen zu ihrem Beruf interviewen können

Was gilt es zu berücksichtigen?

Das Arbeitsblatt für Berufsinterviews ist mit Bedacht einzusetzen. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen können. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status Risiko-Familie, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.
Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:
  • die Hausmeisterin/den Hausmeister
  • die Sekretärin/den Sekretär
  • die Betreuer:innen oder Mitarbeiter:innen des Ganztagesbereichs
  • die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk

Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für das Führen von Berufsinterviews diente ein Material der Bundesagentur für Arbeit als Vorlage: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.

Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen und wieso sind die Berufsbeschreibungen zweispaltig verfasst?
Die Berufsbeschreibungen zu den Reha-Ausbildungsberufen wurden hinsichtlich des Layouts in Anlehnung an eine Handreichung des Förderbands Mannheim e. V. verfasst, um einen ergänzenden Einsatz dieses Mediums im Unterricht offen zu halten (Vgl. Bundesagentur für Arbeit/Agentur für Arbeit Mannheim und Förderband Mannheim e. V. (Hgg.) (2014): Schule aus, was nun? Informationen über die wichtigsten betrieblichen Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss (Stand: April 2014). Mannheim: o. V.).
Inhaltlich wurden die Informationen des Berufenet der Bundesagentur für Arbeit genutzt und die regionalen Besonderheiten des Rhein-Neckar-Kreises ausgelassen.
Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache aber nicht für den Einsatz an Förder- oder Hauptschulen.
Anders sieht es mit BERUF aktuell aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen zumindest an Hauptschulen eingesetzt werden. Die Bundesagentur für Arbeit bietet darüber hinaus Informationen zu Fachpraktiker- und Werker-Berufsausbildungen an und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellt die Empfehlungen seines Hauptausschusses für die Regelung von Fachpraktiker-Berufsausbildungen zur Verfügung.
Den größten Informationswert besitzt jedoch der Berufskatalog des Berufskunde-Verlags mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und daher eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Förder- und Hauptschulen.
Weiterhin sind auf dem Filmportal Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.
Der Bayerische Rundfunk/ARD alpha bietet ferner mit der Reihe Ich mach’s fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an - auch zu Fachpraktiker-Ausbildungen.

Download
Datei:Altenpflegehelfer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Altenpflegehelfer:in in Leichter Sprache
Datei:Fachkraft Gastgewerbe Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachkraft im Gastgewerbe in Leichter Sprache
Datei:Fachlagerist Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachlagerist:in in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Gartenbau Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Gartenbau in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Holzverarbeitung Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Holzverarbeitung in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Küche Hauswirtschaft Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Küche und Hauswirtschaft in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Maler Lackierer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Maler und Lackierer in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Metallbau Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Metallbau in Leichter Sprache
Datei:Friseur Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Friseur:in in Leichter Sprache
Datei:Verkäufer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Verkäufer in Leichter Sprache

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung

Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung steht zunächst das gesamte Angebot an Ausbildungsberufen zur Auswahl. Jedoch gilt es, dieses Angebot zu sichten, zu bewerten und zu kategorisieren. Für diesen Prozess des Suchens nach passenden Ausbildungsberufen soll Folgendes berücksichtigt werden:
  • die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (Ich möchte... - Interessen, Vorlieben und Wünsche)
  • die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken), Rückmeldungen aus der Durchführung von Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)
  • der angestrebte Schulabschluss
  • Beurteilungen aus Betriebspraktika
  • Ergebnisse aus der Bearbeitung von Selbsterkundungswerkzeugen
  • Erkenntnisse, zu denen Sie und Ihre Kolleg:innen durch das Beobachten und Begleiten der Schüler:innen kommen

Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?
Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen folgende Materialien zur Verfügung:
  • ein leerer Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können
  • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere Personen zu ihrem Beruf interviewen können

Was gilt es zu berücksichtigen?
Das Arbeitsblatt für Berufsinterviews ist mit Bedacht einzusetzen. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen können. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status Risiko-Familie, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.
Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:
  • die Hausmeisterin/den Hausmeister
  • die Sekretärin/den Sekretär
  • die Betreuer:innen oder Mitarbeiter:innen des Ganztagesbereichs
  • die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk

Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für das Führen von Berufsinterviews diente ein Material der Bundesagentur für Arbeit als Vorlage: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.

Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen und wieso sind die Berufsbeschreibungen zweispaltig verfasst?
Die Berufsbeschreibungen zu den Reha-Ausbildungsberufen wurden hinsichtlich des Layouts in Anlehnung an eine Handreichung des Förderbands Mannheim e. V. verfasst, um einen ergänzenden Einsatz dieses Mediums im Unterricht offen zu halten (Vgl. Bundesagentur für Arbeit/Agentur für Arbeit Mannheim und Förderband Mannheim e. V. (Hgg.) (2014): Schule aus, was nun? Informationen über die wichtigsten betrieblichen Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss (Stand: April 2014). Mannheim: o. V.).
Inhaltlich wurden die Informationen des Berufenet der Bundesagentur für Arbeit genutzt und die regionalen Besonderheiten des Rhein-Neckar-Kreises ausgelassen.
Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache aber nicht für den Einsatz an Förder- oder Hauptschulen.
Anders sieht es mit BERUF aktuell aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen zumindest an Hauptschulen eingesetzt werden.
Den größten Informationswert besitzt jedoch der Berufskatalog des Berufskunde-Verlags mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und daher eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Förder- und Hauptschulen.
Weiterhin sind auf dem Filmportal Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.
Der Bayerische Rundfunk/ARD alpha bietet ferner mit der Reihe Ich mach’s fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an.

Download
Datei:Berufssteckbrief blanco.pdf
Berufssteckbrief zum Ausfüllen
Datei:Berufsinterview.pdf
Arbeitsblatt mit Interview-Fragen zu Berufen
Datei:Rohrleitungsbauer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Rohrleitungsbauer in Leichter Sprache
Datei:Fachkraft Möbel Küchen Umzugsservice.pdf
Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice in Leichter Sprache

Welche Möglichkeiten habe ich im Übergangsbereich Schule-Beruf? - Berufsausbildungen, Schulabschlüsse und Psychohygiene

Eine Berufsausbildung für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist in der Regel anders organisiert als eine Berufsausbildung für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung. Darum setzt dieser Lernschritt die Unterscheidung zwischen Jugendlichen mit Reha-Anspruch und Jugendlichen ohne Reha-Anspruch fort.
Dennoch empfiehlt es sich, sämtliche Lernschritte zu lesen.
Hierfür gibt es folgende Gründe:
  • Inklusion stellt keinen Sonderfall mehr dar, sondern ist zunehmend Normalität an Schulen.
  • Schüler:innen können einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, werden aber mangels sonderpädagogischer Überprüfung als Regelschüler:in beschult.
  • Auch Schüler:innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf können durch verschiedene Lebensumstände in ihrem Lernen beeinträchtigt werden und/oder soziale Benachteiligung erfahren.
  • Schüler:innen ohne Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche und ohne Reha-Anspruch können wie Schüler:innen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung eine außerbetriebliche Berufsausbildung genehmigt bekommen.
  • Ausbildungsreife, berufsspezifische Eignung und ein etwaiger Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden im Rahmen der Psychologischen Untersuchung (PU) ermittelt. Das diagnostische Ergebnis kann jedoch von der Einschätzung der Lehrkräfte abweichen.

außerbetrieblich vs. überbetrieblich
Die beiden Begriffe außerbetrieblich und überbetrieblich lassen sich leicht verwechseln, verweisen aber auf zwei verschiedene Sachverhalte.
  • außerbetrieblich: Eine Berufsausbildung an einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kennt zwei Lernorte: einen Bildungsträger und einen Betrieb. Der Bildungsträger arbeitet mit mindestens einem Betrieb zusammen, um ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten zu ermöglichen. Der Begriff außerbetrieblich weist in diesem Zusammenhang auf die Finanzierung hin. Außerbetriebliche Berufsausbildungen werden nämlich von der Agentur für Arbeit gefördert und bezahlt. So möchte die BaE benachteiligten jungen Menschen die Möglichkeit geben, eine Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen..
  • überbetrieblich: Eine überbetriebliche Ausbildung findet im Rahmen einer betrieblichen Berufsausbildung statt. Eine betriebliche Berufsausbildung kennt zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Jedoch kann nicht jeder Betrieb alle in einer Ausbildungsverordnung angeführten Inhalte vermitteln. Die überbetriebliche Ausbildung schließt diese Lücke und ergänzt die betriebliche Ausbildung. Überbetriebliche Ausbildungen können in Handwerkskammern oder Bildungszentren stattfinden und sind zum Beispiel im Handwerk fester Bestandteil der betrieblichen Ausbildung.

Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen mit Reha-Anspruch

Für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung kommen grundlegend drei Arten der Ausbildung in Frage:
  1. die begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)
  2. die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) in kooperativer oder integrativer Form
  3. die außerbetriebliche Berufsausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)
Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das diese Ausbildungsmodi in vereinfachter Form darlegt.

  1. Was ist eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)?
  2. Eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA) wird auf Grundlage des § 117 SGB III von den Agenturen für Arbeit gefördert. Zu der Zielgruppe der bbA zählen junge Menschen mit einer Behinderung, die ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben erschwert. Im Rahmen einer bbA werden Jugendliche
    • drei bis sechs Monate vor einer Berufsausbildung auf diese vorbereitet,
    • für die Dauer der Berufsausbildung sozialpädagogisch begleitet,
    • durch Förderunterricht unterstützt und
    • auf Prüfungen vorbereitet.

  3. Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?
  4. Bei einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des § 76 SGB III ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:
    • die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.
    • die integrative Ausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt bei einem Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten eröffnet werden, arbeitet der Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.
    Zu der Zielgruppe der BaE zählen:
    • lernbeeinträchtigte Jugendliche,
    • Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und
    • junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.

  5. Was ist eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)?
  6. Eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW) findet auf Grundlage des § 117 Abs. 1 Nr. 1 a SGB III statt. Es handelt sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme. Eine Berufsausbildung an einem BBW bietet sich an, wenn Leben, Wohnen und Ausbildung an einem Ort und intensiv betreut stattfinden sollen. Die Zielgruppe für eine Ausbildung an einem BBW sind Jugendliche mit einer Behinderung, für die eine bbA und eine BaE nicht das erforderliche Maß an Begleitung und Förderung aufweisen.

Download
Datei:Reha-Berufsausbildungen.pdf
Formen der Reha-Berufsausbildungen im Überblick

Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen ohne Reha-Anspruch

Für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung gibt es drei Arten, eine Berufsausbildung zu absolvieren:
  • die betriebliche Ausbildung im dualen System
  • die schulische Ausbildung und
  • die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)

Was ist eine betriebliche Ausbildung?
Eine betriebliche Berufsausbildung im dualen System kennt mindestens zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte an Handwerkskammern oder Bildungszentren können ergänzend hinzukommen, um bestimmte Inhalte aus Ausbildungsverordnungen zu vermitteln. Eine betriebliche Berufsausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren und hat berufliche Handlungsfähigkeit zum Ziel. Rechtliche Grundlagen einer Berufsausbildung sind:Der Ausbildungsvertrag ist durch die Ausbildenden schriftlich niederzulegen (§ 11 BBiG) und den Auszubildenden ist eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Die Ausbildungsvergütung darf einen Mindestbetrag nicht unterschreiten (§ 17 BBiG). Die Probezeit kann einen Monat bis vier Monate betragen (§ 20 BBiG).

Was ist eine schulische Berufsausbildung?
Eine schulische Berufsausbildung kennt einen Lernort: die berufliche Schule (Berufsfachschule). Neben der Ausbildung an einer Schule können verpflichtende Praktika hinzukommen. Eine schulische Berufsausbildung kann zwischen einem und dreieinhalb Jahren dauern und mit dem Erwerb von Schulabschlüssen gekoppelt sein. Eine schulische Berufsausbildung ist in einigen Berufsfeldern der Normalfall:
  • in sozialen sowie Gesundheitsberufen und
  • in Berufen des öffentlichen Dienstes
. Die Auszubildenden erhalten in der Regel keine Ausbildungsvergütung.

Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?
Eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kommt unter bestimmten Umständen auch für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage. Bei einer BaE schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des § 76 SGB III ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:
  • die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.
  • die integrative Berufsausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt bei einem Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten eröffnet werden, arbeitet der Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.
Zu der Zielgruppe der BaE zählen:
  • lernbeeinträchtigte Jugendliche,
  • Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und
  • junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.

Welchen Schulabschluss brauchen Jugendliche für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung?
Für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung gibt es keine rechtliche Bestimmung, die einen (Mindest-)Schulabschluss festlegt. Werden in Stellenangeboten in Bezug auf Schulabschlüsse (Mindest-)Anforderungen formuliert, kommen diese von den Betrieben.

Tipp
Ob eine Berufsausbildung im dualen System oder schulisch stattfindet, lässt sich mit dem Berufenet herausfinden.
So werden alle schulischen Berufsausbildungen angezeigt:
  • Berufenet aufrufen
  • auf die Schaltfläche Erweiterte Suche klicken
  • auf die Schaltfläche Berufskundliche Gruppen klicken
  • einen Haken setzen bei Ausbildungen Berufsfachschule
  • auf SUCHEN klicken
Im Download-Bereich dieses Lernschritts befindet sich ein erklärendes Bild zu diesem Suchvorgang.
Außerdem steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das die verschiedenen Ausbildungsmodi vereinfacht wiedergibt. Die auf dem Arbeitsblatt angeführte Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex) wird im Folgenden erläutert.

Download
Datei:Berufenet berufskundliche Gruppen.jpg
erklärendes Bild zur Benutzung von Berufenet
Datei:Arten der Berufsausbildung.pdf
Arten der Berufsausbildung für Jugendliche ohne Reha-Anspruch in vereinfachter Form

Welche Möglichkeiten gibt es für mich im Übergangsbereich Schule-Beruf? - Schulabschlüsse und geförderte Berufsausbildungen

Ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf erfordert bei vielen Schüler:innen einen geeigneten Bildungsgang oder eine passgenaue Unterstützungsmaßnahme.
Die Bildungsgänge und Maßnahmen im Übergangsbereich Schule-Beruf verfolgen unterschiedliche Ziele:
Die Jugendlichen
  • erwerben Schulabschlüsse,
  • erhalten Einblicke in Berufsfelder,
  • werden systematisch zu einer Berufsausbildung hingeführt, indem sie sich berufsbezogenes Grundwissen aneignen,
  • erhalten Hilfe bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf und dem Bewerbungsvorgang,
  • werden zu Beginn der Berufsausbildung begleitet und gecoacht,
  • erhalten Förderunterricht,
  • werden für die gesamte Dauer der Berufsausbildung intensiv betreut oder
  • erhalten eine Maßnahme, die verschiedene Aspekte miteinander kombiniert.

Im Folgenden werden die wichtigsten Bildungsgänge und Maßnahmen des Übergangsbereichs Schule-Beruf vorgestellt, die Jugendliche qualifizieren und begleiten sollen. Die einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen sind entweder von den Agenturen für Arbeit geförderte Programme des Bundes oder im beruflichen Schulwesen verortet und somit Ländersache.

