Jüdische Sagen und Jüdische Feste: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Jüdische Sagen''' aus {{wpd|Talmud}}, {{wpd|Midrasch}} und {{wpd|Aggada}} eröffnen einerseits ein tieferes Verständnis des [[Judentum]]s, andererseits machen sie noch deutlicher, dass die biblischen Schriften vor Abschluss des Kanons auch lebendige Überlieferung waren.
[[Bild:Jahreskreis 2007.jpg|thumb|400px|jüdischer Festkreis 5768, also 2007/2008]]


== Sagensammlungen ==
== Unterrichtsmaterial ==
* Bernhard Kuttner : Jüdische Sagen und Legenden. Für jung und alt gesammelt und wiedererzählt, Arani Verlag 1998 ISBN 978-3760586748
 
* {{wpd|Micha Josef bin Gorion}}: Die Sagen der Juden, 1913 - 1927
;Arbeitsblatt für Schüler (Klasse 6): Jüdische Feste im Jahreskreis (einmal fast leer und einmal ausgefüllt) - für Einzelarbeit oder als [[Gruppenpuzzle]]
:Bin Gorion hat seine Sagen weitgehend der lange Zeit rein mündlichen Überlieferung, der Aggada, und anderer {{wpde|Rabbinische Literatur|rabbinischer Literatur}} entnommen.
*{{pdf|Uebersicht juedische feste.pdf|Übersicht über jüdische Feste im Jahreskreis}}
* Daniel Ehrmann (Hrsg.): Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch, Wien 1880
**Sukkot
**Rosch Haschana
**Jom Kippur
**Simchat Thora
**Chanukka
**Purim
**Schawuot
 
 
{{Idee|Das Laubhüttenfest erinnert an die 40jährige Wanderschaft der Israeliten durch die Wüste: während dieser Zeit lebten sie -der Überlieferung nach- nur in Zelten oder provisorischen Hütten. Um den Unterricht aufzulockern, kann eine Einführungsstunde zu den Festen in einem improvisierten Zelt stattfinden: alle Tische und Bänke an den Rand schieben, in der Mitte einen Kartenständer (vom [[Geographie]]-Lehrer ausgeborgt) aufstellen und darüber ein großes Tuch (zusammengenähte Bettlaken o.ä.) aufspannen. (Ecken ev. an Stühlen festbinden) Alle Schüler setzen sich ins Zelt, z.B. auf Decken. Weitere Inhalte der Stunde können sein: der jüdische [[Kalender]], Erzählungen über Bedeutung und Ablauf jüdischer Feste, Kaschrut. So bekommen die Schüler einen kleinen Eindruck vom Leben ohne sonst gewöhnten einfachen Komfort, z.B. Stühle, Abstand zu anderen}}
 
 
{{Idee|1=
* Unterrichtsstunde in der 6. Klasse mit folgenden Texten (Gruppenarbeit) und einem Rätsel
 
=== Das Passahfest ===
 
Das '''Passahfest''' wird im Frühling gefeiert, es dauert sieben Tage. Es soll an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft erinnern. Dreieinhalbtausend Jahre sind es her, seit die Juden in Ägypten als Sklaven arbeiten mussten. Sie mussten für den Pharao Gräber, Pyramiden und Lagerhäuser bauen. Aber Gott hat dieses Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt.
Passah heißt „Vorübergang“: in der Nacht des Auszuges der Israeliten aus Ägypten tötete der Engel des Herrn alle erstgeborenen Söhne in Ägypten, doch die Häuser der Juden, die ihre Türschwellen mit dem Blute eines Lamms bestrichen hatten, „überging“ er. Dies war die letzte der furchtbaren Plagen, die Gott über Ägypten hatte kommen lassen, damit der König das Volk der Juden endlich in Freiheit entlässt. So geschah es auch. Seither wird das „Fest der Befreiung“ gefeiert, mit vielen symbolischen Bräuchen:
 
