Das Klima-Buch und Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel: Unterschied zwischen den Seiten

Aus ZUM-Unterrichten
(Unterschied zwischen Seiten)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Das Klima-Buch'''<ref>''Das Klima-Buch''. Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike und Michael Bischoff. S. Fischer, Frankfurt am Main 2022</ref> von {{wpde|Greta Thunberg}} stellt eine Gemeinschaftsleistung von vielen Wissenschaftlern und Wissenschaftsjournalisten dar, die durch eine übergreifende Gliederung in fünf Teile und Einleitungen von Thunberg zu jedem größeren Abschnitt zusammengehalten werden.
Der Artikel soll Anregungen für Arbeitsaufträge geben, die auf die beiden Krisen Bezug nehmen, die gegenwärtig für Schüler*innen (und für alle Gesellschaften und Staaten) von der größten existenziellen Bedeutung sind.


==Wie das Klima funktioniert==
Die Aussagen, die im Artikel gemacht , und die Texte, die verlinkt werden, sollen nicht Antworten, sondern nur Orientierungshilfe bei der Suche nach eigenen Antworten bieten. Der Artikel ist als ''Anregung'' für Lehrer und für die ''Einzelarbeit''  von Schülern gedacht, die bereits in selbständige Arbeit eingeübt sind.
===1.1 "Um dieses Problem zu lösen, müssen wir es zunächst verstehen", 2===


''Thunberg'': "[...] Ich bin fest überzeugt, dass wir die schlimmsten Folgen dieser aufkommenden Existenzkrise nur abwenden können, wenn wir eine kritische Masse von Menschen zusammenbringen, die die notwendigen Veränderungen fordern. Damit das geschieht, müssen wir schnell Bewusstsein schaffen, denn noch immer fehlt es in der breiten Öffentlichkeit an grundlegendem Wissen, das notwendig ist um die Notlage zu begreifen, in der wir uns befinden.
Im letzten Abschnitt werden schon einzelne Beispiele für denkbare Arbeitsaufaufgaben  vorgestellt. Es steht zu hoffen, dass dort bald viele  Arbeitsaufträge und Lernpfaden zum Thema verlinkt werden.<ref>Da die Phase des Fernunterrichts länger dauern wird, als wir alle es wünschen, dürften die Arbeitsaufträge durchaus auch längerfristige Aufgaben und Gruppenarbeit vorsehen. - dieser Artikel soll also nur Anregung für umfassendere Konzepte sein.</ref>
[...Dies] Buch enthüllt das Handeln der Verantwortlichen und das Versagen derer, die den Bürgerinnen und Bürgern der Welt diese Informationen schon längst hätten vermitteln müssen. [...]" (S.2/3)


"Selbstverständlich gibt es Fortschritte, hören wir. Manche Länder und Regionen melden eine recht erstaunliche Reduzierung der CO2-Emissionen – zumindest in den Jahren, seit die Welt erstmals die Rahmenwerke zur Handhabung unserer Statistiken ausgehandelt hat. Aber wie steht es um all diese Reduzierungen, wenn wir statt der sorgfältig manipulierten Landesstatistiken unsere Gesamtemissionen einbeziehen? Also all die Emissionen, die wir so erfolgreich aus diesen Zahlen herausgerechnet haben. Zum Beispiel durch die Verlagerung von Fabriken in ferne Erdteile und das Auslassen der Emissionen von internationalen Flug- und Schiffsverkehr in unseren Statistiken [...]" (S.4)
Diese Stoffsammlung ist so entstanden, dass zunächst eine Gliederung vorlag, zu der Informationen zugeordnet wurden. Bei einem solchen Verfahren finden sich natürlich viele Texte, die nicht eindeutig einem Gliederungspunkt zuzuordnen sind. Eine andere Möglichkeit, eine Textsammlung zu erschließen, ist die Verschlagwortung. Denkbare Schlagworte wären z.B. Fälle, Tests ...; Impfung, Medikament ..., Drosten, Streek ...; Gesundheitssystem, Gesellschaft ...; Spahn, Söder, Laschet, ... ;Mehrheitsmeinung/"Mainstream", Minderheitsmeinung/"Verschwörungstheorie; ...


====1.2 Die umfassende Geschichte des Kohlendioxids, 6====
=='''Was haben Corona-Epidemie und Klimawandel gemeinsam?'''==
''Peter Brannen'': "Wegen seiner erstaunlichen Bedeutung für alle Teile des Erdsystems ist Kohlendioxid nicht bloß einer von vielen abträglichen industriellen Schadstoffen wie Fluorkohlenwasserstoff oder Blei. Vielmehr ist es [...] 'der wichtigste Stoff in der Biosphäre'. (S. 6/7)
===Allgemeines===


"Angesichts der zentralen Bedeutung des Kohlendioxids für die Biosphäre sollten wir vielleicht nicht überrascht sein, dass es derart zuverlässig zu Verwüstungen planetaren Ausmaßes führen kann, wenn dieses System so sehr aus dem Gleichgewicht gebracht wird." (S. 8)
'''Wie gelingt es, auf die Wirklichkeit aufmerksam zu machen?:'''


====1.3 Unser Einfluss auf die Evolution, 9====
*{{wpde|Fridays for Future}}
''{{wpde|Beth Shapiro}}'': "Als Menschen vor mehr als 50.000 Jahren aus Afrika auszogen und sich über die ganze Erde verstreuten, begannen ihre Gemeinschaften sich zu verändern. Tierarten, vor allem solche der Megafauna wie Riesenwombats, Wollnashörner und Riesenfaultiere, begannen auszusterben. [...] Zeitliche Koinzidenz ist jedoch noch kein Beweis für einen kausalen Zusammenhang. [...] Das Aussterben der Tierarten in Australien und in jüngerer Zeit auf einigen Inseln fiel nicht in Zeiten eines größeren klimatischen Umbruchs, und auch für noch frühere klimatische Ereignisse sind Fälle eines solchen Aussterbens nicht bekannt. [...] Vor 15.000 Jahren trat unsere Interaktion mit anderen Arten in eine neue Phase ein. Aus Wölfen [...] wurden Haushunde  [...]
*[https://www.fr.de/politik/fr-klima-sti1524709/ Frankfurter Rundschau/Klima]
*{{wpde|Frank Schätzing}} : [https://www.fr.de/kultur/auch-die-wirklichkeit-ist-eine-geschichte-die-so-erzaehlt-werden-will-dass-menschen-hinhoeren-90575643.html „Auch die Wirklichkeit ist eine '''Geschichte, die so erzählt werden will''', dass Menschen hinhören“] FR 13.5.21: "Frank Schätzing über die Corona-Pandemie, die Klima-Katastrophe und Weltuntergänge, die im Film oder Thriller sehr befreiend sein können [...]"<ref>Frank Schätzing: [https://www.einfachdieweltretten.com/buch Was wäre, wenn wir einfach die Welt retten] 2021 mit Leseprobe und Videos</ref>
*[https://www.zeit.de/2022/09/polarisierte-gesellschaft-spaltung-meinung-corona Polarisierte Gesellschaft: Der Spalt] von Malte Henk, ZEIT 24.2.2022: "Die Auseinandersetzungen um Corona haben Freundschaften zerstört, Familien entfremdet, das Land entzweit. Nun, da die Pandemie vorerst unter Kontrolle gerät, lässt sich der Schaden begutachten: Wie tief sind die Wunden? Und: Ist Heilung möglich?"
*[https://www.zeit.de/2020/52/klimakrise-pariser-abkommen-energiewende-wachstum-kapitalismus Hupen hilft hier nicht mehr. '''Warum nicht das Klima in der Krise ist, sondern die Menschen''' – fünf Jahre Pariser Abkommen] von Petra Pinzler und Bernd Ulrich ZEIT 9./10.12.20: "[...] die Klimakrise [...] ist in Wahrheit eine Menschheitskrise. [...] Tatsächlich vollzieht sich diese fundamentalere Krise in dreifacher Gestalt, zugleich in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmosph%C3%A4re Atmosphäre], der [https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re Biosphäre] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrosph%C3%A4re Mikrosphäre], sie tritt uns gegenüber als [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimakrise Klimakrise], als [https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben Artensterben] und als [https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie Pandemie]. Alle drei bedingen und verschärfen sich gegenseitig – und sind wahrscheinlich nur zusammen zu beheben."
*'''Die vorhergesagten Katastrophen''': Niall Ferguson: The politics of catostrophy ([https://www.youtube.com/watch?v=Miq_O6zVVSc Youtube]) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit ([https://www.perlentaucher.de/buch/niall-ferguson/doom.html Perlentaucher])
*[https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/die-pandemie-ist-nur-eine-probe-fuer-die-wirkliche-krise-90122074.html „'''Die Pandemie ist nur eine Probe für die wirkliche Krise'''“] FR 5.12.20; {{wpde|Slavoj Žižek}}: "Es wird entweder sehr viel schlimmer oder sehr viel besser werden. Das liegt ganz an uns. Covid-19 wird nicht einfach verschwinden. Wir werden uns in einer neuen Art und Weise verhalten müssen, trotz Impfungen. Aber die größte Sorge macht mir etwas anderes. Haben Sie die Temperatur in Sibirien beobachtet? Im Juli wurden dort Temperaturen von mehr als 35 Grad gemessen. Davor sollten wir wirklich Angst haben."
*[https://www.bpb.de/apuz/wissen-2021/325609/wissenschaftliche-politikberatung-in-krisenzeiten Peter Weingart:''' Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten'''] bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: [...] Allerdings, und hier beginnen die Ähnlichkeiten, ist eine Abhängigkeit durchaus gegeben: Die Diagnosen der Klimaforschung sind alarmierend genug, um politisches Handeln nahezulegen und im Detail zu begründen. Die geforderten Entscheidungen hätten zum Teil tiefe Eingriffe zur Folge, sowohl in die wirtschaftliche Freiheit als auch in die individuelle Lebensführung. Klimaexperten genießen anlassbezogen große mediale Aufmerksamkeit, beispielsweise durch Klimakonferenzen, Extremwetterlagen, wissenschaftliche Studien und neuerdings auch durch soziale Bewegungen wie [[Historische_Stichworte/Fridays_for_Future|Fridays for Future]]. Seit einiger Zeit werden die von ihnen beschriebenen Gefahren konkreter und anschaulicher, etwa in bildlich belegten Berichten über den Rückgang des Polareises."


Vor etwa 10.000 Jahren begannen die Menschen Jagdstrategien einzusetzen, die eine Erhaltung ihrer Beutetiere ermöglichte, statt sie auszurotten. [...]  Später begannen sie, Beutetiere einzupferchen und sie in der Nähe ihrer Siedlungen zu halten. [...] Sie säten auch Pflanzensamen aus und vermehrten jene Sorten, die mehr Nahrung pro Pflanze produzierten [...]
===Vergleich===
Der Ausgangspunkt für den Vergleich ist der folgende: Bei beiden Entwicklungen könnte es zu einer Katastrophe kommen, wenn es nicht gelingt, den steilen Anstieg abzubremsen, so dass es nicht zu einem Zusammenbruch des Systems kommt. Das Grundproblem wird in der folgenden Graphik dargestellt:
[[File:COVID-19 Health care limit.svg|left|500px||steiler Anstieg, der zur Überlastung des Systems und damit zu seinem Zusammenbruch führt]]


Um die wende zum 20. Jahrhundert wurden die Erfolge unserer Vorfahren als Viehzüchter und Bauern zu einer Gefahr für die Stabilität der dadurch geschaffenen Gesellschaften. Durch die ständige Nutzung hatte sich die Qualität der in Acker- und Weideland umgewandelten Flächen verschlechtert. Die Ausrottungsraten stiegen wieder. [...] Als einstmals weit verbreitete Arten seltener wurden, entstand ein Bedürfnis, die verbliebenen wildlebenden Arten und Räume zu schützen. Wieder einmal traten unsere Vorfahren in eine neue Phase der Interaktion mit anderen Arten ein. Sie wurden zu Beschützern [...]" (S.9/10)
Ein Zusammenbruch kann dadurch verhindert werden, dass der Anstieg so stark abgeflacht wird, dass er im Rahmen des Systems bleibt. Mathematisch ausgedrückt: Die exponentielle Steigung muss rechtzeitig in eine lineare verwandelt werden. Eine ausführliche Darstellung des Problems findet sich im Artikel [https://en.wikipedia.org/wiki/Social_distancing Social distancing] der englischen Wikipedia. Die folgende Graphik zeigt am Beispiel einer Seuche, wie das durch Änderung des Verhaltens der Bevölkerung erreicht werden kann.


====1.4 Zivilisation und Aussterben, 11====
[http://www.peterbrannen.com/ Peter Brannen]: "Eine kürzlich in der Zeitschrift ''Current Biology'' veröffentlichte Studie schätzte, dass eine Evolution von 50 Millionen Jahren notwendig wäre, um Neuseelands Vogelvielfalt wieder auf das Niveau vor der Besiedlung durch Menschen zu bringen. [...]


All diese Schäden entstanden durch relativ einfache Mittel – Keulen, Segelboote, Musketen – und nur wenige eingeführte und äußerst vermehrungsfreudige Arten. Dann kam das mechanisierte Töten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Jägern mit Entenkanonen, die etwa annähernd ein Pfund Vogelschrot auf einmal abfeuern konnten, die Wandertaube auszurotten, die es früher in Nordamerika zu Milliarden gegeben hatte. [...]
[[Datei:Covid-19-curves-graphic-social-v3-de.gif|530px|left|Wie die Kurve abgeflacht werden kann]]
''Über die Entwicklung Der Agrarflächen im 20. Jahrhundert'': Zu Beginn des Jahrhunderts wurden weltweit etwa 8 Millionen Quadratkilometer Land landwirtschaftlich genutzt. [...] Gegen Ende des Jahrhunderts wurden 15 Millionen Quadratkilometer landwirtschaftlich genutzt, das heißt, dass Menschen in nur zehn Jahrzehnten so viel Land urbar machten, wie sie in den vorhergegangenen zehn Jahrtausenden". (S. 13/14)
Für die Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Epidemie hat dies Harry Stevens in der  Washington Post dargestellt.<ref>[https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator Why outbreaks like coronavirus spread exponentially, and how to “flatten the curve”] von Harry Stevens, Washington Post, 14.3. 2020, "These simulations show how to flatten the coronavirus growth curve"</ref> Der dafür eingeführte Fachausdruck ist ''flattening the curve''.  


===1.5 "Die Wissenschaft ist so zuverlässig wie sie nur sein kann", 18===
Natürlich bestehen zwischen der Ausbreitung einer Epidemie und der Entwicklung des Klimawandels und insbesondere in den Möglichkeiten, die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen zu beeinflussen, große Unterschiede. Doch die Gemeinsamkeiten sind größer, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Dieser Artikel soll einer Erarbeitung einer möglichst differenzierten Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede dienen.
''Thunberg'': "Die bemerkenswerte klimatische Stabilität des Holozäns ermöglichte es unserer Spezies – dem Homo sapiens –, von der Lebensweise der Jäger und Sammler zu der von Bauern überzugehen, die Land kultivierten. [...] Würden wir die Weltgeschichte in die Zeitspanne von einem Jahr übersetzen, hätte die [[Industrielle Revolution]] am Silvesterabend etwa eineinhalb Sekunden vor Mitternacht stattgefunden. Seit der Entstehung der menschlichen {{wpde|Zivilisation}} haben wir die Hälfte der Bäume auf der Erde gefällt, mehr als zwei Drittel der Wildtiere und Wildpflanzen ausgerottet, die Meere mit Plastik gefüllt und ein potentielles massenhaftes Artensterben und eine Klimakatastrophe in Gang gesetzt. Wir haben angefangen, die Systeme zu destabilisieren, auf denen das Leben basiert und auf die wir alle angewiesen sind. Mit anderen Worten: wir sägen den Ast ab, auf dem wir leben.
<br /> <br /><br /><br /><br />


Aber die meisten von uns sind sich immer noch nicht darüber im Klaren, was vorgeht, und viele kümmert es offenbar auch gar nicht. Das liegt an diversen Faktoren, von denen dieses Buch viele behandelt. Einer dieser Faktoren, das so genannte '{{wpde|Everything will change|Shifting-Baseline-Syndrom}}' oder die {{wpde|Amnesie|Generationenamnesie}}, bezeichnet den Umstand, dass wir uns an Neues gewöhnen und anfangen, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Für meine Urgroßeltern wäre ein achtspuriges Autobahnkreuz vermutlich unvorstellbar gewesen, aber für meine Generation ist es etwas völlig Normales. Manchen von uns erscheint es sogar als etwas Natürliches, Sicheres und Beruhigendes, je nach den Umständen." (S.18/19)
*[https://www.zeit.de/2020/53/viola-priesemann-max-planck-institut-corona-forschung '''Kipppunkte bei der Coronaepidemie'''] ZEIT 17.12.20


"Die schnell eskalierende Klima- und Ökologiekrise ist eine globale Krise: Sie betrifft alle Pflanzen und Lebewesen. Zu behaupten, die gesamte Menschheit sei dafür verantwortlich, ist jedoch sehr weit von der Wahrheit entfernt. Die meisten Menschen leben gegenwärtig durchaus innerhalb der von der Erde gesetzten Grenzen. Lediglich eine Minderheit von uns hat diese Krise verursacht und treibt sie weiter voran. Aus diesem Grunde ist die gängige Behauptung: 'Es gibt zu viele Menschen', äußerst irreführend. Die Weltbevölkerung spielt zwar eine Rolle, aber nicht alle Menschen verursachen Emissionen und verbrauchen die Ressourcen der Erde, sondern nur manche Menschen – es sind die Gewohnheiten und das Verhalten mancher Menschen in Verbindung mit unseren Wirtschaftsstrukturen, die diese Katastrophe verursachen.
===Hauptfragen===


Die Industrielle Revolution, angetrieben von Sklaverei und Kolonialisierung, brachte dem globalen Norden unvorstellbaren Reichtum, besonders einer kleinen Minderheit der dort lebenden Menschen. Diese extreme Ungerechtigkeit ist die Grundlage, auf der unsere modernen Gesellschaften aufgebaut sind. Das ist der Kern des Problems: ''das Leiden vieler, die zum Nutzen weniger bezahlen''. Der Reichtum dieser wenigen hatte einen Preis: Unterdrückung, Völkermord, ökologische Zerstörung und klimatische Instabilität. Die Rechnung für all diese Zerstörung ist noch nicht beglichen. Tatsächlich ist sie noch nicht einmal zusammengerechnet worden und wartet noch darauf, gestellt zu werden.
====Gründe der Entstehung====


[...] Warum sollten wir in einer solchen Notlage nicht Vergangenes vergangen sein lassen und lieber nach Lösungen für unsere gegenwärtigen Probleme suchen? [...] Die Antwort lautet, dass diese Krise nicht nur hier und jetzt stattfindet. Vielmehr hat sich die Klima- und Ökologiekrise kumulativ entwickelt und reicht letztlich zurück bis in die Kolonialisierung und noch darüber hinaus. Es ist eine Krise, die auf der Vorstellung beruht, manche seien mehr wert als andere und hätten daher das Recht, anderen Menschen Land, Ressourcen, zukünftige Lebensbedingungen und sogar das Leben zu nehmen. Und das geschieht weiterhin.
In beiden Fällen spielen [[Industrielle Revolution]] und [[Globalisierung]] eine Rolle.
[...] Es gibt eindeutige Belege, dass große Erdölkonzerne wie Shell und ExxonMobil seit mindestens vier Jahrzehnten über die Folgen ihres Handelns Bescheid wussten. Das gilt auch für die Nationen der Welt [...] Die Welt wusste Bescheid. Es läuft auf die Schwarz-Weiß-Fragen hinaus. [...] Es gibt viele Sachverhalte, die sind schwarz oder weiß. Entweder man stürzt von einer Klippe oder nicht. [...] Entweder alle Bürger dürfen wählen oder nicht." (S.19-21)


"Das Problem ist, das sich die derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse nach sämtlichen Belegen auf einem Kollisionskurs zu unserem gegenwärtigen Wirtschaftssystem und der Lebensweise befinden, auf die viele Menschen im globalen Norden einen Anspruch zu haben glauben. [...]
====Reaktion der Staaten====
''Allgemein üblich: das Problem wird lange Zeit kleingeredet und es wird nicht anerkannt, dass es sich um ein weltumspannendes Problem handelt.''<br />


Was bleibt, ist weitgehend Taktik. Wie soll man die Informationen verpacken, formulieren und vermitteln? Wie störend wagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufzutreten? [...] Eine zutiefst spaltende Frage ist heutzutage, ob man Gleichheit und historische Emissionen in die Diskussionen über die erforderlichen Maßnahmen gegen die Umweltkrise einbeziehen sollte. Da solche Zahlen aus unseren internationalen Rahmenwerken herausverhandelt wurden, ist es sicher verlockend, sie zu ignorieren, weil sie eine düstere Botschaft noch trostloser erscheinen lassen. Allerdings lässt es diejenigen, die einen ganzheitlichen Ansatz vertreten und sie einzubeziehen versuchen, nach alarmistischer erscheinen als ihre Kolleginnen und Kollegen, und das ist ein großes Problem." (Seite 21/22)
Gerhard Schick: [https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/raus-aus-der-dauerkrise-a-23802028-a123-45ad-b1da-ef7ade43803d Zum Umgang mit Krisen: Raus aus der Dauerkrise] Spiegel 14.5.20


"Eine amerikanische Wissenschaftlerin, die ein breites heimisches Publikum ansprechen will, dürfte aber kein sonderliches Interesse daran haben, die ganze Netto-Null-Idee bis 2050 als völlig unzureichend abzutun. In der Debatte in den USA gilt die Vorstellung, innerhalb von drei Jahrzehnten auf Netto-Null- Emissionen zu kommen, schon als extrem radikal. Und diese Taktik ergibt durchaus einen Sinn. Das Problem ist jedoch, dass wir Gleichheit und historische Emissionen einbeziehen müssen, wenn das Pariser Abkommen in globalem Maßstab funktionieren soll. Daran geht kein Weg vorbei. [...]
Am Beispiel der Corona-Epidemie:


Wir haben es seit unserem Jäger und Sammler-Vorfahren weit gebracht. Aber unsere Instinkte hatten nicht genügend Zeit, Schritt zu halten. Sie funktionieren immer noch weitgehend so wie vor fünfzigtausend Jahren, in einer anderen Welt, lange bevor wir Landwirtschaft, Häuser, Netflix und Supermärkte entwickelt haben. Wir sind für eine völlig andere Wirklichkeit gemacht, und unserem Gehirn fällt es schwer, auf Bedrohungen zu reagieren, die für viele von uns nicht unmittelbar und plötzlich auftauchen, Gefahren wie die Klima– und Ökologiekrise. Gefahren, die wir nicht klar erkennen, weil sie zu komplex, zu langsam und zu weit entfernt sind.
*[https://www.focus.de/politik/ausland/e-mails-aufgetaucht-sie-waren-in-ihrem-dorf-ansteckend-ischgl-ignorierte-konkrete-corona-warnung_id_11837406.html Briefwechsel Island - Ischgl]
*[https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-ischgl-tirol-chronologie-1.4848484 Entwicklung der Corona-Epidemi in Ischgl]


[...] Sind wir imstande, unser Können, unser Wissen und unsere Technologie für einen Kulturwandel einzusetzen, der uns dazu bewegt, uns rechtzeitig zu verändern, um eine Klima- und Umweltkatastrophe abzuwenden? Dazu sind wir eindeutig in der Lage. Ob wir es auch tun, liegt ganz an uns." (S.22)
'''Andererseits:''' Zumindest die EU-Kommissionspräsidentin {{wpde|Ursula von der Leyen}} äußert sich globalisierungsskeptisch:. Sie spricht von 'achtsamer Globalisierung', parallelisiert Coronakrise und Klimawandel und formuliert:<br />
"Wir werden Globalisierung nicht mehr ausschließlich ökonomisch sehen können. Das Digitale, das Klima und die Gesundheit werden von Stund an immer mit am Tisch sitzen, die drei werden immer mit in die Kalkulation einbezogen werden. [...] <br />
Wir werden fragen: Was sind die grünen Kosten, was sind die weißen Kosten, die mitgerechnet werden müssen? Und wenn das beides einbezogen wird, welche realen Gewinnmargen bleiben dann noch bei der Globalisierung? Die sind häufig schmaler, als wir uns das eingeredet haben. Folglich müssen andere Akzente gesetzt werden, nicht aus Altruismus, sondern weil die Investoren, die Geschäftspartner und Rückversicherer es so verlangen werden.[...]<br />
Unser bisheriges Wachstumsmodell beruhte auf Raubbau an der Natur und auf Externalisierung der Kosten bis hin zu den globalen Müllhalden. Was uns aber autarker machen würde, wäre mehr [[Historische_Stichworte/Kreislaufwirtschaft|Kreislaufwirtschaft]], bei der zwar der Natur einmalig etwas entnommen wird, das dann aber möglichst recycelt oder repariert werden kann." <br />("[https://www.zeit.de/2020/16/ursula-von-der-leyen-corona-krise-globalisierung-europapolitik/komplettansicht Es führt kein Weg zurück]", ZEIT 8.4.2020)


====1.6 Die Entdeckung des Klimawandels, 23====
====Reaktion der Zivilgesellschaft====
''{{wpen|Michael Oppenheimer}}'': "Am Anfang stand eher wissenschaftliche Neugier als ein konkretes Problem. Der schwedische Chemiker {{wpde|Svante Arrhenius}} erregte keine Besorgnis, als er 1896 seine inzwischen berühmte Voraussage veröffentlichte, mit der Freisetzung von Kohlendioxid in die Atmosphäre durch die Verbrennung von Kohle werde die Menschheit die Erde schrittweise um mehrere Grad erwärmen. Seine Entdeckung wurde fast überall ignoriert, bis in die 1950er Jahre hinein, als eine Handvoll Wissenschaftler darlegte, dass diese Erwärmung katastrophale Folgen haben könne. [...] In den späten 1970er Jahren bestand bereits ein wissenschaftlicher Konsens über die Frage, wie stark die Erde erwärmt würde, wenn der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre sich verdoppelte." (S.23)
"Der Treibhauseffekt der Erdatmosphäre hält die Temperatur unseres Planeten in einem Bereich, der dem Leben zuträglich ist und den Menschen wie auch anderen Spezies die Möglichkeit bietet, sich zu entwickeln.
Dieser Prozess blieb Über Jahrtausende stabil, bis zum Beginn der umfangreichen Industrialisierung im 19. Jahrhundert. [...]
Auch Landwirtschaft und Viehhaltung führen zu steigenden Emissionen von Methan und Stickoxid – Treibhausgase, die pro Molekül  sogar noch eine stärkere Erwärmung verursachen als Kohlendioxid. Bei Erdgasbohrungen und dem Transport von Erdgas gelangt aufgrund von Lecks noch mehr Methan in die Luft.


Eine weitere große Quelle für Kohlendioxid und andere Treibhausgase sind die ungezügelte Rodung von Wäldern und andere Veränderungen in der Landnutzung. Aufgrund all dieser menschlichen Einflüsse liegt der Kohlendioxidgehalt der Luft heute um 50 Prozent höher als vor der Industrialisierung.
=====wirtschaftliche Krise=====
Beide Entwicklungen werden wirtschaftliche Veränderungen in einem Umfang bringen, der bisher unüberschaubar ist.


Die vielen 100 Milliarden Tonnen Treibhausgase, die bereits zusätzlich in die Atmosphäre gelangt sind, hätten dennoch nur einen vergleichsweise moderaten Effekt auf die Erdtemperatur gehabt, wenn es da keine Rückkopplungsschleifen gäbe, die für eine noch stärkere Erwärmung sorgten. Durch die Erwärmung erhöht sich die Verdunstung von der Meeresoberfläche, so dass eine größere Menge des Treibhausgases Wasserdampf in die Luft gerät, was wiederum zu einer beschleunigten Aufheizung führt. Das arktische Meereis geht zurück, so dass mehr Sonnenlicht an der Meeresoberfläche absorbiert wird [...] und auch das verstärkt die Erwärmung. [...] Zusammen sorgen diese Rückkopplungen dafür, dass die Erde sich bis zu dreimal schneller erwärmt, als es sonst der Fall wäre.
"Die Lieferketten [...] global zu organisieren, um die Produkte billig zu machen und die Profite groß, das scheint ja nun gigantische Kosten nach sich zu ziehen, von den Menschenleben ganz zu schweigen." ([https://www.zeit.de/2020/15/systemrelevante-berufe-soziale-ungleichheit-coronavirus/komplettansicht ZEIT 15/2020, S.3])


Besonders besorgniserregend am erhöhten Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre ist die Tatsache, dass dieser Überschuss sich nur in einem [...] Jahrhunderte langen Prozess wieder aus der Atmosphäre entfernen lässt. [...]
::''Was aktuell auf die Corona-Epidemie formuliert worden ist, trifft ebenso auf den Klimawandel zu: der hohe CO2-Ausstoß wegen weltweiter Transporte, die massenweise Produktion von Billigfleich, die durch Monokulturen für {{wpde|cash crops}} und Vernichtung von Regenwald ermöglicht wird, sind nur zwei hervorstechende Beispiele.''


Wie die physikalischen Grundlagen, so waren auch der Umfang und der für die Bekämpfung der Erwärmung erforderlichen Anstrengungen und die Notwendigkeit raschen Handelns schon vor dreißig Jahren klar erkennbar. Warum dann haben wir über Jahrzehnte fast gar nichts getan? Der Kern des Problems: Die wissenschaftliche Gemeinschaft erkannte zwar immer deutlicher, was sich da anbahnte, aber es war äußerst schwierig, bei den Politikern ein Bewusstsein für die Bedrohlichkeit unserer Situation zu schaffen. [...]" (S.24-25)
=====soziale Krise=====
[''Ab 1981 arbeitete Oppenheimer auf diesem Gebiet und wendete sich 1986 an den US-Senat''.] Im Blick auf die Beständigkeit des Kohlendioxids merkte ich an, [...] dass wir es uns nicht leisten könnten, uns zurückzulehnen und die Folgen abzuwarten, bevor wir Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen ergriffen, denn dann sei es bereits zu spät, um schwerwiegende Auswirkungen zu verhindern. [... ''Zwei Jahre später, während einer Hitzewelle im Osten der USA, sprach er wieder zu dem Problem'':] Zu den starken Befunden [...] gehörte auch die Erkenntnis, dass es [...] für eine Stabilisierung der Atmosphäre unerlässlich sei, die von der Verbrennung fossiler Brennstoff für ausgehenden Emissionen 'um 60 % der aktuellen Menge zu reduzieren und auch die Emission anderer Treibhausgase in ähnlichen Maße zu verringern. Angesichts der für ''business-as–usual''-Szenarien projizierten Verdopplung der Missionen in den nächsten 40 Jahren' so erklärte ich, liege da 'eine beängstigende Aufgabe vor uns'. [...]
"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor [[Pandemie|Pandemien]] und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen."
(Weil/Becker: [https://www.fr.de/panorama/gerecht-klimakrise-loesen-13635402.html Gerecht die Klimakrise lösen], FR 31.3. 2020)


Im selben Jahr 1988 gründeten die Vereinten Nationen den Weltklimarat ({{wpde|Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC}}), [...] Auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro wurde 1992 das Rahmenabkommen der Vereinten Nationen über den Klimawandel unterzeichnet. Das Abkommen setzte das Ziel, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2000 auf das Niveau von 1990 zu senken. [...] Als der {{wpde|Bill Clinton|neue Präsident}} jedoch als erste Maßnahme zur Beschränkung der Emissionen eine Energiesteuer einzuführen versuchte, stieß er im Kongress auf starken Widerstand und zog seinen Gesetzentwurf zurück. [...] Die USA ratifizierten das Kyoto-Protokoll niemals, und 2001 zog der neu gewählte US-Präsident {{wpde|George W. Bush}} die ursprüngliche Unterschrift unter das Dokument zurück. Die Wissenschaft verlor den Kampf wegen des politischen Einflusses der Unternehmen, die fossile Brennstoffe produzieren, wie auch der Unternehmen, die sie in großen Mengen verbrauchen. Viele dieser Firmen [...] starteten wirkungsvolle des Informationskampagnen unter Einbeziehung sogenannter 'Thinktanks', während einige Politiker aus Regionen, die fossile Brennstoffe produzierten, Verzerrungen und regelrechte Lügen über die Wissenschaft verbreiteten. [...]
====="die" Wirtschaft=====
China und die USA taten sich 2014 zusammen und boten nationale Emissionsziele an, die den Weg zum {{wpde|Pariser Klimaschutzabkommen}} im folgenden Jahr bereiteten. Diese Übereinkunft war in gewisser Weise ein Meilenstein, zeigte jedoch nur eine bescheidene Wirkung, da die Emissionen in China – und in jüngerer Zeit in Indien – stark anstiegen [...]
Unternehmen sind auf Wettbewerbsoptimierung eingestellt. {{wpde|Disruption}} wird nur akzeptiert, wenn sie die eigene Wettbewerbssituation verbessert. Das gilt für Epidemie und Klimawandel in gleicher Weise.


Während die Erwärmung sich beschleunigt, stehen wir nun am Beginn eines [...] Wettlaufs, bei dem es um die Abmilderung der Klimakrise und die Erhaltung eines bewohnbaren Planeten geht. Wenn wir diesen Wettlauf gewinnen wollen, müssen die führenden Politiker:innen dieser und der nächsten Zeit den Interessen der auf fossilen Brennstoffe basierenden Branchen und der Kurzsichtigkeit der Öffentlichkeit in einer Weise entgegentreten, wie meine Generation dies nie getan hat." (S.24-28)
* [https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/coronavirus/310192/wirtschaft?pk_campaign=nl2020-05-27&pk_kwd=310192 Corona-Krise: Welche Folgen hat  die Pandemie für die Wirtschaft?] bpb 18.5.2020: "Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Ein Interview mit der Makroökonomin Geraldine Dany-Knedlik über Krisenmechanismen, wirtschaftspolitische Reaktionen und Unterschiede zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009."