Hinweis

Vor allem bei den Maßnahmen der Länder sind die Bezeichnungen nicht einheitlich.
Deshalb ist es sinnvoll, Informationen auf den Internetseiten der zuständigen Schulaufsichtsbehörden oder der Fachstelle des Bundesinstituts für Berufsbildung einzuholen.
Bei der Darlegung der einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen soll vor allem das Wesentliche herausgestellt werden, ohne zu sehr auf Besonderheiten und Ausnahmen einzugehen. Wo es aber möglich ist, findet eine Nennung der länderspezifischen Bezeichnungen statt.

Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Arbeitsblatt zur Verfügung, das den typischen Schulweg von baden-württembergischen Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung darlegt.

Berufsvorbereitungsjahr
  • Bezeichnungen: Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Ausbildungsvorbereitung, Ausbildungsvorbereitung dual (AV dual), Duale Ausbildungsvorbereitung (AV dual), Vorqualifizierungsjahr Arbeit-Beruf (VAB)
  • Zielgruppe: Jugendliche ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss und ohne Ausbildungsverhältnis; Sonderformen für Geflüchtete mit geringen Deutsch-Kenntnissen und für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung
  • Dauer: ein Jahr oder zwei Jahre in Sonderformen für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung
  • rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen
  • Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses
  • Ziele: berufliche Orientierung, Berufsausbildungsvorbereitung und praktische Erfahrungen
  • Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden

Berufsgrundbildungsjahr
  • Bezeichnungen: Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), Berufseinstiegsjahr (BEJ) und Berufsqualifizierung (BQ)
  • Zielgruppe: Jugendliche mit einem dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss, die keine weiterführende Schule besuchen oder in keinem Ausbildungsverhältnis stehen
  • rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen
  • Abschluss: kein Abschluss, aber Abschlusszeugnis
  • Ziele: allgemeine Bildung, Berufsausbildungsvorbereitung, Unterricht auf Grundlage des ersten Lehrjahrs eines Ausbildungsberufs (Anrechnung auf spätere Berufsausbildung gegebenenfalls möglich)
  • Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden

Berufsbildende Maßnahme
  • Bezeichnung: Berufsbildende Maßnahme (BvB)
  • Zielgruppe: ausbildungsreife Jugendliche ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss, denen die berufliche Orientierung noch fehlt und die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen sowie Jugendliche mit Behinderung oder Migrationshintergrund
  • Dauer: ein Jahr
  • rechtliche Grundlage: § 51 SGB III
  • Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses
  • Ziele: berufliche Orientierung, Eignungsfeststellung, Berufswegeplanung und praktische Erfahrungen

Einstiegsqualifizierung
  • Bezeichnung: Einstiegsqualifizierung (EQ)
  • Zielgruppe: Jugendliche mit und ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss, die über geringe Vermittlungschancen verfügen sowie eine noch nicht ausreichende Ausbildungsreife aufweisen und in keinem Ausbildungsverhältnis stehen; Sonderformen für junge Geflüchtete ohne ausreichende Deutschkenntnisse
  • Dauer: Langzeitpraktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten
  • rechtliche Grundlage: § 54a SGB III
  • Abschluss: kein Abschluss, aber Zertifikat
  • Ziele: Grundkenntnisse in einem Ausbildungsberuf und Vermittlung in Ausbildung
  • Hinweise: bei einer EQ erfahren die Jugendlichen in der Regel keine sozialpädagogische Begleitung, eine EQ kann aber im Rahmen einer Assistierten Ausbildung flexibel (AsA flex) absolviert werden; die Deutsche Bahn wirbt für die EQ mit Übernahmechancen von 75 Prozent, setzt aber einen Schulabschluss voraus

Assistierte Ausbildung flexibel
  • Bezeichnung: Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)
  • Zielgruppe: junge Menschen mit Schwierigkeiten, eine Berufsausbildung aufzunehmen, fortzuführen oder erfolgreich abzuschließen; kann mit EQ kombiniert werden
  • Dauer: Ende der Maßnahme sechs Monaten nach Antritt einer Berufsausbildung oder ein Jahr nach erfolgreichem Beenden einer Berufsausbildung
  • rechtliche Grundlage: § 74 SGB III, § 75 SGB III und 75a SGB III
  • Abschluss: erfolgreicher Abschluss einer Berufsausbildung
  • Ziele: Aufnahme einer Berufsausbildung, Fortführung einer Berufsausbildung oder Abschließen einer Berufsausbildung
  • Hinweise: die AsA flex kennt eine Vorphase (Unterstützung bei der Aufnahme einer Berufsausbildung), eine begleitende Phase während einer Berufsausbildung oder einer EQ und eine begleitende Phase nach dem Abbruch einer Berufsausbildung bis zur Aufnahme einer neuen Berufsausbildung; die vormals als Assistierte Ausbildung (AsA) bezeichnete Maßnahme wurde mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) in der AsA flex zusammengeführt

Berufseinstiegsbegleitung
  • Bezeichnung: Berufseinstiegsbegleitung (BerEb)
  • Zielgruppe: Förder- und Hauptschüler in 8. und 9. Klassen
  • Dauer: Hilfe beim Erwerb eines Schulabschlusses und Begleitung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf, der Bewerbung, dem Antritt der Berufsausbildung sowie in den ersten sechs Monaten der Ausbildung
  • rechtliche Grundlagen: § 49 SGB III
  • Abschluss: gegebenenfalls ein Schulabschluss
  • Ziele: Schulabschluss, passender Ausbildungsberuf und Aufnahme einer Berufsausbildung, Coaching am Arbeitsplatz in den ersten sechs Monaten, Beratung der Ausbildenden in den Betrieben und der Lehrkräfte an den beruflichen Schulen

Schulabschlüsse an beruflichen Schulen
Jugendliche sollen im Übergangsbereich Schule-Beruf die notwendige berufliche Orientierung erlangen und auf eine Ausbildung vorbereitet werden.
Doch gerade berufliche Schulen bieten Schüler:innen neben der Vermittlung berufsbezogener Kompetenzen viele Möglichkeiten, Schulabschlüsse zu erwerben.
Das Wissen um diese Möglichkeiten ist vor allem für Schüler:innen von Abschlussklassen an allgemein bildenden Schulen, Klassenlehrkräfte und Lehrkräfte, die Berufsorientierung als Aufgabe wahrnehmen, von Relevanz.
Mit den nachfolgenden Erklärvideos ist ein Aneignen dieses Wissens möglich. Die Erklärvideos nehmen zwar Bezug auf das berufliche Schulwesen in Baden-Württemberg, jedoch sind sie mit Kenntnis der Inhalte dieses Lernschritts ohne Weiteres zu verstehen.



Hinweis:
Die Erklärvideos wurden für Schüler:innen an einer baden-württembergischen Werkrealschule (Hauptschule) hergestellt. Aus diesem Grund sollten sie die Thematik möglichst einfach wiedergeben. Es ist jedoch wichtig, auf einen Aspekt hinzuweisen: An beruflichen Schulen kann kein Hauptschulabschluss erworben werden, sondern ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss. Dieses Detail wurde im Zuge der Didaktischen Reduktion ausgeklammert.

Download
Datei:Schulwege Jugendliche mit Reha-Anspruch.pdf
prototypischer Schulweg für Baden-Württembergische Jugendliche mit Reha-Anspruch

Wieso bekomme ich keinen Ausbildungsplatz? - mit Jugendlichen Enttäuschungen thematisieren

Zu der schulischen Berufsorientierung gehört auch ein Aspekt, der meist nur selten berücksichtigt wird: das Begleiten der Schüler:innen bei enttäuschenden Erfahrungen.
Gerade für Schüler:innen an Förder- und Hauptschulen oder benachteiligte Jugendliche im Übergangsbereich Schule-Beruf ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz meist durch viele Enttäuschungen gekennzeichnet und die Anzahl möglicher Ausbildungsberufe schon zu Beginn des BO-Prozesses sehr überschaubar. Dieser Umstand kann sich negativ auf das Wohlbefinden, das Selbstbild und das Leistungsmotiv auswirken - drei Bereiche, die bei sozial benachteiligten Schüler:innen ohnehin nicht überdurchschnittlich stabil oder stark ausgeprägt sind.