Der Höhepunkt des Festes ist der erste Abend, der „Seder-Abend“. „Seder“ bedeutet „Ordnung“, da an diesem Abend alles nach strengen Regeln abläuft. An diesem Abend wird der Tisch festlich gedeckt, es wird ungesäuertes Brot gegessen (als Erinnerung daran, dass die Juden bei ihrer schnellen Flucht aus Ägypten keine Zeit hatten, den Sauerteig zuzubereiten, und es ungesäuert essen mussten.), mit bitteren Kräutern (weil die Juden „bittere“ Arbeit in Ägypten leisten mussten). Besonders wichtig ist an diesem Abend der Vater, er sitzt auf einem Sessel, der mit vielen Kissen wie ein Thron aussieht. Das jüngste Kind darf Fragen stellen: Warum das Fest gefeiert wird, was an diesem Fest besonders gegenüber „normalen“ Tagen ist, und ähnliche. Der Vater erzählt die Geschichte von der Befreiung des Volkes ...
 
=== Das Laubhüttenfest ===


== Kurze Textbeispiele ==
Das '''Laubhüttenfest''' wird Ende Sept. /Anfang Oktober als ein Fest „unserer Freude“ gefeiert und soll so an den Zug des Volkes Israel durch die Wüste erinnern. Damals haben die jüdischen Vorfahren während ihrer Wanderung durch die Wüste in Laubhütten gelebt.
===Erschaffung des Menschen===
"Der Herr sprach zu der Schrift<ref>Dieses weibliche Gegenüber Gottes erinnert an die ''Weisheit'' in den Sprüchen Salomos 8, 22-31, in der Weisheit Salomos, 7, 25ff, bei Jesus Sirach, 24 und 25 und an Magdalena als weibliche Partnerin Jesu Christi im {{wpd|Philippusevangelium}}, vgl. [http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/node88.html digitale Textfassung]</ref>: Wir wollen einen Menschen machen, daß er unserem Bilde gleiche. Und die Schrift erwiderte dem Herrn: Herr der Welten! Dein ist das All, aber der Mensch, den du schaffen willst, seiner Tage werden nicht viele sein auf Erden, und voll Gram wird sein Herz sein, und gewisslich wird er der Sünde verfallen; so du nun nicht mit ihm Langmut übest, ist es wohl besser, er käme gar nicht auf die Welt. Da sprach der Herr: Heiße ich denn umsonst ein Gott, der Langmut übt und barmherzig ist?
Und Gott fing an, die Erde zu sammeln für Adams Leib an einem reinen Orte geschah dies, der Nabel der Welt war es; und er formete ihn und richtete ihn zu, aber es war noch kein Odem und keine Seele in dem Menschen. Was tat der Herr? Er blies ihm einen lebendigen Odem ein und gab ihm eine Seele [...]
Der Mensch stand da und war herrlich anzuschauen als ein Bild Gottes; da sahen ihn die Geschöpfe und fürchteten sich vor ihm, denn sie dachten, dies wäre ihr Schöpfer. Und sie kamen alle zu ihm und bückten sich vor ihm. Da sprach der Mensch zu ihnen: Ihr seid zu mir gekommen und wollet euch vor mir bücken, wohlauf, lasset uns zusammen gehen, mich und euch, wir wollen gehen und uns in Stolz und Stärke kleiden und über uns zum König machen, der uns alle schuf, gleich wie ein Volk sich einen zum König macht. Denn wahrlich immer ruft das Volk sich einen König aus, nicht aber ruft der König selbst sich zum König aus.  
Und Adam schritt voran und rief zuerst den Herrn als König aus, und nach ihm kamen alle Geschöpfe und schrien: Der Herr ist König und herrlich geschmückt!"