====1.7 Warum haben sie nicht gehandelt? 30====
=====Lehrer*innen=====
''Naomi Oreskes'': "[...] '''Von 2000 bis 2016 gaben Interessengruppen der auf fossile Energie spezialisierten Brachen allein in den USA schätzungsweise 2 Milliarden Dollar für die Verhinderung von Maßnahmen gegen die Klimakrise aus.'''" (S.31)


====1.8 Kipppunkte und Rückkopplungsschleifen, 33====
*Manch[http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3075746 e Lehrer:innen stellen jetzt auf E-Learning um. Doch der digitale Unterricht bevorzugt die ohnehin Privilegierten.] taz 23.3.2020
''[https://de.wikipedia.org/wiki/Johan_Rockstr%C3%B6m Johan Rockström]'': "Es ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt, dass eine neue geologische Epoche, das Anthropozän – die Epoche der Menschen – begonnen hat. Unsere globalisierte Welt stellt darin die größte Triebkraft für Veränderungen auf der Erde da. Die Menge des bislang durch die Verbrennung fossiler Brennstoff für ausgestoßenem Kohlendioxid entspricht etwa 500 Milliarden t Kohlenstoff und die von uns Volk Menschen vor Ursachen der Umweltzerstörung reichen aus und die Zukunft unseres Planeten in den nächsten 500.000 Jahren zu beeinflussen. Zwischenraum Vor etwa 70 Jahren lösten wir das Anthropozän aus, als unsere auf fossilen Brennstoffe basierende industrialisierte Weltherrschaft tatsächlich globale Ausmaße erreichte und die Kurven etliche Menschen gemacht der Einfluss Faktoren nach langer Stabilität wie Hockey Schläger steil nach oben zu steigen gegangen.


Die große Beschleunigung ist eine Tatsache. Sie zeigt sich in einem raschen Anstieg der Emissionen von Treibhausgasen, des Einsatzes von Düngemitteln, des Wasserverbrauchs und der Fangmengen in der Seefischerei wie auch in der zunehmenden Schädigung der Biosphäre an Land, um nur einige Bereiche zu nennen [...]
====Reaktion der einzelnen Personen====


Die Lage ist indessen weitaus dramatischer, als diese bereits schwindelerregenden Erkenntnisse vermuten lassen. Wir haben nicht nur vor Kurzem ein gänzlich neues geologisches Zeitalter herbeigeführt. Wir befinden uns vielmehr schon tief im Anthropozän und unser Planet zeigt erste Anzeichen, dass er weiteren menschlichen Missbrauch nicht zu ertragen vermag. Nur 70 Jahre nach dem Beginn des Anthropozäns sind wir zu der Erkenntnis gezwungen, dass die Widerstandskraft der des Erdsystems an ihre Grenzen stößt und die Erde ihre biophysikalische Fähigkeit verliert, den Druck – die Belastung und die Verschmutzung, denen wir sie aussetzen – abzupuffern und zu dämpfen.  
*Marilu (32 J.)"Das Wasser der Kanäle in Venedig war schwarz, seit ich denken kann. Jetzt ist es kristallklar, seit kein Boot mehr fährt. Normalerweise ist es so, dass es der Menschheit gut geht und die Natur im Überlebensmodus ist. Jetzt ist es andersrum. Ich wünsche, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern." (ZEIT, 26.3.2020)


Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat heute zu klären, ob wir Gefahr laufen, das gesamte Erdsystem zu destabilisieren. Das heißt, biophysikalische Systeme und Prozesse – wie Eisflächen, Wälder und die Wärmezirkulation in den Weltmeeren – über Kipppunkte zu treiben. An diesen Punkten gehen Rückkopplungsschleifen von einer Funktion von Abkühlung und Dämpfung zu einer Funktion von Erwärmung und Selbstverstärkung über. Das wiederum könnte dazu führen, dass der gesamte Planet sich irreversibel von dem stabilen interglazialen Zustand der Holozäns entfernt, von dem wir seit der Entstehung menschlicher Zivilisationen vor etwa 10.000 Jahren profitieren und auf den wir weiterhin vollständig angewiesen sind. [...]
*Eine US-Amerikanerin schreibt darüber, wie sie jetzt wieder die Gefühle durchlebt, die sie hatte, als sie sich 2014 vornahm, den Klimawandel nicht mehr länger zu ignorieren. Die Erfahrungen gleichen sich in erstaunlichem Umfang.:


Auch wenn es besorgniserregenden Hinweise auf eine Destabilisierung des Erdsystems gibt, bleibt das Gesamtsystem doch weiterhin in einem interglazialen, dem Holozän entsprechenden Zustand. Das mag seltsam erscheinen, gibt aber zugleich auch Anlass zur Hoffnung. Das Holozän ist ein Zustand des Planeten (eine Zwischeneiszeit mit zwei Eiskappen in Arktis und Antarktis), das Anthropozän ist dagegen nur ein Entwicklungstrend – eine Bewegung weg vom Holozän, aber noch kein neuer Zustand.
:Mary A. Heglar: [https://newrepublic.com/article/157059/climate-grief-taught-coronavirus What Climate Grief Taught Me About the Coronavirus], The New Republic 25.3.2020


Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Hoffnung trügerisch ist. [...] Wir haben die Obergrenze des komfortablen interglazialen Zustandes erreicht, in dem die Temperaturen niemals den 'Korridor des Lebens' von plus oder minus 1 °C verließen. Unsere große Herausforderung besteht darin, die gegenwärtige Entwicklung zu stoppen und zu verhindern, dass aus dem Anthropozän eine neue, sich selbst verstärken der Warmzeit wird. Die einzige Möglichkeit für einen Erfolg dieser menschlichen Bemühungen liegt in dem Versuch, die Überschreitung jener Kipppunkte innerhalb des Erdsystems zu vermeiden, die den Zustand des Klimas und der lebenden Biosphäre regulieren. Dazu ist es wiederum erforderlich, dass wir die globalen Gemeingüter – alle für die Regulierung des Gesamtzustandes der Erde bedeutsamen biophysikalischen Systeme – auf globaler Ebene innerhalb von Grenzen halten, die einen wissenschaftlich definierten sicheren Lebensraum auf der Erde gewährleisten.
=='''Wie unterscheiden sich die Coronaepidemie und der Klimawandel?'''==
====Kurze einführende Fragen====


Unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unsere Zivilisation basieren auf zwei Annahmen hinsichtlich der natürlichen Welt: erstens, dass Veränderungen linear und jeweils nur in kleinen Schritten erfolgen [...]. Und zweitens, dass die Biosphäre in nahezu unbegrenzten Ausmaß in der Lage ist, menschliche Einflussnahme zu absorbieren [...] und mit unserer Ressourcenentnahme [...] zurecht zu kommen.
*Wieso können demokratische<ref>
Unter Demokratie stellt man sich einen Staat vor, in dem "jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken" (Willy Brandt, 1969).
Gegenwärtig dienen alle „Reformen“ nur der Finanzierung der Steuerentlastung für Unternehmen.
Bis tief in die 80er Jahre gab es eine Partei, die gegen diese Tendenzen angekämpft hat. Von ihrem Parteivorsitzenden Brandt stammt das Wort "Wir wollen mehr Demokratie wagen." Diese Partei gibt es nicht mehr.
Denn inzwischen ist der Gedanke an Demokratie eine Horrorvorstellung für jeden, der noch versucht, in der BRD Politik zu gestalten. Denn Demokratie ist mit unserer Art von Wirtschaftsorganisation nicht vereinbar.
Aber in vielen europäischen Staaten ist das Interesse an Demokratie noch frisch. Es gibt also noch Hoffnung. (20.6.04) [http://www.petronius.homepage.t-online.de/19801.html Petronius: Paradoxien unserer Demokratie (Abschnitt: Demokratie)], 20.6.2004</ref> Regierungen schlechter energisch handeln als diktatorisch-autokratische?
*Wieso können sie schwerwiegende Entscheidungen leichter für kürzere Dauer als für langfristige Festlegungen treffen?
*Wie läuft ein demokratischer Entscheidungsprozess?


Die Wissenschaft der Resilienz und der komplexen Systeme widerlegt beide Annahmen. Die biophysikalischen Systeme der Erde[...] bestimmen letztlich, wie bewohnbar unser Planet ist. Sie tun das nicht nur, indem sie uns Menschen ganz direkte Dienste erweisen [...], sondern auch aufgrund einer eingebauten Resilienz [...] die Temperatur der Erde in einem engen Bereich zu halten. Das geht jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt. Jenseits dieser Schwelle kippt das System – ein Korallenriff, eine Permafrosttundra oder ein Wald in einer gemäßigten Zone – und wechselt unmittelbar von einem Zustand zu einem qualitativ andersartigen.
*[https://www.bpb.de/apuz/wissen-2021/325609/wissenschaftliche-politikberatung-in-krisenzeiten Peter Weingart:''' Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten'''] bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: Der Klimawandel ist potenziell weitaus gefährlicher als die Pandemie, aber die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist – zumindest in großen Teilen Mitteleuropas – nicht unmittelbar, sondern liegt in einer unbestimmten Zukunft. Die Politik steht bezüglich ihrer Entscheidungen zur Bewältigung des Klimawandels auch nicht unter demselben Zeitdruck – nicht zuletzt, weil die Komplexität der gefragten Entscheidungen und deren gesellschaftliche, politische und ökonomische Folgen längere Zeiträume betreffen. Schließlich ist die Abhängigkeit der Politik von der Wissenschaft nicht in derselben Weise eng geführt wie im Fall der Pandemie."
*[https://www.zeit.de/2020/14/emissionen-corona-krise-klimaschutz-treibhausgase-co2/komplettansicht Vereinfachte Darstellung der Unterschiede zwischen Corona-Epidemie und Klimawandel] ZEIT 25.3.2020


Kipppunkte werden erreicht, wenn eine kleine Veränderung [...] eine große irreversible Veränderung auslöst – zum Beispiel, dass aus einem Regenwald eine trockene Savanne wird. Diese Veränderung wird durch sich selbst verstärkende 'Rückkopplungsschleifen' vorangetrieben – so kann die Veränderung auch dann noch weitergehen, wenn der ursprüngliche Druck (die globale Erwärmung) bereits nachgelassen hat. [...] Wenn wir heute oder innerhalb der nächsten Jahrzehnte Kipppunkte überschreiten, zeigen die vollen und nicht mehr zu stoppenden Auswirkungen sich möglicherweise erst nach Hunderten oder gar Tausenden Jahren. Ein Beispiel dafür ist der Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Abschmelzens von Inlandeis. Dieses Abschmelzen wird Jahrhunderte oder Jahrtausende anhalten und der Meeresspiegel wird auch danach noch Tausende Jahre auf hohem Niveau bleiben. Schon durch eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um 1,5 °C verdammen wir, wie der {{wpde|IPCC}} gezeigt hat, zukünftige Generationen zu einem um mindestens 2 Meter höheren Meeresspiegel, auch wenn dieses Niveau erst in 2000 Jahren erreicht werden dürfte. [...] (S.33-37)
===Art der Entstehung===


''Auf den Seiten 38 bis 41 wird anhand von Schaubildern verdeutlicht, dass alle biophysikalischen untereinander verbunden sind und dass deshalb die Gefahr, dass Entwicklung in einem Bereich Kipppunkte in einem anderen Bereich auslösen könnte extrem hoch ist. Der bisherige Erkenntnisgewinn hat stets dazu geführt, dass der IPCC-Bericht 'das Risiko irreversibler Veränderungen mit beträchtlichen Auswirkungen' (S.41), das im vorigen Bericht erst bei höheren Temperaturen erwartet wurde, schon bei deutlich niedrigeren Temperaturen gesehen wird. '''Was {{wpde|Dritter_Sachstandsbericht_des_IPCC|2001}} erst bei einer Erhöhung zwischen 5 und 6°C gesehen wurde, sah der {{wpde|Sechster_Sachstandsbericht_des_IPCC|sechste Bericht von 2021/2022}} schon bei 1,1°C''', der Erhöhung, die bereits 2021 erreicht wurde. ''
*Coronaepidemie sieh [[Pandemie]] und [https://www.nachdenkseiten.de/?p=73063 '''"Wie kam es zur Coronakrise?"'''] nachdenkseiten.de 5.6.2021
*Entstehung [[Klimawandel]] sieh dort


Diese komplexe Dynamik und ihre genaue Funktionsweise sind zwar wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt, doch sie geben Anlass zur Besorgnis und bieten sogar noch stärkere wissenschaftliche Argumente für rasche präventive Maßnahmen zur Lösung der Klimakrise. [...] Je mehr wir über die Funktionsweise des Klimasystems in Erfahrung bringen, desto größer ist der Anlass zur Besorgnis. [...]"
===Gefahrenpotential===


===1.9 "Dies ist die größte Geschichte der Welt", 42===
*[https://www.eurotopics.net/de/237846/sind-die-gesundheitssysteme-der-pandemie-gewachsen? Sind die Gesundheitssysteme der Pandemie gewachsen?] EURO|TOPICS 27.3.2020
"Unsere Ursprünge lassen sich wie die aller anderen Lebewesen durch die Tiefen der Zeit bis zu den Quellen des Lebens zurückverfolgen, und daher sind wir untrennbar mit der Natur verbunden, soweit wir uns auch von ihr entfernen mögen.
*Hundertausende von Selbständigen sind in ihrer Existenz gefährdet. Für Millionen von Hartz-IV-Beziehern geht es um das Überleben. Die Überfüllung der Flüchtlingslager wird zur größten Ansteckungsgefahr, weil weder Hygiene- noch Abstandsregeln eingehalten werden können.
[...] Wer ist dafür verantwortlich, diese umfassende, ganzheitliche Geschichte zusammenzufügen? [...] Die Antwort ist: niemand – oder vielmehr wir alle. [...] Der Wandel, den wir brauchen, um diese sichere Zukunft zu gewährleisten, wird nicht aus dem Nichts kommen. Er wird aus einem Wandel der öffentlichen Meinung erwachsen, und dieser Wandel muss von uns mit allen effektiven Mitteln herbeigeführt werden, die wir aufbieten können. Er wird davon getrieben, wie wir entscheiden, diese Geschichte zu vermitteln. Es gibt keine Einheitsbotschaft, die für alle funktioniert. Es sind Tausende – sogar Millionen – unterschiedliche Herangehensweisen notwendig, aber im Augenblick sind unsere Ressourcen, gelinde gesagt, beschränkt. Wir müssen ''koka soppa pa en spik'', wie wir in Schweden sagen, 'aus einem Nagel eine Suppe kochen', also mit dem auskommen, was wir haben. Und was wir haben ist Moral, Empathie, wissenschaftliche Erkenntnisse, Medien und – in einigen glücklichen Teilen der Welt – Demokratie. Das sind einige der besten Instrumente, über die wir gegenwärtig verfügen, und wir alle müssen anfangen, sie zu nutzen." (S.42/43)


==Wie unser Planet verändert wird==
*"Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben. [...] ''In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem'' "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" ((Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.23)


===2.1 "Das Wetter scheint auf Steroiden zu sein", 50===
===Tempo der Entwicklung===
''Thunberg'': "''''Das ist die neue Normalität', hören wir häufig wenn es um rapide Veränderungen unserer alltäglichen Wetterverhältnisse geht – Wald – und Buschbrände, Hurrikans, Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Dürren und sofort. [...] Aber das ist keineswegs die 'neue Normalität'. Was wir derzeit erleben, ist lediglich der Anfang eines Klimawandels [...]''' (S. 50)
Bei der Corona-Epidemie geht es um Wochen, Monate und Jahre, beim Klimawandel um Jahrzehnte und Jahrhunderte.


====2.2 Wärme, 52====
*[https://twitter.com/TheClimateCC/status/1244937758461890563/photo/1 Karikatur bei Twitter]
''{{wpde|Katharine Hayhoe}}'': "'''In unserem Alltag nehmen die meisten von uns weniger eine globale Erwärmung war, als vielmehr ein Verrücktspielen unseres Wetters.''' (S.54)
*[http://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/04/coronakrise-fur-wenige-jahre.html Coronakrise für wenige Jahre, Klimawandel für Jahrhunderte], Fontanefans Schnipsel 19.4.20


"Extrem hohe Temperaturen sind heute schon weit verbreitet, und je mehr Treibhausgase wir in die Atmosphäre pumpen, desto schlimmer wird es werden. Wer 1960 geboren ist, dürfte in seinem ganzen Leben nur vier große Hitzewellen erleben. Eins 2020 geborenes Kind wird dagegen, selbst wenn wir das in Paris vereinbarte Ziel einer Beschränkung der Temperaturerhöhung auf 1,5 °C erreichen, insgesamt 18 Ereignisse dieser Art erleben. Und diese Zahl verdoppelt sich noch für jedes halbe Grad zusätzlichen Temperaturanstiegs." (S.53)


====2.3 Methan und kurzlebige Treiber des Klimawandels, 55====
*[https://coronarchiv.geschichte.uni-hamburg.de/projector/s/coronarchiv/page/willkommen Coronarchiv] Sammlung und Archivierung von Zeugnissen aus der Coronakrise
''[https://twitter.com/hausfath?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor Zeke Hausfather'': "Das Ausmaß, in dem wir uns auf die Verringerung der CO2- und Methanemissionen konzentrieren sollten, hängt davon ab, ob wir kurz- oder langfristigen Zielen den Vorrang geben. Falls wir glauben, dass wir kurz vor dramatischen Kipppunkten stehen, bietet die Reduzi'']erung der Methanemissionen eine Möglichkeit, die Erwärmung rasch zu verringern. Wenn es uns eher um die Temperaturen in den Jahren 2050 oder 2070 geht, kommt der heutigen Reduzierung der CO2-Emissionen größere Bedeutung zu. Wenn möglich, sollten wir allerdings versuchen, beide Emissionen zu verringern." (S.56)''


====2.4 Luftverschmutzung und Aerosole, 59====
:''Dass zur Erinnerung an die Pandemie Zeugnisse gesammelt werden, ist ein Beleg, dass mit einer relativ kurzen Dauer gerechnet wird. Der Klimawandel wird von Dauer sein, und seine Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte sowie die Phase der Bewusstmachung und langsamen Reaktion darauf können seit langem betrachtet werden und bleiben langfristig von Bedeutung.''
''[https://scholar.google.com/citations?user=JDZiWuUAAAAJ&hl=no Björn H. Samset]'': "Wir Menschen beeinflussen das Klima in vielfältiger und komplexer Weise. Die globale Erwärmung aufgrund der Emission von Treibhausgasen ist einer dieser Wege, aber in vielen Teilen der Erde sind  {{wpde|Aerosol|Aerosole}} ebenso bedeutsam. Bislang haben sie die Erderwärmung teilweise in Grenzen gehalten. Dieser Einfluss wird sich wahrscheinlich jedoch dramatisch verringern, wenn wir zu einer klimaneutralen Gesellschaft übergehen." (S.61)


====2.5 Wolken, 62====
[[Datei:Global Temperature Anomaly.svg|left|500px||Globaler Temperaturindex „Oberflächentemperaturen Land und See“ seit 1880, Differenz zum Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980]]
''Paulo Ceppi'': "Wir wissen zwar schon seit langem, dass die Konzentration von Treibhausgasen zu einer Erwärmung der Erde führt, doch das genaue Ausmaß der Erwärmung hängt weitgehend von den Wolken ab. [...] So gilt etwa: je höher die Wolke, desto größer die Wirkung nach Art einer isolierenden Decke. Im globalen Durchschnitt jedoch und unter Berücksichtigung sämtlicher Wolkenarten ist der kühlende Sonnenschirmeffekt etwa doppelt so groß wie die Wirkung nach Art einer isolierenden Decke. Unser Planet wäre erheblich wärmer, wenn es keine Wolken gäbe.


Wenn es gar keine Wolken gäbe, wäre die Wirkung auf das Klima etwa fünf mal so groß wie die einer Verdopplung der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre. Daraus folgt, dass selbst geringfügige Veränderungen in der Wolkenbedeckung die zukünftige globale Erwärmung beträchtlich vergrößern oder verkleinern könnten. [...]
Das Wolkenfeedback war lange Zeit ein großer Unsicherheitsfaktor bei der Prognose des Klimawandels. [...] Neuere wissenschaftliche Fortschritte veranlassen indessen Klimawissenschaftler zu dem Schluss, dass Wolken die globale Erwärmung insgesamt verstärken. Beobachtungen und Modelle zeigen, dass dies auf zweierlei Weise geschieht. Ein Anstieg der Anzahl niedriger Wolken über den Weltmeeren im Bereich der Tropen verringert den Sonnenschirmeffekt und vergrößert entsprechend die Absorption von Sonnenlicht an der Meeresoberfläche. Ein weltweiter Anstieg in der Höhe der Wolken verstärkt zugleich deren Wirkung als isolierende Decke." (S.62/63)


====2.6 Die rasche Erwärmung der Arktis und der Jetstream, 64====
''{{wpen|Jennifer Francis}}'': Der {{wpde|Eis-Albedo-Rückkopplung|Eis-Albedo-Rückkopplungseffekt}} "ist der Hauptgrund, weshalb sich die Arktis seit Mitte der 1990er Jahre mindestens viermal schneller erwärmt hat als die Erde insgesamt". (S.64)


====2.7 Gefährliches Wetter, 69====
''{{wpde|Friederike Otto}}'': "[...] je schneller wir das Klima aufheizen, desto schneller verändern wir die Intensität extremer Wetterereignisse." ''Dabei kann eine Zunahme der Niederschläge um "nur" 15% bei einem Sturm wie {{wpde|Atlantische_Hurrikansaison_2017#Hurrikan_Harvey|Hurrikan Harvey 2017}} zu einer Steigerung der Schadenssumme um 300% führen.''
Die Rolle des Klimawandels für einzelne Extremwetterereignisse aufzuzeigen stellt eine unglaublich wertvolle Informationsquelle für Entscheidungsträger dar, wenn sie nach der Katastrophe an den Wiederaufbau gehen und mit den Planungen für die Auswirkungen zukünftiger extrem Wetter Ereignisse beginnen. Leider haben nicht alle denselben Zugang zu diesen Informationen. Vielfach sind die Modelle für Wissenschaftlerinnen aus dem globalen Süden unzureichend oder unzugänglich – das gilt etwa für den {{wpde|Zyklon Idai}}, der Mosambik 2019 verwüstete [...]. Unser Wissen über die Veränderungen des Wetters und die besonders verwundbaren Punkte unserer Gesellschaft wird von den Forschungen und Erfahrungen des globalen Nordens beherrscht. Angesichts der Geschwindigkeit der Klimaerwärmung müssen wir diese Ungleichheit beheben. [...]" (S.69-71)


===2.8 "Der Schneeball ist ins Rollen gebracht", 74===
Die Erwärmung beschleunigt sich: Die über die Jahre 1956 bis 2005 berechnete Anstiegsrate ist mit (0,13 ± 0,03)°C pro Jahrzehnt fast doppelt so groß wie die über die Jahre 1906 bis 2005. 2019 erreichte die Erderwärmung einen Zuwachs von 0,18 °C pro Jahrzehnt.
''Thunberg'': '''Vielleicht ist die Bezeichnung''' das Problem. ''Klimawandel''. Das klingt nicht sonderlich schlimm. [...] Menschen, die in einem der zahlreichen Länder des globalen Nordens mit hohen Emissionen leben, könnten die Vorstellung eines Klimawandels durchaus für alles andere als beunruhigend und gefährlich halten. Eine sich ändernde Welt. Ein wärmer werdender Planet. Was sollte man daran nicht mögen?


[...] Aber das Klima verändert sich nicht einfach nur, es destabilisiert sich. Es bricht zusammen. (S. 74)
[[Datei:Covid-19-curves-graphic-social-v3-de.gif|300px|left|Zusammenhang zwischen sozialer Distanzierung und Ausbreitungsspitze]]


====2.9 Dürren und Überschwemmungen, 76====
<br />
''[https://de.wikipedia.org/wiki/Kate_Marvel Kate Marvel]'': "Die Erde stellt ihr Wasser in der Regel nicht selbst her. Sie braucht es nicht. Viel davon kam bei der Entstehung des Planeten aus dem All, und seither ist diese Menge weitgehend dieselbe geblieben. [...] Wenn der Planet zuweilen auf seiner Umlaufbahn um die Sonne ein wenig ins Taumeln gerät, bleibt das Eis für ein oder zwei Weltzeitalter in Gletschern gefangen. Ist die Eiszeit zu Ende, entkommt es diesen Gefängnis in einer frischen Sturzflut und strömt in die wachsenden Ozeane. In kürzeren Zeitspannen – Tagen, Monaten oder der menschlichen Lebenszeit – zirkuliert es zwischen Meer oder Land und dem Himmel, wird weder erzeugt noch zerstört, aber ändetr doch ständig seine Gestalt.
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />


Der Gestaltwechsel ist eine anstrengende Arbeit. Für die Verdunstung einer Flüssigkeit ist Energie vonnöten, weshalb denn auch unser Körper an heißen Tagen nass und klebrig wird. Die Verdunstung zieht Energie von der Oberfläche ab und befördert sie in den Himmel. Die Verdunstung heizt die obere Atmosphäre auf, Die wiederum Wärme an den kalten Weltraum abgibt. Wasser ist in Dampfform unsichtbar, doch der Himmel ist erkennbar mit weißen und grauen Wolken bemalt – Ansammlungen winzige Wassertröpfchen und Eiskristalle. [...]


Bei steigenden Temperaturen schwitzt die Erde noch stärker. Die Luft verlangt von der Erdoberfläche Wasser, und überlässt die Feuchtigkeit den durstigen Himmel. Die Ozeane können die gesteigerte Nachfrage problemlos bewältigen. An Land jedoch ist das Wasser im Boden gespeichert, wie in einem Schwamm. Selbst in Jahren mit durchschnittlichen Niederschlägen kann die gierige Luft das Lebensblut aus dem Boden saugen und ihn ausgedörrt und tot zurücklassen. Der Südwesten Nordamerikas erlebt die schlimmste Megadürre der Geschichte, und die Trockenheit dürfte noch zunehmen. [...]


Bei der Verdunstung verwandelt sich die Flüssigkeit in Dampf: farblos, geruchlos, aber durchaus nicht ohne Gewicht. In der Atmosphäre befinden sich 10 Millionen Milliarden Kilogramm Wasserdampf, bewegen sich auf und ab und seitwärts und üben allenthalben Druck aus. Am Ende wird der Druck unerträglich, und ein Teil des Wasserdampf verschwindet aus der Luft, indem er sich wieder in flüssiges Wasser verwandelt. Der Schwellenwert, bei dem das geschieht, steigt rasch mit der Temperatur: Heisere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen. [...] Wenn es auf einem heißeren Planeten regnet, gießt es in Strömen. Eine wärmere Welt wird unter der Dürre leiden, doch aufgrund der grausamen Logik des Wasserkreislaufs wird es auch Überschwemmungen geben.


Die verschärften Dürren und katastrophalen Überschwemmungen sind charakteristische Fingerabdrücke menschlicher Eingriffe, [...] Satellitenbeobachtungen zeigen langfristige Veränderungen der Niederschlagsmuster [...] Das Wasser im Süd- und Nordpolarmeer hat wegen der verstärkten Niederschläge dort an Salzgehalt verloren, während der Salzgehalt des Mittelmeers und der subtropischen Meeresregionen wegen der trockenen Luft gestiegen ist. Auf dem Land bieten alte Bäume die Möglichkeit, weit zurückreichende Zusammenhänge für die Gegenwart zu erschließen. Ihre inneren Wachstumsringe erzählen eine Geschichte von feuchten und trockenen Jahren, von wechselnden Feuchtigkeitsbedingungen in den Böden, aus denen sie ihre Nahrung bezogen. [...] Zu Dürren käme es auch in einer Welt ohne Menschen. Ungewöhnlich ist jedoch, dass all diese Gebiete zur selben Zeit austrocknen. Das kann die Natur nicht. Aber wir können es.
*https://fontyfan.blogspot.com/2020/03/coronavirus-und-klimawandel.html


Wir leben heute in einer Welt, die wir weitgehend selbst geschaffen haben. [...] Wir werden unseren Umgang mit der Welt überdenken. Wir werden unsere Energie von der Sonne und dem Wind beziehen, die den Tanz des Wassers von der Oberfläche in die Atmosphäre und zurück antreiben. Wir werden fortbestehen und uns wandeln wie das Wasser, auf das wir angewiesen sind. Wir müssen es." (S.76-78)
*[https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/coronavirus-deutschland-infektionen-faelle-verbreitung-epidemie-karte Aktuelle Coronaepidemie in Deutschland] (DIE ZEIT)


====2.10 Eisschilde, Schelfeis und Gletscher, 79====
===Was hat zu der weltweiten Wirksamkeit beigetragen?===
''Ricarda Winkelmann'': "Die Polargebiete sind effektive Frühwarnsysteme für das Voranschreiten des Klimawandels – und diese Frühwarnsysteme schlagen nun Alarm."


====2.11 Die Erwärmung der Meere und der Anstieg des Meeresspiegels, 82====
===Strategien zur Bekämpfung der Krise===
''{{wpde|Stefan Rahmstorf}}'': "Eine Überschreitung des Kipppunktes würde nicht nur für eine Abkühlung Nordwesteuropas, sondern auch für einen dramatischen Anstieg des Meeresspiegels an der Ostküste Amerikas sorgen, Meeresökosysteme würden zusammenbrechen, die Aufnahme von Kohlendioxid durch den Ozean sich verringern und die Südhalbkugel sich noch stärker erwärmen. Außerdem könnten dadurch die tropischen Niederschlagsgürtel verschoben und der asiatische Monsun gestört werden. Und wir wissen aus der Erdgeschichte, dass es rund ein Jahrtausend dauert, bis die {{wpde|Nordatlantikstrom|Atlantische Umwälzzirkulation}} sich erholt." (S.87)


====2.12 Versauerung der Ozeane und Meeresökosysteme, 88====
====Corona-Krise====
''Hans-Otto Pörtner'': "'''Selbst wenn die gegenwärtigen Bemühungen, CO2–Emissionen zu reduzieren und letztlich ganz zu vermeiden, ein voller Erfolg sein sollten, wird die Versauerung der Meere samt der daraus erwachsenen Gefahren für marine Organismen und Ökosysteme noch lange erhalten bleiben.'''


====2.13 Mikroplastik, 91====
*[https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2021/februar/ '''Beurteilung der aktuellen Maßnahmen''' zur Eindämmung der Coronapandemie] ARD Deutschland TREND Februar 2021 (durch Verschiebung nach rechts Zugang zu anderen Graphiken)
''Karin Kvale'': "'''Die Aufnahme von Mikroplastik stellt eine Belastung für am Meeresboden lebende Tiere dar und beeinträchtigt deren Fortpflanzung, so dass die Funktionsweise des gesamten Ökosystems Schaden nehmen kann.'''"


====2.14 Süßwasser, 94====
*Soziale Distanzierung
''Peter H. Gleick'':


===2.15 "Es ist viel näher als wir glauben", 96===
::[https://twitter.com/hashtag/connicorona?src=hashtag_click Heiteres und weniger Geistreiches zu Homeschooling und "Coronaferien"auf Twitter]
''Thunberg'': "So schmilzt der Permafrostboden nicht nur an den Küsten des arktischen Ozeans. Er schmilzt auch in Italien, Österreich und anderen alpinen Bergregionen. In der Schweiz machte 2017 ein gewaltiger Erdrutsch, teils ausgelöst durch schmelzende Permafrostböden in großer Höhe, das Dorf Bondo dem Erdboden gleich." (S.97)


====2.16 Waldbrände, 102====
*[https://segu-geschichte.de/impfpflicht-quellen/ Impfen]
''Joëlle Gergis'': "[...] Bei großen Waldbränden werden durch die Verbrennung der Vegetation riesige Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre entlassen. [...] Neben ihren Auswirkungen auf die Emissionen produzieren Waldbrände auch große Rauchwolken, die eine für die menschliche Gesundheit schädliche Luftverschmutzung darstellen; sie kontaminieren das Wasser in den niedergebrannten Wassereinzugsgebieten und vernichten Habitate und wildlebende Tiere, die zur Aufrechterhaltung der globalen Bio Diversität erforderlich sind. Ein Beispiel für die komplexen Wechselwirkungen ist das Amazonasgebiet in Südamerika, eine riesige kohlenstoffsenke, die wegen des Klimawandels heute austrocknet, und zugleich werden die Wälder niedergebrannt oder gefällt, um Platz für eine industrialisierte Landwirtschaft zu schaffen. Das stellt nicht nur eine Gefahr für den globalen Kohlenstoffkreislauf da, sondern droht auch einen der verbliebenen Biodiversitätshotspots der Welt zu zerstören. [...] Die Rekordwaldbrände in Australien vernichteten in einer einzigen Waldbrandsaison phänomenale 24 Millionen Hektar und setzten über 715 Millionen Tonnen Kohlendioxid frei – das ist mehr als die gesamten Emissionen des Landes innerhalb eines ganzen Jahres. Und durch das gewaltige Ausmaß der Zerstörung von Lebensräumen wurden unvorstellbare 3 Milliarden Tiere getötet oder vertrieben. [...]  
*[https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/sachverstaendigenrat-corona-massnahmen-gutachten-faq Was haben die Corona-Maßnahmen gebracht? Maskenpflicht, Schulschließungen und 2G-Regel: Wie sinnvoll waren die staatlichen Corona-Maßnahmen? Die wichtigsten Antworten zum Gutachten des '''Sachverständigenrat'''s] , ZEIT online 1.7.22: "[...] Die Experten machen vor allem die Politik und Behörden verantwortlich für eine "katastrophale Corona-Datenlage" in Deutschland, die der Grund dafür sei, dass man die meisten von der Politik verordneten Maßnahmen nur unvollständig habe bewerten können. [...]"
Weiter nördlich setzten Hitze und Dürre beispiellosen Ausmaßes die arktischen Wälder und Torflandschaften Sibiriens und Ostrusslands in Brand, wobei die Rauchfahnen erstmals in der aufgezeichneten Geschichte den Nordpol erreichten." (S.102-104)


====2.17 Das Amazonasgebiet, S.106====
''Carlos Nobre/Julia Arieira/Natália Nascimento'': "[...] 95 % der Entwaldung erfolgt innerhalb eines Streifens von 5,5 km beiderseits der Straßen." (S.107)


====2.18 Boreale und gemäßigte Wälder, 109====
=====Wirtschaftliche Krise=====
''Berverly E. Law'': "[...] Besorgniserregend ist indessen, dass in kohlenstoffreichen Wäldern in aller Welt bereits {{wpde|Kippelemente im Erdklimasystem|Kipppunkte}} überschritten wurden, an denen sie sich aus Senken in Quellen verwandelten. So geschah es 2002 in Wäldern in British Columbia, [...]" (S.112)
Probleme treten auf für Arbeitnehmer, die ihre Jobs verlieren; Mieter, die wegen Einkommensverlusten ihre Miete nicht mehr  können, und Vermieter, die Mieteinnahmen verlieren; Millionen von Selbständigen, die erheblich weniger oder gar keine Einnahmen mehr erzielen.<br /><br />


====2.19 Terrestrische Biodiversität====
*[https://www.fr.de/wirtschaft/rettungsschirm-aermsten-13647833.html „Rettungsschirm für die Ärmsten“], FR 10.4.20
''[https://scholar.google.com/citations?user=DhrCDz8AAAAJ&hl=de Adriana de Palma] / [https://scholar.google.co.uk/citations?user=6exF7goAAAAJ&hl=en Andy Purvis]:'': [...] Die erste menschengemachte Veränderung liegt weit zurück in der Vorgeschichte, als wir erstmals mit zahlreichen Arten in aller Welt in Berührung kamen. Unsere Jagd trug zur Ausrottung vieler große Säugetiere – und Vogelarten (das 'Aussterben der {{wpde|Megafauna}}') bei, während Ratten und Katzen, für deren Ausbreitung wie auf vielen isolierten Inseln sorgten, diverse Vogelarten vernichteten, die inzwischen flugunfähig waren, weil sie sich in einer von räuberfreien Umwelt entwickelt hatten.