Deshalb sollen in diesem Lernschritt mögliche Herangehensweisen vorgestellt werden, die in der Praxis bereits erfolgreich eingesetzt wurden.
  • Anhand eines Peanuts-Comics kann die (Körper-)Haltung bei Traurigkeit oder tiefer Enttäuschung thematisiert werden. Hierzu ist im Download-Bereich dieses Lernschritts ein Arbeitsblatt vorhanden.
  • Gemeinsam mit den Schüler:innen kann die Biochemie des Körpers positiv beeinflusst werden, um gegen ein Stimmungstief anzugehen.
    Vera F. Birkenbihl beschreibt drei Handlungen, die gesund machend und heilend wirken können:
    • jemandem verzeihen
    • Dank ausdrücken
    • lachen
    Im Folgenden soll die Handlung des Dankens in den Blickpunkt genommen werden.
    • Alle Schüler:innen sollen sich mithilfe einer ABC-Liste drei Minuten Gedanken machen: Wofür bin ich dankbar? Beschreibungen zu der ABC-Listen-Methode befinden sich in der Info-Box und im Download-Bereich dieses Lernschritts.
      Sollte es den Schüler:innen schwer fallen, Dinge zu finden, für die sie dankbar sind, dann kann das Material Ich kann - Wo zeigst du das? zum Einsatz kommen.
    • Anschließend können die Schüler:innen dazu aufgefordert werden, die ABC-Listen untereinander zu tauschen. Hierbei erfährt die Frage-Stellung eine kleine Änderung: Wofür kann sie/er dankbar sein? Die Bearbeitungszeit kann erneut auf drei Minuten angesetzt werden. Grundlegend verlangt dieser Schritt den Schüler:innen einiges ab, weshalb er mit Bedacht einzusetzen ist und im Zweifelsfall auch weglassen werden kann.
    • Schließlich sammelt die Lehrkraft die ABC-Listen der Schüler:innen ein. Die Lehrkraft ergänzt auf den ABC-Listen, wofür sie bei den Schüler:innen dankbar ist.
    • Zum Abschluss können die ABC-Listen wieder ausgeteilt werden, damit die Schüler:innen lesen können, was ergänzt wurde. Denkbar ist es auch, die ABC-Listen in einem Stuhlkreis oder im Plenum zu besprechen. Wenn Menschen die Dank-Gefühle anderer hören, erzeugt das Resonanz-Gesetz in deren Körpern ähnliche Schwingungen, wodurch die Gesamt-Wirkung der Übung verstärkt werden kann. Denn nach Vera F. Birkenbihl erzeugen intensive Dank-Gefühle ähnliche physiologische Veränderungen wie das Beten.

    Am Ende dieses Lernschritts soll noch die dritte mögliche Herangehensweise zum Umgang mit Enttäuschungen darlegt werden.
  • Die (Klassen-)Lehrkraft gibt dem Thematisieren von Enttäuschungen und dem gemeinsamen Feiern von Erfolgen im Unterricht einen Raum.

  • Quelle der Dank-Übung:
    Vgl. Birkenbihl, Vera F. (2019): Jeden Tag weniger Ärgern. Das Anti-Ärger-Buch. 59 konkrete Tipps, Techniken und Strategien.13. Aufl. München: mvg Verlag, 98-101.
    Die ABC-Listen-Methode wird in einem Erklärvideo über die Arbeit mit dem Lesewerkzeug des Textknackers erklärt.
    Außerdem gibt es ein Video, in dem Vera F. Birkenbihl selbst die ABC-Listen-Methode erklärt.

    Download
    Datei:ABC-Listen Erklärung.pdf
    eine Beschreibung der ABC-Listen-Methode in Leichter Sprache
    Datei:Abc-Liste blanco.pdf
    eine Blanco-ABC-Liste zum Ausfüllen
    Datei:Wie umgehen Enttäuschungen.pdf
    Umgang mit Enttäuschungen anhand eines Peanuts-Comics

    Praktika im Rahmen der Berufsorientierung - Suche, Telefon-Training, Verhalten, Dokumentation und Reflexion

    In diesem Lernschritt soll es in Bezug auf Betriebspraktika um folgende Aspekte gehen:
    • die Suche nach Praktikumsplätzen
    • das Anrufen bei Betrieben
    • das richtige Verhalten in Betriebspraktika
    • das Schreiben von Praktikumsberichten
    • das Reflektieren von Betriebspraktika

    Wie suche ich nach Praktikumsplätzen?

    In diesem Lernschritt soll es um die Suche nach einem Praktikumsplatz gehen.

    Wie finden Schüler:innen einen Praktikumsplatz?
    • Die Schüler:innen kennen ihren Wunsch-Betrieb für ein Praktikum und fragen dort nach.
    • Die Schüler:innen fragen Freund:innen, Bekannte oder Vereinskolleg:innen.
    • Die Schüler:innen fragen die/den Ausbildungslots:in oder eine Lehrkraft. Im Idealfall haben diese Personen auch eine Liste mit den Praktikumsbetrieben der letzten Jahre nebst Kommentar zur Eignung dieser Betriebe als Praktikumsstellen.
    • Die Schüler:innen suchen auf der IHK-Lehrstellenbörse.
    • Die Schüler:innen suchen auf der Lehrstellenbörse ihrer regionalen Handwerkskammer.

    Wie finden Schüler:innen einen Praktikumsplatz in Wohnortnähe?
    Wohnortnähe ist ein Kriterium das hinsichtlich seiner Auswirkung auf den Erfolg eines Praktikums nicht unterschätzt werden sollte. Aus diesem Grund steht hierzu im Download-Bereich dieses Lernschritts ein Arbeitsblatt zur Verfügung.

    Download
    Datei:Praktikumsplatz finden.pdf
    Arbeitsblatt mit Tipps für die Suche nach Praktikumsplätzen
    Datei:Praktikumsplatz finden google maps.pdf
    Arbeitsblatt für die Suche nach Praktikumsplätzen mit der google-Umkreissuche

    Wie rufe ich bei einem Betrieb an? - Regeln, Redewendungen, Wortschatz und Telefon-Training

    Wenn Schüler:innen einen Praktikumsplatz suchen, dann ist ein Anruf meist das Mittel der Wahl.
    Telefonieren ist jedoch eine Kompetenz, die je nach Lerngruppe mehr oder weniger Berücksichtigung im Unterricht verlangt. Schüler:innen sollen vor allem lernen, dass sich ein Anruf bei einem Betrieb von einem WhatsApp- oder FaceTime-Anruf bei Freund:innen unterscheidet und gewissen Konventionen unterliegt.
    Damit Lehrkräfte bei Schüler:innen eine Telefon-Kompetenz anbahnen können, gilt es drei Aspekte zu berücksichtigen:
    • Wortschatz-Kenntnisse: wichtige Wörter und Redewendungen für das Führen von Telefongesprächen
    • Wissen um Regeln für gelingende Telefongespräche
    • Übung, Übung und Übung

    Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein breites Angebot an Materialien zur Verfügung.
    • die 10 Goldenen Regeln des Telefonierens
    • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen Telefongespräche vorbereiten und während der Telefongespräche Notizen machen können
    • drei Telefongespräche, die Schüler:innen dialogisch sprechen können, um einer Sprech- und Schwellenangst entgegenzutreten
    • wichtige Redewendungen zum Führen von Telefongesprächen
    • der spezifische Wortschatz zum Führen von Telefongesprächen

    Um eine möglichst große Nähe zwischen der Realsituation und dem Material zu gewährleisten, musste bei der Erstellung der Materialien zum Teil von der Leichten Sprache abgesehen und eine einfache Sprache angewendet werden.