"Adam, der erste Mensch war auch Gottes erste Schöpfung. Gott schuf die ganze Welt durch sein Wort, aber den Menschen machte er mit seinen eigenen Händen.
Auch heute baut jede Familie im Garten oder auf dem Balkon so eine Laubhütte, die man „Sukka“ nennt. Die Sukka wird aus wenigen Brettern errichtet, mit grünen Laubzweigen gedeckt, die über den Holzrost des Daches gelegt werden. Das Dach der Laubhütte ist also teilweise offen, man kann die Sterne sehen und bei schlechtem Wetter regnet es rein. Das soll so sein, um an die dürftigen Wüstenhütten zu erinnern. Doch im inneren ist die Sukka sehr gemütlich eingerichtet, denn sie wird mit Blumen, Girlanden und ausgeschnittenes Papierobst geschmückt. Während der nächsten 7 Tage wird in der Sukka gegessen. Es ist ähnlich wie ein Picknick- also richtig gemütlich. Viele Bekannte, Freunde und Nachbarn sind herzlich eingeladen und verbringen gemeinsam mit den Gastgebern ein schönes Fest.
Am Anfang reichte Adam von der Erde bis zum Himmel. Als ihn aber die Heerscharen erblickten, erschauerten sie in Furcht [...]"


"Als der Herr an das Erschaffen der Welt ging, war sein erstes, daß er den Menschen machte, aber er formte zuerst nur seinen Leib. Schon war er dabei, ihm seinen Odem einzublasen, als er zu sich selber sprach: Wenn ich den Menschen jetzt lebendig vor mich hinstelle, so wird man ihn als Mitschöpfer der Welt ansehen. Ich will ihn noch als Erdklumpen daliegen lassen, bis ich alles erschaffen habe. [...]"
=== Purim ===


"Von den Menschen ist nur einer erschaffen worden. Warum denn nur einer? Auf daß die Gerechten nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gerechten; und auf dass die Gottlosen nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gottlosen, [...]"
Dieses Fest, das Ende Februar/Anfang März gefeiert wird, erinnert an die Errettung des Volkes Israel aus einer tödlichen Gefahr. Ein mächtiger Heerführer der Perser Namens Haman wollte die Juden vernichten. Durch das Los war der Vernichtungstag bereits bestimmt. Doch der Perser- König wurde durch die Königin Esther umgestimmt. Esther war eine Tochter des jüdischen Volkes und erreichte, dass die Juden sich wehren durften und somit ein schlimmes Unheil verhindert werden konnte.


"Der Herr offenbarte ihnen [den Heerscharen] nur, daß Gerechte von dem Menschen herkommen würden, er sagte ihnen aber nicht, daß auch Böse von ihm herkommen würden. Hätte er's ihnen verraten, so wäre vom Reich der Strenge die Erschaffung des Menschen nicht zugelassen worden."
Das Purimfest wird als ein sehr lustiges und fröhliches Fest gefeiert. Ausgelassene Festumzüge finden statt. Viele Menschen, besonders aber die Kinder verkleiden sich und führen die Haman- Geschichte als Theaterstück auf. An diesem Tag wird auch ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Die Kinder dürfen Rasseln und Süßigkeiten in die Synagoge mitnehmen. Und immer wenn während der Bibellesung der Name Haman fällt, machen sie mit ihren Rasseln kräftig Lärm.


"Der Herr verlieh Adam - so lesen wir - eine Übermacht, die ewig währen sollte, und wies ihm einen Raum zu, der inwendiger war denn der, darin die Engel saßen. Als aber Adam den Willen des Herrn brach und dem Willen der Schlange folgte, veränderte der Herr sein Antlitz und ließ ihn fahren. Wie er ihn jedoch von sich fortschickte, fing der Herr an zu klagen über ihn und sprach: War doch der Mensch wie unser eins, wie ein einziger in der Welt!"
=== Der Sabbat ===