Vor etwa 10.000 Jahren begann die sesshafte Landwirtschaft das Nomadendasein zu ersetzen und löste damit die zweite Veränderungswelle aus. [...]
{{wpde|Butterwegge}} verweist darauf, dass das Rettungspaket bei den Allerärmsten nicht ankomme.


Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts führten miteinander verbundene Revolutionen in Landwirtschaft und produzierenden Gewerbe zur dritten Welle. Aus der Bewirtschaftung der Ökosysteme wurde deren Beherrschung. Das daraus resultierende Bevölkerungswachstum erhöhte den Bedarf an Ackerland und Holz als Bau- und Brennstoff, was zu einer weiteren Entwaldung führte. Heute benutzen wir in fast allen Bereichen der Wirtschaft fossile Brennstoffe und produzieren CO2 weitaus schneller, als die Ökosysteme aufnehmen können. [...] In Regionen mit weit verbreiteter Subsistenzlandwirtschaft ähneln die Auswirkungen eher denen in der zweiten Welle. Dort kommt es lokal zu einem verstärkten Verlust an Biodiversität, wenn komplexe natürliche in weniger komplexe agrarische Ökosysteme umgewandelt werden, doch die so entstehenden Landschaften – ein komplizierter häufig wechselnder, aber von Agrochemie freigehaltener Flickenteppich - vermag die Biodiversität auf einem mittleren Niveau zu halten.
:"Die Corona-Krise wirkt sich nicht allein auf die Immunschwachen, sondern auch auf die Einkommensschwachen fatal aus. Tafeln schließen und Bettler bekommen nichts mehr, weil die Straßen leergefegt sind und alle eine Infektion fürchten. Damit wird die ohnehin brüchige Lebensgrundlage der Ärmsten vollends zerstört. Von den Rettungspaketen für die Unternehmen kommt im Kellergeschoss der Gesellschaft wenig an. Der Sozialstaat muss sich aber gerade in einer Krisensituation um die am stärksten Benachteiligten kümmern. Das ist seine im Grundgesetz niedergelegte Verpflichtung."


In Regionen, in denen die dritte Welle in vollem Gange ist, ist das Gewebe des Lebens inzwischen so dünn, dass es zerreißen kann. Intensiv bewirtschaftetes Ackerland ist derart einfach strukturiert, dass es dort nur wenig Vegetation für wildlebende Arten gibt.
Da man dem Ökosystemen so viel Biomasse entnimmt, bleibt nur wenig zurück, das als Grundlage für komplexe Nahrungsnetzwerke dienen könnte. Die globale Vegetationsbiomasse und die Baumbedeckung sind heute nur etwa halb so groß, wie sie es unter natürlichen Bedingungen wären. Und der Viehbestand der Erde ist deutlich größer als der Gesamtbestand der mehr als 5000 Arten wildlebender Säugetiere. [...]
Ironischerweise sind die an Schädlingsbekämpfungsmittel am besten angepassten Arten ausgerechnet die Schädlinge selbst, während oft Tausende von Arten, die zur natürlichen Schädlingsbekämpfung, zur Bestäubung und zur Bodenverbesserung hätten beitragen können, vernichtet werden.
Dazu gehören zahlreiche Wespenarten, deren Larven Schädlinge [...] auffressen; außerdem Bienen, Fliegen, Käfer, Nachtfalter und Schmetterlinge, die von den meisten Nutzpflanzen für die Bestäubung benötigt werden; Und schließlich Regenwürmer und zahlreiche Insekten wie {{wpde|Springschwänze}}, die Nährstoffe aus toten Pflanzen recyceln und den Boden düngen. Die intensive Landwirtschaft hat die Agrarproduktion zwar beträchtlich gesteigert, doch fast alle übrigen Vorzüge der Natur für den Menschen sind in den letzten 50 Jahren weltweit zurückgegangen.
Die jüngste Bedrohung für die Natur ist der von Menschen gemachte Klimawandel. [...]
Der Klimawandel hat zwar bisher längst nicht zu solchen Biodiversitätsverlusten geführt wie die Landnutzung durch die Menschen, doch die Alarmglocken läuten. Eine große regionale Artenvielfalt entstand nur, wenn das Klima stabil war. [...] Wenn Ökosysteme an Biodiversität verlieren, speichern Sie auch [weniger] Kohlenstoff und können schlechter mit Extremwetterereignissen und anderen Aspekten des Klimawandels fertig werden. Eine nachhaltige Zukunft ist dennoch möglich, wenn wir der Natur mehr Raum geben ''und'' weniger von ihr verlangen. Wenn wir die Zahl der aussterbenden Arten in den kommenden Jahrzehnten möglichst gering halten und die schlimmsten Auswirkungen der Erwärmung vermeiden wollen, müssen wir uns um die Regionen mit einem reichen Bestand an einzigartigen Arten kümmern, indem wir Ökosysteme wiederherstellen und schützen. Die Wiederherstellung von Ökosystemen mit hoher Kohlenstoffeinlagerung und hoher Biodiversität ist eine wahrhaft auf der Natur basierende – und dringliche Lösung." (S.115/17)<ref>Vom 7.12.- 21.12 2022 tagt in Montreal die 15. {{wpde|Übereinkommen_über_die_biologische_Vielfalt|Weltbiodiversitätskonferenz}}: Badische Zeitung: ''[https://www.badische-zeitung.de/laesst-sich-das-artensterben-aufhalten Lässt sich das Artensterben aufhalten?] - Panorama - Badische Zeitung.''</ref>


====2.20 Insekten====
;Maßnahmen zur Abhilfe
''Dave Goulson'': "Mein Leben lang haben Insekten mich fasziniert. Schon mit fünf oder sechs Jahren sammelte ich gelb-schwarz geringe lte Raupen in dem Unkrautstreifen [...] und fütterte sie, bis sie sich schließlich in [...] Nachtfalter verwandelten (die Sie möglicherweise als {{wpde|Jakobskrautbär|Jakobskrautbären}} erkannt hätten). [...] In den letzten 30 Jahren spezialisierte ich mich auf die Erforschung der Ökologie von Hummeln, den großen, pelzigen, geringelten Bienen, die während des ganzen Frühjahrs und Sommer schwerfällig zwischen den Blumen auf unseren Wiesen umhersummen. Ihre tollpatschige Erscheinung täuscht indessen, denn in der Insektenwelt sind sie intellektuelle Riesen mit einer erstaunlichen Navigations- und Lernfähigkeit und einem komplexen, zuweilen auch blutrünstigen sozialen Leben." (S.118)


"Insekten bilden den Löwenanteil des Lebens auf der Erde. Mehr als zwei Drittel der 1,5 Millionen bekannten Arten sind Insekten.[...]
Die Bundesregierung hat Hilfsmaßnahmen beschlossen, die bis zu eine Billion Euro umfassen könnten:


'''Ohne Insekten würde unsere Welt zum Stillstand kommen. Sie kann ohne Insekten nicht funktionieren.'''
[https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Schlaglichter/Corona/corona.html Informationsseite des Bundesfinanzministeriums] über den "Schutzschild"


[...] In Großbritannien sind die Schmetterlingspopulationen seit 1976 um 50 Prozent geschrumpft. Die Biomasse der Fluginsekten verringerte sich in deutschen Naturschutzgebieten von 1989-2016 um alarmierende 76 Prozent. In den Niederlanden gegen die Population der Köcher fliegen zwischen 2006 und 2017 um 60 Prozent und die Biomasse der Nachtfalter zwischen 1997 und 2017 um 61 Prozent zurück [...] Versuche zur Berechnung eines durchschnittlichen Rückgangs lassen den Schluss zu, dass dieser Wert bei 1 bis 2 Prozent jährlich liegen dürfte. Das mag nicht viel erscheinen, könnte aber einer Apokalypse der Insekten innerhalb einer einzigen menschlichen Lebenszeit nahekommen. Leider werden wissen wir nicht, wann dieser Rückgang begann, da wir für die Zeit vor den 1970er Jahren keine Daten besitzen. Wahrscheinlich beobachten wir gegenwärtig die Schlussphase eines weitaus längeren Schrumpfungsprozesses. Wir wissen auch nicht, was mit den Insekten in den Tropen geschieht, dem großen Hotspot der Insektenbiodiversität. Es ist besorgniserregend, dass die Datenlage zum Zusammenbruch der Insektenpopulationen bisher nur Stückwerk ist, fast alle Langzeitstudien zu den Insektenpopulationen stammen aus Europa und Nordamerika.


[...] Drei Jahre vor meiner Geburt, nämlich 1962, warnte {{wpde|Rachel Carson}} in ihrem Buch ''{{wpde|Der stumme Frühling}}'', wir fügten unserem Planeten fürchterlichen Schaden zu. [...] Die von Carson aufgezeigten Probleme mit Pestiziden und Düngemitteln haben sich noch deutlich verschärft. Jedes Jahr gelangen heute weltweit schätzungsweise 3 Millionen Tonnen Pestizide in die Umwelt [...] die weitaus giftiger für Insekten sind als alles, was es zu Carsons Zeit auf diesem Gebiet gab. So ist das zu den Neonikotinoiden gehörende Insektizid Imidacloprid heute das weltweit meist eingesetzte Insektizid, obwohl die EU es 2018 wegen seiner Bienenschädlichkeit verbot. {{wpde|Imidacloprid}} ist für Bienen 7000 Mal giftiger als das in den 1960er und 1970er Jahren weithin verwendete Insektizid {{wpde|DDT}}." (S.118/119)
*[https://www.zeit.de/2020/15/coronavirus-rettungsprogramme-kurzarbeit-kredite-soforthilfen-unternehmen/komplettansicht Im Dauereinsatz] ZEIT 1./2. 4. 2020 (Coronavirus-Rettungsprogramme)


"Der US-amerikanische Biologe {{wpde|Paul R. Ehrlich|Paul Ehrlich}} verglich den Artenverlust in einer ökologischen Gemeinschaft einmal mit {{wpde|Niet|Nieten}}, die sich zufällig aus den Flügeln eines Flugzeugs lösen. Verliert das Flugzeug eine oder zwei Nieten wird das wahrscheinlich keine Folgen haben. Verliert es da gegen zehn, zwanzig oder gar fünfzig Nieten, versagen irgendwann die Flügel in katastrophaler Weise und das Flugzeug stürzt ab.  
:"[...] Neben den KfW-Krediten des Bundes gibt es auch Darlehen einiger Bundesländer. In Berlin war ein Hilfspaket mit zinslosen Überbrückungskrediten für kleine und mittlere Unternehmen aber schon nach einer Woche ausgeschöpft. Der Berliner Senat hatte zuerst 100 Millionen Euro dafür bereitgestellt, dann 200 Millionen, doch die Summe der angefragten Kredite bei der Investitionsbank Berlin (IBB) übersteigt bereits 300 Millionen. Vorerst nimmt die IBB keine Anträge mehr an.
:Bei den Krediten des Bundes soll das nicht passieren. Die Mittel sind in der Höhe nicht begrenzt. Kerrin Haase rechnet aber damit, dass die große Welle an Anträgen erst kommt. "Dann könnte es noch ein bisschen turbulenter werden." [...]"


Die Insekten sind gleichsam die Nieten, die das Funktionieren von Ökosystemen gewährleisten.
=====Soziale Krise=====
'''Unterschied zwischen Coronakrise und Klimakrise'''


Wenn wir den Rückgang der Insekten umkehren wollen, müssen wir handeln, und zwar jetzt. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft den Wert der Insekten erkennt – den Wert dessen, was sie für uns tun, und den Wert, den sie an sich darstellen. Am besten beginnen wir damit natürlich bei unseren Kindern, indem wir ihr Umweltbewusstsein möglichst früh fördern. Wir müssen unsere Städte begründen. Stellen Sie sich vor, die Städte wären voller Bäume, Gemüsegärten, Teiche und wilder Blumen in jeder verfügbaren Ecke: in Hausgärten, Stadtparks, Kleingärten [...] - sie alle frei von Pestiziden und voller Leben. [...] Wir müssen mit der Natur arbeiten, Raubinsekten und Bestäuber aktiv fördern und aufhören, die Insekten zu bekämpfen und zu vernichten. Alternative Anbauformen wie organische und biodynamische Landwirtschaft, {{wpde|Permakultur}} und {{wpde|Agroforstwirtschaft}} haben hier viel zu bieten. Es gibt einen großen Hunger nach Veränderung. [...]
"Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche.
Es ist noch nicht vollkommen zu spät. Die meisten Insektenarten sind noch nicht ausgestorben, aber viele Bestände haben nur einen Bruchteil ihrer früheren Größe und bewegen sich am Rande der Auslöschung. [...] Wenn wir uns an Paul Ehrlichs Vergleich mit den Nieten an einem Flugzeugflügel halten, könnte es durchaus sein, dass wir dem Punkte nahe sind, an dem die Flügel abfallen." (S.121/122)


====2.21 Der Naturkalender====
Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise."
''Keith W. Larson'': "[...] Sowohl das Verbreitungsgebiet als auch die {{wpde|Phänologie}} sind unglaublich empfindliche Indikatoren des Klimawandels. Sie werden inzwischen intensiv erforscht, um früher Anzeichen des Wandels in den Ökosystemen der ganzen Welt zu erkennen. Wenn unser Planet wärmer wird, bleiben den Pflanzen und Tieren nur wenige Möglichkeiten. Sie können den für ihr Leben notwendigen Bedingungen folgen, das heißt in der Regel, in größerer Höhe oder höhere Breiten auszuweichen. Oder sie verändern das Timing ihre phänologischen Ereignisse, das heißt etwa für Pflanzen, dass sie im Frühling früher austreiben und blühen. Wenn sie nicht in der Lage sind, räumlich auszuweichen oder ihre phänoogische Uhr an rasche Veränderungen des Klimas oder der Umwelt anzupassen, besteht die Gefahr, dass sie lokal, regional oder weltweit aussterben. Entscheidend ist hier die Geschwindigkeit des Wandels. [...] Im gemäßigten Nordamerika hat mehr als die Hälfte aller Pflanzen- und Tierarten ihr Verbreitungsgebiet in die Höhe oder nordwärts verlagert. Besonders dramatisch ist die Lage in der {{wpde|Kryosphäre}} (den ganzjährig vom Winter beherrschten Gebieten), wo zahlreiche arktische und antarktische Spezialisten wie Eisbären und Pinguine leben. Diese Region schrumpft jährlich um 87.000 Quadratkilometer.
(Weil/Becker: [https://www.fr.de/panorama/gerecht-klimakrise-loesen-13635402.html Gerecht die Klimakrise lösen], FR 31.3. 2020)


Faszinierend ist auch, dass manche Arten sich an eine wärmere Welt nicht durch eine geographische Verlagerung, sondern durch eine verringerte Körpergröße anpassen. [...]  
[https://www.spiegel.de/ausland/corona-lockdowns-in-entwickungslaendern-es-geht-bei-uns-um-leben-gegen-leben-a-832dac3e-ee6f-4bf0-b71c-6d0882f24757 '''Lockdown in armen Ländern''']


Im gemäßigten borealen und arktischen Klima kann ein durch extrem warme Winter ausgelöster Scheinfrühling verheerende Folgen für Pflanzen und deren Bestäuber haben, denen warme Frühlingstemperaturen als auslösende Reiz dienen. [...] Nicht nur Arten verlagern ihr Verbreitungsgebiet, ganze {{wpde|Biom|Biome}} verschieben sich. Für das arktische Biom, die Tundra, ist es nicht möglich, nach Norden auszuweichen. (S. 123/124)
"Ein Forscherteam hat die Auswirkungen der Pandemiebekämpfung auf die Sterblichkeit untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie gefährlich die Folgen eines Lockdowns in den ärmsten Ländern der Welt für Kinder sind. [...]
[...] Sehr vereinfacht ist es so: Ein Lockdown führt recht sicher in eine ökonomische Rezession. Wir sehen anhand von Daten aus dem vergangenen Jahr bereits, dass Lockdown-Staaten Verluste von bis zu 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verzeichnen. Das bedeutet, die Einkommen der Haushalte verringern sich. In den ärmsten Ländern haben die Menschen keine Ersparnisse, um das auszugleichen. Die Regierung hat ebenfalls nicht die Mittel. [...] In Brasilien kämen nach unserem Modell auf 100 gerettete erwachsene Menschen drei Kinder, die ihr Leben verlieren würden. Brasilien ist reich genug, um sich zumindest über dieses Problem wenig Sorgen machen zu müssen. [...] Es gibt Länder, in denen die Rate bei mehr als 100 Prozent liegt. Das heißt, mehr Kinder würden an den ökonomischen Auswirkungen eines Lockdowns sterben als Erwachsene gerettet werden können. Die Sterblichkeit würde also auch insgesamt steigen. In den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt kamen wir im Durchschnitt auf 170 – je gerettetem Erwachsenen würden 1,7 Kinder sterben. [...]"
([https://www.spiegel.de/ausland/corona-lockdowns-in-entwickungslaendern-es-geht-bei-uns-um-leben-gegen-leben-a-832dac3e-ee6f-4bf0-b71c-6d0882f24757 Lockdown in armen Ländern: »Je gerettetem Erwachsenen würden 1,7 Kinder sterben«] Spiegel online 27.7.21)


====2.22 Boden, 125====
=====Politiker*innen=====  
''Jennifer L. Soong'': "Weltweit enthält der Boden 3000 Gigatonnen Kohlenstoff – etwa das Vierfache der Kohlenstoffmenge in der Atmosphäre und in allen Pflanzen der Welt zusammen genommen. Dieser riesige unterirdische Speicher reguliert den globalen Kohlenstoffkreislauf [...]
Sie orientieren sich an wissenschaftlichen Ratschlägen.
Die organischen Kohlenstoffverbindungen im Boden entstehen, wenn Pflanzen durch Photosynthese CO2 aus der Luft aufnehmen und in ihr Gewebe einbauen, wobei sie dem Boden Nährstoffe als Energielieferanten entziehen. [...] Bei der Zersetzung des pflanzlichen Materials gelangen die Nährstoffe wieder in den Boden, wo sie für weiteres Pflanzenwachstum zur Verfügung stehen, während ein Großteil der Kohlenstoffverbindungen von Mikroorganismen nahezu vollständig zerlegt und als CO2 wieder in die Atmosphäre entlassen wird. Das gilt jedoch nicht für den gesamten Kohlenstoff im Boden. Ein Teil davon bleibt im Boden, vor der Zersetzung geschützt durch klebrige mineralische Oberflächen oder zusammengehalten in Klumpen so genannter Bodenaggregate. [...] Mit der Zeit wurde die von Pflanzen im Boden deponierte Kohlenstoffmenge größer als die durch Zersetzung freigesetzte. So entstand die gewaltige Masse im Boden eingelagerten Kohlenstoffs auf die wir angewiesen sind, um die globale Bilanz der Treibhausgase auszugleichen. Das Atmen der Landflächen bei den Pflanzen Kohlenstoff einsaugen und Pflanzen im Verein mit Mikroorganismen Kohlenstoff ausstoßen, wobei ein kleiner Teil dauerhaft im Boden zurückbleibt, sorgt auf natürlichem Wege für einen um das zehnfache größeren Kohlenstoffdioxidkreislauf zwischen Boden und Atmosphäre als alle anthropogenen Emissionen zusammen genommen. Der natürliche Austausch von Kohlenstoff zwischen Atmosphäre und Boden ist von entscheidender Bedeutung für die Regulierung des Klimas – schon eine kleine Veränderung könnte gewaltige Auswirkungen auf das Klima haben und den globalen Kohlenstoffkreislauf aus dem Gleichgewicht bringen


Mit steigenden Temperaturen beschleunigt sich die Aktivität der Mikroorganismen, und die Böden beginnen, mehr CO2 in die Atmosphäre zu entlassen. [...]
[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-politik-die-bestellten-berater-kommentar-a-9edd178d-1843-4522-8bde-f4c8bc0dfa30 Die bestellten Berater], Spiegel Kommentar  18.1.21: "Der Sinn von Expertenanhörungen sollte es eigentlich sein, dass verschiedene Seiten ihre Sicht auf die Dinge darstellen können. [...] Hier aber, bei diesem für das Land existenziellen Thema, entscheidet letztlich das Kanzleramt darüber, wer eingeladen wird – und wer nicht. Es sieht so aus, als wäre hier vor allem jene Expertise gefragt, die Merkels Regierungskurs unterstützt: die Verschärfung der Maßnahmen."
Diese positive Rückkopplung könnte besonders verheerend für die Ökosysteme im Norden sein, wo die Erwärmung am schnellsten erfolgt und die kalten klimatischen Bedingungen die Ansammlung eines riesigen Kohlenstoffspools ermöglicht haben. [...] Wir sollten auch mehr Bäume und andere tiefwurzelnde Gewächse anpflanzen und sie schützen. Wir sollten natürliche Ökosysteme erhalten und zu nachhaltigen Formen der Landwirtschaft übergehen. Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um den Kohlenstoffpool im Boden zu vergrößern und das CO2 in der Atmosphäre zu verringern. Unsere Welt hängt davon ab." (S.125/126)


====2.23 Permafrost====
"Noch nie in über zwei Jahrzehnten professioneller politischer Arbeit, sagt der Arzt und SPD–Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach, 'habe ich eine so direkte Lenkungswirkung von wissenschaftlicher Expertise auf politische Entscheidungen erlebt wie jetzt. Und alle wissen: das ist ohne Alternative.' " (DIE ZEIT, 19.3.20)
''Örjan Gustavsson'': "Nur wenige Prozesse in der Natur könnten innerhalb von Jahrzehnten einen Nettokohlenstofftransfair vom Boden oder den Meeren in die Atmosphäre verursachen, der groß genug wäre, um die Klimakrise beträchtlich zu verschärfen. Die beiden Topkandidaten sind hier das Auftauen der Permafrostböden und der Zusammenbruch der Unterwasserhydrate – die Destabilisierung gefrorenen Methans – in der Arktis. Der Permafrost ist ein Gemisch aus Boden, Sediment, altem Torf, Steinen, Eis und organischem Material, das über das ganze Jahr hinweg gefroren bleibt und sich sowohl an Land als auch unter Wasser befindet. [...]  60 Prozent der riesigen Landfläche der russischen Föderation bestehen aus Permafrost. [...] Die unzugängliche und wissenschaftlich nahezu unerforschte Küstenregion von der Größe Deutschlands, Polens, Großbritannien, Frankreich und Spanien zusammen genommen, birgt schätzungsweise 80 Prozent des unterirdischen Permafrost der Welt und etwa 75 Prozent der oberflächennahen Hydrate der Erde. [...]
Selbst wenn wir die globale Klimaerwärmung auf 1,5 °C begrenzen können, erwarten Wissenschaftler, dass bis gegen Ende unseres Jahrhunderts zwischen einem Drittel und der Hälfte des Permafrostgebiets verloren gehen wird. [...] Während der Zusammenbruch des Permafrost sich in der Arktis in den letzten Jahrzehnten verdoppelt hat, berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heute, dass dieser Zusammenbruch samt der zugehörigen Freisetzung von Treibhausgasen im Hochland von Tibet zehnmal schneller zunimmt. [...]
Dieser schlafende Riese beginnt aufzuwachen, doch in unseren Kohlenstoffbilanzen wird er bislang nicht berücksichtigt. [...]


Wir müssen unverzüglich aufhören, den Lagerstätten in der Arktis fossile Brennstoffe zu entnehmen, und wir müssen es vermeiden, die Atmosphäre weiterhin mit kurzlebigen Schadstoffen wie rußgeladenen Aerosolen zu verschmutzen. [...] ie Emission von Rußpartikeln lässt sich leicht verringern, indem man das Abfackeln von Gas in der arktischen Erdöl- und Erdgasindustrie minimiert und im borealen Gürtel Skandinaviens, Russlands und Kanadas die Verbrennung von Holz in offenen Feuerstellen einschränkt." (S. 127-130)
"Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen! Und wir können ungeahnte Solidarität und Bereitschaft zu handeln zeigen. Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: [https://www.fr.de/wissen/wir-koennen-krisen-also-ernst-nehmen-wenn-wollen-13635312.html "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!"], FR 31.3.20)


====2.24 Was geschieht bei einer Erwärmung um 1,5 oder 2 oder 4°C? ,131====
*{{wpde|Timothy Garton Ash}} im Interview: [https://www.fr.de/politik/stunde-frauen-fuehrung-13717152.html „Es ist die Stunde der Frauen in Führung“] FR 26.4.20:
''Tamsin Edwards'': "[...] Extreme Wetterereignisse jeder Art werden sich noch weiter verschlimmern (Schaubild 2 [S.132]). Bei einer Erwärmung um 1,5 °C werden die früher einmal pro Jahrzehnt aufgetreten Hitzewellen bis zur Mitte des Jahrhunderts viermal wahrscheinlicher sein, wobei hunderte Millionen von Menschen zusätzlich lebensbedrohlicher Hitze ausgesetzt sein werden. Bei einer Erwärmung um 2 °C werden solche extremen Hitzewellen fast sechsmal so wahrscheinlich sein, und bei einer Erwärmung um 4 °C werden die bisher als extrem Ereignisse angesehenen Hitzewellen fast jedes Jahr auftreten. Extreme Regenfälle und Dürren werden gleichfalls häufiger auftreten und stärker sein.


Auch aus dem All wird unsere Erde zunehmend anders aussehen. Selbst bei einer Erwärmung um 1,5 °C wird das Meer als auf dem Nordpolarmeer bis 2050 zumindest gelegentlich im September vollständig verschwunden sein. [...] Die Ozeane werden wärmer werden, die Eisschilde werden schrumpfen, der Meeresspiegel wird ansteigen – und das für Hunderte oder Tausende Jahre. [...] Eine Welt, in der immer mehr fossile Brennstoffe verbrannt würden, dürfte sich bis 2100 um 4-5 °C erwärmen. Glücklicherweise haben wir eine Politik auf den Weg gebracht, die es inzwischen unwahrscheinlicher macht, dass uns diese Zukunft droht. [...] Wenn wir diese Politik erfolgreich umsetzen, dürfte die Erwärmung nach heutigen Voraussetzungen in diesem Jahrhundert unter 3° bleiben.[...]
"Auf jeden Fall müssen wir fünf Herausforderungen gleichzeitig gerecht werden: auf den Klimawandel reagieren, bei der neoliberalen Globalisierung umdenken, das Verhältnis zu China regeln, die digitale Revolution samt künstlicher Intelligenz steuern und die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie in den Griff bekommen. [...] Es braucht ein neues Denken und einen neuen Konsens. In diesem Sinne ist es ein Moment wie 1945, ein Augenblick in der Geschichte, wo systematisch über die Zukunft nachgedacht wird. Über ein neues Modell für freie und offene Gesellschaften."


Doch der Kampf um das Klima wird nicht einfach gewonnen oder verloren. Es handelt sich um eine Kurve, die wir in Richtung einer besseren Welt verschieben können. [...] Was als Nächstes geschieht, bestimmen wir selbst. Zukünftige Generationen werden sehen, wie wir uns dabei geschlagen haben." (S.133-135)
=====Gefahren für Demokratie, Freiheitsrechte und Rechtsstaat=====


==Die Folgen für uns==
*[https://www.zeit.de/2022/09/polarisierte-gesellschaft-spaltung-meinung-corona Polarisierte Gesellschaft: Der Spalt] von Malte Henk, ZEIT 24.2.2022: "Die Auseinandersetzungen um Corona haben Freundschaften zerstört, Familien entfremdet, das Land entzweit. Nun, da die Pandemie vorerst unter Kontrolle gerät, lässt sich der Schaden begutachten: Wie tief sind die Wunden? Und: Ist Heilung möglich?"
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=79118 Darf der Staat mit der '''Impfpflicht''' einige Menschenleben opfern, um viele zu retten?] nachdenkseiten 18.12.21: "[...] Der Eilrechtschutz läuft im öffentlichen Recht zumeist auf eine sogenannte Folgenabwägung hinaus. Letztlich bedeutet dies eine Güterabwägung ohne Sachverhaltsaufklärung, die regelmäßig zugunsten von Leben und körperlicher Unversehrtheit und zum Nachteil von Freiheitsrechten ausgeht. [...]"
*[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-11/bundesverfassungsgericht-corona-bundesnotbremse-vertrauen Der '''Rückzug der Verfassungshüter'''] von  Volker Boehme-Neßler ZEIT online 30.11.21: "Die Richter in Karlsruhe lassen der Politik freie Hand bei den Corona-Maßnahmen. Sie fokussieren sich einseitig auf die großen Gefahren der Pandemie. Das ist fatal."
*[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/heribert-prantl-befangenheit-die-hybris-der-richter-in-karlsruhe-li.191691 Interview: Heribert Prantl: Befangenheit? Die '''Hybris der Richter in Karlsruhe'''] Berliner Zeitung 29.10.21: "Äußerlich wird ja nichts umgebaut. [...] Aber die Freiheitsrechte stehen in Gefahr, ihren Rang zu verlieren, entleert und abgewertet zu werden. Ihnen droht, dass von ihnen in Gefahrensituationen wie jetzt in der Pandemie nur noch die Hülle bleibt und der Inhalt leidet."
*[https://www.bpb.de/apuz/medizin-und-ethik-in-der-pandemie-2021/334617/not-kennt-kein-gebot-ethische-perspektiven-der-pandemie-bekaempfung "Not kennt kein Gebot"? '''Ethische Perspektiven der Pandemie-Bekämpfung'''] von Peter Dabrock 11.6.21 bpb apuz 24-25/2021
*[https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/corona-verfassungsrecht-kritik-hirte-kingreen-tweet-rechtswissenschaft-bundestag-experten/ Kritik an Corona-Maßnahmen: '''Das ver­fas­sungs­recht­liche Argu­ment hat es schwer'''] von Oliver Lepsius Legal Tribune online 5.2.21
*[https://www.zeit.de/2021/05/corona-politik-verwaltungsgericht-grundrecht-lockdown-pandemiebekaempfung/komplettansicht ''' Corona-Politik: Justiz auf Linie'''] von Josef Franz Lindner ZEIT 28.1.21: "Statt der Corona-Politik der Regierung Grenzen aufzuzeigen, nicken deutsche Gerichte alles ab – und drücken sich um eine entscheidende Frage herum".
*[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fortgeworfen-vom-staat-a-1f15a237-154f-4118-a015-e75df6ec633a '''Fortgeworfen vom Staat'''] Spiegel online 9.1.21: "Grundrechte außer Kraft, Alte isoliert, Kinder ohne Bildung: Wie Covid-19 die Werte beschädigt, die das deutsche Gemeinwesen ausmachen."
*[https://www.deutschlandfunkkultur.de/pandemie-und-freiheitsrechte-die-offene-gesellschaft-steht.1005.de.html?dram:article_id=488282 Pandemie und Freiheitsrechte: Die offene Gesellschaft steht unter Vorbehalt] R. Schlott deutschlandfunkkultur.de 30.11.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/folgen-der-corona-krise-weltweiter-niedergang-der-freiheit-17062566.html Wie die Pandemie die Demokratie weltweit schwächt] FAZ 22.11.20: "Eine Untersuchung zeigt, wie die Pandemie in vielen Ländern zu einem Niedergang der Freiheit führt. Regierungen dient das Coronavirus als Vorwand, ihre repressive Politik auszuweiten. Gestärkt wurde die Demokratie nur in einem Land."
*[https://freedomhouse.org/report/special-report/2020/democracy-under-lockdown Special Report 2020: Democracy under Lockdown] [https://freedomhouse.org/ freedomhouse.org]
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=67155 Kritische Stimmen werden entfernt] nachdenkseiten 20.11.2020<ref>Seit [[Historische Stichworte/Fake News|Fake News]] in sozialen Netzwerken zugenommen haben, sind diese aufgrund öffentlichen Drucks vermehrt dazu übergangen, Falschmeldungen zu löschen oder zumindest zu kennzeichnen. Aber das sind notgedrungen Ermessensentscheidungen.</ref>
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=66971 Corona-Maßnahmen: „Zu viele Richter verstehen sich schon fast als Teil der Regierung“] nachdenkseiten 17.11.20
*[https://www.youtube.com/watch?v=TZtGRcAuSkQ&feature=youtu.be Jetzt gilt es zu handeln!] Youtube.com 15.11.2020
*[https://www.arte.tv/de/videos/098118-000-A/corona-sicherheit-kontra-freiheit/ sicherheit contra freiheit] arte 10.11.20 (verfügbar bis 7.2.21): "[...] Streiten und Kompromisse schließen. Selbstverständliches geht in der Krise verloren. Unsere Gesellschaften teilen sich in zwei unversöhnliche Lager: In das der Kritiker und das der Befürworter der Maßnahmen. [...]"
*[https://voxeurop.eu/de/kroatien-virus-erdbeben-bio-ebiooekonomie-turismus/ Das Virus, das Erdbeben und die Bioökonomie des Tourismus] voxeurop.eu 6.8.20: "In Kroatien hat eine angeblich unabhängige Expertengruppe das Vorgehen angesichts der Corona-Pandemie bestimmt. Doch dieses Krisenmanagement war in Wahrheit zutiefst politisch, wie die Journalistin und Schriftstellerin Slavenka Draculić darlegt. Das stark vom Tourismus abhängige jüngste EU-Mitglied hat sich auf ein riskantes Spiel eingelassen, bei dem politische Macht und wirtschaftliche Erwägungen gegen das Leben von Menschen im besonders gefährdeten Teil der Bevölkerung stehen. Am Ende könnte es bei diesem Widerspruch um nicht weniger gehen als um die Zukunft der Demokratie."
*[https://www.eurotopics.net/de/237596/was-bedeutet-die-pandemie-fuer-die-demokratie?pk_campaign=et2020-03-24-de&pk_kwd=237596 '''Was bedeutet die Pandemie für die Demokratie?'''] (Internationale Kommentare  auf euro|topics.net 24.3.2020
*[http://wp.links-netz.de/?p=444 Joachim Hirsch: '''Sicherheitsstaat 4.0'''] linksnetz.de 20.5.20
*[https://www.zeit.de/2020/21/andreas-vosskuhle-ezb-anleihenkaeufe-corona-krise/komplettansicht Andreas Voßkuhle über die Gefahren für die Freiheit in der Corona-Krise u.a.] ZEIT 13.5.20
*[https://fordemocracy.hypotheses.org/2630 Daten + Experten = Demokratie?]
*[https://www.latimes.com/world-nation/story/2020-03-31/as-coronavirus-tide-rises-authoritarians-around-the-world-seize-the-moment ‘Coronavirus coup’? As outbreak grows, authoritarians around the world seize the moment] Los Angeles Times 31.3.2020
*[https://www.deutschlandfunkkultur.de/coronavirus-das-widerstandslose-aufgeben-der-freiheit-ist.996.de.html?dram:article_id=472946 Vladimir Balzer: Das widerstandslose Aufgeben der Freiheit ist gefährlich], Deutschlandfunk 21.3.2020
*Oliver Lepsius: [https://verfassungsblog.de/vom-niedergang-grundrechtlicher-denkkategorien-in-der-corona-pandemie/ Vom Niedergang grundrechtlicher Denkkategorien in der Corona-Pandemie] Verfassungsblog 6.4.2020
*Heribert Prantl: [https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-coronavirus-grundrechte-1.4868817-0#seite-2 Wie lange noch?]  SZ 6.4.20
*"Die Wirtschaft ist von Anfang an dabei, uns die Kosten dieser Pandemie vorzulegen. In einem Rechtsstaat sollten aber neben den sozialen und zwischenmenschlichen Folgen auch die Grundrechte selbst, die ja relativ leicht außer Kraft gesetzt werden konnten, von Anfang thematisiert und mit getragen werden. es ist ein Ärgernis, wenn demokratische Stimmen erst gehört werden, wenn die Schadensbilanz bereits derart hoch ist." (Robert Maxeiner, Leserbrief in der Frankfurter Rundschau vom 20. 4. 2020)