    Download
    Datei:Anruf Betrieb Notizen.pdf
    ein Arbeitsblatt mit dem Schüler:innen Notizen während eines Telefonats machen können
    Datei:Wortschatz BO 3.pdf
    spezifischer Wortschatz zum Führen von Telefonaten
    Datei:Redewendungen BO 3.pdf
    wichtige Redewendungen für das Führen von Telefonaten
    Datei:10 Goldene Telefon-Regeln.pdf
    die 10 Goldenen Regeln zum Führen erfolgreicher Telefonate
    Datei:Telefon-Training 1-3.pdf
    drei Telefon-Gespräche zum dialogischen Üben

    Wie soll ich mich im Praktikum verhalten?

    Lehrwerke oder Praktikumsmappen bieten oft sehr umfangreiche Regel-Kataloge an, wenn es um das richtige Verhalten in Betriebspraktika geht.

    Diese Vielzahl an Verhaltensregeln lassen sich aber nur schwer einprägen, geschweige denn in der Realsituation angemessen anwenden.
    Aus diesem Grund erscheint es als sinnvoll, in Anlehnung an Wolfgang Seyd lediglich mit drei überfachlichen Kompetenzen zu arbeiten:
    • Zuverlässigkeit: Seyd spricht hier von Verlässlichkeit.
    • Höflichkeit: Seyd nennt diese überfachliche Kompetenz Verträglichkeit.
    • Selbstständigkeit: Hier findet Seyds Begriff Anwendung.

    Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen Materialien zur Thematisierung dieser drei überfachlichen Kompetenzen zur Verfügung. Auf dem ersten Arbeitsblatt werden die überfachlichen Kompetenzen erklärt. Auf dem zweiten Arbeitsblatt sollen die Schüler:innen den überfachlichen Kompetenzen Sätze zuordnen. Bei diesem Arbeitsblatt ist nicht immer eine eindeutige Zuordnung möglich. Dies stellt aber keinen Nachteil dar. Denn so kann es zu einem Sinn konstruierenden Austausch kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Einblick in die Denk- und Argumentationsstrukturen der Schüler:innen zu gewinnen. Schlussendlich besitzt ein Wort meist auch mehrere Facetten zugleich, was einer Eins-zu-Eins-Zuordnung und einem bloßen Wissen oder Nicht-Wissen zuwiderläuft.
    Die drei überfachlichen Kompetenzen sind auch Bestandteil der Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten und Stärken (Ich kann... - Fähigkeiten und Stärken) sowie des Vorschlags für ein Beurteilungsraster.

    Download
    Datei:Verhalten Betriebspraktikum.pdf
    Arbeitsblatt zu drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd
    Datei:Verhalten Betrieb Zuordnung.pdf
    Arbeitsblatt zu den drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd


    Wie hat mir das Praktikum bei der Suche nach passenden Berufen geholfen?

    In diesem Lernschritt geht es um die Reflexion des Betriebspraktikums. Die Reflexion soll von zwei Parteien vorgenommen werden:
    • Die/Der Schüler:in reflektiert das Betriebspraktikum im Hinblick auf ihren/seinen BO-Prozess und
    • der Betrieb beurteilt das Verhalten der/des Schüler:in.

    Um einen größtmöglichen Lern- und Erkenntnisgewinn zu erzielen, sollte auf Grundlage der Materialien in diesem Lernschritt eine Rückkoppelung zu den Lernschritten 6 und 7 initiiert werden, so dass das Ich-möchte-Portfolio und das Ich-kann-Portfolio im Hinblick auf ihre Faktizität und Aktualität überprüft werden können.
    Besonders empfehlenswert ist jedoch die Arbeit mit einer Praktikumsmappe, mit der die Schüler:innen
    • Erwartungen formulieren,
    • Tätigkeiten im Praktikum dokumentieren,
    • Recherche-Aufträgen nachgehen und
    • das Praktikum reflektieren.

    Hinweis zum Beurteilungsraster für Betriebspraktika:
    Für die Erstellung des Kanons aus überfachlichen Kompetenzen diente ein Kompetenz-Profil einer Mannheimer Werkrealschule als Vorlage, das der Autor im Schuljahr 2019/20 auf Grundlage eines Gesprächsleitfadens zur Einschätzung beruflicher Leistungen von Auszubildenden an Berufsbildungswerken.
    Quelle des Gesprächsleitfadens:
    Vgl. Seyd, Wolfgang/Schmidt, Elke-H. (2017): Lehrbuch zur Fortbildung Aus- und Weiterbildungspädagoge. Lern- und Arbeitsmethodik. Lernprozesse und Lernbegleitung. 3. überarbeitete Aufl. Hamburg: Feldhaus, 122-124.


    Download
    Datei:So war mein Betriebspraktikum.pdf
    Arbeitsblatt zum Reflektieren eines Betriebspraktikums
    Datei:Einschätzung überfachlicher Kompetenzen.pdf
    Beurteilungsraster zum Erfassen überfachlicher Kompetenzen

    Wie schreibe ich einen Praktikumsbericht?

    Absolvieren Schüler:innen ein Betriebspraktikum, ist es ratsam, die gemachten Eindrücke als authentischen Schreibanlass zu nutzen. Hierbei ist es denkbar, Schüler:innen mehrere Tagesberichte und/oder einen Wochenbericht anfertigen zu lassen.
    Je nach Lernstandsniveau der Schüler:innen kann es notwendig sein, die Textart des Praktikumsberichts vorab im Unterricht zu thematisieren. Da ein Praktikumsbericht in der Zeitform Imperfekt abgefasst werden muss, kann auf dieses Grammatik-Thema im Rahmen eines Integrativen Deutschunterrichts eingegangen werden.
    Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen Materialien für Schüler:innen an Förder- und Hauptschulen zur Verfügung.

    Wenn Vorschläge und Materialien für eine leistungsstärkere Lerngruppe benötigt werden, sind diese auf den Internetseiten der Karrierebibel zu finden.

    Download
    Datei:Praktikumsbericht Erklärung.pdf
    eine Erklärung der Textsorte Praktikumsbericht
    Datei:Praktikumsbericht Inhalt Redemittel.pdf
    ein Arbeitsblatt zu Praktikumsberichten, das verpflichtende Inhalte nennt und Redemittel anbietet
    Datei:Praktikumsbericht Notizen.pdf
    ein Blanco-Arbeitsblatt zum Anfertigen von Notizen während eines Betriebspraktikums

    Wie bewerbe ich mich um einen Ausbildungsplatz?

    Das Verfassen einer Bewerbung stellt eine komplexe Aufgabenstellung dar, weil zahlreiche Kompetenzen hierfür angesprochen werden:
    • Lesekompetenz für das Lesen und Verstehen der Vorlagen sowie Stellenanzeigen
    • Schreibkompetenz im Hinblick auf das Verfassen des Anschreibens
    • Methodenkompetenz für die Nutzung von Computern, Computer-Programmen und Apps
    • Fachkompetenz zum Verstehen und Einordnen der Fachbegriffe

    Aufgrund dieser Komplexität werden die einzelnen Aspekte dieses Themenbereichs in jeweils eigenen Lernschritten dargelegt.