"Es war Adams Leib aus Babylons Erde genommen, sein Kopf war aus der des Landes Israel, seine Glieder waren aus der Erde aller übrigen Länder gemacht.  
Am späten Freitagnachmittag bleibt der Terminkalender vieler Juden frei, denn mit Einbruch der Dämmerung beginnt für sie der '''Sabbat'''. Bei den Juden beginnt der neue Tag nämlich schon am Abend, am Sabbat gilt der Leitsatz: „Du sollst keine Arbeit tun!“.  
Der Herr faßte Adam bei der Hand und führte ihn duch die Welt und sprach zu ihm: Schau, hie ist ein Acker zu bauen, hie ist ein Feld zu säen.
Jedes Land, so Adam darüber bestimmte, daß es besetzt werde, ward auch besetzt; jedes Land aber, das Adam nicht zum Wohlstand bestimmte, blieb unbewohnt.
Man sagt, die Palmenwälder Babylons seien die Urwälder aus der Zeit Adams her."


"Der Herr vertrieb Adam aus dem Garten Eden und lagerte davor die Cherubim mit dem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baum des Lebens."
Für Juden ist der Sabbat viel mehr als nur ein freies Wochenende. Er bedeutet für sie: offen werden für Gott und frei sein für sich selber und für andere. Aber diese Ruhe stellt sich nicht von selbst ein. Man muss sie vorbereiten. Frau Bronsky kauft zum Beispiel alles, was sie fürs Wochenende braucht schon am Freitag ein. Zuhause wird dann vorgekocht und alles warmgestellt, da am Sabbat auch kein Essen zubereitet werden soll. Der Tisch wird zur Ehre des Sabbats besonders festlich gedeckt. Alle ziehen sich schön an. Man soll spüren, dass eine Arbeitswoche zu Ende geht und der Tag des Aufatmens beginnt.


===Kain===
Unmittelbar vor Beginn des Sabbats zündet Frau Bronsky mit den Kindern die Sabbatkerzen an. Mit bedeckten Augen spricht sie den Segensspruch. Am Sabbattisch füllt Herr Bronsky einen Becher mit Wein und singt den Segensspruch zum Sabbat, den Kiddusch. „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst haltest. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht.“
"Semael, der Engel, der Schlange Reiter, ging zu Eva ein, und sie ward schwanger und gebar den Kain."
Unter einem weißen, meist reich bestickten Deckchen liegen zwei Sabbatbrote. Ein festliches Essen beginnt, bei dem auch immer wieder Gebete gesprochen werden.}}


"Als der Herr die Welt erschaffen hatte, war die Erde breit und eben. Aber da stand Kain auf und tötete seinen Bruder Abel; und Abels Blut gärte im Innern der Erde. Da verfluchte der Herr die Erde, und sie ward uneben, und Berge und Höhen traten aus ihr hervor."
===Entwicklung der Heilkunst===
"Die Weisen Mazedoniens waren die ersten, welche die Heilkunst ausübten, [...] und als Asklepios, einer der Weisen Mazedoniens, aufstand, zog er im Lande umher und mit ihm vierzig Mann von den Schriftkennern, welche alle in den niedergeschriebenen Büchern Bescheide wußten; sie wanderten durch das Inderland nach dem Lande, das jenseits Eden gen Morgen lag, und dort eine Spur vom Baume des Lebens aufzufinden, wodurch ihr Ruhm größer würde, denn der aller Weisen im Lande.
Und es geschah, als sie an diesen Ort kamen, da fanden sie auch die heilbringenden Gewächse und auch den Baum des Lebens; wie sie aber die Hand ausstreckten, um davon zu nehmen, da zückte der Herr die Flamme des zweischneidigen Schwertes über sie, und sie loheten alle auf in den Funken des Blitzes, und keiner von ihnen entkam.
So ging die Heilkunst den Ärzten verloren, und es war ein Stillstand in der Heilkunde sechshundertdreißig Jahre lang, bis dann der König Arthasasta kam. In seinen Tagen war ein sehr weiser und verständiger Mann, der in den Büchern der Heilkunde sich auskannte [...] namens Hippokrates der Mazedonier; auch kamen dazu mal anderer Völker Weise wie Asaph der Judäer, Dioskorides der Baalathäer, Galenos, der Kaphtorite und noch viele andere Weise; die brachten die Heilkunst wieder zu Ehren, daß sie noch heutigen Tages besteht."