===3.1 "Die Welt hat Fieber", 142===
*Jens Jessen: [https://www.zeit.de/2020/19/grundrechte-einschraenkung-coronavirus-freiheit-gleichheit-gesundheit Zwischen Willkür und Freiheit], ZEIT 29.4.20, S.41: "[...] Den Höhepunkt rechtlicher Haltlosigkeit markiert das Gebot, in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln Atemmasken zu tragen – jene Masken, die derzeit kaum und nur zum Preis eines U-Bahn-Tickets zu haben sind (für den einmaligen Gebrauch, wohlgemerkt). Das Mindeste wäre, dass ein Staat, der Masken verlangt, diese auch ausgibt. Andernfalls handelt es sich um einen Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip, der an diskriminierender Schärfe alles bisher Geduldete übertrifft. Als wolle man die Gewährung von Bürgerrechten vom Erwerb bestimmter, schwer zu beschaffender Schuhe abhängig machen. [...]"
''Thunberg'': "[...] der Exekutivdirektor des [https://en.wikipedia.org/wiki/Health_Emergencies_Programme_(WHO) Health Emergencies Programme] der {{wpde|Weltgesundheitsorganisation}} erklärte im Februar 2021 in einer Rede:


"Wir schaffen die Bedingungen, in denen Epidemien gedeihen, wir zwingen und drängen Menschen, wegen Klimabelastungen ihre Heimat zu verlassen. Wir tun so viel, und wir tun es im Namen der Globalisierung und einem gewissen Gefühl, jenem wunderbaren Ding nachzujagen, das man Wirtschaftswachstum nennt. Nun ja, meiner Ansicht nach ist das ein bösartiger Tumor; kein Wachstum, denn was es bewirkt; ist, dass es unhaltbare Praktiken antreibt in Bezug darauf, wie wir Gemeinden verwalten, Entwicklung verwalten, Wohlstand verwalten; wir stellen Schecks aus, die wir als Zivilisation in der Zukunft nicht einlösen können, und sie werden platzen. Meine Sorge ist, dass unsere Kinder diesen Preis bezahlen werden. Eines Tages, wenn wir nicht mehr da sind, werden unsere Kinder in einer Welt mit einer Pandemie aufwachen, die eine wesentlich höhere fallbezogene Fatalitätsrate hat, und das könnte unsere Zivilisation in die Knie zwingen. Wir brauchen eine Welt, die nachhaltiger ist, in der Profit nicht vor Gemeinschaften geht. Wo das nicht der Kernpunkt ist, wo das sklavische Festhalten an Wirtschaftswachstum aus der Gleichung herausgenommen wird."
======Literatur======


Menschen, die dieses Buch in einigen Jahren, vielleicht auch in Jahrzehnten lesen, könnten meinen, solche Äußerungen hätten eine gewisse Wirkung erzielt. [...] Aber lassen Sie mich versichern, im Grunde hat niemand darauf reagiert. Wenn es um unsere Gesundheit geht, 'bewerfen wir uns selbst mit Steinen', wie Ana Maria Vicedo-Cabrera sagt. Gegenwärtig sind 37 Prozent der Hitzetode durch den Klimawandel verursacht, alljährlich sterben etwa zehn Millionen Menschen aufgrund von Luftverschmutzung, und da die Erde sich weiter erwärmt, könnten bis zum Ende des Jahrhunderts Milliarden Menschen von Malaria und Denguefieber bedroht sein. Und all das wegen einer Krise, die sich wohl am besten als Preis für das Streben nach kurzsichtigem Wirtschaftswachstum oder schlicht als Ergebnis einer Welt bezeichnen lässt, in der Gier, Selbstsucht und Ungleichheit alles aus dem Gleichgewicht gebracht haben." (S.143)
*{{wpde|Heribert Prantl}}: Not und Gebot. Grundrechte in Quarantäne, 2021


====3.2 Gesundheitliche Argumente für ein Handeln gegen den Klimawandel, 148====
*{{wpde|Michael Meyen}} u.c. (Hg.): [https://www.oval.media/product/allesdichtmachen/ #allesdichtmachen: 53 Videos und eine gestörte Gesellschaft]. Mit einer Coronalogie von D. Kaltwasser und einer Tagesspiegel- Anamnese von D. Brüggemann, Berlin 2022 - ''In den Daten zur Pandemiebekämpfung in Deutschland 2009 findet sich u.a. ein Zitat von ''{{wpde|Christian Drosten}}'' von 2014 über die Auswirkung der Verwendung von PCR-Tests im Zusammenhang mit der MERS-Epidemie:'' "Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. [...] In der Region gibt es kaum noch ein anderes Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen [...]" (S.77)
''Tedros Adhanom Cebreyesus'': "[...] Der Klimawandel selbst verursacht keine Krankheiten, aber er hat Einfluss auf deren Verbreitungsmöglichkeiten und untergräbt unsere Bemühungen, diese zu bekämpfen. Nehmen wir zum Beispiel die Malaria. Der Anstieg der Temperaturen, der Niederschläge und der Feuchtigkeit erlaubt es dem Überträgern der Malaria, der {{wpde|Anophelesmücke}}, sich zu vermehren und ihr Verbreitungsgebiet zu erweitern. [...] Eine Studie der [...] WHO gelangt zu der konservativen Schätzung, der Klimawandel könne von 2030-2050 für zusätzliche 60.000 Malaria Tote verantwortlich sein. [...]


Da die Ärmsten meist keine Krankenversicherung haben, treiben Krankheiten und gesundheitliche Belastungen alljährlich 100 Millionen Menschen in Armut [...] Der Wechsel zu einer nährstoffreicheren, pflanzlich basierten Ernährung könnte die weltweiten Emissionen beträchtlich verringern, ein widerstandsfähigeres Nahrungssystem schaffen und bis 2050 -jährlich nahezu 5,1 Millionen ernährungsbedingte Todesfälle verhindern. [...] Viele Entscheidungsprozesse auf den Gebieten des Klimas berücksichtigen solche positiven gesundheitlichen Nebeneffekte jedoch bislang noch nicht." (S.144-146)
====="die" Wirtschaft=====


====3.3 Hitze und Krankheit, 148====
*Bestimmte Branchen haben stark gesteigerte Umsätze. Weil der Absatz gesichert ist, geht dort der Wettbewerb zurück.
''Ana M. Vicedo-Cabrera'': "[...] Wenn Menschen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, verfügen Sie über mehrere Systeme, die ihre Körpertemperatur innerhalb eines (schmalen) sicheren Bereichs um etwa 37 °C zu halten vermögen. Bei manchen Menschen funktionieren diese Systeme jedoch nicht ausreichend oder versagen bei extremen Wetterbedingungen – meist Hitze gepaart mit Feuchtigkeit. Die Luft um uns herum muss kühl sein, damit sie unsere Körperwärme abführen kann. Wir leben jedoch in Umgebungen, in denen die Luft häufig wärmer ist als unser Körper. Deshalb muss auch die Luftfeuchtigkeit niedrig sein, damit wir uns durch Schwitzen abkühlen und weiterhin Wärme aus unserem Körper ableiten können. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent erreicht, verdunstet der Schweiß jedoch nicht hinreichend und vermag unserer Haut nicht mehr abzukühlen. Temperaturen, die von 100 Prozent Luftfeuchtigkeit begleitet sind, werden als 'Feuchtkugeltemperaturen' oder 'Kühlgrenztemperaturen' bezeichnet. Kühlgrenztemperaturen um etwa 35°C sind tödlich – verursachen aber jedoch auch schon unterhalb dieser Grenze erhebliche Probleme. [...] Todesfälle sind indessen nur die Spitze des Eisbergs. So hat man auch Zusammenhänge zwischen Hitze und zunehmenden Hospitalisiertrungsrisiken aufgrund von Herzkreislauf – und Atemwegserkrankungen wie auch aufgrund von Frühgeburten gefunden. [...]


Klimaanlagen sind schlichtweg keine realistische Lösung für sehr große Zahlen von Menschen. Als nützlich haben sich auch öffentliche Hitzewarnsysteme erwiesen. Doch auch hier sollten wir vorsichtig sein, denn es ist keineswegs sicher, dass Instrumente, die heute funktionieren, auch in Zukunft noch so effizient sein werden, wie wir hoffen.
Betriebe ohne finanzielle Reserven oder verlässliche Kreditgeber geraten an die Insolvenzgrenze.


Die wachsende Ungleichheit, die beschleunigte Urbanisierung und die Erschöpfung der Bodenschätze hängen sämtlich eng mit dem Klimawandel zusammen und haben auch direkte oder indirekte Auswirkung auf unsere Gesundheit." (S. 148-150)
*[https://www.eurotopics.net/de/237070/was-bedeutet-die-pandemie-fuers-wirtschaftssystem? Was bedeutet die Pandemie fürs Wirtschaftssystem?] Internationale Kommentare bei [https://www.eurotopics.net/de euro|topics]


====3.4 Luftverschmutzung, 151====
*[https://ferber-personalberatung.de/recruiting-corona/ Plädoyer für weniger Konkurrenz bei der Mitarbeiterwerbung, weil sie die Belastungen von Unternehmen in der Krise noch erhöhen würde.]<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Drew_Shindell Drew Shindell]: "Eines der wichtigsten Mittel zur Bekämpfung der Luftverschmutzung und der Klimakrise liegt, einfach ausgedrückt, in dem Bemühen, möglichst nichts mehr zu verbrennen. [...] Und wenn wir aufhören, landwirtschaftliche Pflanzenreste zu verbrennen, und sie stattdessen unterpflügen, verringerte sich die Luftverschmutzung und lebenswichtige Nährstoffe kehrten in den Boden zurück. [...]


Es gibt noch weitere wichtige Maßnahmen, die wir ergreifen sollten, um die Luft, die wir atmen, sicherer und sauberer zu machen, etwa die Reduzierung von Emissionen aus Mülldeponien und Dung. Dadurch verringerte sich das emittierte Methan, ein Vorläufer des Ozons, und auch die giftige lokale Verschmutzung der Luft. Außerdem müssen wir den Konsum von Nahrungsmitteln reduzieren, die auf Tierhaltung basieren, denn die riesigen Populationen dieser Tiere führen zu sehr großen Methanemissionen [...] Das ist wichtig, weil im Methanemissionen heute für etwa ein Drittel der klimaaufheizenden Wirkung aller Treibhausgasemissionen verantwortlich sind und jährlich zu circa 500.000 ozonbedingten vorzeitigen Todesfällen führen.
*[https://www.zeit.de/2020/14/bedingungsloses-grundeinkommen-petition-schulden-coronavirus? Corona-Geld für alle?] ZEIT 25.3.2020


Besonders bedeutsam an den Vorteilen sauberer Luft und des Klimaschutzes ist die Tatsache, dass sie sich wechselseitig extrem gut ergänzen. [...] Die Vorteile sauberer Luft machen sich rasch bemerkbar [...] die Vorteile des Klimaschutzes brauchen dagegen generell recht lange Zeit, da das Klimasystem langsam reagiert [...]
=====Lehrer*innen=====
Wenn die USA ihre Emissionen reduzierten, um die Ziele des {{wpde|https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_von_Paris|Pariser Abkommens}} einzuhalten, so erreichten sie damit für das eigene Land schon im ersten Jahrzehnt Vorteile aus sauberer Luft, die höher wären als die Kosten der gesellschaftlichen Veränderung. [...]


Eine weitere Perspektive, die das Gesamtwohl der Gesellschaft statt nur die Auswirkungen des Klimawandels in den Blick nimmt, vermag zum Handeln motivieren, weil sie den Menschen vor Augen führt, dass sie neben der Verhinderung der langfristigem, für viele nur schwer vorstellbaren Klimakatastrophe auch kurzfristig lokale gesundheitliche Vorteile erzielen können." (S.151-153)
[http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3075746 Viele Lehrer:innen stellen jetzt auf E-Learning um. Doch der digitale Unterricht bevorzugt die ohnehin Privilegierten.] taz 23.3.2020


====3.5 Vektorübertragene Krankheiten, 154====
Tipps für Lehrer: Nele Hirsch: [https://ebildungslabor.de/blog/onlineformat/ WIE MACHE ICH AUS MEINEM PRÄSENZ-WORKSHOP EIN ONLINE-LERNANGEBOT?]
''[https://scholar.google.com/citations?user=q94wpOEAAAAJ&hl=en Felipe J. Colón-Gonzáles]'': "Vektorübertragene Krankheiten – die auf den Menschen und zwischen ihnen von diversen Lebewesen die Mücken, Sandfliegen und anderen {{wpde|Gliederfüßer|Arthropoden}} übertragen werden – sind für mehr als 17 Prozent der Todesfälle, Krankheiten und Behinderungen in aller Welt verantwortlich [...]
Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung leben derzeit in Gebieten, in denen die Menschen von mindestens einer dieser Krankheiten bedroht sind,[...] diese Krankheiten [...] stehen in überproportionalem Maße in einem Zusammenhang mit Armut und Ungleichheit und bilden ein großes Hindernis für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung. [...]


Bei einem Anstieg der globalen Temperaturen breiten sich die vektorübertragenen Krankheiten nach und nach auch in Gebieten aus, in denen sie bislang nicht auftraten, und kehren in Regionen zurück, in denen sie schon vor Jahrzehnten ausgerottet wurden.[...] Ganz allgemein kann man sagen, dass wärmere Temperaturen besser für die Ausbreitung vektorübertragener Krankheiten sind. Die Übertragung erreicht ihre Höhepunkte bei mittleren Temperaturen von etwa 25 °C. Wird es zu heiß oder zu kalt, verringert sich das Übertragungsrisiko. [...] Auch die Niederschläge sind von großer Bedeutung, vor allem für Insekten wie die Mücken, deren Entwicklung teilweise im Wasser erfolgt. [...] Selbst Dürren könnten indirekt die Entstehung solcher Brutstätten begünstigen, da die Menschen dann für Dürreperioden Wasser sammeln und speichern.[...] Bislang ist die Übertragung [in Hochlandgebieten Afrikas, im östlichen Mittelmeerraum und in Südamerika noch relativ selten,] so dass die Menschen immunologisch vulnerabel sein dürfen, und die öffentlichen Gesundheitssystem sind auf solch einen Anstieg nicht vorbereitet. [...] Zur Vorbereitung auf diese Gefahren wird es notwendig sein, in diesen potentiellen Hotspots epidemiologische Überwachung –, Kontroll- und Frühwarnsysteme einzurichten." (S.154-157)
Klaus Zierer: [http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3075745 „Man muss jetzt keinen Digital-Hype starten“] Der Tagesspiegel 23.3.2020


====3.6 Antibiotikaresistenz, 158====
https://www.zdnet.com/article/online-learning-gets-its-moment-due-to-covid-19-pandemic-heres-how-education-will-change/?xing_share=news
''J. Brownstei, D. MacFadden, S.Mc Gough uns M. Santillana'': "Besorgniserregend ist die Tatsache, dass bei der Entwicklung der {{wpde|Antibiotikaresistenz}} offenbar auch ein Zusammenhang mit dem Klimawandel besteht, wobei in wärmeren Regionen ein rascherer Anstieg des Vorkommens der Antibiotikaresistenz zu verzeichnen ist. [...] Diese Befunde erscheinen plausibel – vor allem, wenn wir berücksichtigen, in welcher Weise die Temperatur den Lebenszyklus von Bakterien und ganz allgemein die Aktivitäten von Menschen und Tieren beeinflussen kann. [...] Danach nehmen Infektionen der Haut, der Harnwege und des Blutes sämtlich in wärmeren Monaten zu. [...] Die absehbaren Muster des Klimawandels lösen möglicherweise einen Dominoeffekt aus, der die Auswirkungen der Antibiotikaresistenz in den kommenden Jahrzehnten beträchtlich verschlimmern und zu einem beschleunigten Verlust unserer besten Waffe im Kampf gegen bakterielle Infektionen führen wird. (S.158/159)


====3.7 Nahrung und Ernährung, 160====
<br />
''[https://www.google.com/search?q=samuel+s.+myers&sxsrf=ALiCzsYUBDgReLAPtUEfuRD8LjJ5AVu1Xw%3A1668504680220&source=hp&ei=aFxzY6meCuGBxc8Pg42yqAQ&iflsig=AJiK0e8AAAAAY3NqeExUeXou74alDo5oQVE4W4g72mYP&gs_ssp=eJzj4tVP1zc0TCsotDA1Ty40YPTiL07MLU3NUSjWU8itTC0qBgCdIgog&oq=Samuel+S.+Myers&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAEYADIKCC4QgAQQ1AIQEzIKCC4QgAQQ1AIQE1AAWABg8UVoAHAAeACAAVmIAVmSAQExmAEAoAECoAEB&sclient=gws-wiz Samuel S. Myers]'': "[...] durch die ständige weitere Zufuhr von CO2 in die Atmosphäre verliert unsere Nahrung an Nährstoffgehalt. [...] Hinsichtlich des Eisens fanden wir heraus, dass in Ländern mit Anämieraten über 20 Prozent die vulnerabelsten Teile der Bevölkerung – 1,4 Milliarden Frauen sowie Kinder unter fünf Jahren – wegen des beschriebenen CO2 Effekts auf den Nährstoffgehalt des Getreides mindestens 4 Prozent des mit der Nahrung aufgenommenen Eisen verlieren werden. [...] Fischer nutzen gut 90 Prozent der weltweiten Fischbestände bis an die Grenzen der Nachhaltigkeit oder deutlich darüber hinaus, und in der Folge gehen die weltweiten Fangerträge seit 1996 ständig zurück. [...] Aus der Perspektive der menschlichen Ernährung sind diese Trends besorgniserregend weil die Versorgung von mehr als 1 Milliarde Menschen mit Omega– 3–Fettsäuren, Vitamin B 12f, Eisen und Zink vom Wildfischfang abhängt." (S.161/162)


===3.8 "Wir sitzen nicht alle im selben Boot", 166===
=====Wissenschaftler*innen=====


''Thunberg'': "Wir sollten unser rasch schwindendes Kohlenstoffbudget als genau das sehen, was es ist: eine begrenzte natürliche Ressource, die allen Lebewesen gleichermaßen gehört. Die Tatsache, dass 90 Prozent des verbliebenen Budgets, damit wir eine 67-prozentige Chance haben, die Erderwärmung unter 1,5° C zu halten, bereits überwiegend vom globalen Norden verbraucht sind, ist gar nicht zu übersehen. Ebenso wenig die Tatsache, dass die reichen Länder - wie meines – den Rest dieses Budgets derzeit mit erheblich größerer Geschwindigkeit verbrauchen als diejenigen, die historisch von eben diesen Staaten ausgebeutet worden.
*[https://www.bpb.de/apuz/wissen-2021/325609/wissenschaftliche-politikberatung-in-krisenzeiten Peter Weingart:''' Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten'''] bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: Der Klimawandel ist potenziell weitaus gefährlicher als die Pandemie, aber die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist – zumindest in großen Teilen Mitteleuropas – nicht unmittelbar, sondern liegt in einer unbestimmten Zukunft. Die Politik steht bezüglich ihrer Entscheidungen zur Bewältigung des Klimawandels auch nicht unter demselben Zeitdruck – nicht zuletzt, weil die Komplexität der gefragten Entscheidungen und deren gesellschaftliche, politische und ökonomische Folgen längere Zeiträume betreffen. Schließlich ist die Abhängigkeit der Politik von der Wissenschaft nicht in derselben Weise eng geführt wie im Fall der Pandemie."


[...] Die Tatsache, dass drei Milliarden Menschen pro Kopf und Jahr weniger Energie verbrauchen als ein amerikanischer Standardkühlschrank, vermittelt eine Vorstellung davon, wie weit wir derzeit von globaler Gleichheit und Klimagerechtigkeit entfernt sind.
*[https://www.zeit.de/2020/25/forschung-qualitaet-transparenz-covid-19 QUALITÄT DURCH OFFENHEIT] von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "'''Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen'''."


Die Klimakrise ist nichts, was '''wir''' hervorgebracht haben. [...] Die Menschen in den Teilen der Welt, die für diese Krise am meisten Verantwortung tragen, müssen sich klar machen, dass es auch andere Sichtweisen gibt und sie anfangen müssen, sich damit auseinanderzusetzen. [...] Sie mögen viele Kolonien sich selbst regieren lassen, aber stattdessen kolonialisieren sie nun die Atmosphäre [...]
*[https://www.aerzteblatt-sachsen.de/pdf/sax2109_027.pdf '''Wissenschaftsleugnung''' - ein Kommentar aus Sicht der Evidenzbasierten Medizin] (pdf) Ärzteblatt Sachsen [sieh auch: {{wpde|Evidenzbasierte Medizin}}]


Indem der globale Norden die Reste unseres Kohlenstoffbudgets verbraucht, stiehlt er nicht nur seinen eigenen Kindern die Gegenwart und die Zukunft, sondern vor allen den Menschen, die in den am schlimmsten betroffenen Teilen der Welt leben [...]." (S.166/67)
*[https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html Tägliche Podcasts von Prof. Drosten Chef-Virologe der Berliner Charité]


====3.9 Leben bei 1,1° C====
*"Two fundamental strategies are possible: (a) mitigation, which focuses on slowing but not necessarily stopping epidemic spread – reducing peak healthcare demand while protecting those most at risk of severe disease from infection, and (b) suppression, which aims to reverse epidemic growth, reducing case numbers to low levels and maintaining that situation indefinitely. Each policy has major challenges. We find that that optimal mitigation policies [...] might reduce peak healthcare demand by 2/3 and deaths by half. [...] The major challenge of suppression is that this type of intensive intervention [...] will need to be maintained until a vaccine becomes available (potentially 18 months or more) [...] We show that intermittent social distancing [...] may allow interventions to be relaxed temporarily in relative short time windows, but measures will need to be reintroduced if or when case numbers rebound. [...]." ([https://www.imperial.ac.uk/media/imperial-college/medicine/sph/ide/gida-fellowships/Imperial-College-COVID19-NPI-modelling-16-03-2020.pdf Studie des Imperial College COVID-19 Response Team vom 16.3.20], S.2 - ''In der Anmerkung findet sich diese Passage auf Deutsch und ungekürzt'')<ref>auf Deutsch: Zwei grundlegende Strategien sind möglich: (a) Abschwächung, die darauf abzielt, die Ausbreitung von Epidemien zu verlangsamen, aber nicht unbedingt zu stoppen - Reduzierung des Spitzenbedarfs an medizinischer Versorgung bei gleichzeitigem Schutz derjenigen, die am stärksten von schweren Krankheiten bedroht sind, vor Infektionen, und (b) Unterdrückung, die darauf abzielt, das epidemische Wachstum umzukehren: Reduzierung der Fallzahlen auf ein niedriges Niveau und Beibehaltung dieser Situation auf unbestimmte Zeit. Jede Politik hat große Herausforderungen. Wir stellen fest, dass eine optimale Minderungspolitik (die die Isolierung von Verdachtsfällen zu Hause, die Quarantäne von Personen, die im selben Haushalt leben wie Verdachtsfälle, zu Hause und die soziale Distanzierung älterer Menschen und anderer Personen mit dem höchsten Risiko für schwere Krankheiten) den Spitzenbedarf an Gesundheitsversorgung um 2/3 senken könnte und die Todesfälle auf die Hälfte. Die gemilderte Epidemie würde jedoch wahrscheinlich immer noch dazu führen, dass es zu Hunderttausende von Todesfällen käme und die Gesundheitssysteme (insbesondere die Intensivstationen) um ein Vielfaches überfordert wären. Für Länder, die dies erreichen können, bleibt die Unterdrückung die bevorzugte politische Option. Wir zeigen, dass im britischen und US-amerikanischen Kontext die Unterdrückung nur eine Kombination aus sozialer Distanzierung der gesamten Bevölkerung, Isolation von Fällen zu Hause und Haushaltsquarantäne ihrer Familienmitglieder erfordert. Dies muss möglicherweise durch Schul- und Universitätsschließungen ergänzt werden, obwohl anerkannt werden sollte, dass solche Schließungen aufgrund zunehmender Fehlzeiten negative Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben können. Die größte Herausforderung bei der Unterdrückung besteht darin, dass diese Art von intensivem Interventionspaket - oder etwas, das bei der Reduzierung der Übertragung gleichermaßen wirksam ist - beibehalten werden muss, bis ein Impfstoff verfügbar ist (möglicherweise 18 Monate oder länger), da wir davon ausgehen, dass die Übertragung schnell wieder zunehmen wird, wenn die Eingriffe aufgehoben werden. Wir zeigen, dass intermittierende soziale Distanzierung - ausgelöst durch Trends in der Krankheitsüberwachung - es ermöglichen kann, Interventionen in relativ kurzen Zeitfenstern vorübergehend zu lockern, aber die Maßnahmen müssen wieder eingeführt werden, wenn die Fallzahlen wieder zunehmen. Während die Erfahrungen in China und jetzt in Südkorea zeigen, dass Unterdrückung kurzfristig möglich ist, bleibt abzuwarten, ob dies langfristig möglich ist und ob die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der bisher getroffenen Interventionen gesenkt werden können.</ref>
''[https://de.wikipedia.org/wiki/Saleemul_Huq Saleemul Huq]'': "[...] Unser weltweites Bemühen, den Temperaturanstieg unter 1,5 °C zu halten ist eine langfristige Strategie – die ist für die Zukunft. Doch wir haben die Schwelle von 1,1 °C bereits überschritten, und diese 1,1 °C richten heute schon Schäden an. Deshalb ist die Frage, wie wir mit 1,1 °C Erwärmung umgehen, in meinen Augen weitaus wichtiger als die Frage, wie wir einen Anstieg um 1,5 °C verhindern, aber damit haben wir uns noch gar nicht befasst.


Die führenden Politiker die am im November 2021 zur [https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Klimakonferenz_in_Glasgow_2021 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow] (COP26) zusammenkamen, begriffen das einfach nicht. Sie verhielten sich so, als könnten wir die Folgen des Klimawandels noch verhindern. Aber sie lassen sich nicht mehr verhindern. Wir leben bereits in einem Zeitalter 'des Verlusts und der Schäden'. 'Verlust' meint hier etwas, das vollständig verloren ist wie beim Verlust eines Menschenlebens. Wenn es erst einmal verloren ist, kommt es niemals zurück. Ganz gleich, wieviel Geld sie haben, es ist verloren. Dasselbe gilt für den Arten Verlust oder den Verlust eines Ökosystems. [...] 'Schäden' bezieht sich dagegen auf Dinge, die repariert werden können, falls man über das nötige Geld oder die nötigen Ressourcen verfügt. [...]
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ethikrat-fuer-mehr-debatte-ueber-exit-von-corona-massnahmen-16715728.html ETHIKRAT ZU EXIT-SZENARIEN: „Es ist nie zu früh für eine öffentliche Diskussion“] FAZ 7.4.20


'Verlust und Schäden' ist außerdem eine schön malerische diplomatische Umschreibung für das, über das wir nicht reden dürfen: 'Verantwortung und Schadensersatz'. Diese Worte sind tabu vor allem für Diplomaten aus den USA und anderen reichen Ländern. [...]
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=60685 Epidemische Lage von nationaler Tragweite?] (Interview mit Ulrich Keil, dem ehemaligen Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster), Nachdenkseiten 4.5.2020


Wir müssen heute über die globale Ungerechtigkeit nachdenken. Über die eindeutige Ungerechtigkeit, dass Verschmutzer – weitgehend reiche Menschen in aller Welt, die für den größten Teil der Kohlenstoffemissionen und Umweltschäden verantwortlich sind – armen Menschen Schaden zufügen. [...]
====Klimaerwärmung====


Die Geschichte Bangladeschs ist jedoch nicht die Geschichte von Opfern, sondern von Helden, eine Geschichte von der Zukunft unseres Planeten. Der Rest des Planeten wird morgen mit dem konfrontiert sein, was wir heute erleben, und der Rest der Planeten wird zu uns kommen, um von uns zu lernen, wie man mit diesem Problem umgehen kann. [...] ich kann einige der Lektionen weitergeben, die wir gelernt haben die erste Lektion lautet, dass sie alles Geld und alle Technologie der Welt haben mögen, aber das wird ihn trotzdem nicht helfen. [...] Man kann zum Schutz einer Stadt ein Sperrwerk bauen wie in London, aber man kann solche Sperrwerke nicht für ein ganzes Land bauen. [...]
=====Aktuelles=====
'''Die fortlaufende Aktualisierung findet sich im Abschnitt: [[Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel#Aktuelles 2|Materialien-Klimawandel-Aktuelles]]'''


Wirklich wichtig in Krisenzeiten ist der soziale Zusammenhalt – Menschen helfen einander [...] Als Gemeinschaft zusammenzustehen, wie wir es in Bangladesch tun, trägt zur Stärkung der Widerstandskraft und der Fähigkeit bei, mit Krisen fertig zu werden, wenn sie auftreten.  
*[https://www.fr.de/panorama/deutscher-wald-wanderfoerster-gerald-klamer-klimaschutz-holz-borkenkaefer-mischwald-abholzung-91081300.html Der deutsche '''Wald''': „Diese Schönheit ist ergreifend!]“ [https://www.waldbegeisterung.de/ Gerald Klammer] im Interview mit Thomas Stillbauer, FR 28.10.21: "Bauholz, das 50 oder mehr Jahre bleibt, hat leider nur einen kleinen Anteil. Dagegen speichert der stehende Waldbestand dauerhaft CO2, und da haben wir großes Steigerungspotenzial. Zurzeit beträgt der durchschnittliche Holzvorrat in Deutschland 300 Kubikmeter pro Hektar. Aber in Betrieben, die sich vorgenommen haben, diesen Vorrat zu steigern, sind das auch schon mal 500. [...] das geht nur durch eine geringere Nutzung. Im Stadtwald Lübeck hat man das konsequent gemacht, mit dem naturnächsten Waldbewirtschaftungssystem, das wir in Deutschland haben. Seit 1994 ist dort die Menge des eingeschlagenen Holzes halbiert worden. Das hat einen enormen Vorrat eingebracht. Noch eine Zahl: Zurzeit speichert der deutsche Wald etwa sieben Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen. Wenn wir dahin kommen, die Emissionen zu senken, steigt auch der Anteil, den der Wald aufnimmt. Aber noch wichtiger ist die lokale Kühlungsfunktion."
*[https://www.fr.de/wirtschaft/klimawandel-als-chance-fuer-wachstum-91076147.html '''Klimawandel als Chance für Wachstum'''] FR 26.10.21 von Joachim Wille: "[...] unterlassener Klimaschutz kommt langfristig deutlich teurer. Diese Erkenntnis untermauert jetzt eine Studie der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deloitte_Deutschland Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte]. Der deutschen Wirtschaft drohen danach in den kommenden 50 Jahren klimawandel-bedingte Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro und ein Verlust von bis zu 470 000 Arbeitsplätzen, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Umgekehrt eröffnet ein Kurs, der das 1,5 Grad-Ziel und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anpeilt, längerfristig große Wachstumschancen."
*[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-und-klimawandel-luisa-neubauer-ueber-die-zukunft-von-fridays-for-future-a-f6fb21d5-bf59-4f19-985e-dcb2f7c21c06 '''Wie viel Schwung verliert die Klimabewegung jetzt?'''] Spiegel online 14.5.20 "Neubauer kritisiert auch die Bundesregierung scharf dafür, Unternehmen und Konzerne mit Steuergeldern, aber ohne ökologische Verpflichtungen zu retten. Staatliche Hilfe müsse daran geknüpft sein, dass Unternehmen klare Pläne vorlegen, wie sie in Zukunft klimaneutral arbeiten können."


Die zweite Lektion, die wir zu bieten haben, lautet, dass es vor allem auf die jungen Menschen ankommt. Wenn sie organisiert werden, wenn sie Unterstützung und Anleitung erhalten, können Sie eine äußerst starke Kraft sein. Die Bewältigung der Klimakrise erfordert ein Umdenken, das älteren Menschen möglicherweise schwer fällt. Das ist einer der Gründe, weshalb unsere politischen Führer den notwendigen Paradigmenwechsel nicht verstehen. [...] Unsere Kinder und jungen Leute protestieren nicht nur jeden Freitag, sie gehen die ganze Woche hinaus, um anderen Menschen zu helfen, und bereiten unsere Gesellschaft auf die Auswirkungen des Klimawandels vor. [...]
=====Reaktionen der Staaten und der Weltgesellschaft=====


'''Wir müssen erkennen dass wir Teil des Problem sind – wir alle sind aufgrund unserer Ernährung und Lebensweise Umweltverschmutzer.'''
*[https://twitter.com/ErikSolheim/status/1241259513212211200 Tests in Südkorea]
*'''Kommentar zum deutschen Klimapaket unter Bezug auf die Coronakrise:''' https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-mutwillige-zerstoerung-1.4849622


Das heißt, wir können etwas an diesem Problem ändern und müssen unsere Emissionen verringern, wo immer das möglich ist. Es gibt jedoch Grenzen für die Möglichkeit eines einzelnen Menschen. [...] Sie müssen sich in solch einer großen Ordnung organisieren, dass Sie politisch tatsächlich etwas verändern können. Sie können Einfluss auf ihre Politiker nehmen, und ganz gleich, wie demokratisch Ihr Land ist oder welche Staatsform ihre Gesellschaft besitzt, es gibt immer Möglichkeiten, etwas zu bewirken und Druck auf politische Führer auszuüben. [...] Sie können auf globaler Ebene etwas bewirken. Beginnen Sie lokal, aber zielen sie auf das Globale!" (S.171-174)


====3.10 Umweltrassismus====
'''Wer leidet unter den zur Gefahrenabwehr für notwendig gehaltenen Maßnahmen?'''