    Wie schreibt man eine Bewerbung?
    Für das Verfassen von Bewerbungen existieren viele Modelle, von denen einige (Allgemein-)Gültigkeit für sich in Anspruch nehmen. Das hier vorgestellte Modell geht im Hinblick auf die Bewerbungsunterlagen von drei Teilen aus und orientiert sich an dem Internet-Angebot der Bundesagentur für Arbeit:
    1. Anschreiben
    2. Lebenslauf und
    3. Anlagen mit Zeugnissen und Zertifikaten
    Vor der Behandlung im Unterricht sollte unbedingt in Erfahrung gebracht werden, ob für die jeweilige Stadt oder Region verpflichtende Vorlagen vorhanden sind. Dies kann bei den zuständigen Stellen oder bei bestimmten Personen erfragt werden:
    • Industrie- und Handelskammern
    • Handwerkskammern
    • Agenturen für Arbeit
    • Ausbildungslots:innen
    • Lehrkräfte für Berufsorientierung

    Welche Funktionen erfüllen die einzelnen Teile einer Bewerbung?
    • Die Schüler:innen machen mit dem Anschreiben Werbung für sich - sie vermitteln dem Arbeitgeber ein Bild von sich und ihren Fähigkeiten. Außerdem können die Schüler:innen mit dem Anschreiben beweisen, dass sie die Stellenanzeige gelesen haben. Dabei sollten sie sich auch nicht davor scheuen, Begriffe aus der Stellenanzeige wörtlich in ihr Anschreiben zu übernehmen.
    • Mit dem Lebenslauf kann sich der Arbeitgeber schnell einen Überblick über die Eignung einer/s Bewerber:in verschaffen. Ein Lebenslauf ist eine Art Steckbrief.
    • Die Anlagen belegen die Aussagen und/oder Behauptungen aus Anschreiben und Lebenslauf.

    Wie sollte das Thema vermittelt werden?
    • anschaulich: Die Schüler:innen sollten zu jedem Bestandteil der Bewerbungsunterlagen Beispiele erhalten. Die Beispiele sind mit den Schüler:innen zu lesen und der spezifische Wortschatz sollte ebenfalls eingeführt werden.
    • schrittweise: Die Behandlung des Themas sollte mit einem allgemeinen Überblick beginnen, um im Anschluss die einzelnen Bestandteile der Bewerbungsunterlagen genauer zu betrachten.
    • intensiv: Das Thema sollte im Modus eines fächerübergreifenden Unterrichts (Minimalanforderung) oder im Rahmen eines Workshops (Best Case) behandelt werden.
    • scaffolding: Den Schüler:innen sind Formulierungshilfen für das Anschreiben anzubieten.
    • fundiert: Die Behandlung des Themas sollte auf Grundlage der Informationen der Bundesagentur für Arbeit stattfinden.
    • multimedial: Die Schüler:innen sollten an digitalen Endgeräten arbeiten können. Empfehlenswert ist auch der Youtube-Kanal des Karriereberaters Martin Wehrle.

    Sollen auch schwächere Schüler:innen, Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf oder Jugendliche mit einem Reha-Anspruch lernen, wie man Bewerbungen schreibt?
    In der Praxis helfen Personen des Übergangsmanagements Schule-Beruf schwächeren Schüler:innen, wenn es um konkrete Bewerbungsbemühungen geht. Dennoch sollten auch schwächere Schüler:innen lernen, was zu den Bewerbungsunterlagen gehört und wie man eine Bewerbung verfassen kann. Mit den Materialien dieser Unterrichtsidee kann dies ohne Weiteres geschehen.
    Schüler:innen mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf oder Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung können Schwierigkeiten beim Verfassen von Bewerbungen haben. Diese Jugendlichen werden eher durch Praktika, Einstiegsqualifizierungen oder sonstige Maßnahmen in Ausbildung und Arbeit kommen. Doch auch hier erscheint es als sinnvoll, das Thema Bewerbungen schreiben unter Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen zu behandeln.

    Tipp
    Lehrkräfte, denen noch die Sicherheit für das Behandeln des Themas Bewerbungen schreiben fehlt, können den Einbezug von Expert:innen in Betracht ziehen.
    • Berufsberater:innen
    • Ausbildungslots:innen
    • Lehrkräfte für Berufsorientierung

    Wichtige Wörter für die Berufsorientierung 3

    Wenn das Thema Bewerbungen schreiben zum Unterrichtsgegenstand wird, dann ist ein Aspekt unerlässlich: das Wissen um den spezifischen Wortschatz.

    Hierfür gibt es folgende Gründe:
    • Wie sollen die Schüler:innen den Erklärungen folgen können, wenn sie nicht wissen, wovon die Rede ist?
    • Wie sollen die Schüler:innen Fragen stellen können, wenn ihnen die Worte dazu fehlen?
    • Wie sollen sich die Schüler:innen in zukünftigen Bewerbungssituationen bewähren können, wenn sie im Austausch mit potenziellen Arbeitgeber:innen nicht sprachfähig sind?
    In Bezug auf den Wortschatz zum Thema Bewerbungen schreiben sollte jedoch ein anderes Vorgehen als in den Lernschritten 5, 9 und 16 gewählt werden. Der Wortschatz ist nicht vor der Beschäftigung mit dem Thema einzuführen. Vielmehr bietet sich eine den Lernprozess begleitende Wortschatzarbeit an. Diese Entscheidung lässt sich mit dem großen Umfang des spezifischen Wortschatzes begründen. Denkbar ist auch, dass den Schüler:innen der spezifische Wortschatz als Nachschlage-Werk angeboten wird, was eine individuelle sowie bedarfsorientierte Auseinandersetzung mit ihm möglich macht und die Fähigkeit, Begriffe nachzuschlagen, trainiert.

    Tipp

    Zu Beginn des Themas Bewerbungen schreiben ist es auch denkbar, den spezifischen Wortschatz durch die Schüler:innen erklären zu lassen - im Sinne einer unbenoteten Lernstandserhebung oder eines Quiz-Spiels.

    Diese Herangehensweise ist eine angemessene Methode, um Informationen zum Vorwissen einer Lerngruppe zu erhalten.

    Download
    Datei:Wortschatz BO Bewerbungen schreiben.pdf
    Material mit dem spezifischen Wortschatz für das Verfassen von Bewerbungen

    Wie verfasse ich ein Anschreiben?

    In diesem Lernschritt soll es um das Verfassen eines Anschreibens für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz gehen. Diese Art von Anschreiben unterscheiden sich von anderen Anschreiben vor allem durch einen Aspekt: In der Regel ist der Ausgangspunkt keine Stellenanzeige mit einem Katalog an Anforderungen und Erwartungen an die/den Bewerber:in. Vielmehr geht es darum, dass die Schüler:innen dem Betrieb vermitteln, wer sie sind und warum sie den Ausbildungsberuf lernen möchten.
    Für die Behandlung im Unterricht bieten sich die Materialien der Bundesagentur für Arbeit an.
    Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein Material mit Formulierungshilfen zur Verfügung. Die Formulierungshilfen versuchen möglichst viele Ausgangsszenarien einer Bewerbung zu berücksichtigen, so dass Schüler:innen unter Berücksichtigung ihrer eigenen Situation und unter Bezugnahme auf das Musteranschreiben der Bundesagentur für Arbeit aus ihnen auswählen können, um ein individuelles und aussagekräftiges Anschreiben zu verfassen.

    Wichtig
    Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen sollten darauf achten, dass alle Anschreiben mit einem Füller oder einem Kugelschreiber unterschrieben werden. Dies trifft auch auf E-Mail-Bewerbungen mit PDF zu.

    Download
    Datei:Anschreiben Formulierungshilfen.pdf
    Formulierungshilfen für das Verfassen von Anschreiben gemäß der Mustervorlage der Bundesagentur für Arbeit

    Wie schreibe ich einen Lebenslauf?