===Mose===
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"Mose [...] trat die Herrschaft über das Volk der Mohren an. Siebenundzwanzig Jahre war er damals alt, und er regierte über das Land vierzig Jahre. Der Herr ließ ihn Gnade und Wohlgefallen finden in den Augen aller seiner Untertanen, und es herrschte eitel Güte zwischen Mose und Gott, zwischen Mose und seinem Volk."<ref>Nach dieser Darstellung wird Mose König in {{wpde|Reich_von_Kusch|Kusch}} und heiratet eine Kuschitin ( vgl. auch 4. Buch Mose 12,1). Weil er aber, um Gott zu gefallen, nicht zusammen mit ihr schläft, ruft sie nach vierzig Jahren ihr Volk dazu auf, ihn abzusetzen. Das tun sie auch, entlassen ihn aber ehrenvoll und mit vielen Abschiedsgeschenken. [http://www.michael-klonovsky.de/content/view/41/42/ Gab es Mose?],[http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/53.html War Moses ein Ägypter?] vgl. Wikipedia: {{wpd|Mose}} und {{wpd|Amenmesse}}</ref>
(bin Gorion: Die Sagen der Juden)


===Fußnoten===
=== Rätsel ===
<small><references/></small>
 
 
1. An welchem Ort wird während des Sukkot gegessen?
__ __ __ __ __ __ __ __ __ (7. Buchstaben merken)
 
2. Wie heißt das Fest, das an die Befreiung der Juden von den Pharaonen in Ägypten erinnern soll?
__ __ __ __ __ __  (6. Buchstaben merken)
 
3. Nenne den Namen des jüdischen Gotteshauses!
__ __ __ __ __ __ __ __ (6. Buchstaben merken)
 
4. Bei welchem Fest verkleidet sich das jüdische Volk ähnlich, wie wir zu Fasching?
__ __ __ __ __  (3. Buchstaben merken)
 
5. Vervollständige den Leitsatz für den Sabbat: „ Du sollst keine ... tun.“
 
__ __ __ __ __ __ (1. Buchstaben merken)
 
 
 
Lösungswort: __ __ __ __ __    :-)
}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/juden/juedisches_leben/index.jsp Jüdisches Leben - Das jüdische Jahr] (Planet Wissen)
* [https://www.akg-images.de/Package/2UMEBMAZQKAL Bilder zu jüdischen Festen]


== Unterrichtsmaterial ==
[http://www.lpb-bw.de/publikationen/ghettos/b04.htm Text und Aufgabenstellung zur Sage:''Wie der Golem die Juden beschützte'']
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
[[Judentum]]
* [[Judentum]]
* [[Jahreskreis]]
* [[Kalender]]
 


[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Judentum]]
[[Kategorie:Judentum]]
[[Kategorie:Literatur]]
[[Kategorie:Unterrichtsidee]]
[[Kategorie:Religion]]

Version vom 7. März 2019, 02:37 Uhr

jüdischer Festkreis 5768, also 2007/2008

Unterrichtsmaterial

Arbeitsblatt für Schüler (Klasse 6)
Jüdische Feste im Jahreskreis (einmal fast leer und einmal ausgefüllt) - für Einzelarbeit oder als Gruppenpuzzle