''[https://fordschool.umich.edu/event/2021/jacqueline-patterson-environmental-and-climate-justice Jacqueline Patterson]'': "Anfang der 1990er Jahre arbeitete ich als Freiwillige des US–amerikanischen Peace Corps in {{wpde|Jamaika|}}, dort kam mir erstmals die brutale Wirklichkeit der globalen Ungerechtigkeit voll zu Bewusstsein. Ich lebte in Habour View, einem Ort außerhalb der Hauptstadt, in dem große internationale Konzerne die Wasserversorgung verschmutzen, aber fast keine Entschädigung dafür gezahlt hatten. Als Freiwillige des Peace Corps arbeitete ich mit schwerhörigen Kleinkindern, die mit den Folgen eines Röttelnausbruchs zu kämpfen hatten, der durch eine Impfung hätte verhindert werden können. [...]
"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor Pandemien und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen. [...] Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche." (Weil/Becker: [https://www.fr.de/panorama/gerecht-klimakrise-loesen-13635402.html Gerecht die Klimakrise lösen], FR 31.3. 2020)


Jamaika teilt einige historische Grundlagen mit dem Land, in dem ich lebe und arbeite und das heute die Vereinigten Staaten von Amerika genannt wird. In den Gründungsmythen beider Länder spielen hygienisch gereinigten Phantasien eine entscheidende Rolle: [...] Diese Phantasien blenden jedoch die Realität des Mordens und Raubens, der Krankheiten und der Vertreibung aus. Kurz nach Ankunft in den geraubten Ländern überall in Amerika erklärten weiße Eroberer die ursprünglich indigene Bevölkerung für minderwertig und vogelfrei. Sie machten sich daran, die dort angetroffenen indigenen Gemeinschaften zu ermorden, zu versklaven und von ihrem Land zu vertreiben. Zugleich raubte man im südlich der Sahara gelegenen Afrika Menschen, verfrachtete sie als Ladung auf Schiffe und brachte sie in die westliche Hemisphäre, damit sie dort mit ihrer Sklavenarbeit die Infrastruktur aufbauten, das Land bestellten und so die Grundlage für die Industrielle Revolution und die moderne kapitalistische Ökonomie legten. Während diese Kolonisten die Herrschaft über Menschen festigten, institutionalisierten sie eine Beziehung zum Land und dessen Schätzen, die auf einer skrupellosen Ausbeutung der Bodenschätze basierte. [...] ganzen Land als frei verfügbar im Dienste wirtschaftlicher Interessen. Opferzonen – Gebiete mit hoher Umweltbelastung oder starker Verschmutzung – werden in der übergroßen Mehrzahl von Menschen mit geringem Einkommen und People of Color bewohnt. Solche gefährlichen Zonen haben sich in Crosset (Arkansas), East Chicago (Indiana), Wilmington (Delaware) und anderswo entwickelt. Eine dieser Opferzonen, Reserve in Louisiana, eine afroamerikanische Gemeinde, wird auch 'Cancer Town' (Krebsstadt) genannt. Da die Emissionen von {{wpde|Chloropren}} (einem bekannten {{wpde|Karzinogen}}) in diesem Gebiet 755-Mal über dem von der {{wpde|Environmental Protection Agency}} festgelegten Richtwert befindet, ist das Krebsrisiko da das höchste des ganzen Landes und entspricht dem Fünfzigfachen des nationalen Durchschnitts. Die für diese nahezu beispiellosem Vergiftung der Luft verantwortliche Chemiefabrik wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Plantage errichtet, die einst auf Sklaven zurückgegriffen hatte. [...]
=====Reaktion der Zivilgesellschaft=====


Die gute Nachricht lautet, dass einige der lebendigsten und anregendsten Alternativen zu diesem ausbeuterischen, rassistischen System in {{wpde|BIPoC}}–Gemeinden erprobt werden. Verbrennungsanlagen und Kohlekraftwerke werden geschlossen, , die Dakota Accesss und die Atlantic Coast Pipeline haben ihre Betriebserlaubnis verloren, während der Kampf um Linie drei (über die doppelt so viel Erdöl von den Alberta Tar Sands nach Nordwisconsin transportiert werden könnte) weiter tobt. Von Brooklyn in New York bis Boise in Idaho und Laredo in Texas setzen Aktionen von Menschen in besonders gefährdeten Gemeinden hoffnungsvolle Zeichen. [...]
;wirtschaftliche Krise


Das Jenesse Center for the Domestic Violence Prevention and Intervention stellt seine Dienste vorwiegend afroamerikanischen Überlebenden häuslicher Gewalt zur Verfügung Jahrelang betrafen die größten Ausgaben des Zentrums die Kosten der Stromversorgung für Übergangswohnungen. Deshalb entschloss man sich zu einer Umstellung auf Solarenergie. Die sieben damaligen Bewohnerinnen der Übergangswohnungen wurden für die Installation von Solaranlagen ausgebildet und beteiligten sich am Einbau der neuen Solaranlage. Heute, drei Jahre später, haben diese früheren Bewohnerinnen einträgliche Jobs in der Solarindustrie und führen mit ihren Kindern ein unabhängiges Leben. [...]" (S.175-177)
Es wird eine Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften geben müssen. Bisher ist nur das Ziel zu erkennen: klimaneutrale Wirtschaft. Ein gangbarer Weg muss erst noch gefunden werden.  


====3.11 Klimaflüchtlinge, 178====
*[[w:Ulrike Herrmann|Ulrike Herrmann]]: [https://www.youtube.com/watch?v=1XsTaSz_8H4&t=122s Nachhaltigkeit im Kapitalismus?] 27.1.2020
''{{wpen|Abraham Lustgarten}}'': "Als El Salvador plötzlich austrocknete, wusste Carlos Guevara dass er hier nicht einfach von einer Dürre sprechen konnte. Es war, als hätte die Welt sich verändert.
*[[w:Niko Paech|Niko Paech]]: [https://www.youtube.com/watch?v=e-HSsUS3GZM&t=60s Die Wachstumsparty ist vorbei  30.1.2020]
*[https://viertausendhertz.de/plb14/ Maja Göpel: Vom Klima- zum Gesellschaftswandel]
*[http://www.postwachstumsoekonomie.de/vortragsreihe/videos/ Postwachstumsökonomie]


Im ersten Jahr wuchs der Mais, den er am Rio Lempre unweit von dessen Mündung in den Pazifik auf vier Morgen Land säte nur bis zur Hüfte heran, dann vertrocknete er in der Hitze. Die sonst übliche 40–Ballen–Ernte schrumpfte auf vier Ballen zusammen. Im folgenden Frühjahr – 2015 – wurde alles noch schlimmer. Während der Monate Mai, Juni, Juli und August fiel in dieser üppigen dschungelähnlichen Region überhaupt kein Regen. [...] 2016 warnte ihn die Bank, der er sein Land als Sicherheit für einen Saatgutkredit überlassen hatte, die nächste Anbauperiode werde erneut kaum Ertrag bringen. Seine Familie gab ihre Ersparnisse für den Kauf von Nahrungsmitteln aus, die sie früher selbst angebaut hatten. Unterdessen versuchten gewalttätige Banden, seine Kinder zu rekrutieren und verlangten 'Pacht' von der Familie. Guevaras Frau Maria mietete ein Verkaufsfenster in einem an der Straße gelegenen Laden und begann Papusas (eine Art Tortilla) zu verkaufen, um wenigstens etwas Geld für die Milch zur Ernährung ihres Sohnes zu haben. [...]
;soziale Krise


In den letzten 6000 Jahren lebten die Menschen in einem relativ schmalen Bereich ökologische Bedingungen und suchten sich einen milden Mix aus Niederschlägen und Wärme, der in etwa dem Klima in Jakarta und Singapur an einem Ende der Skala und dem in London und New York am anderen entsprach. Gegenwärtig gilt nur 1 Prozent der Erde als zu heiß und zu trocken für die Zivilisation. Doch 2070 könnten nach Ansicht von Forschern 19 Prozent der Erde unbewohnbar sein – ein Gebiet, in dem heute 3 Milliarden Menschen leben. Das lässt den Schluss zu, dass ich dort die schnellste und verheerendste Veränderung der bekannten Geschichte anbahnt, mit Hunderten Millionen Vertriebenen und weiteren Milliarden Menschen, die leiden.
"Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise."
(Weil/Becker: [https://www.fr.de/panorama/gerecht-klimakrise-loesen-13635402.html Gerecht die Klimakrise lösen], FR 31.3. 2020)


Eine Massenmigration dieser Größenordnung wird eine weltweite Destabilisierung zur Folge haben. Migration kann zwar auch ihr Gutes haben – schließlich sind die USA das Ergebnis großer Einwanderungswellen. Doch der gewaltige Umfang der kommenden Migration dürfte eher Konkurrenz und Konflikte schüren, da immer mehr Menschen um immer knappe Ressourcen kämpfen, während die geopolitischen Großmächte Mauern, Zäune und Grenzanlagen errichten, um Migranten fernzuhalten. Die führenden Sicherheits– und Verteidigungsinstitutionen der Welt warnen bereits, die Klimamigration könnte zum Zusammenbruch ganzer Staaten führen und das Gleichgewicht der Macht wie auch der Vorteile in Richtung anderer Länder verschieben, nämlich Russland und China, die bereit sein werden, diese Macht einzusetzen.
;Medien


Die Brennpunkte des Wandels befinden sich genau dort wo man sie erwarten darf: in den Gebieten um den Äquator, die ohnehin die wärmsten sind und auch die größten – zugleich auch am schnellsten wachsenden – Bevölkerungen besitzen. In Afrika südlich der Hall Sahara lebt 1 Milliarde Menschen und diese Zahl könnte sich in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln. [...]
*Schüler*innen


Um zukünftige Migrationsbewegungen zu verstehen, konstruierte ich [...] eine Computersimulation wie die von der Weltbank verwendete. Bei unserem Modellierung erhöhten wir die Komplexität der Dürrerisiken und berücktigten auch grenzüberschreitende Migration. Nach diesen Modellen werden bis Mitte des Jahrhunderts gut 30 Millionen Mittel Amerikaner an die Südgrenze der USA abwandern, und zwar zumindest teilweise unter dem Einfluss klimatischer Faktoren.
::{{wpde|Fridays for Future}}
::[https://twitter.com/search?q=%23netzstreikf%C3%BCrsklima&src=typeahead_click netzstreikfürsklima] (Twitter)
::[https://twitter.com/search?q=%23wirbildenzukunft&src=typeahead_click WirBildenZukunft] (Twitter)
::"Es geht darum, den Protest einzubetten in eine Erzählung, die Menschen berührt. Wir haben eine große, unfassbar starke politische Masse in Deutschland, die bereit ist, sich zur Wehr zu setzen, sei es gegen rechts außen oder die Klimakrise oder jetzt auch gegen diese Pandemie. Die Leute sind da, die sind präsent, ob auf der Straße oder woanders." (Luisa Neubauer: [https://www.fr.de/wissen/wir-koennen-krisen-also-ernst-nehmen-wenn-wollen-13635312.html "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!"], FR 31.3.20)


Das Modell zeigt in dessen auch, dass unterschiedliche politische An setze hinsichtlich des Klimawandels und der Migration zu unterschiedlichen Ergebnissen führen würden. Die heute von der Politik getroffenen Entscheidungen hätten also durchaus Einfluss auf die zu künftige Entwicklung.[...]
*Lehrer*innen


Unmittelbar nach seiner Ankunft in den USA wurde Carlos Guevara aufgegriffen und nach Hause geschickt. Er war per Anhalter durch die Wüste gefahren, doch der Fahrer wurde wegen zu schnellen Fahrens von der Polizei zum Anhalten gezwungen. Als Guevara zu Hause ankam, stellte er fest, dass sein Dorf sich verändert hatte. Auch andere Dorfbewohner waren vor der Dürre geflohen und in die USA oder in die Städte der näheren Umgebung abgewandert, so dass sein Dorf nun leer erschien. Zu dieser Zeit kam jedoch ein Projekt des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) [...] und bot landwirtschaftliche Hilfe, Bewässerungsmöglichkeiten und die Hoffnung an, dass es für Guevara und andere möglich sei, ihre Aussichten auf ein Überleben dramatisch zu verbessern.
*Politiker*innen
[''Es wurden Gewächshäuser gebaut, in denen hohe Erträge erzielt werden konnten, und Guevara profitierte davon.'']
Guevara hatte die einnahmen aus der ersten Ernte bereits wieder investiert, um seine Farm zu vergrößern und eine Milchkuh zu kaufen. Seiner Familie ging es besser als in den ganzen letzten fünf Jahren.


Seine Zukunft bleibt indessen gefährdet. Das Schicksal des WFP–Projekts hängt von der Bereitschaft ausländischer Spender ab, weitere Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Und Guevara weiß, dass sich das Klima in den kommenden fünf Jahren noch weiter verschlechtern wird. Das Gewächshaus gibt ihm einen Grund, nicht noch einmal den Trip nach Norden zu wagen – für den Augenblick. Er weiß jedoch, dass er nicht sicher sein kann, was die Zukunft bringt.
*Wissenschaftler*innen


'Die Hoffnung verliert man als letztes', sagt er. 'Solange der Klimawandel anhält, werden wir niemals sicher sein, ob wir uns ernähren können.'
::Wissenschaftler schießen sich in {{wpde|Scientists for Future}} schließen sich zur Unterstützung der Schülerbewegung Fridays for Future zusammen.
::Tausende von Wissenschaftlern kritisieren das Klimapaket der Bundesregierung
:::"Aus den belächelten Experten von gestern – auf deren Rat beispielsweise in der Klimakrise Politiker wie Trump oder Putin mit wegwerfender Geste verzichten zu können glaubten – sind in der Corona-Krise, wo es unmittelbarer um Leben und Tod geht, die Garanten eines neuen Vertrauens geworden." (Mariam Lau in DIE ZEIT, 19.3.29)


'''Nahrungsunsicherheit ist dabei,  gravierendsten menschlichen Bedrohung der Erde zu werden und die Welt an den Abgrund einer gewaltigen Klimamigration zu bringen.'''
;Laien


====3.12 Der Anstieg des Meeresspiegels und kleine Inseln, 183====
''Parents for Future''
''Michael Taylor'': "'''Wenn die Emissionen auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, wird der Meeresspiegel nach den aktuellen Prognosen bis zum Ende des Jahrhunderts um einen Meter oder mehr ansteigen.''' [...] Jeder Bewohner einer kleinen Insel kennt eine Stelle im Meer, die früher einmal Land war. Der steigende Meeresspiegel sorgt für eine Erosion der Strände und Küstenlinien, von denen das Leben auf den Inseln ganz direkt oder auch indirekt abhängt. Ein Großteil des Tourismus in der Karibik steht in in dem Zusammenhang mit den Stränden. Dieser Wirtschaftszweig ist für 7 bis 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukt und im Durchschnitt direkt oder indirekt für 30 Prozent der Beschäftigung verantwortlich. [...]


Für kleine Inseln in der Karibik ist das Bild des steigenden Meeresspiegel nicht nur vom zukünftigen verschwinden ganze Inseln geprägt, sondern verweist auch auf das Verschwinden von Stränden, Lebensgrundlagen '''in der Gegenwart'''. [...]
;''gängige Argumente:''


Mit wenigen Ausnahmen leisten kleine Insel den geringsten Beitrag zum Klimawandel. Aber sie tragen die Hauptlast der Folgen. (S.183-185)
*[https://www.eike-klima-energie.eu/2017/11/09/desinformation-der-klimafakten-de-in-was-sagt-die-afd-zum-klimawandel-was-sagen-die-anderen-parteien-und-was-ist-der-stand-der-wissenschaft/ Argumente gegen die Notwendigkeit des Klimaschutzes]


====3.13 Regen in der Sahelzone, 186====
::*[[zum.de:Faecher/Materialien/thielen-redlich/Klima/Klima.html|Klimaskepsis - Symptom einer überforderten Gesellschaft]] (Kritische Auseinandersetzung mit dem Argumenten gegen die Notwendigkeit des Klimaschutzes)


''Hindou Oumarou Ibrahim'': "In der Sahelzone bedeutet Regen alles. [...] Seit langer Zeit schon kümmern wir uns um die Natur nicht allein um unserer selbst willen, sondern auch für die kommenden sieben Generationen. [...] Die Artenvielfalt ist unser bester Partner. denn wir halten die Natur nicht für ein bloßes Werkzeug, das man besitzt, benutzt und zerstört. Die Natur ist unser Supermarkt, unsere Apotheke, unser Krankenhaus, unsere Schule. [...] Vor jeder wichtigen Entscheidung sollte man sich fragen, was die sieben letzten Generationen in dieser Situation getan hätten und welche Auswirkungen die Entscheidung auf die nächsten sieben Generationen haben wird." (Seite 186 bis 188)


====3.14 Winter in Sápmi, 189====
*[https://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Cethegus/Argumentationsstrategien_zur_Begr%C3%BCndung_des_Sinns_und_der_Notwendigkeit_von_Klimaschutz Argumente für die Notwendigkeit des Klimaschutzes]


''Alien Anna Labba'': [...] {{wpde|Sápmi}} erstreckt sich über vier Länder, den nördlichen Teil Schwedens, Norwegens, Finnlands und der Halbinsel {{wpde|Halbinsel|Kola}} in Russland. Die {{wpde|Samen(Volk)|Samen}}, Europas einziges indigene Volk, haben eine lange Tradition in der Rentierhaltung und in der Tierpflege. [...] Selbst kleine Kinder lernen zu heilen. Aber vor allem lernen sie, für den Wald und die Berge zu kämpfen, als wären sie die letzten, denn genau das lehrt sie das Leben, wenn sie sich neben dem sterbenden Kalb niederkauern. Für alles kämpfen, als wäre es das letzte – und das ist es ja auch. Als Kinder der Sonne müssen die Menschen das Land schützen, denn sonst wären wir nicht hier.
=====Reaktionen der einzelnen=====


'''In Ländern, die ihre eigene Geschichte noch nicht aufgearbeitet haben, sehen die Menschen nicht, dass sie sich wiederholt und dass der Kolonialismus seine Gestalt ändert und neue Argumente, neue Formen findet.''' (S.189-191)
====Dauerhafte Auswirkungen?====
[https://www.eurotopics.net/de/237685/schafft-covid-19-eine-neue-welt? Schafft Covid-19 eine neue Welt?] 5 internationale Beiträge mit unterschiedlichen Voraussagen


====3.15 Kampf für den Wald, 192====
=='''Wechselwirkung von Coronakrise und Klimaschutzpolitik'''==
''Sônja Guajajara'': "Ich bin eine {{wpde|Indigene}} aus dem Amazonasgebiet. [...] Unser Weg war immer schon die Verteidigung des Lebens. Seit die ersten Invasoren ihren Fuß auf dieses Land setzten, das damals nicht Brasilien genannt wurde, leben wir in einem Zustand der Wachsamkeit gegenüber ständigen und wiederkehrenden Angriffen. Das Kolonisierungsprojekt usurpierte unsere Territorien, brachte Krankheiten und Tod für den Körper, Feuer und Zerstörung für unsere Biome. Wir haben nur deshalb bis heute überlebt, weil wir unermüdliche Kämpferinnen sind und weil wir uns auf die Stärke unserer Vorfahren stützen, um Mutter Erde zu verteidigen. [...]
===Wie die Coronakrise die Klimaschutzpolitik vorantreiben könnte===
{{wpde|Michael E. Mann}}: "Die Pandemie ist eine Lektion über unseren Platz auf diesem Planeten, über Verwundbarkeit und Nachhaltigkeit, darüber, wie tödlich Wissenschaftsfeindlichkeit sein kann. Die Pandemie hat dazu beigetragen, den Weg für eine gute Klimapolitik frei zu machen."
([https://www.zeit.de/2021/16/michael-e-mann-klimakrise-treibhausgas-emmissionen-erdoel-lobby-fleischkonsum ZEIT 15.4.21, S.6])


Das heißt, die Menschen, die sich am meisten um unseren Planeten, unsere Wälder, unsere Trinkwasserquellen kümmern, sind jene die am stärksten von deren Zerstörung betroffen sind. Das ist eine unbestreitbare, von zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen bestätigte Tatsache: Die wahren Hüter der Wälder und des Planeten sind die indigenen Völker. Die indigenen Völker machen etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung aus und leben auf 28 Prozent der weltweiten Flächen. Aber sie sind verantwortlich für die Bewahrung und Erhaltung von 80 Prozent der Artenvielfalt, die sich neben uns Menschen auf der Erde befindet. [...]" (S.192-193)
*Die Zwangsbetriebsferien sorgen für weniger CO2-Ausstoß


===3.16 "Es warten enorme Herausforderungen", 196===
::'''Aber:''' "Gerade jetzt sinken die Emissionen zwar, aber das ist ein kurzfristiger, unbeabsichtigter Nebeneffekt einer schrecklichen Krise. Echter Klimaschutz folgt Plänen und Zielsetzungen, setzt Maßnahmen nachhaltig um. Das brauchen wir – keine spontanen Emissionseinbrüche, geboren aus einem Chaos." (Luisa Neubauer: [https://www.fr.de/wissen/wir-koennen-krisen-also-ernst-nehmen-wenn-wollen-13635312.html "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!"], FR 31.3.20)
''Thunberg'': "Bei den gegenwärtigen Trends der Erderwärmung könnten bis 2050 insgesamt 1,2 Milliarden Menschen zur Migration gezwungen sein schreibt Taikan Oki [[Das_Klima-Buch#3.18_Wasserknappheit|in seinem Beitrag zu diesem Buch]]. [...] Allerdings glaube ich nicht, dass viele, die wir als Klimaflüchtlinge einstufen, sich selbst so bezeichnen würden. Es mag eine Überschwemmung, eine Dürre, ein bewaffneter Konflikt oder eine klimabedingte Hungersnot sein, die sie endgültig vertreiben, aber es dürfte auch eine Kombination anderer Faktoren mitspielen wie Armut, Krankheit, Gewalt, Terror oder Unterdrückung. Alles ist miteinander verknüpft [...]


Auf Dauer werden keine Mauer und kein Stacheldraht für Sicherheit sorgen. Unsere Häfen zu schließen und Menschen im Mittelmeer oder im Ärmelkanal ertrinken zu lassen, wird diese Probleme nicht aus der Welt schaffen. Sie werden die Menschheit verfolgen, bis wir anfangen, uns um die Überwindung unserer Spaltung zu bemühen und unsere Ressourcen vernünftig und nachhaltig zu teilen.
*Es wird deutlich, dass jedes Verzögern einschneidender Maßnahmen den Kampf gegen die Katastrophe erschwert.


'''Demokratie ist das wertvollste Instrument, dass wir haben, und es steht außer Zweifel, dass wir ohne sie keine Chance haben, die vor uns liegenden Probleme zu bewältigen.''' [...] Wenn wir all die tief greifenden Probleme nicht angehen, die letztlich diese um uns herum entstehende Nachhaltigkeitskrise ausmachen, wird es ohne Zweifel die Demokratie weiter aushöhlen. Schon jetzt erleben wir das auf der ganzen Welt. Und statt etwas zu unternehmen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffe zu überwinden, verstärken wir sie. Damit finanzieren wir geopolitische Mächte, die eindeutig gegen Menschenrechte arbeiten. [... ''Kurz gesagt: Wir brauchen starke demokratische Bewegungen, die niemanden zurücklassen'']
::"Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)


Wir brauchen Milliarden Klimaaktivistinnen und -aktivisten. Gewaltlose friedliche Demonstrationen und zivilen Ungehorsam, der die Sicherheit anderer nicht gefährdet; Streiks, Boykotts Protestmärsche und sofort. Der Menschheit ist es schon viele Male gelungen, unsere Gesellschaften zu verändern, und das können wir definitiv erneut schaffen [...] Die Nachhaltigkeitskrise, die Krise der Ungleichheit, der Demokratie – sie lassen sich nicht von einzelnen Menschen oder einzelnen Staaten bewältigen. Wir alle müssen zusammenarbeiten und müssen dies solidarisch tun." (S.196-198)
*Hartmut Rosa: Corona-Pandemie: Wir können die Welt verändern ZEIT 28.4.20


====3.17 Klimawandel und Ungleichheit====
*[http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/klima/gruene-erholung.html? Grüne Erholung], Umweltinstitut München 15.4.2020


====3.18 Wasserknappheit====
::"Im Angesicht der Coronakrise wurden in den vergangenen Wochen immer wieder Stimmen laut, Klima- und Umweltschutzmaßnamen zurückzustellen. Dabei wäre die gegenwärtige Krise auch eine gewaltige Chance, den ökologischen Umbau der Wirtschaft zu beschleunigen."
''Taikan Oki'': "Auf der Stockholmer Weltwasserwoche im August 2019 fragte ich Johan Rockström, ob Stockholm eine eine zivilisierte Stadt bleiben könnte, wenn sich die Durchschnittstemperatur innerhalb eines Jahrhunderts von 7 auf 15 °C und die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge von 500 auf 1500 Millimeter erhöhte. Er antwortete, wie ich es erwartet hatte, dass dies unmöglich wäre.


[...] Tokio ist nicht weit entfernt von 15 °C Jahres Durchschnittstemperatur und 1500 mm durchschnittlichem jährlichen Niederschlag. Aber die Menschen in Tokio führen ein modernes, sicheres komfortables Leben [...] Anders ausgedrückt, es geht nicht um absolute Temperaturen, nicht um die Frage, mit welchen Temperaturen oder Niederschlagsmengen unsere Gesellschaften fertig werden könnten. Vielmehr geht es darum, wie stark der Klimawandel ausfällt und wie viel Zeit wir haben, um uns daran anzupassen.
====Literatur====
[..''.Oki hat vor Jahren geschrieben, er Klimawandel dürfte die Wasserkreisläufe beschleunigen. Daraus könnte man schließen, dass es mehr Trinkwasserreserven geben werde''....]
Michael E. Mann: "[https://www.sonnenseite.com/de/tipps/propagandaschlacht-ums-klima-von-michael-e-mann/ Propagandaschlacht ums Klima: Wie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegen]", 2021 Über die englische Originalfassung: {{wpen|The New Climate War}}
Unsere Forschungen machten jedoch auch deutlich, dass die Veränderung der saisonalen Niederschlagsmuster und die wachsende Wahrscheinlichkeit von Extremereignissen diesen Effekt konterkarieren könnten, und zwar dort, wo die Niederschläge eine größere Unregelmäßigkeit zeigten. Wie warnten damals: 'Wenn die Gesellschaft nicht auf diese Veränderungen im Wasserkreislauf vorbereitet ist und ihn nicht sorgfältig beobachtet, laufen zahlreiche Menschen Gefahr, unter Wassermangel zu leiden und zu erleben, dass ihre Lebensgrundlagen durch Bedrohungen wie Überschwemmungen zerstört werden.' [...]


Die Zahl der Dürren hat sich in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts gegenüber den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf das 1,29-fache erhöht, die der Stürme auf das 1,4–fache, die der Überschwemmungen auf das 2,34–fache und die der Hitzewellen auf das 3,32–fache. Man erwartet, dass diese Auswirkungen sich mit dem weiteren Fortgang des Klimawandels noch beträchtlich verstärken und dadurch nicht nur vulnerable Gemeinschaften in Schwierigkeiten geraten werden. [...] In der Migrationskrise von 2015 erlebte Europa einen Zustrom von Migranten, der lediglich 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Europas entsprach, aber dennoch zu politischen Spannungen und sozialen Unruhen führte. Bei den gegenwärtigen Trends der Erderwärmung könnten bis 2050 insgesamt 1,2 Milliarden Menschen zur Migration gezwungen sein. Nach Schätzungen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen werden etwa 20 Prozent dieser Menschen ihr Land oder ihre Region vollkommen verlassen. [...]
===Wie Coronakrise die Klimapolitik behindert===


Wenn mehr Menschen versucht hätten, das Klima durch eine Änderung ihres Verhaltens stabil zu halten, statt es durch Beharren auf diesem [Verhalten] zu verändern, wären entschiedene Maßnahmen für einen gerechten Übergang schon sehr viel früher getroffen worden. [...] Das heißt, obwohl die Trinkwasserressourcen sich in den kommenden Jahren in einigen Teilen der Welt vergrößern dürften, werden viele von uns unter den Folgen von Dürren und Überschwemmungen zu leiden haben, und besonders bedroht sind davon die 733 Millionen Menschen, die heute in Ländern mit hohem und kritischem Wassermangel Leben." (S.203-204)
*Susanne Goetze: [https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimapaket-der-bundesregierung-wie-die-corona-krise-die-klimapolitik-ausbremsen-koennte-a-4c0f36a0-68ca-43ac-866f-1fcc9cbb884d Wie das Coronavirus die Klimapolitik ausbremst], Spiegel online 20.3.2020


====3.19 Klimakonflikte====
::"2020 sollte das "Jahr der Entscheidung" für das Klima werden. Doch die Pläne von EU-Kommission und Bundesregierung geraten ins Stocken, die Industrie fordert eine Umkehr."
''[https://web.stanford.edu/~mburke/ Marshall Burke]'': "Der Klimawandel ist zwar niemals die einzige Ursache eines Konflikts, kann jedoch [...] die Bereitschaft [...] verstärken, einander zu bekämpfen. [...] Doch das Klima ist kein Schicksal. Die menschlichen Gesellschaften können selbst entscheiden, wie viel Erwärmung sie tolerieren, und auch, wie sie mit der bereits erfolgten Erwärmung umgehen wollen. [...] Investitionen in die Fähigkeit vulnerabler Gemeinschaften, neuen klimatischen Bedingungen standzuhalten und auch unter diesen Bedingungen zu florieren, werden den Schlüssel für die Vermeidung der schlimmsten Folgen des Klimawandels bilden."<ref>Eine Position, wonach der Klimawandel unvermeidbar eine weit wichtigere Rolle für Konflikte spielen werde, vertritt Harald Welzer: ''Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird'', S. Fischer, Frankfurt/M. 2008, ISBN 3-10-089433-2. Dazu:


** ''[https://web.archive.org/web/20080417023452/http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/gefuehlte_probleme_1.708219.html Gefühlte Probleme],'' Rezension von Uwe Justus Wenzel, ''Neue Zürcher Zeitung,'' 12. April 2008
*Georg Blume u. Claas Tatje: [https://www.zeit.de/2020/18/ursula-von-der-leyen-eu-klimaschutz-wirtschaftskrise-coronavirus Wächst da noch was?] ZEIT 23.4.20
** ''[http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimakriege-gewalt-als-loesung-1.203242 Gewalt als Lösung],'' Rezension von Herfried Münkler, ''Süddeutsche Zeitung,'' 14. April 2008
** ''[https://www.fr.de/kultur/literatur/schon-haeresie-11561622.html Ist das schon Häresie?],'' Rezension von Adam Olschweski, ''Frankfurter Rundschau,'' 8. Mai 2008
** ''[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=pb&dig=2008%2F05%2F17%2Fa0008&src=GI&cHash=f5fea3a1cf Nichts für Optimisten],'' Rezension von Jörg Plath, ''die tageszeitung,'' 17. Mai 2008
** ''[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/795019/ Die Dimensionen des Klimawandels],'' Rezension von Britta Fecke, ''Deutschlandfunk,'' 2. Juni 2008
</ref>


====3.20 Die wahren Kosten des Klimawandels====
::"EU-Präsidentin Ursula von der Leyen drängt die Industrie zu mehr Klimaschutz. Doch die will jetzt erst mal die Rezession durchstehen. [...]
"Nach Berechnungen des Versicherungsriesen {{wpde|Aon_plc|AON}} erlitt die Welt im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends wetterbedingte Schäden in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar. Im zweiten Jahrzehnt stieg diese Zahl auf 3 Billionen. Die jüngsten Waldbrände im Westen der USA wie auch die Überschwemmungen und -stürme an der Ostküste geben der Welt einen Vorgeschmack darauf, wie eine klimabedingte Finanzkrise sich selbst in einem reichen Land entwickeln könnte.  
::Gilbert Cette, Wirtschaftsprofessor an der Universität Aix-Marseille, hält die Investitionschancen in klimafreundliche Technologien, die der Green Deal bietet, daher für denkbar schlecht: "Bei einem Rohölpreis unter 30 Dollar je Fass erscheinen fast alle Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung betriebswirtschaftlich sinnlos. Ohne eine echte CO₂-Steuer werden dreckige Technologien jetzt und nach der Krise weiter bevorzugt werden."
::Steuerpolitik aber liegt nicht in der Hand der EU-Kommission. Was bleibt dann vom Green Deal? [...] Und obgleich die Lobbyverbände der Automobilindustrie querschießen, stehen die Chefetagen der deutschen Autokonzerne öffentlichkeitswirksam zu den mit Brüssel vereinbarten CO₂-Zielen für ihre Autos.<br>
::So wird die Kommissionspräsidentin das virtuelle Gipfeltreffen der Mitgliedsstaaten an diesem Donnerstag auch nutzen wollen, um Optimismus in der schweren Krise zu verbreiten. Noch am Montag wirkte sie zumindest zuversichtlich: "Diese Krise ist auch eine gewaltige Chance. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Milliarden in Unternehmen und Infrastruktur zu investieren. Warum dann nicht gleich in klimafreundliche Projekte, die der nächsten Generation helfen?"


Und zwar so: Wenn die Zahl der Überschwemmungen und Waldbrände zunimmt, immer häufiger immer stärkere Stürme auftreten und die Temperaturen ansteigen, dann steigen auch die Prämien der Versicherungen gegen Naturkatastrophen für Hausbesitzer und Unternehmen. Wenn sie können, werden die Versicherer sich aus den am stärksten gefährdeten Gebieten zurückziehen. Ohne eine solche Versicherung erhalten Hausbesitzer jedoch keine Hypothekendarlehen und in den besonders brand- oder überschwemmungsgefährdeten Gebieten werden viele Hausbesitzer versuchen, ihre Immobilie zu verkaufen. Aber an wen? Und wer soll den Kauf finanzieren? Damit wären die Voraussetzungen für eine Verkaufspanik und einen Zusammenbruch des Immobilienmarktes geschaffen, die weitaus gravierender wären als die Krise von 2008, weil es sich nicht um ein einmaliges Ereignis handelte. Wie wir 2008 gesehen haben, kann eine Immobilienkrise sich rasch zu einer systemischen Finanzkrise ausweiten, weil die Banken den größten Teil der Immobilienwerte besitzen und damit auch die Risiken im Immobiliensektor tragen. [...]
=== Lehren aus der Pandemie für den Umgang mit der Klimakrise  ===
''{{wpde|David Wallace-Wells}} schreibt dazu in'' Greta Thunberg: [[Das Klima-Buch]]'':  
"Man hätte die beispiellose Reaktion auf die Pandemie auch auf die beispiellose Herausforderung der Erderwärmung richten können [...] mit der Motivation, die ungleich verteilten Belastungen der schon jetzt am stärksten betroffenen Menschen zu mildern. Stattdessen wurde diese beispiellose Reaktion zur Verteidigung des Status quo genutzt, und die Führungsspitzen des globalen Nordens horteten neben ihren Emissionen nun auch Impfstoffe. [...]