    Hinsichtlich des Verfassens eines Lebenslaufes bietet sich ein dreischrittiges Vorgehen an:
    Was können Schüler:innen beim Verfassen eines Lebenslaufs falsch machen?
    In der Regel können Schüler:innen beim Verfassen eines Lebenslaufs wenig falsch machen. Jedoch ist auf Folgendes zu achten:
    • Die Daten im Lebenslauf müssen stimmen und lückenlos sein.
    • Die Formatierung des Lebenslaufs sollte mithilfe der Tabulator-Taste vorgenommen werden und nicht durch mehrmaliges Drücken der Leertaste.
    • Die Schüler:innen sollten vorsichtig bei der Angabe von Hobbys sein. Dieser Aspekt kann anhand eines Videos des Karriereberaters Martin Wehrle und mithilfe der Arbeitsblätter im Download-Bereich dieses Lernschritts thematisiert werden. Es genügt, das Video bis Minute 3:08 anzusehen.
      Das Arbeitsblatt im Download-Bereich ist ein Wissens-Quiz-Spiel (WQS) nach Vera F. Birkenbihl. Eine Erklärung der WQS-Methode gibt es in einem Birkenbihl-Blog.

    Download
    Datei:WQS Lebenslauf Hobbys.pdf
    Ein Wissen-Quiz-Spiel zu den Gefahren, Hobbys im Lebenslauf zu nennen

    Wichtig
    Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen sollten darauf achten, dass alle Lebensläufe mit einem Füller oder einem Kugelschreiber unterschrieben werden. Dies trifft auch auf E-Mail-Bewerbungen mit PDF zu.

    Was gehört zu den Anlagen?

    Die Anlagen belegen die Aussagen und/oder Behauptungen aus Anschreiben und Lebenslauf. Zu den Anlagen gehören:
    • Zeugnisse: mindestens die beiden letzten Zeugnisse mit Unterschrift der Eltern in Kopie
    • Bescheinigungen und Zertifikate

    Welche Bescheinigungen/Zertifikate sollten Schüler:innen den Bewerbungsunterlagen beilegen?
    • Bescheinigungen über die Teilnahme an Workshops und Projekten
    • Beurteilungen aus Betriebspraktika
    • Bescheinigung über das Wahrnehmen ehrenamtlicher Tätigkeiten
    • Bescheinigungen über ein Engagement im Rahmen der SMV
    • Bescheinigungen über die Teilnahme an der Schulsanitäts-AG
    • Kompetenz-Profile aus Profil AC
    • Bescheinigungen aus der Teilnahme an Kursen: Erste-Hilfe-Ausbildung oder Europäischer Computerführerschein

    Wie machen Schüler:innen aus Dokumenten in Papierform PDF?
    Sollen aus Dokumenten in Papierform PDF erzeugt werden, gibt es drei Möglichkeiten.
    1. Die Schüler:innen digitalisieren ihre analogen Dokumente an einem Scanner, zum Beispiel in einem PC-Raum an der Schule oder der Bildungseinrichtung.
    2. Auch der Kopierer einer Schule oder Bildungseinrichtung kann von Schüler:innen zum Scannen von Dokumenten verwendet werden - sofern die Funktion aktiviert wurde.
    3. Die Schüler:innen verwenden den Gegenstand, den sie fast immer in Händen halten: ihr Smartphone bzw. iPhone und die passende App. Denn mit der App Genius Scan können Schüler:innen via Android-App oder via Apple-App analoge Dokumente als PDF speichern.

    Wie bearbeite und speichere ich digitale Bewerbungsdokumente?

    Was muss bei der Speicherung von Schüler-Dateien berücksichtigt werden?
    Zur Beantwortung dieser Frage müssen zwei Aspekte gegeneinander abgewogen werden.
    • Praktikabilität: Die digitalen Dokumente sind dann verfügbar, wenn man sie braucht.
    • Datenschutz: Der Umgang mit den digitalen Dokumenten muss den rechtlichen Anforderungen Genüge tun. Diesbezüglich müssen die Erziehungsberechtigten auch über die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung der digitalen Dokumente informiert werden und dieser ausdrücklich zustimmen.

    Wie können Bewerbungsdokumente gespeichert werden?
    Es sollten keine USB-Sticks eingesetzt werden. Denn diese können verloren gehen und sollten vor der Nutzung verschlüsselt werden, zum Beispiel mit einer dafür geeigneten Software. Anstelle von USB-Sticks empfiehlt sich die Verwendung von Cryptpad, einer kostenlosen Cloud-Lösung, die datenschutzrechtlich hohen Anforderungen gerecht wird. Wer auf der Suche nach noch mehr Sicherheit, Funktionalität sowie Kontrolle ist und hierfür auch etwas Geld investieren möchte, kann den Schweizer Cloud-Dienstleister Tresorit nutzen.
    Grundlegend ist es auch ratsam, mit dem Cloud-Dienstleister - dem Auftragsverarbeiter - einen Vertrag gemäß Art. 28 DSGVO zu schließen.

    Wie lassen sich mehrere PDF zu einer zusammenfügen?
    Vor allem im Falle von Online-Bewerbungen benötigen Schüler:innen eine PDF, die sämtliche Bewerbungsunterlagen umfasst.
    Das Erstellen von PDF aus gängigen Textverarbeitungsprogrammen ist ohne Weiteres möglich. Jedoch stehen Schüler:innen häufig vor dem Problem, die Bewerbungsunterlagen auf zwei oder mehr PDF verteilt vorzufinden. Für das Zusammenfügen von PDF gibt es das Programm PDF24. Wer auf Schul-Computern keine zusätzliche Software installieren möchte oder darf, kann PDF24 auch als Browser-Version nutzen. Für Apple-Nutzer:innen gibt es mit dem PDF Merger eine gleichwertige App und für die Arbeit an Android-Geräten gibt es in Form des PDF Creators eine Android-Alternative.

    Wie kommen meine Bewerbungsunterlagen zum Arbeitgeber?

    Es gibt zwei Wege, wie Bewerbungsunterlagen zu einer:m Arbeitgeber:in gelangen können.
    • mit der Post oder
    • via E-Mail
    Beide Bewerbungsarten haben ihre Besonderheiten. Deshalb stehen im Download-Bereich dieses Lernschritts Materialien zu beiden Bewerbungsarten zur Verfügung.

    Download
    Datei:Bewerbung Post.pdf
    Arbeitsblatt mit Tipps zu Post-Bewerbungen
    Datei:Bewerbung E-Mail.pdf
    Arbeitsblatt mit Tipps zu Post-Bewerbungen

    Wie behalte ich den Überblick bei meinen Bewerbungen?

    Schüler:innen sollten hinsichtlich ihrer Bewerbungsbemühungen den Überblick behalten.

    Zudem ist es ratsam,
    • zu überprüfen, ob die Bewerbungsunterlagen angekommen sind, und
    • nach einer bestimmten Zeit im Betrieb anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben - das beweist Interesse.

    Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht eine Tabelle zur Verfügung, mit der Schüler:innen Bewerbungsbemühungen organisieren können.

    Quelle: leicht verändert nach Dudenverlag (Hrsg.) (2007): Die erfolgreiche Bewerbung um den Ausbildungsplatz. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Seite 108 und 109.

    Download
    Datei:Bewerbungen organisieren.pdf
    Arbeitsblatt mit einer Tabelle zwecks Organisierens von Bewerbungsbemühungen

    Was muss ich bei Vorstellungsgesprächen beachten?

    Gespräche an fremden Orten und mit fremden Menschen sind für einige Schüler:innen Angst besetzte Ereignisse. Wie das Führen von Telefongesprächen sollte die Teilnahme an Vorstellungsgesprächen im Unterricht behandelt werden.

