Jean-Jacques Rousseau und Jean-Jacques Rousseau/Über Erziehung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Jean-Jacques Rousseau''' (1712 - 1778) ist einer der bedeutendsten Theoretiker der [[Aufklärung (Geschichte)|Aufklärung]].
{{Zitat|Emile hat wenige Kenntnisse, aber diejenigen, die er hat, sind wirklich sein eigen. Er weiß nichts halb. Von den Dingen, die er weiß, die er gründlich weiß, ist das wichtigste, dass es vieles gibt, was er nicht weiß, aber eines Tages wissen kann; vieles, das andere wissen und das er niemals wissen wird, und unendlich vieles, was keiner jemals wissen wird. [...]
 
Macht euren Schüler auf die Naturerscheinungen aufmerksam, dann wird er neugierig. Aber um seine Neugier zu nähren, beeilt euch niemals, sie zu befriedigen. Stellt ihm Fragen, die seiner Fassungskraft entsprechen, lasst sie ihn selber lösen. Er darf nichts wissen, weil ihr es ihm gesagt habt, sondern weil er es selbst verstanden hat. Er soll die Naturwissenschaften nicht lernen, sondern erfinden.
 
Denkt auch an erster Stelle daran, dass ihr ihm nur selten vorschreiben solltet, was er lernen soll. Er selbst muss es wünschen, suchen, finden. An euch liegt es, es seinem Verständnis nahe zu bringen, geschickt den Wunsch in ihm zu wecken und ihm die Mittel zu geben, ihn zu befriedigen. ...
== Staats- und Gesellschaftslehre ==
Erklärungen in Form von Vorträgen liebe ich nicht. Junge Leute geben wenig darauf Acht und behalten sie kaum. Er soll selbst urteilen! Wird er dauernd durch das Urteil des Autors gelenkt, tut er nichts, als mit den Augen eines anderen sehen. Und wenn ihm dieses Auge einmal fehlt, dann sieht er gar nichts mehr.|J.J. Rousseau: Emile oder über die Erziehung}}
[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=5131&kapitel=1#gb_found Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes], 1762
 
== Bildung ==
{{Siehe|Jean-Jacques Rousseau/Über Erziehung}}
 
== Werke ==
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Discours_sur_les_sciences_et_les_arts Discours sur les sciences et les arts] (Abhandlung über die Wissenschaften und Künste), 1750
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Discours_sur_l%E2%80%99origine_et_les_fondements_de_l%E2%80%99in%C3%A9galit%C3%A9_parmi_les_hommes Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes] (Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen), 1755
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Julie_ou_la_Nouvelle_H%C3%A9lo%C3%AFse Julie ou la Nouvelle Héloïse] ([http://books.google.com/books?id=bzg0AAAAMAAJ&pg=PR1#v=onepage&q&f=false Julie oder Die neue Heloise]), 1761<ref>Über die Reaktion des Publikums auf das Buch berichtet Rousseau in seinen Bekenntnissen im 11. Buch eine Anekdote: "Es erschien zu Anfang des Carnevals. Ein Colporteur brachte es der Frau Prinzessin von Talmont - nicht sie, sondern eine andere Dame, deren Namen ich nicht kenne, war es, aber die Thatsache ist mir versichert worden -, als an demselben Tage grade Ball in der Oper war. Nach dem Abendessen ließ sie sich ankleiden, um dorthin zu gehen, und bis zur Abfahrtsstunde begann sie den neuen Roman zu lesen. Um Mitternacht befahl sie anzuspannen und fuhr zu lesen fort. Man meldete ihr, daß vorgefahren wäre; sie antwortete nicht. Als ihre Leute sahen, daß sie die Abfahrt vergessen hatte, machten sie sie darauf aufmerksam, daß es zwei Uhr wäre. »Es eilt nicht,« erwiderte sie, immer weiter lesend. Etwas später schellte sie, um sich, da ihre Uhr stehen geblieben war, nach der Zeit zu erkundigen. Man sagte ihr, es wäre vier Uhr. »Dann ist es zu spät, noch auf den Ball zu fahren,« entgegnete sie, »man spanne wieder aus.« Sie ließ sich auskleiden und las die ganze Nacht hindurch." ("Bekenntnisse" [http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=4809&kapitel=16&cHash=87134999c0chap016#gb_found nach Gutenberg.de])</ref>
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Du_contrat_social Du contrat social ou principes du droit politique] (Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes), 1762<ref>[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=5131&kapitel=1#gb_found Text in Gutenberg.de]</ref>
* [http://fr.wikisource.org/wiki/%C3%89mile,_ou_De_l%E2%80%99%C3%A9ducation Émile] (Emile oder über die Erziehung), 1762<ref>[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=4428&kapitel=1#gb_found Text des 1. Bandes]; [http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=4429&kapitel=1#gb_found Text des 2. Bandes]</ref>
* Dictionnaire de Musique, Paris 1768
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Les_Confessions_(Rousseau) Les Confessions] ([[Jean-Jacques Rousseau/Die Bekenntnisse|Die Bekenntnisse]]), 1782 (posthum)<ref>[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=4810&kapitel=1#gb_found Text von 1. Teil], [http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=4809&kapitel=1#gb_found Text von 2. Teil]</ref>
* [http://fr.wikisource.org/wiki/Les_R%C3%AAveries_du_promeneur_solitaire Les rêveries du promeneur solitaire] (Die Träumereien des einsamen Spaziergängers), 1782 (posthum)
 