'''Die Botschaft, die in der Politik wie in der Öffentlichkeit ankommen sollte, lautet, dass wir den Klimawandel um jeden Preis verhindern müssen, weil seine Kosten letztlich unvorstellbar und unkalkulierbar sind.''' " (S.210)
Über 1 Milliarde Kinder ging nicht mehr in die Schule, der internationale Reiseverkehr war mehr oder weniger vollständig eingestellt und Hunderte Millionen in Dutzenden Ländern blieben aus Sorge um sich und die Menschen in ihrer Umgebung zu Hause. [...]


==Was wir dagegen unternommen haben==
Wenn Klimaforscherrinnen und -forscher von der Notwendigkeit einer Mobilisierung im Stil des Zweiten Weltkriegs gesprochen hatten, um eine katastrophale Erderwärmung zu verhindern, hatte ihnen ein solches Handeln vorgeschwebt – natürlich als weniger leidvolle, wenngleich in anderer Hinsicht ebenso drastische Transformation. Die politische Führungsschicht hatte diese Empfehlungen effektiv abgetan, als sie im Herbst 2018 mit dem Aufruf des Weltklimarates, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu halbieren, erstmalig geäußert worden waren. Aber Anfang 2020 setzte dieselbe Führungsschicht innerhalb weniger Monate eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation ähnlicher Größenordnung um. Die Pandemie illustrierte, dass ein plötzlicher Wandel nicht länger unrealistisch, sondern tatsächlich eingetreten war. [...] ''Insgesamt zeigten die Reaktionen der Staaten'', "dass jedes Land der Welt im Hinblick auf Staatsaufgaben plötzlich in einer völlig neuen Realität operierte ohne die politischen und gesellschaftlichen Einschränkungen, die Klimamaßnahmen vorher Geschwindigkeitsgrenzen gesetzt hatten. In den kommenden Jahren wird eine der Lehren aus der Reaktion auf die Pandemie unweigerlich lauten: Es gibt keine Geschwindigkeitsgrenzen außer denen, die wir uns selbst setzen. Es darf sie nicht geben." (S.419-420)


===4.1 "Wie können wir unser Versagen ungeschehen machen, wenn wir nicht einmal zugeben können, dass wir versagt haben?", 218===
"Wie groß war diese verpasste Chance? Laut einem Forscherteam, dem Jori Rogelj vom Imperial College in London angehörte, würde es bereits ausreichen, wenn man über die nächsten fünf Jahre jährlich ein Zehntel der Ausgaben für COVID-19-Stimmlusprogramme in die Dekarbonisierung stecken würde, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die Erderwärmung weit unter 2°C zu halten. [...]" ([[Das Klima-Buch]], S.421)


====4.2 Das neue Leugnen S.222====
==='''Material'''===
'''Wo ist die Sorge um vulnerable Gemeinschaften, die heute schon unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden? Wo ist die Sorge um die Zukunft unserer Kinder?'''


====4.3 Die Wahrheit über staatliche Klimaziele====
===='''Links zur Coronaepidemie'''====
'''Das 'Netto' in 'Nettonull bis 2045' erlaubte es, dass auch nach 2045 jährlich noch 10 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert würden.'''


===4.4 "Wir gehen nicht in die richtige Richtung", 236===
=====Allgemein=====


''Thunberg zu dem Gedanken, man könne mit neuen Technologien wichtige Erfolge erzielen:'' "weltweit sind bislang nur etwa 20 Anlagen zur {{wpde|CO2-Abscheidung_und_-Speicherung|Kohlenstoffabscheidung und –speicherung}} in Betrieb, von denen einige nachweislich mehr CO2 freisetzen, als sie abscheiden.
*'''Die vorhergesagten Katastrophen''': Niall Ferguson: The politics of catostrophy ([https://www.youtube.com/watch?v=Miq_O6zVVSc Youtube]) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit ([https://www.perlentaucher.de/buch/niall-ferguson/doom.html Perlentaucher])


Wir können uns den Ausweg aus der Klima– und Ökologiekrise nicht einfach mit Geld, Investitionen und Anlagenbau erkaufen. Dennoch steht Geld stark im Zentrum des Problems. Investitionen sind überaus wichtig. [...]
*'''{{wpde|COVID-19-Pandemie}}'''
Das häufig vorgebrachte Argument: 'Wir haben nicht genug Geld', wurde schon oft widerlegt. Laut dem Internationalen Währungsfond wurde die Produktion und Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas allein 2020 mit 5,9 Billionen US-Dollar subventioniert. Das sind in jeder Minute über 11 Millionen Dollar für die Zerstörung unseres Planeten. [...] Im Juni 2021 kam die internationale Energieagentur zu dem Schluss, dass von dem historischen globalen Rettungsplan gerade einmal triste 2 Prozent in grüne Energie investiert wurden – was immer 'grün' in diesem Fall heißen mag so konnten die 2 % in der EU durchaus für den Kauf von Erdgas aus Putins Russland oder für die Verbrennung von Biomasse aus Waldrodungen [!] ausgegeben werden, da diese – und viele andere – Aktivitäten nach der neuen EU-Taxonomie im Augenblick als grün gelten.


Unsere Regierenden haben also nicht nur 'etwas falsch gemacht' – sie haben völlig versagt. Und das tun sie auch weiterhin; [...]" (S.237)
*'''[https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/306802/coronavirus?pk_campaign=nl2020-04-01&pk_kwd=306802 Informationsseite der Bundeszentrale für politische Bildung]'''


====4.5 Die Hartnäckigkeit der fossilen Brennstoffe, 239====
*'''[https://www.zeit.de/2020/36/corona-lexikon-begriffserklaerung-lockdown-superspreader-digitalisierung-zahlen?wt_zmc=emanew.int.zabo.zbrief.zb_streit....x&utm_medium=email&utm_source=zbrief&utm_campaign=zb_streit&utm_content=01w0011k0344Inhemanew2005f317203430671&wt_cc3=01w0011k0344Inhemanew2005f317203430671 Corona-Lexikon: Was soll das heißen?]''' ZEIT 26.8.20
''{{wpde|Bill McKibben}}'': "Energie bildet den rot glühenden Kern der Klimakrise. [...] Bis zum 18. Jahrhundert verbrannten die Menschen nur geringe Menden fossiler Brennstoffe. Damals stand Holz im Zentrum unserer Energiewirtschaft. [...]
Wir haben genügend fossile Brennstoffe verbrannt um die CO2-Konzentration in unserer Atmosphäre auf 275 ppm (parts per million) vor der industriellen Revolution auf etwa 420 ppm heute zu erhöhen – und d.h., dass wir damit jeden Tag das Wärmeäquivalent von 500.000 Atombomben des über Hiroshima abgeworfenen Typs einfangen. Da sollte es uns nicht überraschen, dass die Eisschilde abschmelzen, der Meeresspiegel ansteigt und die Wirbelstürme an Stärke gewinnen.


Wenn wir den Klimawandel verlangsamen oder stoppen wollen, müssen wir aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen, doch '''aus drei Gründen''' ist das gar nicht so einfach.
*'''[https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-virologe-christian-drosten-erwaegt-rueckzug-aus.2849.de.html?drn:news_id=1116032 Linkliste des Deutschlandfunks zum Coronavirus]'''


'''Ein Grund''' liegt in der Tatsache, dass fossile Brennstoffe ein wunderbares Zeug sind. Letztlich sind sie konzentrierter Sonnenschein. [...] Ein einziges Barrel Erdöl (159 l) vermag eben so viel Arbeit zu leisten wie ein Mensch in 25 000 Arbeitsstunden. [...]
*'''[https://de.wikipedia.org/wiki/Coronaviridae Coronaviridae]''' (Wikipedia)


Zum Glück fanden Wissenschaftler und Ingenieurinnen zur rechten Zeit Ersatz. [...] Die ersten Modelle waren unglaublich teuer [...] mit der Zeit sanken die Preise jedoch stetig, und im letzten Jahrzehnt stürzten die Preise für Solarkraft geradezu. Dasselbe geschah bei der Windkraft [...]
*[https://www.aerzteblatt-sachsen.de/pdf/sax2109_027.pdf '''Wissenschaftsleugnung''' - ein Kommentar aus Sicht der Evidenzbasierten Medizin] (pdf) Ärzteblatt Sachsen [sieh auch: {{wpde|Evidenzbasierte Medizin}}]
Dieselbe Abwärtsspirale erleben wir inzwischen auch bei den Kosten für Batterien zur Speicherung der Energie [...]


Ökonomen sagen, mit jeder Verdopplung der Solarkraft auf der Erde würden die Kosten allein schon wegen der erhöhten Effizienz um weitere 30 Prozent sinken.
*[https://www.rnd.de/gesundheit/was-passiert-bei-einer-corona-infektion-in-der-zelle-BFUAMMKO6RC2HOXGFNM6IT4S5Q.html ''' Was passiert bei einer Corona-Infektion in der Zelle?'''] rnd.de 26.6.20: "[...] Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen auch immer deutlicher, dass es eine durchaus übliche Immunreaktion gegen das neuartige Coronavirus gibt. [...]"
Für fossile Brennstoffe gilt das Gegenteil [...] Inzwischen sind erneuerbare Energien fast überall auf der Erde die billigste Energiequelle – und das selbst dann, wenn man die gewaltigen ökonomischen Kosten der Überhitzung des Planeten unberücksichtigt lässt. [...]


[''Warum stellen wir dann nicht rasch auf erneuerbare Energien um?'']
*'''{{wpde|Immunsystem}}'''


Schuld daran ist zum Teil schlichte '''Trägheit''' – und das ist '''der zweite Grund''', weshalb wir nicht so schnell vorankommen, wie es eigentlich nötig wäre [...]
*'''{{wpde|SARS-CoV-2-Impfstoff}}'''
Die Trägheit ist indessen nicht das größte Problem. Das größere sind die Kapitalinteressen – '''der dritte Grund''', weshalb wir nicht schnell genug vorankommen. Die erneuerbaren Energien sind ganz offensichtlich sinnvoller als die fossilen Brennstoffe: Sie sind billiger, sie sind sauberer, und sie sind überall verfügbar. Doch für eine Gruppe von Leuten zählen diese Argumente nicht, nämlich für die Besitzer von Ölquellen oder Kohlebergwerken.[...] Bis vor kurzem war Exxon das größte Unternehmen der Welt. Ganze Staaten – wie etwa Russland oder Saudi-Arabien – sind letztlich Petrostaaten, die den größten Teil ihrer Einnahmen und Energie aus Kohlenwasserstoffen beziehen. Die größten politischen Geldgeber in der US-amerikanischen Geschichte, die Brüder Koch waren zugleich auch die größten Erdöl- und Erdgasbarone des Landes. Der US-Senator Joe Manchin, der mehr politische Spenden von der Öl-, Kohle- und Erdgasindustrie als irgendjemand sonst in Washington erhalten und selbst Millionen in Kohle investiert hat, war als Einzelner in der Lage, 2021 die Klimagesetzgebung umzuschreiben. In reichen Ländern mit hohem Bildungsgrad wie Kanada oder Australien gibt es politisch einflussreiche Bundesstaaten wie Alberta und Queensland, die vollständig von Kohle- und Ölgesellschaften beherrscht werden.


Diese Industrie setzt ihre Macht entschlossen ein, um Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern. [...]
*'''[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/ Todesfälle mit Coronavirus (COVID-19) in Deutschland nach Alter und Geschlecht]''' (Stand: 1. Juni 2021) de.statista.com/


[...] Wenn wir sehen, woher unsere Energie kommt, könnte uns das auch dazu ermahnen, nicht so verschwenderisch damit umzugehen. Elektroautos sind in gewissen Sinne eine Übergangslösung, bis wir ein ordentliches (elektrisch angetriebenes) öffentliches Verkehrssystem aufgebaut haben. Denn wenn wir billige erneuerbare Energie nutzen, um immer größere Häuser zu bauen und sie mit immer mehr Krempel zu füllen, werden wir auch weiterhin die Ackerflächen und Wälder der Welt verbrauchen und die dort lebenden Tiere töten. Eine Energiewende mag unsere dringlichste Krise darstellen, aber sie markiert keineswegs die einzige Gefahr, die uns droht.
*'''[https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/27_20.html Inanspruchnahme deutscher Notaufnahmen während der COVID-19-Pandemie] '''
[...] Wir haben den Punkt erreicht, wo wir aufhören müssen, Dinge an der Erdoberfläche zu verbrennen. Wir sollten nicht weiterhin Kohle [...]. Stattdessen sollten wir uns auf die brennende Gaskugel in 150 Millionen km Entfernung von unserer Erde verlassen. Auf Energie vom Himmel statt aus der Hölle." (S.239-243)


====4.6 Der Aufstieg der Erneuerbaren, 244====
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Gigerenzer|Gerd Gigerenzer:] [https://www.fr.de/politik/wir-muessen-unberechenbaren-risiken-rechnen-13759061.html '''"MIT UNBERECHENBAREN RISIKEN RECHNEN"''': Was Corona-Zahlen sagen – und was nicht] FR 11.5.20 über die Mathematik der Ungewissheit und wie Statistiken zu falschen Entscheidungen führen können.
''{{wpde|Glen Peters}}'': [...] Ein rasches Wachstum bei der Solar- und Windenergie reicht nicht aus, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, weshalb der Verbrauch fossiler Energie und die CO2-Emissionen weiterhin zunehmen. Die Länder mit mittlerem oder niedrigem Einkommen tun durchaus viel, um ihre Emissionen zu stabilisieren und schließlich zu reduzieren. Vielfach sind sie sogar weltweit führend in der Nutzung sauberer Technologien. [...]


Die einfache Mathematik des Klimasystems aus der Sicht des 'Kohlenstoffbudgets' sagt, dass wir die fossilen Brennstoffe nur noch wenige Jahrzehnte benutzen können, nämlich etwa bis 2050, sofern keine Technologien entwickelt werden, die eine Emission des bei der Nutzung fossiler Brennstoffe entstehenden Kohlendioxid vermeiden ({{wpde|CO2-Abscheidung und Speicherung}}) oder Kohlendioxid wieder aus der Atmosphäre entfernen können ({{wpde|Negative_Emissionen|Negativmissionstechnologien}}) [...] Da mit fossilen Brennstoffe betriebene Kraftwerke oder Industrieanlagen Lebensspanne von 50 Jahren und mehr haben können, folgt daraus, dass eine derartige auf fossile Energie basierende Infrastruktur, die heute in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen gebaut wird (oder kürzlich gebaut wurde), abgeschaltet werden müsste, bevor sie das Ende ihrer Lebensspanne erreicht hätte.  
*[https://www.arte.tv/de/videos/098118-000-A/corona-sicherheit-kontra-freiheit/ sicherheit contra freiheit] arte 10.11.20 (verfügbar bis 7.2.21): "Streiten und Kompromisse schließen. Selbstverständliches geht in der Krise verloren. Unsere Gesellschaften teilen sich in zwei unversöhnliche Lager: In das der Kritiker und das der Befürworter der Maßnahmen. [...]"
[...] selbst alternative Energiequellen haben ihre Kosten im Bereich der Umwelt und der Emissionen. [...] In allererster Linie gilt es, die Belastung des Systems zu verringern, und das heißt letztlich, zu einer Lebensweise überzugehen, die weniger auf materiellen Konsum ausgerichtet ist. [...]
In der Praxis muss jedes Land die Politik durchführen oder die Anreize setzen, die dort Wirkung zeigen, auch wenn sie längst nicht perfekt sein mögen. [...] das Klimasystem lässt uns [...] keine Zeit um nach der perfekten, für alle akzeptable Lösung zu suchen.


Die Energiewende wird auch für manche Menschen schmerzhaft, für andere dagegen vorteilhaft sein. Das ist unvermeidlich, doch die Welt ist voller Beispiele ähnlicher Übergänge: vom Pferd zum Auto, von der Schreibmaschine zum Computer, von netzgebundenen zu mobilen Telefonen, vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb [...] Die treibenden Kräfte hinter solchen Übergängen sind vielfach nicht politische Vorstellungen, sondern Technik und Gesellschaft. [...] Es ist Aufgabe des Staates, denen zu helfen und Schutz zu bieten, die man als Kollateralschäden der Energiewende bezeichnen könnte, zum Beispiel den Bergleuten in den Kohlegruben, nicht aber jenen, die sie zu verhindern suchen wie manche mächtigen Konzerne.  
*'''Zahlen und Graphiken zur Epidemie:''' https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/zahlen-zum-coronavirus-die-pandemie-im-ueberblick-16653240.html


[''Technologie, Verhaltensänderungen und Politik werden das Problem nicht je alleine lösen können'' ...]. Der Fortschritt liegt im Schnittbereich der Einflussfaktoren. Mit einer sich wechselseitig ergänzenden Mischung aus Technologie, Verhaltensänderungen und politischen Wandel werden wir einen gesellschaftlichen Wandel herbeiführen, durch den wir die größten Gefahren der Klimakrise abwenden können. '''Die fortschreitende Klimakrise erlaubt es uns nicht, dem langsamen Übergang weg von fossilen Brennstoffen zuzuschauen.''' (S.245-248)
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=73063 "Wie kam es zur Coronakrise?"] nachdenkseiten.de 5.6.2021


=====Nichtfossile Energiequellen, S.249=====
*[https://www.bpb.de/apuz/wissen-2021/325605/corona-proteste-und-das-gegen-wissen-sozialer-bewegungen '''Corona-Proteste und das (Gegen-)Wissen sozialer Bewegungen'''] bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen, 18.1.2021: "Die Protestierenden unterfüttern ihre Kritik mit Gegenwissen und tauschen sowohl online als auch auf ihren Kundgebungen "alternative" Einschätzungen zum Coronavirus und zu den Gegenmaßnahmen aus.
'''Solarenergie''': "Die Solarenergie hat ein gewaltiges Potenzial. Sie lässt sich billig produzieren und schnell installieren, und Anlagen können durch aus ebenso viel Strom erzeugen wie herkömmliche Kraftwerke. [...] Um ihre volle Effizienz zu entfalten, muss die Solarenergie [...] durch elektrische Speichervorrichtungen [...] ergänzt werden. [...]


Eine weitere Herausforderung ist die Tatsache, dass Großanlagen sehr viel Fläche benötigen [...]
:Die Tatsache, dass ihnen der Aufbau einer parallelen Wissenswelt gelingt, macht diese Bewegung für uns – ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Konstanz, das sich mit Wissensformen und -praktiken von sozialen Bewegungen beschäftigt – interessant.<ref>Neben unserer zeitgeschichtlichen Arbeitsgruppe beschäftigt sich eine Gruppe um den Politologen Sebastian Koos mit repräsentativen Umfragen zu den Protestteilnehmer:innen, die Gruppen um den Soziologen Boris Holzer und die Medienwissenschaftlerin Isabell Otto befassen sich mit der digitalen Kommunikation. Schließlich arbeitet eine Gruppe des Kultursoziologen Christian Meyer an einer visuellen Ethnographie der Konstanzer Corona-Proteste. Siehe http://www.geschichte.uni-konstanz.de/reichardt/aktuelles/ag-wissenspraktiken-und-soziale-bewegungen. In Planung ist u.a. Sven Reichardt (Hrsg.), Die Misstrauensgemeinschaft der Querdenker. Die Corona-Proteste aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, Frankfurt/M. 2021.</ref>


Eine Lösung ist hier die Installation von Solaranlagen auf den Dächern vorhandener Gebäude [...] Wo immer sich ein Dach oder ein Parkplatz befindet, da gibt es auch Möglichkeiten für die Installation einer Solaranlage.
*[https://www.bpb.de/shop/lernen/themenblaetter/325354/aus-seuchen-lernen?pk_campaign=nl2021-02-10&pk_kwd=325354 '''Arbeitsblatt zu Seuchen'''] bpb


*[https://www.bpb.de/apuz/206101/seuchen Seuchen, Aus Politik und Zeitgeschichte 20-21/2015]


'''Windkraft:''' Die häufigster Kritik an der Windkraft lautet, dass der Wind nicht immer bläst. Das ist richtig, allerdings nur für kleine Stromnetze. Für nationale oder regionale Stromnetze bläst der Wind mehr oder weniger immer. Das eigentliche Problem einer verstärkten Nutzung der Windkraft liegt in der Gefahr einer Störung der örtlichen Fauna und in den Auswirkungen auf in den auf die in der Nähe lebenden Menschen. Wie bei der Solarenergie kommt hier alles auf den Standort an. So kann man Windparks in der Nähe von Autobahnen errichten oder an Orten, an denen nur wenige Menschen davon betroffen sind und die Folgen für die Tierwelt sich in Grenzen halten, zum Beispiel in küstennahen Meeresgebieten. Die Technik eröffnet auch zunehmend die Möglichkeit, mobile Offshore-Kraftwerke einzusetzen, bei denen Klagen seitens der Anwohner seltener zu erwarten sind.
*[https://segu-geschichte.de/spanische-grippe/ Spanische Grippe 1918]


'''Grüner Wasserstoff''': Nach Angaben des New Scientist  werden gegenwärtig 96 % des Wasserstoffs aus fossilen Brennstoffe hergestellt, weshalb er heute noch längst nicht als eine erneuerbare oder nichtfossile Energielösung gelten kann. Er lässt sich jedoch auch als Wasser gewinnen und zwar unter Verwendung erneuerbarer Energien wie Windkraft oder Solarenergie. [...].
*[https://www.youtube.com/watch?v=BwSrEXYQfJE&feature=youtu.be Überlastung des Gesundheitssystems während der Grippewelle 2018], Youtube 13.11.2020
*[https://www.republik.ch/2020/03/09/wie-enden-epidemien Wie enden Epidemien?]


Grüner Wasserstoff ist jedoch auf einen Überfluss an billiger erneuerbarer Energie angewiesen, und das dürfte in der nächsten Zukunft kaum der Fall sein.
*[https://www.andrej-hunko.de/presse/pressemitteilungen/4991-europarat-corona-bericht Lehren aus der der Covid-19-Pandemie] Corona-Bericht von Andrej Hunko 26.6.20


*[https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/corona-gutachten-beirat-bmg.html Pressebericht des Gesundheitsministeriums zur Belastung der Krankenhäuser während der Corona-Epidemie] Bundesministerium für Gesundheit 30.4.2021: "Gute Patientenversorgung auch in der Corona-Pandemie stets gewährleistet, Instrument der Freihaltepauschale zur Sicherung der Krankenhäuser wirksam


'''Kernkraft''': Die Kernkraft hat [...] wegen der komplizierten Technik zahlreiche Nachteile. Die Kraftwerke sind teuer, und ihre Bauzeit ist sehr lang. [''bis zu 16 Jahre'']
:Die Analyse der Leistungsdaten aller deutschen Krankenhäuser zeigt, dass trotz der Aufforderung der Bundesregierung im Frühjahr 2020, planbare Leistungen zu verschieben, die stationäre Versorgung in Deutschland im ersten Pandemiejahr 2020 flächendeckend gewährleistet werden konnte. Nach einem Rückgang der Krankenhausfälle im Frühjahr um ca. 30 Prozent, wurden auf Jahressicht im Bereich der allgemeinen Krankenhäuser 13 Prozent und im Bereich der psychiatrischen Kliniken 11 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr versorgt. Im Jahresdurchschnitt waren vier Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. [...]"


Im Blick auf die Sicherheit besitzen Kernkraftwerke alarmierende Nachteile, die Katastrophen in Fukushima 2011 und in Tschernobyl 1986 sind Beispiele dafür. Auch im Blick auf die Sicherheitspolitik sind sie problematisch, da sie bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder als Ziele von Terroranschlägen ausgesprochen verwundbar sind. [...]
*[https://www.nzz.ch/meinung/den-tod-kann-uns-niemand-ersparen-ld.1588851 S. Gaschke: Den Tod kann uns niemand ersparen] NZZ 30.11.20


Dann ist da noch die Frage einer sicheren Endlagerung der radioaktiven Abfälle, die selbst nach mehr als 70 Jahren weltweit immer noch auf eine Lösung wartet. [...]
=====Aktuell=====
''Da die {{wpde|Pandemie}} dabei ist, in eine {{wpde|Endemie}} überzugehen, sind inzwischen die neuesten Nachrichten für das Verständnis der Pandemie nicht mehr so wichtig.''
doch werden sie als Einzelnachrichten zum Verständnis des Ablaufs wichtig bleiben.
======Einzelnachrichten======