Unterrichtsidee
Das Laubhüttenfest erinnert an die 40jährige Wanderschaft der Israeliten durch die Wüste: während dieser Zeit lebten sie -der Überlieferung nach- nur in Zelten oder provisorischen Hütten. Um den Unterricht aufzulockern, kann eine Einführungsstunde zu den Festen in einem improvisierten Zelt stattfinden: alle Tische und Bänke an den Rand schieben, in der Mitte einen Kartenständer (vom Geographie-Lehrer ausgeborgt) aufstellen und darüber ein großes Tuch (zusammengenähte Bettlaken o.ä.) aufspannen. (Ecken ev. an Stühlen festbinden) Alle Schüler setzen sich ins Zelt, z.B. auf Decken. Weitere Inhalte der Stunde können sein: der jüdische Kalender, Erzählungen über Bedeutung und Ablauf jüdischer Feste, Kaschrut. So bekommen die Schüler einen kleinen Eindruck vom Leben ohne sonst gewöhnten einfachen Komfort, z.B. Stühle, Abstand zu anderen



Unterrichtsidee
  • Unterrichtsstunde in der 6. Klasse mit folgenden Texten (Gruppenarbeit) und einem Rätsel

Das Passahfest

Das Passahfest wird im Frühling gefeiert, es dauert sieben Tage. Es soll an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft erinnern. Dreieinhalbtausend Jahre sind es her, seit die Juden in Ägypten als Sklaven arbeiten mussten. Sie mussten für den Pharao Gräber, Pyramiden und Lagerhäuser bauen. Aber Gott hat dieses Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. Passah heißt „Vorübergang“: in der Nacht des Auszuges der Israeliten aus Ägypten tötete der Engel des Herrn alle erstgeborenen Söhne in Ägypten, doch die Häuser der Juden, die ihre Türschwellen mit dem Blute eines Lamms bestrichen hatten, „überging“ er. Dies war die letzte der furchtbaren Plagen, die Gott über Ägypten hatte kommen lassen, damit der König das Volk der Juden endlich in Freiheit entlässt. So geschah es auch. Seither wird das „Fest der Befreiung“ gefeiert, mit vielen symbolischen Bräuchen:

Der Höhepunkt des Festes ist der erste Abend, der „Seder-Abend“. „Seder“ bedeutet „Ordnung“, da an diesem Abend alles nach strengen Regeln abläuft. An diesem Abend wird der Tisch festlich gedeckt, es wird ungesäuertes Brot gegessen (als Erinnerung daran, dass die Juden bei ihrer schnellen Flucht aus Ägypten keine Zeit hatten, den Sauerteig zuzubereiten, und es ungesäuert essen mussten.), mit bitteren Kräutern (weil die Juden „bittere“ Arbeit in Ägypten leisten mussten). Besonders wichtig ist an diesem Abend der Vater, er sitzt auf einem Sessel, der mit vielen Kissen wie ein Thron aussieht. Das jüngste Kind darf Fragen stellen: Warum das Fest gefeiert wird, was an diesem Fest besonders gegenüber „normalen“ Tagen ist, und ähnliche. Der Vater erzählt die Geschichte von der Befreiung des Volkes ...

Das Laubhüttenfest

Das Laubhüttenfest wird Ende Sept. /Anfang Oktober als ein Fest „unserer Freude“ gefeiert und soll so an den Zug des Volkes Israel durch die Wüste erinnern. Damals haben die jüdischen Vorfahren während ihrer Wanderung durch die Wüste in Laubhütten gelebt.

Auch heute baut jede Familie im Garten oder auf dem Balkon so eine Laubhütte, die man „Sukka“ nennt. Die Sukka wird aus wenigen Brettern errichtet, mit grünen Laubzweigen gedeckt, die über den Holzrost des Daches gelegt werden. Das Dach der Laubhütte ist also teilweise offen, man kann die Sterne sehen und bei schlechtem Wetter regnet es rein. Das soll so sein, um an die dürftigen Wüstenhütten zu erinnern. Doch im inneren ist die Sukka sehr gemütlich eingerichtet, denn sie wird mit Blumen, Girlanden und ausgeschnittenes Papierobst geschmückt. Während der nächsten 7 Tage wird in der Sukka gegessen. Es ist ähnlich wie ein Picknick- also richtig gemütlich. Viele Bekannte, Freunde und Nachbarn sind herzlich eingeladen und verbringen gemeinsam mit den Gastgebern ein schönes Fest.