    Die Schüler:innen sollen im Rahmen dieser Behandlung und mithilfe der angebotenen Medien lernen,
    • wie sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten können,
    • wie sie sich in einem Vorstellungsgespräch verhalten sollen und
    • und was sie nach einem Vorstellungsgespräch tun können.

    Neben der Arbeit mit den im Download-Bereich zur Verfügung stehenden Materialien bietet sich ein handlungsorientiertes Vorgehen an. Hierbei sollte der Unterricht für das Inszenieren/Spielen von Vorstellungsgesprächen genutzt werden. Wenn die Schüler:innen und deren Erziehungsberechtigte damit einverstanden sind, können diese Vorstellungsgespräche mit digitalen Endgeräten aufgezeichnet werden. Denn erst das Aufzeichnen der Vorstellungsgespräche ermöglicht ein mehrfaches Ansehen und eine eingehende Analyse. Im Download-Bereich dieses Lernschritts befindet sich ein Arbeitsblatt zur Analyse von Vorstellungsgesprächen.

    Hinweis:
    Dieser Lernschritt orientiert sich am Internet-Angebot des Ausbildungsmagazins MoJo - Motiviert in den Job und vor allem an dessen Informationen zu Vorstellungsgesprächen. Auf Youtube befinden sich auch zwei Videos des Ausbildungsmagazins MoJo mit einem guten Beispiel für ein Vorstellungsgespräch und einem schlechten Beispiel für ein Vorstellungsgespräch. Zu beiden Videos stehen im Download-Bereich Materialien mit Arbeitsaufträgen zur Verfügung.

    Download
    Datei:Vorstellungsgespräche vorbereiten Tipps.pdf
    Tipps zum Vorbereiten auf Vorstellungsgespräche
    Datei:Vorstellungsgespräche vorbereiten Fragen.pdf
    Fragen zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
    Datei:Vorstellungsgespräch Verhalten.pdf
    Arbeitsblatt mit Verhaltensregeln für Vorstellungsgespräche
    Datei:Vorstellungsgespräche untersuchen Videobeispiele.pdf
    Arbeitsblätter zur Analyse von Videos: ein gutes Vorstellungsgespräch und ein schlechtes Vorstellungsgespräch
    Datei:Vorstellungsgespräche untersuchen blanco.pdf
    Arbeitsblatt zum Analysieren von Vorstellungsgesprächen
    Datei:Nach Vorstellungsgesprächen Tipps.pdf
    Arbeitsblätter mit Tipps für die Zeit nach einem Vorstellungsgespräch

    Außerunterrichtliche Veranstaltungen in der Berufsorientierung

    Außerunterrichtliche Veranstaltungen sind wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Berufsorientierung. Zu den außerunterrichtlichen Veranstaltungen in der Berufsorientierung gehören verschiedene Maßnahmen:
    • Betriebspraktika
    • Praxis-Tage
    • Betriebserkundungen
    • Besuche von Ausbildungsmessen

    Wie lassen sich Ausbildungsmessen zu einem effektiven Lernort machen?
    Schüler:innen sollten von Ausbildungsmessen nicht nur Kugelschreiber und Flyer mitnehmen, sondern auch Erkenntnisse und Kontakt-Daten von Betrieben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Schüler:innen für den Besuch von Ausbildungsmessen Arbeitsaufträge zu geben. Ein Beispiel für Arbeitsaufträge im Rahmen von Ausbildungsmessen steht im Download-Bereich dieses Lernschritts zur Verfügung.

    Hinweis:
    Die Handreichung mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen wurde nach einer Vorlage von Manuel Schlosser und anhand vieler Schüler-Ideen aus dem gemeinsamen Unterricht mit Bärbel Ott erarbeitet. Besonderer Dank geht an die beiden Schüler Viviane und Justin, die zielführende Fragen beigesteuert haben.

    Download
    Datei:Ausbildungsmessen Handreichung Beispiel.pdf
    Material mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen

    Schul- und Berufswegeberatung von Schüler:innen und Erziehungsberechtigten

    Berufsberatung im engeren Sinne ist Aufgabe der Berufsberater:innen sowie Reha-Berater:innen der Bundesagentur für Arbeit und der Ausbildungslots:innen. Aber auch als Lehrkraft oder Sozialarbeiter:in kommt es regelmäßig vor, dass Erziehungsberechtigte und Schüler:innen um Rat fragen.

    Für eine kompetente Schul- und Berufswegeberatung sind vier Aspekte von zentraler Bedeutung:
    • Sach-Kompetenz: Wissen zur Berufsorientierung und ihrer Anbahnung
    • System-Kompetenz: die regionale Bildungslandschaft überblicken und mit den BO-Prozessen an der eigenen Schule vertraut sein
    • Personale Kompetenz: die Fähigkeit, sich im Rahmen von Beratungen als Person zurücknehmen, gut zuhören und Meinungsverschiedenheiten aushalten zu können
    • Methoden-Kompetenz: Wissen um eine für Beratungen geeignete Methode
    Die ersten drei Aspekte lassen sich durch Einarbeitung und Erfahrung bewältigen. Für den vierten Aspekt der Methoden-Kompetenz soll in diesem Lernschritt die Drei-Punkt-Kommunikation erläutert werden.

    Wie lassen sich Schul- und Berufswegeberatungen mit der Drei-Punkt-Kommunikation durchführen?
    Bei (Beratungs-)Gesprächen, die von Angesicht zu Angesicht - oder von Punkt zu Punkt - geführt werden, können unerwartete oder ungewollte Äußerungen das Gesprächsklima nachhaltig verschlechtern oder zum Gesprächsabbruch führen.

    Aus diesem Grund fügt die Drei-Punkt-Kommunikation einen weiteren “Punkt” hinzu: die Veranschaulichung. Bei der Veranschaulichung handelt es sich beispielsweise um ein Set aus Karten mit Bildern und Begriffen. Mithilfe dieser Karten werden die Gesprächsinhalte veranschaulicht. Somit schauen die Erziehungsberechtigten, Schüler:innen und die Lehrkraft gemeinsam auf die relevanten Aspekte, was dem (Beratungs-)Gespräch eine andere Dynamik gibt. Es kommt seltener zu Situationen, die von den Gesprächsteilnehmer:innen als Angriff gedeutet werden könnten.

    Wer die oben beschriebene Drei-Punkt-Kommunikation ausprobieren möchte, kann die Beratungskarten im Download-Bereich dieses Lernschritts verwenden.

    Quelle der Drei-Punkt-Kommunikation:
    Vgl. Caviglioli, Oliver (2019): Dual Coding with Teachers. Melton/Woodbridge: John Catt Educational Ltd., 41.

    Download
    Datei:Beratungs-Karten.pdf
    Beratungs-Karten zum Durchführen von Schul- und Berufswegeberatungen mittels Drei-Punkte-Kommunikation

    Quellen-Verzeichnis

    In diesem Lernschritt werden die Quellen der Unterrichtsidee dargelegt. Dies ist vor allem aus drei Gründen interessant:
    • Zahlreiche Quellen sind online als PDF abrufbar,
    • bieten vertiefende Informationen zu den einzelnen Maßnahmen des Berufsausbildungsbereichs, mit denen die notwendige Sach- und System-Kompetenz im Selbststudium angebahnt werden kann, und
    • eignen sich gut zum Nachschlagen - entweder analog oder digital.

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    Quellen, die für die Erarbeitung der Unterrichtsidee "Berufsorientierung" verwendet wurden
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    Datei:Verhalten Betriebspraktikum.pdf
    Arbeitsblatt zu drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd
    Datei:Verhalten Betrieb Zuordnung.pdf
    Arbeitsblatt zu den drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd

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