'''Energie aus Biomasse''': Bei der Stromerzeugung aus Biomasse verbrennt man Holz und anderes pflanzliches oder tierisches Material wie Ernteabfälle, Torf, Seetang oder tierische Abfallprodukte. Sie gilt als erneuerbare Energie, doch dieser Status hängt von der Existenz einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft ab, und die gibt es heute noch nicht in ausreichendem Maße.
*[https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/sachverstaendigenrat-corona-massnahmen-gutachten-faq Was haben die Corona-Maßnahmen gebracht? Maskenpflicht, Schulschließungen und 2G-Regel: Wie sinnvoll waren die staatlichen Corona-Maßnahmen? Die wichtigsten Antworten zum Gutachten des '''Sachverständigenrat'''s] , ZEIT online 1.7.22: "[...] Die Experten machen vor allem die Politik und Behörden verantwortlich für eine "katastrophale Corona-Datenlage" in Deutschland, die der Grund dafür sei, dass man die meisten von der Politik verordneten Maßnahmen nur unvollständig habe bewerten können. [...]"
*[https://www.focus.de/gesundheit/hendrik-streeck-im-focus-interview-dass-das-rki-den-genesenenstatus-verkuerzt-hat-hat-mich-gelinde-gesagt-geaergert_id_48124302.html Hendrik Streeck im FOCUS-Interview: Verkürzter Genesenenstatus: „Mir ist keine Studie bekannt, die das begründen kann“] Focus 5.2.22
*[https://www.initiativefamilien.de/aktuelles/offener-brief-kinder-gehoeren-in-die-schule/ Offener Brief – '''Kinder gehören in die Schule'''! Quarantäneregeln dürfen nicht zu Schulschließungen durch die Hintertür führen] Initiative Familien, Januar 2022
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=79588 Die Corona-Politik macht unsere '''Kinder lebensmüde'''] nachdenkseiten 10.1.2022
*[https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2022/01/zu-den-coronaregeln-fur-schulen-in.html Zu den '''Coronaregeln''' für Schulen in '''Ecuador''' und '''Deutschland'''] Fontanefans Schnipsel 8.1.22
*[https://www.fr.de/panorama/omikron-corona-mutation-coronavirus-variante-infektionen-deutschland-drosten-lauterbach-news-zr-91186465.html '''Omikron-Variante''': Lauterbach warnt vor „Explosion der Fallzahlen“] FR 20.12.21
*[https://correctiv.org/faktencheck/2021/12/16/doch-es-gibt-daten-zum-impfstatus-von-covid-19-patienten-auf-intensivstationen/?twclid=11472793155204435972 Doch, es gibt Daten zum '''Impfstatus''' von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen] Correctiv.org/faktencheck 16.12.21
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=79118 Darf der Staat mit der '''Impfpflicht''' einige Menschenleben opfern, um viele zu retten?] nachdenkseiten 18.12.21: "[...] Der Eilrechtschutz läuft im öffentlichen Recht zumeist auf eine sogenannte Folgenabwägung hinaus. Letztlich bedeutet dies eine Güterabwägung ohne Sachverhaltsaufklärung, die regelmäßig zugunsten von Leben und körperlicher Unversehrtheit und zum Nachteil von Freiheitsrechten ausgeht. [...]"
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=79084 30 Argumente gegen die '''Impfpflicht'''] nachdenkseiten 17.12.21
*[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-11/bundesverfassungsgericht-corona-bundesnotbremse-vertrauen Der '''Rückzug der Verfassungshüter'''] von  Volker Boehme-Neßler ZEIT online 30.11.21: "Die Richter in Karlsruhe lassen der Politik freie Hand bei den Corona-Maßnahmen. Sie fokussieren sich einseitig auf die großen Gefahren der Pandemie. Das ist fatal."
*[https://www.eurotopics.net/de/272265/omikron-braucht-es-neue-corona-strategien '''Omikron''': Braucht es neue Corona-Strategien?] euro|topics 30.11. 2021
*[https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/impfschutz-im-zeitverlauf-wie-gut-bin-ich-noch-geschuetzt/ '''Impf­schutz im Zeit­verlauf''': Wie gut wirkt die Corona­impfung noch?] Tagesspiegel 24.11.21
*[https://fontyfan.blogspot.com/2021/11/eurotopics-was-tun-angesichts-der-4.html Was tun angesichts der '''4. Welle'''?] Fonty 24.11.21
*[https://www.eurotopics.net/de/271381/impfpflicht-als-letzte-chance-gegen-corona?pk_campaign=et2021-11-12-de&pk_kwd=271381 '''Impfpflicht''' als letzte Chance gegen Corona?] euro|topics 12.11. 2021
*"'''Eifernde Züge eines Glaubenskampfes'''"  Verfassungsrechtler Udo di Fabio im Interview, Welt am Sonntag, 7.11.21: ''WamS'': "Bei der Hongkong-Grippe Ende der sechziger Jahre starben innerhalb eines Jahres 50.000 Menschen in der Bundesrepublik. Von einem Lockdown war nie die Rede." ''Udo di Fabio'': "Wir sind sensibler geworden, was Gesundheitsrisiken angeht. [...] Eine größere Sensibilität für den Rang des menschlichen Lebens ist durchaus etwas Gutes. [...] Natürlich gibt es Grundsätze der Gefahrenabwehr, die Freiheitsrechte erheblich einschränken können. In der Pandemie geht es um die Abwägung, in welchem Verhältnis der Schutz von Leben und Gesundheit zu Freiheitsrechten und zum Schutz der Menschenwürde steht. [...] Demokratien sind nie homogene Ordnungen. Der Streit gehört dazu. Doch es tauchen in neuem Gewand alte Muster wieder auf: Eifernde Züge eines Glaubenskampfes, der Andersdenkende nicht als nur mehr Gegner, sondern als Feind betrachtet und mit Hass verfolgt."
*[https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid-19-endemisch-wellen/ '''Covid-19 wird endemisch''' – doch was bedeutet das für uns?] SciLogs » Fischblog (.11.21
*[https://www.bz-berlin.de/deutschland/merkel-gesteht-den-groessten-corona-fehler '''Merkel gesteht den größten Corona-Fehler'''] Berliner Zeitung 25.1021: "Erstmals hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU) offen das größte Regierungsversagen in der Corona-Krise zugegeben: den Schutz der Altenheime im Winter 2020, als mindestens 30 000 Menschen in Alten- und Pflegeheimen an einer Covid-Infektion starben – viele von ihnen ohne ihre Liebsten..."
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=77212 Epidemische Manipulation von nationaler Tragweite] nachdenkseiten.de 21.10.21
*[https://multipolar-magazin.de/artikel/ich-kann-nicht-mehr '''Ich kann nicht mehr'''] multipolar 5.10.21: "In einem offenen Brief äußert sich ein ARD-Mitarbeiter kritisch zu anderthalb Jahren Corona-Berichterstattung [...] Wissenschaftlerinnen und Experten, die in der Zeit vor Corona respektiert und angesehen waren, denen Raum im öffentlichen Diskurs gegeben wurde, sind plötzlich Spinner, Aluhutträger oder Covidioten. Als vielzitiertes Beispiel sei hier auf Wolfgang Wodarg verwiesen. Er ist mehrfacher Facharzt, Epidemiologe und langjähriger Gesundheitspolitiker. [...]"
*[https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-10/neuseeland-corona-pandemie-massnahmen-lockdown-politik/komplettansicht '''Probleme bei der Zero-Covid-Strategie in Neuseeland'''], ZEIT 4.10.21:"[...] Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist hier ohnehin stark, im vergangenen Jahr wurde er dann einem klar definierten Ziel gewidmet: der Elimination von Corona. [...] Am 16. August 2021 wurde alles anders. In einem Vorort Aucklands ging ein Mann zum Arzt. Er hatte Halsschmerzen und Husten. Am nächsten Tag erfuhr er, dass er Corona hatte. [...] Case A – wie der Mann von nun an genannt wurde – hatte ein Café, einen Juwelier, ein Pub besucht. Knapp zwei Wochen später gab es unter den fünf Millionen Einwohnern schon weit mehr als 500 Infizierte [...] Neuseeland belegte zu diesem Zeitpunkt mit einer Impfquote von 23 Prozent den letzten Platz aller OECD-Staaten. Und so traf die hochansteckende Delta-Variante auf eine Bevölkerung, die weder durch eine Impfung geschützt war noch Immunität entwickelt hatte – und in der einige, wie die Maori, ohnehin eine erhöhte Sterblichkeit aufweisen. [...]"
*[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gesundheitsminister-beschliessen-ende-der-lohnfortzahlung-fuer-ungeimpfte-a-11946f62-442a-48a3-be50-11f8bdf8d613 Gesundheitsminister beschließen '''Ende der Quarantäne-Entschädigung für Ungeimpfte'''] SPON 22.9.21: "Wer als Ungeimpfter in Quarantäne muss, erhält ab 1. November keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Darauf haben sich Gesundheitsminister von Bund und Ländern geeinigt. [...]"
*[https://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article233655995/Bundestags-Abstimmung-Absurd-dass-die-Koalition-Fluthilfe-und-Infektionsschutz-miteinander-verknuepft.html BUNDESTAGS-ABSTIMMUNG: '''„Absurd“, dass die Koalition Fluthilfe und Infektionsschutz miteinander verknüpft'''], Welt 10.9.21: "Union und SPD verknüpfen die Bundestags-Abstimmung über den Fluthilfe-Fonds mit der über die neuen Corona-Regeln im Infektionsschutzgesetz. Das Manöver versetzt die Opposition gesammelt in Rage. FDP-Politiker Kubicki sieht so den „Ausnahmezustand“ auf unbestimmte Dauer verlängert."
*[https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2021/09/verzerrung-der-berichterstattung-uber.html ''' Verzerrung der Berichterstattung über Corona'''] ivr-heidelberg.de
*[https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-impfung-ungeimpfte-quarantaene-verdienstausfall-1.5406074 Keine Impfung, keine Lohnfortzahlung] SZ 9.9.21
*[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/corona-impfung-spanien-101.html Corona-Pandemie. Warum das '''Impfen in Spanien''' läuft], Tagesschau.de 4.9.21
*[https://www.spiegel.de/ausland/corona-virus-warum-daenemark-alle-einschraenkungen-jetzt-aufhebt-a-bd719bbc-2ccb-48ba-b1c3-67ea108d2a5c '''»Die Epidemie ist unter Kontrolle«'''] SPON 1.9.2021: "Schon in wenigen Tagen hebt Dänemark sämtliche Coronabeschränkungen auf – das Land hat »Impfraten in Rekordhöhe« und sieht sich als Vorreiter in Europa. Kann das gut gehen?"
*[https://www.mopo.de/hamburg/behoerde-gibt-bekannt-so-niedrig-ist-die-inzidenz-unter-geimpften/ Geimpft oder nicht – so stark unterscheidet sich die '''Inzidenz'''], Hamburger Morgenpost 24.8.21: "Erstmals gibt die Hamburger Gesundheitsbehörde die Inzidenzen getrennt nach Geimpften und Ungeimpften bekannt: Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften bei 3,36 und bei den Ungeimpften bei 78,12 (Stand 23. August) [...]"
*[https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-impfen-und-corona-die-crux-mit-den-genesenen-li.178454 Corona-Infektion: Die '''Crux mit den Genesenen'''] Berliner Zeitung 23.8.21: "Ein Antikörpertest reicht laut Rechtsverordnung nicht aus, um als genesen zu gelten. Diese Regelung widerspricht den Standards unabhängiger Wissenschaft. [...]"
*[https://www.spiegel.de/wirtschaft/gabriel-felbermayr-zu-corona-und-impfen-systematische-datenerhebung-ist-politisch-nicht-gewollt-a-1e5bb73a-7d31-4216-bd4d-38480c433009 Zahlenchaos beim Impfen: »Systematische Datenerhebung ist politisch nicht gewollt«] Spiegel online 18.8.21: "Die Coronastatistik ist löchrig, Millionen Impfungen wurden offenbar nicht erfasst. Das wäre vermeidbar, sagt der Ökonom Gabriel Felbermayr. [...]"
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=75111 Impfung für Schüler: Die „übergriffige“ Senatorin] nachdenkseiten.de 12.8.21: "An den Eltern vorbei hat Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren direkt angeschrieben, um sie von einer Impfung zu überzeugen."
*[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/rki-unsicherheit-impfquote-101.html Unsicherheit über tatsächliche Impfquote] tagesschau.de 11.8.21
*[https://www.fr.de/politik/corona-lateinamerika-schulen-brasilien-pandemie-covid-bildung-unterricht-oeffnungen-zr-90895263.html Wie die '''Corona-Pandemie in Lateinamerika zur Bildungskrise''' wurde: „Folgen für eine ganze Generation“] Lisa Kuner FR 2.8.21
*[https://www.fr.de/politik/corona-test-pflicht-einreise-regeln-urlaub-reise-rueckkehr-kosten-flug-bahn-auto-kontrolle-delta-zr-90892290.html Neue '''Einreise-Regeln für Reiserückkehrer''': Testpflicht und Quarantäne - das müssen Urlauber nun wissen] FR 2.8.21
*[https://www.eurotopics.net/de/265392/covid-pass-segen-oder-fluch?pk_campaign=et2021-07-30-de&pk_kwd=265392 '''Covid-Pass:''' Segen oder Fluch?] euro|topics 30.7.21
*[https://www.spiegel.de/ausland/corona-lockdowns-in-entwickungslaendern-es-geht-bei-uns-um-leben-gegen-leben-a-832dac3e-ee6f-4bf0-b71c-6d0882f24757 '''Lockdown in armen Ländern''': »Je gerettetem Erwachsenen würden 1,7 Kinder sterben«] Spiegel online 27.7.21
*[https://www.fr.de/wissen/kein-schutz-fuer-die-aermsten-90871089.html '''Kein Schutz für die Ärmsten'''] von Pamela Dörhöfer FR 19.7.21: "Corona-Infektionen in Afrika steigen immer stärker an. Alle Vorhersagen, der Kontinent würde verschont, waren Wunschdenken. Und nun stocken auch die Routine-Impfungen.[...]
*[https://www.news4teachers.de/2021/07/umfrage-unter-gymnasiallehrern-mehr-schueler-psychisch-belastet/ Umfrage unter Gymnasiallehrern: Mehr '''Schüler psychisch belastet'''] news4teachers.de 19.7.21: "Jedes zehnte Schulkind am Gymnasium in Bayern braucht laut bayerischem Philologenverband (bpv) professionelle Hilfe zur Aufarbeitung der Corona-Krise. [...]"
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=74197 Wenn es nicht notwendig ist, Maßnahmen zu verhängen, dann ist es notwendig, sämtliche Maßnahmen aufzuheben] Nachdenkseiten 13.7.21
*[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfpflicht-international-100.html Blick ins Ausland - Wo es eine '''Impfpflicht''' gibt] ZDF 12.07.2021
*[https://www.news4teachers.de/2021/07/haben-die-kultusminister-monatelang-die-oeffentlichkeit-getaeuscht-weil-raeumt-ein-luftfilter-wirken-schulen-sollen-jetzt-damit-ausgestattet-werden/ Haben Kultusminister die Öffentlichkeit getäuscht? Weil räumt ein: '''Luftreiniger''' wirken! Schulen sollen jetzt welche bekommen] news4teachers 6.7.21
*[https://www.eurotopics.net/de/263583/delta-variante-breitet-sich-aus-was-tun? '''Delta-Variante breitet sich aus''': Was tun?] euro|topics 29.6.21 Kommentare aus Portugal, Estland, Italien und Ungarn
*[https://www.welt.de/politik/deutschland/article232048209/Schule-ab-Herbst-Kommt-jetzt-der-Lolli-Corona-Test-fuer-alle-Schueler.html Kommt jetzt der Lolli-Corona-Test für alle Schüler?] Welt.de 24.6.21
*[https://www.n-tv.de/wissen/Homeschooling-ist-effektiv-wie-Sommerferien-article22632579.html Homeschooling ist effektiv wie Sommerferien] ntv 21.6.21
*[https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/virologe-schmidt-chanasit-corona-lockdown-nur-wenn-man-eine-strategie-fuer-das-nachher-hat-li.165799 Corona-Experte Schmidt-Chanasit: „'''Lockdown?''' Nur, wenn man eine Strategie für das Nachher hat“] Berliner Zeitung 20.6.21
*[https://www.presseportal.de/pm/62259/4945425 Universität Duisburg-Essen: Ergebnisse von PCR-Tests allein ungeeignet als Entscheidungsgrundlage für Pandemie-Maßnahmen] Presseportal 18.6.21
*[https://twitter.com/CarstenWatzl/status/1404744346327556097 Zur Einschätzung der '''Delta Variante''' in D und GB] Tweets vom 15.6.21 bezogen auf die Rolle der gegenwärtigen Inzidenzen
*[https://www.xing-news.com/reader/news/articles/4056729?cce=em5e0cbb4d.%3A_SOMTFy4_9WIi33yzLXAAB&link_position=digest&newsletter_id=75914&toolbar=true&xng_share_origin=email Die Bundesnotbremse (samt Schulschließungen) war erfolgreich – und läuft jetzt sang- und klanglos aus. Lauterbach: „Wahlkampf“] news4teachers 7.6.21
*[https://www.spiegel.de/ausland/israel-schliesst-letzte-corona-station-wir-haben-alle-geweint-a-2402fc31-0996-4fe4-86f9-facd477e0807 Israel schließt letzte Coronastation: »Wir haben alle geweint«] Spiegel online 24.5.21: "In Israel gilt Corona als besiegt: Ende April wurde die letzte Krankenstation für Covid-Patienten geschlossen."
*[https://www.fr.de/wissen/corona-impfstoffe-indische-variante-studie-mutante-coronavirus-pandemie-covid-19-jens-spahn-gesundheit-90657762.html Indische Corona-Mutante: Zwei Corona-Impfstoffe schützen vor indischer Variante] FR 24.5.21: "Die indische Corona-Variante B.1.617.2 breitet sich immer weiter aus. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist das weltweit in mehr als 40 Ländern der Fall. Die Mutante gilt als deutlich ansteckender als das herkömmliche Coronavirus, wie RKI-Präsident Lothar Wieler jüngst betonte. Die WHO schätzt die Variante als „besorgniserregend“ ein. Neueste Daten einer Studie aus Großbritannien bescheinigen nun zwei Impfstoffen eine relativ hohe Schutzwirkung gegen die Variante. Es handelt sich um die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca."
*[https://www.fuldainfo.de/grosse-koalition-will-epidemische-lage-ueber-den-sommer-fortsetzen/ Große Koalition will epidemische Lage über den Sommer fortsetzen] fuldainfo.de 21.5.21
*[https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/journalist-jurist-sueddeutsche-zeitung-heribert-prantl-ueber-infektionsschutzgesetz-grundrechteimpfausweis-corona-gesetze-li.158738 Grundrechte auch ohne Impfpass, Interview mit Heribert Prantl], Berliner Zeitung 15.5.21: "[...] Fortwährende Grundrechtseinschränkungen per Automatismus wären eine fortwährende rechtsstaatliche Katastrophe. [...]"
*[https://taz.de/Entscheidung-des-Verfassungsgerichts/!5677732/ Karlsruhe stützt Corona-Politik]. taz: "Das Bundesverfassungsgericht hat eine Eilentscheidung gegen die Freiheitsbeschränkungen in Bayern abgelehnt. Das betrifft ganz Deutschland."
*[https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/hessen-angesteckt-in-der-erstaufnahme-90478141.html Hessen: '''Angesteckt in der Erstaufnahme'''] von Pitt v. Bebenburg, FR 27.4.21: "Die geflüchteten Menschen in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung leben eng aufeinander. Kein Wunder, dass es dort zahlreiche Corona-Infektionen gibt. [...] Die Rechtsanwältin Lena Ronte aus Frankfurt schilderte, dass es erst in diesen Tagen Schnelltests vor der Aufnahme in die Erstaufnahmeeinrichtung geben solle. „Man muss sich vor Augen halten: Da werden Menschen in Mehrbettzimmern und in Kohorten bis 150 Personen untergebracht“, sagte sie. „Darunter sind schwangere Frauen und Menschen mit Vorerkrankungen, aber bislang wurde nur bei Symptomen getestet.“ [...]"
*'''[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/indien-coronavirus-117.html Corona-Pandemie in Indien]''': Die übermächtige zweite Welle, Tagesschau.de 24.04.2021: "Indien kämpft gegen einen unsichtbaren Feind, dessen Folgen ein immer drastischeres Ausmaß annehmen: Die zweite Corona-Welle treibt Kliniken ans Limit, die Menschen in den Lockdown und schürt die Angst. [...] Religiöse Feste, zu denen Millionen Menschen pilgern, finden weiterhin statt. Hunderttausende Leute sind außerdem zu Wahlkampfveranstaltungen eingeladen worden."
*"[https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/infektionsschutzgesetz-111.html Wir setzen falsche Prioritäten]" ARD tagesschau.de 14.4.2021: "Basis für das neue Infektionsschutzgesetz ist die Sieben-Tage-Inzidenz. Doch das ist ein schwerer Fehler, kritisiert Epidemiologe Krause im tagesschau.de-Interview [...] dann gäbe es tatsächlich einen alternativen Parameter: die Anzahl der intensivmedizinischen Neuaufnahmen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner der Herkunftsorte der Patienten. [...] Dieser Wert zeigt viel stabiler die epidemische Lage an, als die bisherige Sieben-Tage-Inzidenz. Er ist auch deutlich unanfälliger gegenüber Störeffekten sich verändernder Teststrategien. Das Gute ist auch, dass dieser Wert direkt die positiven Effekte der Impfung mit abbildet. [...]"
*[https://netzwerkkrista.de/2021/04/12/eine-stellungnahme-zur-geplanten-aenderung-des-infektionsschutzgesetzes/ Netzwerk Kritische Richter und Staatsanwälte: Eine Stellungnahme zur geplanten Änderung des Infektionsschutzgesetzes]: "Knapp und treffend von CDU-Politiker Prof. Dr. Max Otte auf Twitter formuliert: "[...] „Wenn das durchgeht, ist die '''Diktatur vollendet und die klassischen Bürgerrechte sind weg''', das sollte jedem klar sein.“ [...]" 12.4.2021
*[https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-berlin-corona-plaene-des-bundes-ex-richterbund-chef-fassungslos-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210411-99-159803 Corona-Pläne des Bundes: Ex-Richterbund-Chef "fassungslos"] SZ 11.4.2021: "[...] Es gehe bei den Vorschlägen nun nicht mehr um einen Brücken-Lockdown von zwei oder drei Wochen, sondern um einen "nicht mehr einzufangenden Dauerlockdown", rügte er. [...]"
*[https://www.fr.de/kultur/tv-kino/angela-merkel-anne-will-ard-coronavirus-lockdown-bund-laender-infektionsschutzgesetz-cdu-90264986.html Angela Merkel bei Anne Will: Bundeskanzlerin droht Bundesländern mit Infektionsschutzgesetz] FR 29.3.21
*Impfstoffexport aus China und Indien: [https://www.theguardian.com/society/2021/mar/21/china-india-coronavirus-covid-vaccine-diplomacy-is-reaching-its-limit Vaccine tensions loom in Asia as China and India trade free shots for influence] Guardian 21.3.21: "While western Europe’s “vaccine war” has been a struggle to prevent doses from being exported, in another part of the world, the battle is to give vaccines away. [...]"
*[https://www.deutschlandfunk.de/coronavirus-spaetfolgen-neuartiges-syndrom-befaellt-kinder.1939.de.html?drn:news_id=1240181 Coronavirus-Spätfolgen: Neuartiges Syndrom befällt Kinder und Jugendliche] deutschlandfunk.de 21.3.2021
*[https://twitter.com/pavel23/status/1372203503377059845 Weshalb Viren über Berufsschulen besonders gute Verbreitungsmöglichkeiten haben] Twitter 17.3.21
*[https://www.tagesschau.de/inland/corona-pflegepersonal-101~amp.html?__twitter_impression=true Intensivversorgung gefährdet: "Müssen Flucht aus Pflegeberufen stoppen"] tagesschau.de 14.3.21: "Mediziner und Pflegeexperten schlagen erneut Alarm: Wenn Gehalt und Arbeitsbedingungen von Pflegepersonal nicht schnell verbessert würden, drohe der deutschen Intensivversorgung der Kollaps. Viele Pflegende seien kurz davor auszusteigen."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/astra-zeneca-stiko-empfiehlt-corona-impfstoff-auch-fuer-aeltere-17227095.html Die Ständige Impfkommission Stiko empfiehlt Einsatz des Corona-Impfstoffs von '''AstraZeneca auch für Ältere'''] FAZ 4.3.21: " „Spätestens im April wird deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, als die Bundesländer verimpfen können.“ Die Bundesregierung rechnet für das zweite Quartal mit einer Vervierfachung der Lieferungen gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres auf fast 77 Millionen Dosen."
*[https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/perfide-argumente-in-der-lockerungsdebatte-und-ploetzlich-entdeckt-die-politik-das-leid-der-kinder/26933886.html Perfide Argumente in der Lockerungsdebatte: Und plötzlich entdeckt die Politik das Leid der Kinder] Tagesspiegel 22.2.21
*[https://www.focus.de/gesundheit/news/kritik-am-merkel-kurs-mediziner-kanzlerin-leidet-unter-kuba-syndrom-sie-laesst-nur-noch-eine-meinung-zu_id_12971235.html Mediziner: „Kanzlerin leidet unter Kuba-Syndrom – sie lässt nur noch eine Meinung zu“] Focus online 16.2.21
*[https://www.sueddeutsche.de/leben/wissenschaft-politik-corona-lockdown-1.5203696?reduced=true Grüße aus dem Labor] SZ 14.2.21: "Nie hatte die Wissenschaft so großen Einfluss auf die Politik wie in der Pandemie. Doch nicht alles, was Experten vernünftig erscheint, sollte die Regierung auch umsetzen. Eine Verteidigung der Freiheit."
*[https://chirurg.hontschik.de/fr/0258.pdf Alle Menschen werden sterben - Auch dafür braucht es ein Gesetz] Bernd Hontschik FR 13.2.21: "Immer größer wird die Zahl der Patient:innen, die zu Hause beatmet werden. Im Jahr 2003 betraf das gerade einmal 500 Patient:innen. 2018, nur fünfzehn Jahre später, waren es bereits etwa 40.000 Fälle, also achtzig Mal so viele. Dabei spielt die Vergütung von bis zu 30.000 Euro pro Fall und Monat mit Sicherheit eine große Rolle. Über 600 in diesem Bereich spezialisierte Pflegedienste sind seitdem entstanden."
*[https://twitter.com/jhnhellstrom/status/1360500840692334592 A Swedish professor stops all his C-19 research after he been exposed to social media hate and death threats.] twitter 13.2.21
*[https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/psychische-gesundheit-in-der-pandemie-mehr-jugendliche-aeussern-suizidgedanken/26910876.html Psychische Gesundheit in der Pandemie: Mehr Jugendliche äußern Suizidgedanken] Tagesspiegel 12.2.21
*[https://www.eurotopics.net/de/256097/corona-politik-ausser-lockdown-kein-rezept?pk_campaign=et2021-02-11-de&pk_kwd=256097 Corona-Politik: Außer Lockdown kein Rezept?] euro|topics 11.2.21
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-massnahmen-in-gb-zehn-jahre-haft-fuer-quarantaene-verweigerer-17190759.html BRITISCHE CORONA-MASSNAHMEN: Zehn Jahre Haft für Lügen über Reiseverlauf] FAZ 10.2.21
*[https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2021/februar/ '''Beurteilung der aktuellen Maßnahmen''' zur Eindämmung der Coronapandemie] ARD Deutschland TREND Februar 2021 (durch Verschiebung nach rechts Zugang zu anderen Graphiken)
*[https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2021/02/virologin-brinkmann-warnt-vor-corona.html Virologin Brinkmann warnt vor Corona-Lockerungen] Fontanefans Schnipsel 8.2.21
*[https://www.eurotopics.net/de/255205/impfstoff-knappheit-in-europa-was-tun? Impfstoff-Knappheit in Europa: Was tun?] euro|topics 5.2.2021
*[https://www.zeit.de/2021/05/corona-politik-verwaltungsgericht-grundrecht-lockdown-pandemiebekaempfung/komplettansicht Corona-Politik: Justiz auf Linie] von Josef Franz Lindner ZEIT 28.1.21: "Statt der Corona-Politik der Regierung Grenzen aufzuzeigen, nicken deutsche Gerichte alles ab – und drücken sich um eine entscheidende Frage herum".
*[https://www.sueddeutsche.de/politik/schule-corona-fernunterricht-1.5176453 "Drittklässler werden weder richtig lesen können noch die Buchstaben kennen"] SZ 18.1.21: "Sozial benachteiligte Kinder werden durch den Fernunterricht endgültig abgehängt, das bringe fatale Spätfolgen mit sich, kritisiert "Arche"-Chef Bernd Siggelkow."
*[https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-01/coronavirus-strategie-no-covid-positionspapier-neuinfektionen-lockdown Null-Fälle-Strategie soll Deutschland aus der Corona-Krise führen] ZEIT 18.1.21: "Infektionen auf null bringen und konsequent eindämmen: Führende Forscher schlagen der Kanzlerin einen No-Covid-Plan vor."
*[https://www.rnd.de/politik/bkk-chef-knieps-kritisiert-corona-politik-im-kanzleramt-herrscht-bunkermentalitat-7DRGYYDUJFEIPFUKNT2JN34HOE.html BKK-Chef Knieps: „Im Kanzleramt herrscht in Sachen Corona Bunkermentalität“] Redaktionsnetzwerk Deutschland 18.1.21: "[...] Es fängt schon an mit der völlig falschen Nutzung von wissenschaftlichen Begriffen an. Das Wort Inzidenz beschreibt die Zahl neu aufgetretener Krankheitsfälle innerhalb einer definierten Personengruppe in einem bestimmten Zeitraum. Die Zahl der positiv getesteten Menschen ist aber jeden Tag eine neue, zufällige Gruppe. Und wenn man gar nicht mehr testen würde, wäre Corona verschwunden. Das ist erkennbar Unsinn. Deshalb muss man richtigerweise von einer Melderate sprechen. [...] In einer Modellrechnung, die wir für realistisch halten, nehmen wir an, dass die über 80-Jährigen bis Ende Februar durchgeimpft sind. Dann werden in der ersten Märzwoche 3200 von 4700 Todesfällen verhinder[t]. Die Melderaten werden dagegen kaum heruntergehen, weil das Virus längst in breiten Bevölkerungskreisen zirkuliert. Das zeigt auch, dass die Politik diese Raten nicht als Grundlage für Entscheidungen nutzen darf. [...]"
*[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-politik-die-bestellten-berater-kommentar-a-9edd178d-1843-4522-8bde-f4c8bc0dfa30 Die bestellten Berater], Spiegel Kommentar 18.1.21: "Der Sinn von Expertenanhörungen sollte es eigentlich sein, dass  verschiedene Seiten ihre Sicht auf die Dinge darstellen können. [...] Hier aber, bei diesem für das Land existenziellen Thema, entscheidet letztlich das Kanzleramt darüber, wer eingeladen wird – und wer nicht. Es sieht so aus, als wäre hier vor allem jene Expertise gefragt, die Merkels Regierungskurs unterstützt: die Verschärfung der Maßnahmen."
*[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/italiens-regierung-kritisiert-deutschen-impfstoff-kauf-17125878.html Italienische Kritik am Kauf von Impfdosen durch Deutschland] FAZ 31.12.20: "Von den italienischen Kritikern wird Deutschlands Regierung vorgeworfen, sie habe die Abmachungen verletzt, denen zufolge die Impfstoffe gegen das Coronavirus gemeinsam über die Europäische Union erworben werden sollen. Weil die Initiative für den gemeinsamen Einkauf von Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dann auch Italien ausging, wird den Deutschen auch noch Scheinheiligkeit unterstellt."
*[https://www.fr.de/politik/eu-schottet-sich-gegen-virus-variante-aus-england-ab-zr-90146771.html EU schottet sich gegen Virus-Variante aus England ab], FR 20.12.20
*[https://www.focus.de/gesundheit/news/matthias-schrappe-im-focus-online-interview-medizin-professor-lockdown-politik-ist-endgueltig-gescheitert-das-raecht-sich-bei-impfung_id_12780854.html Medizin-Professor: Lockdown-Politik ist endgültig gescheitert – das rächt sich bei Impfung] Focus 17.12.20
*[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/coronavirus-maske-hilft-gegen-ansteckung-im-zug-17106878.html Maske hilft gegen Ansteckung im Zug] FAZ 17.12.20: "Maske und Abstand in Zügen seien notwendig und wirksam, so eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. In einem Versuchs-ICE wurde das Infektionsrisiko getestet."
*[https://www.zeit.de/2020/53/viola-priesemann-max-planck-institut-corona-forschung Viola Priesemann: Hat sie die Lösung? '''Kipppunkte bei der Coronaepidemie'''] ZEIT 17.12.20
*'''[https://www.nachdenkseiten.de/?p=68014 Das Impfdilemma]''' von Jens Berger nachdenkseiten 15.12.20
*[https://www.tagesschau.de/faktenfinder/dunkelziffer-corona-neuinfektionen-101.html Corona-Neuninfektionen: Wie groß ist das Dunkelfeld?] tagesschau.de 10.12.20: "Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat einen Höchststand erreicht, obwohl die Zahl der Testungen sinkt. Das RKI geht aber nicht von einer wachsenden Dunkelziffer aus, schätzt den Faktor dafür auf vier bis sechs. [...] Während es also weniger Testungen gibt, wächst der Anteil der positiven Ergebnisse. Während im Sommer die Rate bei unter einem Prozent lag, weil es kaum ein Infektionsgeschehen gegeben hatte, steigt der Wert seit Wochen kontinuierlich. Anfang November lag die Rate bei 7,85 Prozent - und stieg den jüngsten Angaben zufolge Anfang Dezember erstmals auf mehr als zehn Prozent. [...] Auf Basis dieser Zahl und den Schätzungen zur Dunkelziffer, geht Wieler davon aus, dass bislang weniger als zehn Prozent der Deutschen bereits mit dem Coronavirus infiziert waren."
*[https://www.kit.edu/kit/pi_2020_114_signifikanter-effekt-von-schulschliessungen.php Studie über den Effekt von Schulschließungen] Karlsruher Institut für Technologie Presseinformation 114/2020: "[...] Das Tragen von Masken wurde in der Untersuchung nicht analysiert [...]  „Unsere Analyse zeigt, wie wichtig eine rechtzeitige Reaktion auf die Ausbreitung der Pandemie ist, um die aktiven Fälle auf einem überschaubaren Niveau zu halten“ [...]"
*[https://twitter.com/PatrickGensing/status/1336915231151431681 Ein Warnruf auf Twitter] und eine [https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/ Anregung zur Diskussion darüber] vom 10.12.20
*[https://www.zeit.de/2020/52/klimakrise-pariser-abkommen-energiewende-wachstum-kapitalismus Hupen hilft hier nicht mehr. '''Warum nicht das Klima in der Krise ist, sondern die Menschen''' – fünf Jahre Pariser Abkommen] von Petra Pinzler und Bernd Ulrich ZEIT 9./10.12.20: "[...] die Klimakrise [...] ist in Wahrheit eine Menschheitskrise. [...] Tatsächlich vollzieht sich diese fundamentalere Krise in dreifacher Gestalt, zugleich in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmosph%C3%A4re Atmosphäre], der [https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re Biosphäre] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrosph%C3%A4re Mikrosphäre], sie tritt uns gegenüber als [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimakrise Klimakrise], als [https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben Artensterben] und als [https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie Pandemie]. Alle drei bedingen und verschärfen sich gegenseitig – und sind wahrscheinlich nur zusammen zu beheben."
*[https://www.zeit.de/2020/52/corona-lockdown-weihnachten-europa-reisen-soziale-kontakte-aha-l/komplettansicht Wir müssen das Spiel drehen] ZEIT .12.20: "[...] Simulationsrechnungen haben gezeigt, dass es einen sogenannten {{wpde|Kipppunkt}} gibt, an dem das Virus die Überhand gewinnt. Solchen Punkten begegnen wir in der Wissenschaft immer wieder. Im Falle des Virus sind die Kapazitäten der Tests und der Gesundheitsämter ein wichtiges Kriterium. Bei zu hohen Fallzahlen rennen wir dem Geschehen [...] nur noch hinterher."
*[https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/die-pandemie-ist-nur-eine-probe-fuer-die-wirkliche-krise-90122074.html „'''Die Pandemie ist nur eine Probe für die wirkliche Krise'''“] FR 5.12.20; {{wpde|Slavoj Žižek}}: "Es wird entweder sehr viel schlimmer oder sehr viel besser werden. Das liegt ganz an uns. Covid-19 wird nicht einfach verschwinden. Wir werden uns in einer neuen Art und Weise verhalten müssen, trotz Impfungen. Aber die größte Sorge macht mir etwas anderes. Haben Sie die Temperatur in Sibirien beobachtet? Im Juli wurden dort Temperaturen von mehr als 35 Grad gemessen. Davor sollten wir wirklich Angst haben."
*[https://twitter.com/Fischblog/status/1334442416351408128 Risiken und Nebenwirkungen der mRNA-#Impfungen gegen #Covid19] Twitter 3.12.20
*[https://www.xing-news.com/reader/news/articles/3666117?cce=em5e0cbb4d.%3ACMiRN6jnFfT4mU9Jvn45AB&link_position=digest&newsletter_id=69946&toolbar=true&xng_share_origin=email Kekulé: An weiterführenden Schulen gibt es schwerste Ausbrüche – „Jugendliche Schüler sind ganz starke Treiber der Pandemie“] News 4Teachers 2.12.20: "[...] bei den Kitas und bei den Grundschulen, also so im Alter bis zu zehn, zwölf Jahren, da sehen wir ganz wenige Ausbrüche, und zwar weltweit, das ist nicht nur in Deutschland so. [...] Aber bei den älteren Schülern, also bei uns Gymnasium, weiterführende Schule, da ist es ganz klar, da sehen wir das Gleiche auf der ganzen Welt, dass es schwerste Ausbrüche gibt. Die Jugendlichen, ich sag mal so 15, 16, 17 Jahre alt, sind ganz starke Treiber der Pandemie."
*[https://www.mdr.de/wissen/corona-gentechnik-risiko-rna-impfstoff-gering-impfkommission100.html KÖNNEN M-RNA-IMPFUNGEN MENSCHEN MUTIEREN LASSEN?] mdr.de/wissen 1.12.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/karliczek-ueber-impfstoff-wir-haben-strenge-zulassungsstandards-17079586.html Forschungsministerin Karliczek:„Menschen werden Impfstoff nur vertrauen, wenn er sicher ist“] FAZ 1.12.20
*[https://www.nzz.ch/meinung/den-tod-kann-uns-niemand-ersparen-ld.1588851 S. Gaschke: Den Tod kann uns niemand ersparen] NZZ 30.11.20
*[https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-die-sieben-tages-inzidenz-ist-zu-pauschal-und-hat-zu-pauschale-massnahmen-zur-folge/26663452.html?ticket=ST-4225388-aaNf0Iu3ljcfGTVif4jE-ap1 Die Sieben-Tages-Inzidenz ist zu pauschal – und hat zu pauschale Maßnahmen zur Folge] Handelsblatt 27.11.20: "Bei gleicher tatsächlicher Fallzahl kann also am Ende die Testaktivität darüber entscheiden, ob die Grenzwerte von 20, 50 oder 200 bei der Sieben-Tages-Inzidenz überschritten werden."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/folgen-der-corona-krise-weltweiter-niedergang-der-freiheit-17062566.html Wie die Pandemie die Demokratie weltweit schwächt] FAZ 22.11.20: "Eine Untersuchung zeigt, wie die Pandemie in vielen Ländern zu einem Niedergang der Freiheit führt. Regierungen dient das Coronavirus als Vorwand, ihre repressive Politik auszuweiten. Gestärkt wurde die Demokratie nur in einem Land."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spahn-schlaegt-neues-corona-konzept-fuer-schulen-vor-17065077.html Spahn schlägt neues Corona-Konzept für Schulen vor] FAZ 22.11.20
*[https://www.sueddeutsche.de/wissen/sars-cov-2-covid-19-dunkelziffer-schulen-kinder-corona-1.5123603 "Lasst die Schulen offen!"] SZ 22.11.20
*[https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/durchregieren-per-dekret Durchregieren per Dekret] der freitag 47/2020
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=66971 Corona-Maßnahmen: „Zu viele Richter verstehen sich schon fast als Teil der Regierung“] nachdenkseiten 17.11.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/italien-coronavirus-in-lungenproben-vom-september-2019-17053663.html In Italien kursierte das Coronavirus schon viel früher] FAZ 15.11.20: "Gemäß einer Studie des Instituts für Tumorerkrankungen in Mailand [...] kursierte Sars-CoV-2 schon im September 2019 vor allem im Norden des Landes."
*[https://www.juwiss.de/129-2020/ Sind alle Corona-Schutzmaßnahmen in Hamburg rechtswidrig? – Das VG Hamburg zu § 28 IfSG] juwiss.de 14.11.20
*[https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/corona-lage-muessen-bald-mehr-schulen-und-kitas-dicht-machen-a/ Vertraulicher Lagebericht der Bundesregierung: Müssen bald mehr Schulen und Kitas dicht machen?] von Fanny Jimenez, Lars Petersen Buisiness Insider 11.11.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=66762 Hype um BioNTech-Impfstoff – über Risiken und Geld spricht man lieber nicht] nachdenkseiten.de 11.11.20
*[https://www.arte.tv/de/videos/098118-000-A/corona-sicherheit-kontra-freiheit/ sicherheit contra freiheit] arte 10.11.20 (verfügbar bis 7.2.21): "[...] Streiten und Kompromisse schließen. Selbstverständliches geht in der Krise verloren. Unsere Gesellschaften teilen sich in zwei unversöhnliche Lager: In das der Kritiker und das der Befürworter der Maßnahmen. [...]"
*[https://www.eurotopics.net/de/251007/wirksamer-impfstoff-naht-das-ende-der-pandemie?pk_campaign=et2020-11-10-de&pk_kwd=251007 Wirksamer Impfstoff: Naht das Ende der Pandemie?] https://www.eurotopics.net/ 10.11.20: "Der US-Pharmakonzern Pfizer und sein deutscher Partner Biontech haben am Montag erste Ergebnisse der letzten Testphase ihres Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Demnach schützt dieser in 90 Prozent der Fälle und es gebe keine ernsthaften Sicherheitsbedenken. Damit steht der Stoff kurz vor der Zulassung. Kommentatoren drücken die Hoffnung aus, die diese Nachricht in ihnen weckt, warnen aber vor blinder Euphorie."
*[https://www.xing-news.com/reader/news/articles/3610409?cce=em5e0cbb4d.%3AZGgNLhNreMgR9tFkadFRAB&link_position=digest&newsletter_id=68960&toolbar=true&xng_share_origin=email Masken, Distanz und Luftfilter] von Andrej Reisin, NDR 9.11.20: "Ein Forscherteam konstruierte eine Lüftungsanlage, die auf Baumarkt-Materialien beruht und sich leicht nachbauen lassen soll. Zusammen mit einer Mainzer Gesamtschule wurde die Anlage bereits unter Realbedingungen getestet und die Ergebnisse wurden gemessen. Demnach entfernt die Anlage 90 Prozent der Aerosolpartikel aus den Klassenzimmern, indem sie sich das denkbar einfache Prinzip einer Dunstabzugshaube zunutze macht: [...]"
*[https://www.nzz.ch/wissenschaft/wie-haeufig-sind-hartnaeckige-symptomen-nach-covid-19-ld.1586130 Schwere Langzeitfolgen von Covid-19 kommen vor, sind aber selten] NZZ 9.11.20: "Das Spektrum an Langzeitfolgen ist erheblich und umfasst sowohl unspezifische Missempfindungen, etwa Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Konzentrationsschwäche, als auch solche, die sich an einzelnen Organen manifestieren. Hierzu zählen etwa Herzstolpern, Luftnot und Veränderungen der Haut."
*[https://www.fr.de/politik/virologen-lockdown-deutschland-corona-alternativlos-90093862.html Virolog:innen halten Teil-Lockdown für alternativlos] von Pamela Dörhöfer FR 9.11.20
*[https://rp-online.de/ Droht eine verlorene Generation Corona?] rp-online.de 6.11.20
*[https://www.afa.zone/wp-content/uploads/2020/11/Offener-Brief-AfA.pdf Anwälte verurteilen die massiven Verstöße gegen Recht und Gesetz durch Corona-Maßnahmen] afa.zone 5.11.20
*[https://www.youtube.com/watch?v=Rq6Mte99V-o Statement von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Virologen] YouTube
*[https://www.rationalgalerie.de/home/spahn-diktat-auf-lebenszeit SPAHN-DIKTAT AUF LEBENSZEIT] rationalgalerie.de 4.11.20
*[https://eand.co/how-the-west-got-covid-so-wrong-766772322a3b How the West Got Covid So Wrong] Eudaimonia & Co. 31.10.20
*[https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-10/robert-seegmueller-bundesverwaltungsgericht-corona-massnahmen-justiz Zur Rolle der Justiz bei Coronamaßnahmen] ZEIT 29.10.20
*[https://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland-geht-wieder-in-den-teil-lockdown-die-beschluesse-des-corona-gipfels-im-ueberblick/26566726.html Die Beschlüsse des Corona-Gipfels im Überblick] Tagesspiegel 29.10.20
*[https://www.youtube.com/watch?v=Rq6Mte99V-o Diskussion und Statement von kassenärztlicher Bundesvereinigung und Virologen zu Corona-Maßnahmen] Youtube 28.10.20
*[https://threadreaderapp.com/thread/1314121375225872384.html Einzelfallschilderung des Falles eines 68-Jährigen mit schwerem Verlauf] bei Twitter
*[https://www.eurotopics.net/de/250124/fallstricke-der-pandemiebekaempfung Fallstricke der Pandemiebekämpfung] euro|topics 27.10.20
*[https://www.vorwaerts.de/artikel/oppermann-ohne-debatte-keine-akzeptanz-corona-regeln Oppermann: Ohne Debatte keine Akzeptanz für Corona-Regeln] Vorwärts 22.10.20: "Wir haben inzwischen monatelang Erfahrungen mit der Pandemie gesammelt. Deswegen ist es jetzt nicht mehr gerechtfertigt, alle Maßnahmen auf eine uferlose Generalklausel zu stützen."
*[https://www.fr.de/panorama/virologen-christian-drosten-herdenimmunitaet-durchseuchung-corona-strategie-gfv-berlin-90074637.html Corona-Strategie: Drosten und Kollegen warnen vor „eskalierender Zunahme an Todesopfern“] FR 20.10.20
*[https://www.n-tv.de/wissen/Covid-19-weniger-toedlich-als-vermutet-article22104272.html WHO veröffentlicht Studie: Covid-19 weniger tödlich als vermutet?] ntv 15.10.2020
*[https://www.essen.de/formular/ordnungsamt/coronaschutzverordnung__melden_eines_verstosses.de.html Formular zur Meldung eines Verstoßes gegen die Corona-Schutz Verordnung] Ordnungsamt der Stadt Essen, Oktober 2020
*[https://www.eurotopics.net/de/249156/zweite-welle-dos-and-don-ts-fuer-politik-und-buerger?pk_campaign=et2020-10-13-de&pk_kwd=249156 Zweite Welle: Dos and Don'ts für Politik und Bürger] 13.10.20 (Regelungen in verschiedenen europäischen Staaten)
*[https://www.fr.de/hintergrund/bei-uns-brennt-die-huette-90067908.html CORONA-KRISENZENTREN: Gesundheitsämter in Deutschland: „Bei uns brennt die Hütte“] FR 13.10.20: "Die Front im Kampf gegen Corona verläuft mitten durch die 400 deutschen Gesundheitsämter. Bericht aus dem Inneren eines Krisenzentrums im Notstand. [...] Sie sind Seuchenpolizei, medizinischer Dienstleister, psychologischer Notfalldienst, Logistiker – und emotionaler Blitzableiter. [...] Allein die Bundespolizei hat vom 12. September bis zum 1. Oktober fast 49 000 Reisende der Deutschen Bahn ermahnt, die ohne Mund-Nase-Schutz in Bahnhöfen oder Zügen unterwegs waren, und 658 „Uneinsichtige“ an das örtlich zuständige Gesundheitsamt gemeldet. Das sind 658 neue „Problemfälle“ in drei Wochen für ohnehin schon überlastete Mitarbeiter. [...] In den Niederlanden hat der öffentliche Gesundheitsdienst die Kontaktverfolgung für jeden positiv Getesteten angesichts von bis zu 6000 neuen Fällen täglich bereits eingestellt. Covid-19-Positive sollen ihre Kontakte selbst warnen."
*[https://www.fr.de/politik/jetzt-live-corona-in-deutschland-pressekonferenz-mit-spahn-und-rki-praesident-wieler-zr-90063865.html Live-Ticker zur Corona-Pressekonferenz] FR 8.10.2020
*[https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/corona-mediziner-fordern-dringend-eine-neue-strategie-li.105231 Mediziner fordern dringend eine neue Strategie beim Umgang mit Corona] Berliner Zeitung 17.9.2020
*[https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/09/strategiewechsel-beim-umgang-mit-corona.html Strategiewechsel beim Umgang mit Corona] Interview mit Hendrik Streeck  im Handelsblatt, 16.9.20
*[https://www.focus.de/regional/hamburg/wegen-dramatisierung-von-corona-hamburger-aerztechef-greift-soeder-und-drosten-an-sie-machen-die-gesellschaft-krank_id_12427921.html Hamburger Ärzte-Chef geht auf Virus-Panikmacher los: "Machen die Gesellschaft krank"] Focus 14.9.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/umfrage-klimawandel-und-corona-verbreiten-die-groessten-aengste-16945047.html Klimawandel und Corona verbreiten die meiste Angst] FAZ 9.9.20: "Trotz der weltweiten Pandemie halten viele Menschen im Westen die Erderwärmung immer noch für die größte Bedrohung."
*[https://www.n-tv.de/wissen/Zu-viele-positiv-Getestete-harmlos-article22006224.html Zu viele positiv Getestete harmlos] von Klaus Wedekind, ntv 31.8.20: " "Würden wir uns zutrauen, aus den inzwischen vorliegenden wissenschaftlichen Daten eine Toleranzschwelle der Viruslast abzuleiten, könnten Amtsärzte diejenigen sofort aus der Abklingzeit entlassen, deren Viruslast bereits unter die Schwelle gesunken ist. Es würden wohl die allermeisten sein", so Drosten."
*[https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-corona-demos-1.5015255 Vom Demonstrieren in Corona-Zeiten] von Heribert Prantl, SZ 30.8.20: "Die Polizei muss sich in Kooperation mit den friedlichen Protestierern Strategien zur Ausgrenzung und Absonderung der unfriedlichen, der volksverhetzenden Rechtsextremisten überlegen. Ein seriöser Corona-Kritiker darf die Präsenz von Neonazis bei seinen Protesten nicht gleichgültig oder gar billigend in Kauf nehmen."
*[https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-corona-presse-1.5007606 Corona und die Wahrheit] von Heribert Prantl, SZ 23.8.20: "Journalistikprofessor Klaus Meier meint: "Zumindest Teile des Journalismus sind im anhaltenden Rausch hoher Nutzungszahlen auf dem Weg vom Früh- zum Dauerwarnsystem". Das wäre nicht so gut. Dies könnte sich für die demokratische Gesellschaft noch als sehr problematisch erweisen. Die Presse ist nicht Lautsprecher der Virologie, sondern der Demokratie."
*[https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-impfung-experten-warnen-trump-vor-druck-auf-arzneimittelaufsicht-a-228c072f-f324-4d20-8ca8-28bf1643cf9f Coronavirus und US-Wahl: Trumps Zeitdruck bei Impfstoffsuche alarmiert Experten] SPON 23.8.20: "Experten haben allerdings gewarnt, dass jegliche politische Einmischung in die Zulassung eines Impfstoffs dessen Legitimität und Sicherheit infrage stellen könnte. Sollte es bezüglich des Impfstoffs Zweifel geben, könnte es sein, dass viele Menschen auf eine Impfung verzichten, womit die Pandemie letztlich schwerer einzudämmen wäre."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/italien-sizilien-will-aufnahmezentren-fuer-migranten-schliessen-16917545.html Sizilien will Aufnahmezentren für Migranten schließen] FAZ 23.8.20: "In Italien steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus stark an. Das heizt den Streit zwischen Rom und den Regionalregierungen um den Umgang mit Migranten noch weiter an."
*[https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-forschung-raetsel-1.5004301 Was Forscher noch nicht über das Coronavirus wissen] SZ 20.8.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=63870 Willkommen in der "neuen Normalität"] nachdenkseiten.de 18.8.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=63860 Russischer Impfstoff – gerechtfertigte Zweifel und zweierlei Maß], nachdenkseiten.de 17.8.20
*[https://voxeurop.eu/de/kroatien-virus-erdbeben-bio-ebiooekonomie-turismus/ Das Virus, das Erdbeben und die Bioökonomie des Tourismus] voxeurop.eu 6.8.20: "In Kroatien hat eine angeblich unabhängige Expertengruppe das Vorgehen angesichts der Corona-Pandemie bestimmt. Doch dieses Krisenmanagement war in Wahrheit zutiefst politisch, wie die Journalistin und Schriftstellerin Slavenka Draculić darlegt. Das stark vom Tourismus abhängige jüngste EU-Mitglied hat sich auf ein riskantes Spiel eingelassen, bei dem politische Macht und wirtschaftliche Erwägungen gegen das Leben von Menschen im besonders gefährdeten Teil der Bevölkerung stehen. Am Ende könnte es bei diesem Widerspruch um nicht weniger gehen als um die Zukunft der Demokratie."
*[https://www.nzz.ch/feuilleton/die-polemisierende-kulturkritik-leidet-unter-wirklichkeitsverlust-ld.1570515 Meinen und Behaupten in unserer Zeit – Über den Wirklichkeitsverlust polemisierender Grosstheoretiker] von Bernhard Pörksen NZZ 12.8.20: "Jetzt kommt es, gewollt oder ungewollt, zu Empiriekontakten, werden gerade aktuelle Forschungsergebnisse zu Ansteckungswegen und Mortalitätsraten allerorten diskutiert. Alle schauen jetzt, getrieben von eigenen Fragen und Ängsten, genauer hin, zentrieren sich um ein einziges Thema. Regierungseffizienz und Regierungsversagen lassen sich unmittelbar vergleichen. Und man erkennt die Selbstdemontage der Leugner und Bullshitter."
*[https://taz.de/Streit-um-Corona-Politik/!5701892/ Streit um Coronapolitik: Astronomische Fehlrechnungen] taz.de 10.8.20: "Die Politik hat sich bei den Maßnahmen gegen Corona auf den Rat von zu wenigen Fachleuten gestützt. Nötig ist ein breit aufgestelltes Expertengremium."
*[https://www.zeit.de/2020/33/corona-zweite-welle-eindaemmung-massnahmen-christian-drosten/komplettansicht Drostens Strategie für die 2. Welle] ZEIT 6.8.20: "Die zweite Welle erfordert nun aber das Mitdenken der gesamten Bevölkerung, der Arbeitgeber und der Politik. Nehmen die Neuinfektionen plötzlich stark zu, brauchen wir einen pragmatischen Weg zum Stopp des Clusterwachstums: ohne Lockdown, dafür mit Restrisiko. Diesen Weg müssen alle verstehen und mittragen, auch durch Befolgen allgemeiner Maßnahmen wie Maskenpflicht und Beschränkung privater Feiern. Der Zeitpunkt für den Krisenmodus kann regional variieren. Im besten Fall brauchen wir ihn nicht."
*[https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_88339070/coronavirus-virologe-hendrik-streeck-plaediert-fuer-mehr-gelassenheit.html Der Virologe Hendrik Streeck plädiert für mehr Gelassenheit im Umgang mit Corona] t-online.de 5.8.20: "Viele Menschen sind froh, dass die Kinder wieder in die Schulen gehen dürfen. Ich kann aber auch Eltern verstehen, die noch Angst haben. Allerdings gab es etwa in Holland, wo man Kitas mit insgesamt 300.000 bis 400.000 Kindern schon vor vielen Monaten wieder geöffnet hat, keinen einzigen Ausbruch."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-weit-mehr-italiener-infiziert-als-bislang-angenommen-16889923.html Weit mehr Italiener infiziert als bislang angenommen] VON MATTHIAS RÜB FAZ 4.8.20: "Die Antikörperstudie zeigt auch, dass die Sterblichkeitsrate bei knapp 2,5 Prozent lag und nicht bei 14 Prozent, wie auf Grundlage der nachgewiesenen Infektionen im Verhältnis zu den registrierten Todesfällen ermittelt worden war."
*[https://twitter.com/ARD_BaB/status/1290590130072440832 Die Corona-Demonstrationen in Berlin haben eine Debatte über das Versammlungsrecht in der Pandemie ausgelöst] Bericht aus Berlin 4.8.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=63560 Wie tödlich ist Corona?] von Jens Berger NachDenkSeiten 4.8.20
*[http://nordhessen-journal.de/2020/08/03/covid-19-corona-grossdemo-in-berlin-und-luegen-haben-kurze-beine/ Covid-19: Corona-Großdemo in Berlin – und Lügen haben kurze Beine] Sandra Rauschenberger Nordhessen-Journal.de 3.8.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=63529 Corona-Demo: Widerspruch wird pauschal verteufelt] von Tobias Riegel NachDenkSeiten 3.8.20
*[https://twitter.com/ARD_BaB/status/1289922047766941698 "Geistigen Abstand wahren" – So kommentiert @Markus_Soeder die Demo der Corona-Leugner in Berlin im ARD-Sommerinterview] Bericht aus Berlin 2.8.20
*[https://www.fr.de/panorama/impfstoff-coronavirus-moderna-usa-fortschritt-tausenden-menschen-getestet-90013429.html WHO warnt vor zu viel Optimismus: „Allheilmittel“ gegen Coronavirus wird vielleicht nie gefunden] Teresa Toth, FR 3.8.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=63388 Covid-19-Impfstoffentwicklung – eine Debatte ist dringend nötig, findet aber nicht statt] von Jens Berger NachDenkSeiten 29.7.20
*[http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3366094 Spiel mit dem Feuer: Wenn sich die Schulen als Infektionstreiber erweisen, steht Deutschland ein schlimmer Corona-Herbst bevor] von Andrej Priboschek, http://www.xing-news.com/ 27.7.20
*[https://twitter.com/SaraNanni/status/1254305456304119809 Informationen zur Coronakrise weltweit] (fortlaufend aktualisiert)
*[https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-07/corona-fallzahlen-deutschland-rki-reproduktionszahl-r-gestiegen-covid-19 Der Covid-19-Tanz hat begonnen] von Jakob Simmank, ZEIT 26.7.20: "Wochenlang war die Corona-Lage in Deutschland ruhig, abgesehen von großen, sehr lokalen Ausbrüchen. Nun steigen die Infektionszahlen flächendeckend."
*[https://www.spiegel.de/panorama/bildung/wegen-corona-fast-zehn-millionen-kinder-weltweit-koennten-nicht-zum-unterricht-zurueckkehren Fast zehn Millionen Kinder könnten nicht zum Unterricht zurückkehren] SPON 13.7.20
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=62701 Erhöhte Arbeitszeit für Krankenhauspersonal wird auch nach der Krise beibehalten] Nachdenkseiten 6.7.20
*Mattheis/Pforte: [https://www.fr.de/meinung/gruen-sozial-muss-motto-politik-nach-corona-heissen-13821291.html Grün und sozial: So muss das Motto der Politik nach Corona heißen], FR 3.7.20: "Wer Pandemien in Zukunft vermeiden will, muss mehr für Klimaschutz und Gerechtigkeit tun."
*[https://www.n-tv.de/politik/Karl-Lauterbach-Erneute-Schulschliessungen-bei-zweiter-Corona-Welle-ausgeschlossen-article21885860.html Bei zweiter Corona-Welle: Lauterbach schließt erneute Schulschließungen aus], ntv 2.7.20: ''Weil er die verhindern möchte, ist er gegen Wiederaufnahme des Normalunterrichts und plädiert für die Sommerferien die Entwicklung einer neuen Normalität. Damit kommt er freilich wohl zu spät.''
*[https://www.fr.de/wissen/china-virus-g4-schweinegrippe-forscher-warnung-pandemie-h1n1-zr-90006185.html Virus in China: Forscher warnen eindringlich vor neuer Schweinegrippe-Pandemie] FR 2.7.20
*[https://www.tagesspiegel.de/wissen/virologe-hendrik-streeck-im-interview-wir-werden-in-naher-zukunft-das-virus-nicht-vernichten-koennen/25959456.html Hendrik Streeck im Interview: „Wir werden in naher Zukunft das Virus nicht vernichten können“] Tagesspiegel 29.6.20
*[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-koch-institut-und-der-r-wert-ende-april-verwirrung-ueber-berechnung-a-264a8d9c-454f-499a-b729-e4b537688b72 Robert Koch-Institut und der R-Wert], SPON 27.6.20
*[https://voxeurop.eu/de/europaeischen-regionen-mehreit-covid-todesfaelle/ '''Einige Regionen melden seit März bis zu dreimal so viele Todesfälle wie üblich'''] Voxeurope 26.6.20: ''200 000 "unübliche" Todesfälle, aber sehr stark regional konzentriert, nicht national.''