Purim

Dieses Fest, das Ende Februar/Anfang März gefeiert wird, erinnert an die Errettung des Volkes Israel aus einer tödlichen Gefahr. Ein mächtiger Heerführer der Perser Namens Haman wollte die Juden vernichten. Durch das Los war der Vernichtungstag bereits bestimmt. Doch der Perser- König wurde durch die Königin Esther umgestimmt. Esther war eine Tochter des jüdischen Volkes und erreichte, dass die Juden sich wehren durften und somit ein schlimmes Unheil verhindert werden konnte.

Das Purimfest wird als ein sehr lustiges und fröhliches Fest gefeiert. Ausgelassene Festumzüge finden statt. Viele Menschen, besonders aber die Kinder verkleiden sich und führen die Haman- Geschichte als Theaterstück auf. An diesem Tag wird auch ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Die Kinder dürfen Rasseln und Süßigkeiten in die Synagoge mitnehmen. Und immer wenn während der Bibellesung der Name Haman fällt, machen sie mit ihren Rasseln kräftig Lärm.

Der Sabbat

Am späten Freitagnachmittag bleibt der Terminkalender vieler Juden frei, denn mit Einbruch der Dämmerung beginnt für sie der Sabbat. Bei den Juden beginnt der neue Tag nämlich schon am Abend, am Sabbat gilt der Leitsatz: „Du sollst keine Arbeit tun!“.

Für Juden ist der Sabbat viel mehr als nur ein freies Wochenende. Er bedeutet für sie: offen werden für Gott und frei sein für sich selber und für andere. Aber diese Ruhe stellt sich nicht von selbst ein. Man muss sie vorbereiten. Frau Bronsky kauft zum Beispiel alles, was sie fürs Wochenende braucht schon am Freitag ein. Zuhause wird dann vorgekocht und alles warmgestellt, da am Sabbat auch kein Essen zubereitet werden soll. Der Tisch wird zur Ehre des Sabbats besonders festlich gedeckt. Alle ziehen sich schön an. Man soll spüren, dass eine Arbeitswoche zu Ende geht und der Tag des Aufatmens beginnt.

Unmittelbar vor Beginn des Sabbats zündet Frau Bronsky mit den Kindern die Sabbatkerzen an. Mit bedeckten Augen spricht sie den Segensspruch. Am Sabbattisch füllt Herr Bronsky einen Becher mit Wein und singt den Segensspruch zum Sabbat, den Kiddusch. „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst haltest. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht.“

Unter einem weißen, meist reich bestickten Deckchen liegen zwei Sabbatbrote. Ein festliches Essen beginnt, bei dem auch immer wieder Gebete gesprochen werden.




Rätsel

1. An welchem Ort wird während des Sukkot gegessen?

__ __ __ __ __ __ __ __ __ (7. Buchstaben merken) 


2. Wie heißt das Fest, das an die Befreiung der Juden von den Pharaonen in Ägypten erinnern soll?

__ __ __ __ __ __  (6. Buchstaben merken)


3. Nenne den Namen des jüdischen Gotteshauses!

__ __ __ __ __ __ __ __ (6. Buchstaben merken)


4. Bei welchem Fest verkleidet sich das jüdische Volk ähnlich, wie wir zu Fasching?

__ __ __ __ __  (3. Buchstaben merken)


5. Vervollständige den Leitsatz für den Sabbat: „ Du sollst keine ... tun.“

__ __ __ __ __ __ (1. Buchstaben merken)


Lösungswort: __ __ __ __ __     :-)

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Weblinks

Siehe auch