== Anmerkungen ==
<references/>
 
== Siehe auch ==
* [[Aufklärung (Geschichte)]]
* [[Ethik]]
* [[Geschichte]]
* [[Philosophiegeschichtliche Epochen]]
* [[Politik und Sozialwissenschaften]]
;Unterseiten
<subpages/>
 
== Linkliste ==
* {{wpde|Jean-Jacques Rousseau}}
* {{wpde|Jean-Jacques_Rousseau#Politische_Philosophie|Jean-Jacques Rouseau: Demokratietheorie}}
* {{wpde|Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes}}
* {{wpde|Jean-Jacques_Rousseau#Pädagogik|Jean-Jacques Rousseau: Pädagogik}}
* {{wpde|Emile oder über die Erziehung}}
* {{wpde|Julie oder Die neue Heloise}}
 
[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Politik]]

Version vom 15. Oktober 2006, 16:26 Uhr

Zitat
Emile hat wenige Kenntnisse, aber diejenigen, die er hat, sind wirklich sein eigen. Er weiß nichts halb. Von den Dingen, die er weiß, die er gründlich weiß, ist das wichtigste, dass es vieles gibt, was er nicht weiß, aber eines Tages wissen kann; vieles, das andere wissen und das er niemals wissen wird, und unendlich vieles, was keiner jemals wissen wird. [...]

Macht euren Schüler auf die Naturerscheinungen aufmerksam, dann wird er neugierig. Aber um seine Neugier zu nähren, beeilt euch niemals, sie zu befriedigen. Stellt ihm Fragen, die seiner Fassungskraft entsprechen, lasst sie ihn selber lösen. Er darf nichts wissen, weil ihr es ihm gesagt habt, sondern weil er es selbst verstanden hat. Er soll die Naturwissenschaften nicht lernen, sondern erfinden. Denkt auch an erster Stelle daran, dass ihr ihm nur selten vorschreiben solltet, was er lernen soll. Er selbst muss es wünschen, suchen, finden. An euch liegt es, es seinem Verständnis nahe zu bringen, geschickt den Wunsch in ihm zu wecken und ihm die Mittel zu geben, ihn zu befriedigen. ...

Erklärungen in Form von Vorträgen liebe ich nicht. Junge Leute geben wenig darauf Acht und behalten sie kaum. Er soll selbst urteilen! Wird er dauernd durch das Urteil des Autors gelenkt, tut er nichts, als mit den Augen eines anderen sehen. Und wenn ihm dieses Auge einmal fehlt, dann sieht er gar nichts mehr.
J.J. Rousseau: Emile oder über die Erziehung