Außerdem ist sie nur über sehr große Zeiträume hinweg nachteilig. Ein Baum braucht mehr als 100 Jahre, bis er ausgewachsen ist, und ein Wald benötigt nach einem Kahlschlag mehrere Jahrhunderte [...] Die Einstufung von Energie als aus Biomasse als erneuerbare Energiequelle hat zu großflächigen Verwertungsaktivitäten geführt, die Entwaldung und Biodiversitätsverluste beschleunigen.  [...]  
=====Verschiedenes=====


Bei der Verbrennung von Holz wird mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen als bei der Verbrennung von Kohle.
*[https://www.washingtonpost.com/outlook/2020/05/03/next-victim-coronavirus-american-exceptionalism/ The next victim of the coronavirus? American exceptionalism] Washington Post 3.5.2020: "The rise of Donald Trump, and the embarrassing failure of the American state to respond effectively to the coronavirus, has proved to the world that the United States is no longer exceptional nor, in President Barack Obama’s word, indispensable. The inability of the American government to protect its citizens from a pandemic and provide global leadership vividly illustrates that American exceptionalism is dead."
*[https://www.spiegel.de/kultur/corona-pandemie-nachwehen-den-irrsinn-vor-augen-kolumne-a-5ed9913a-5903-417a-89b3-52994ff2b5d4 Den Irrsinn vor Augen] Kolumne von Sibylle Berg SPON 20.6.20
*[https://www.welt.de/wissenschaft/article209299157/Corona-Krise-Virologe-Streeck-kritisiert-deutschen-Lockdown.html Virologe Streek kritisiert deutschen Lockdown], Die Welt 10.6.20
*[https://www.zeit.de/2020/25/forschung-qualitaet-transparenz-covid-19 QUALITÄT DURCH OFFENHEIT] von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen."
*[https://www.zeit.de/2020/25/corona-massnahmen-wirtschaftspaket-konjunktur-schulden Corona-Maßnahme: Zehn Fragen, die strittig bleiben] ZEIT 10.6.20: "[...] Um staatliche Willkür zu verhindern, können Veranstalter die Gerichte bis hin zum Bundesverfassungsgericht anrufen. Am 17. April gaben die Verfassungsrichter dem Anmelder der Stuttgarter Demo unter Auflagen recht. Die Stadt musste ihr Verbot zurückziehen. Ähnlich in Gießen, wo die Richter Eilanträgen zweier Demo-Anmelder stattgaben. Die Judikative hatte die überharte Linie der Exekutive korrigiert – ein Musterbeispiel aus dem Lehrbuch der Gewaltenteilung. [...]"
*[https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/coronavirus/311256/globaler-sueden?pk_campaign=nl2020-06-03&pk_kwd=311256 Corona-Krise: Welche Folgen hat die Pandemie für Länder des Globalen Südens?] bpb 9.6.20
*[https://www.cnbc.com/2020/06/08/asymptomatic-coronavirus-patients-arent-spreading-new-infections-who-says.html Asymptomatic spread of coronavirus is ‘very rare,’ '''WHO''' says]; cnbc.com 8.6.2020: " “What we really want to be focused on is following the symptomatic cases,” Van Kerkhove said. “If we actually followed all of the symptomatic cases, isolated those cases, followed the contacts and quarantined those contacts, we would drastically reduce” the outbreak."
*[https://www.fr.de/politik/corona-kontaktverbot-lockerungen-besuchen-darf-nicht-13613008.html Kontaktbeschränkungen bis 29.6. verlängert], FR am 7.6.20 aktualisiert
*[https://www.fr.de/panorama/fr-serie-welt-nach-corona-klimaneutral-ansage-13789502.html Klimaneutral mit Ansage] FR 6.6.20: "Die Corona-Krise zeigt: Wenn Umweltschutz und Konsum nachhaltig sein sollen, darf es kein „Weiter so“ geben. Hier kann die Politik auch auf die Verbraucher zählen."
*[https://www.spiegel.de/panorama/bildung/digitales-lernen-datenschutzbeauftrager-in-thueringen-provoziert-mit-bussgeld-debatte-a-1521e767-856f-459f-99a1-2ee163904244 Datenschutz in der Coronakrise] SPON 5.6.20
*[https://www.nzz.ch/international/coronavirus-weltweit-die-neusten-entwicklungen-ld.1534367?rflmnt=adnz%3B%3B%3Bbc&reduced=true '''Zwischenstand:'''] "Knapp 370 000 Personen sind bisher nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Über 6 Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch positiv getestet worden." - Papst Franziskus:  «All das Leiden wird nutzlos sein, wenn wir nicht gemeinsam eine gerechtere, gleichberechtigtere, christlichere Gesellschaft aufbauen.» Die «Pandemie der Armut in der Welt» müsse beendet werden." NZZ 31.5.2020
*[https://www.spiegel.de/gesundheit/coronavirus-der-todeskampf-des-goran-simic-a-00000000-0002-0001-0000-000171168351 Der Todeskampf des Goran Simic] Spiegel 30.5.2020 von Felix Hutt: "Er ist jung, gesund und gehört keiner Risikogruppe an. Als er an Covid-19 erkrankt, macht er sich zunächst keine Sorgen. Dann ringen die Ärzte um sein Leben. [...] Freitag, 27. März Das Robert Koch-Institut veröffentlicht seinen täglichen Lagebericht zur Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19), ausgelöst durch das Virus Sars-CoV-2. Stand an diesem Tag in Deutschland: 42 288 bestätigte Fälle, 253 Verstorbene, Anteil der Verstorbenen: 0,6 Prozent. Das mittlere Alter liegt bei 82 Jahren. Der jüngste Tote war 42 Jahre alt, der älteste 100. Im Frühdienst fühlt sich Simic abgeschlagen. Er hat Kopfschmerzen und erhöhte Temperatur. Seine Füße brennen. Er wird abgestrichen, wie auch die anderen Kollegen, die mit ihm am Dienstag den alten Mann versorgt haben, und geht gegen Mittag nach Hause. Die Familie Simic lebt in einer Wohnanlage, etwa fünf Autominuten vom Klinikum entfernt. Goran Simic ist Krankenpfleger geworden, weil er Menschen helfen wollte und glaubte, dass er mit der Ausbildung überall auf der Welt einen Job finden könnte. In Kroatien, wo Simic geboren wurde, verdiente er 800 Euro netto im Monat. In Deutschland ist sein Gehalt mehr als dreimal so hoch. [..] [''Am 24.4. wird Simic aus dem Krankenhaus entlassen, am 15.5. mit Rippenfellentzündung wieder eingeliefert.''] Die Ärzte wissen nicht, ob das eine Folge von Covid-19 ist. Sie nehmen es aber an. Am Tag des Redaktionsschlusses ist Goran Simic wieder zu Hause, immer noch erschöpft, immer noch ängstlich. [...]"
*[https://www.fr.de/politik/im-auge-sturms-corona-pandemie-wuetet-in-lateinamerika-zr-13781128.html Im Auge des Sturms: Corona-Pandemie wütet in Lateinamerika] FR 29.5.20: "Die Infektionszahlen explodieren, das Gesundheitswesen gerät an seine Grenzen, die Wirtschaft geht in die Knie: In keiner anderen Region ist die soziale Ungleichheit so krass wie in Lateinamerika - in der Corona-Krise fürchten viele Menschen den Hunger mehr als das Virus."
*[https://www.eurotopics.net/de/241217/corona-hotspot-brasilien?pk_campaign=et2020-05-27-de&pk_kwd=241217 Corona-Hotspot Brasilien] euro|topics 27. Mai 2020
*[https://www.n-tv.de/panorama/Drosten-fuer-Offnung-von-Schulen-und-Kitas-article21801686.html Lüften wichtiger als Wischen - Drosten für Öffnung von Schulen und Kitas] ntv 25.5.20
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Atwood Margaret Atwood]: [https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/margaret-atwood-corona-erwachsen-werden-quarantaeneland-13772872.html Erwachsen werden in Quarantäneland] FR 22.5.20: Kanadier, die wie Margaret Atwood in den 40er Jahren aufwuchsen, können sich noch gut daran erinnern: „Scharlach!“ „Diphtherie!“ „Nicht eintreten!“. Wir haben das durchgestanden und wir können das wieder tun, schreibt die Autorin.
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/trump-gegen-die-who-eine-drohung-wie-ein-eigentor-16777267.html Zur Rolle der WHO] FAZ 19.5.20: "Die WHO agiert lediglich als Sekretariat ihrer Mitglieder, die sich einmal im Jahr in Genf versammeln und globale Leitlinien und Vorschriften für die Gesundheitsversorgung festlegen. Die konkrete Umsetzung dieser Regeln obliegt indes den jeweiligen Ländern, was so manche medizinische Unterausstattung und Fehlleistung im Zusammenhang mit Covid-19 erklärt. Die WHO selbst spielt nach Voss´ Einschätzung ihrem Kernmandat als Normen- und Standardsetzer in der internationalen Gesundheitsversorgung ein wichtige und gute Rolle. Sie kranke aber daran, kein Eigenleben führen zu können und über zu wenig finanzielle Mittel zu verfügen."
*[https://www.fr.de/suche/?tt=1&tx=&sb=&td=&fd=&qr=Pamela+D%C3%B6rh%C3%B6fer 5 Artikel zu Coronavirus und COVID-19 von Pamela Dörhöfer] FR 15.-22.5.20
*[https://www.zeit.de/2020/22/suedkorea-coronavirus-lockerungen-freiheit-neuinfektion/komplettansicht Freiheit auf Koreanisch] von Wolfgang Bauer, ZEIT 20.5.20: "Das Coronavirus, das in Europa die erste große Epidemie seit einem halben Jahrhundert ausgelöst hat, ist nur einer von vielen neuen Krankheitserregern, die in den letzten Jahren nach Südkorea eindrangen. Lee zählt sie auf: 2003 kämpfte er gegen Sars. Das Virus tauchte in Südchina auf und erreichte wenig später Südkorea, wo drei Menschen sich infizierten. Sars, mit einer Sterblichkeitsrate von elf Prozent, sandte Schockwellen durch ganz Asien. "Wir haben aus jeder Krise gelernt", sagt Lee. Sars war der Auslöser für die Gründung der KCDC, der Korea Centers for Disease Control and Prevention. Nach amerikanischem Vorbild sollte die Seuchenbekämpfung in einer einzigen starken Behörde gebündelt werden. Lee Jong-koo wurde ihr Direktor. Er behielt den Posten bis 2011. 2009 erreichte das nächste neue Virus Südkorea. H1N1. Es stammte aus Mexiko. 252 Menschen starben daran in Südkorea. 2015 folgte Mers, das zunächst nur in Kamelen nachgewiesen worden und 2012 in Saudi-Arabien auf den Menschen übergesprungen war. 186 Menschen infizierten sich in Südkorea mit Mers, 38 verloren ihr Leben. Wieder war die Zahl der Toten also relativ niedrig, doch 20 Prozent der Kranken starben, und so ergriff Panik das Land. Die Wirtschaft kam für mehrere Wochen zum Erliegen. Die wichtigste Lektion aus der Mers-Krise: Die KCDC verstärkten die weltweite Beobachtung neuer Krankheitserreger. Und sie stärkten den Schutz der Krankenhäuser, denn Mers hatte sich vor allem in zwei Kliniken ausgebreitet, die dann komplett geschlossen werden mussten. In Deutschland muss sich das Robert Koch-Institut die Kompetenz mit Bundes- und Landesbehörden sowie mit lokalen Gesundheitsämtern teilen – in Südkorea koordinieren die KCDC den Seuchenkampf zentral. Ihr Direktor ist im Rang eines Vize-Ministers Mitglied der Regierung. Während das Robert Koch-Institut noch Ende Januar das neue Virus als nicht sehr ansteckend bewertete und mit einer normalen Grippe verglich, rief der südkoreanische Präsident am 20. Januar auf Anraten der KCDC den Seuchennotstand aus. [...] Die Deutschen, sagt er, hätten sich für die Privatsphäre entschieden und dafür die Freiheit, ihre Wohnungen zu verlassen, geopfert. Die Südkoreaner hätten sich für ihre Bewegungsfreiheit entschieden und dafür befristet auf etwas Privatsphäre verzichtet. [...]"
*[https://www.spiegel.de/panorama/bildung/corona-krise-mediziner-fordern-komplette-schul-und-kita-oeffnung-a-4d1a0336-680d-4259-818e-7a263732f811 Mediziner fordern komplette Öffnung von Schulen und Kitas] Spiegel online 19.5.2020: "Keine Einschränkungen mehr, alle Kinder zurück in die Schulen und Kitas: Das fordern vier medizinische Fachgesellschaften. Begründet wird das mit gravierenden sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließungen."
* [https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/coronavirus/310192/wirtschaft?pk_campaign=nl2020-05-27&pk_kwd=310192 Corona-Krise: Welche Folgen hat  die Pandemie für die Wirtschaft?] bpb 18.5.2020: "Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Ein Interview mit der Makroökonomin Geraldine Dany-Knedlik über Krisenmechanismen, wirtschaftspolitische Reaktionen und Unterschiede zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009."
*[https://www.fr.de/politik/schweinesystem-13767786.html FLEISCHINDUSTRIE: Das Schweinesystem] FR 18.5.20: "[...] Gibt es überhaupt so etwas wie billiges Fleisch? Oder zahlt am Ende statt des Verbrauchers einfach jemand anderes die Rechnung? [...] Schlachter und Zerleger sind für gewöhnlich nicht etwa Beschäftigte der Betriebe, sondern werden bei Sub-Unternehmen angestellt. Häufig sind sogar mehrere Subunternehmen im Spiel. Kontrollen werden dadurch erschwert, Arbeitsschutz läuft ins Leere. „Da wird organisiert Verantwortung abgewälzt, damit niemand verantwortlich gemachte werden kann,“ sagt Heil."


Die Tatsache, dass diese Emissionen in unseren nationalen Statistiken unberücksichtigt bleiben – und diese Form der Energieerzeugung als nachhaltig eingestuft wird – hat ein potentiell verheerendes Schlupfloch eröffnet." (S.249-251)
*[https://www.fr.de/politik/corona-krise-usa-us-wirtschaft-koennte-prozent-schrumpfen-zr-13763104.html Corona-Krise: 90.000 Tote in den USA - Trumps Berater macht „diverse Bevölkerung“ verantwortlich] FR 18.5.20
*Pamela Dörhöfer: [https://www.fr.de/wissen/corona-impfstoff-coronavirus-heilung-keine-eile-sicherheit-13762059.html Impfstoff zu Corona: Keine Eile auf Kosten der Sicherheit] FR 14.5.20
*[https://www.zeit.de/2020/21/andreas-vosskuhle-ezb-anleihenkaeufe-corona-krise/komplettansicht Andreas Voßkuhle über die Gefahren für die Freiheit in der Corona-Krise u.a.] ZEIT 13.5.20
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Gigerenzer|Gerd Gigerenzer:] [https://www.fr.de/politik/wir-muessen-unberechenbaren-risiken-rechnen-13759061.html '''"MIT UNBERECHENBAREN RISIKEN RECHNEN"''': Was Corona-Zahlen sagen – und was nicht] FR 11.5.20 über die Mathematik der Ungewissheit und wie Statistiken zu falschen Entscheidungen führen können.


<br />
*[https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/rechtsphilosoph-reinhard-merkel-folgen-corona-krise-wir-werden-harte-verteilungskaempfe-kriegen-13757222.html Rechtsphilosoph Reinhard Merkel: „Wir werden harte Verteilungskämpfe kriegen“] fr 11.5.20 zu wirtschaftlichen Folgen, für den Unterschied zuwischen allgemeinem Risiko und Triage zwischen einzelnen Personen, die Rolle von Recht, Ethik und Politik


====4.7 Wie können Wälder uns helfen?====
*[https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/05/weshalb-es-gut-sein-kann-wenn.html Weshalb es gut sein kann, wenn Hochbegabte keinen Unterricht haben ...] Fontanefans Schnipsel 9.5.20
"Mit Holz kann man zahlreiche, treibhausgasintensive Produkte ersetzen und auch einen Beitrag zur Verringerung der mit anderen Materialien wie Plastik verbundenen Entsorgungsprobleme leisten. Aus Klimasicht sollte Holz jedoch in erster Linie für langlebige und nachhaltige Produkte verwendet werden. Der Holzverbrauch sollte auf die Mengen beschränkt werden, die in den Wäldern nachwachsen, wenn Entwaldung und Walddegradierung vermieden werden sollen. Die Erhaltung der {{wpde|Biodiversität|Artenvielfalt}} setzt hier eine weitere Grenze. Doch in einer Welt, in der die Menge der von Menschen gemachten Artefakte die Menge der gesamten lebenden Biomasse übersteigt, sollten wir den Fokus auf Bemühung legen, den Ressourcenverbrauch in den industrialisierten Ländern zu verringern. [...]" (S.253)


"Wenn wir derart die Rolle der Wälder im Klimaschutz ausbauen, wird dies zu einem verringerten Angebot von Holz und Holzerzeugnissen führen. Um zu verhindern, dass dieses verringerte Angebot durch den verstärkten Einsatz fossiler Brennstoffe kompensiert wird, brauchen wir nachfrageorientierte Strategien, die es ermöglichen, den Materialverbrauch zu reduzieren, und dabei das menschliche Wohlergehen sichern sowie einen gerechten Zugang zu Rohstoffen gewähren." (S.254)
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/wer-die-corona-app-hat-soll-zuerst-wieder-ins-restaurant-duerfen-16759932.html „Wer die App hat, soll zuerst wieder ins Restaurant dürfen“] FAZ 8.5.20


====4.8 Was ist mit Geoengineering?====
*[https://www.spiegel.de/politik/ausland/wegen-coronavirus-weltweiter-anstieg-an-tuberkulose-masern-malaria-befuerchtet-a-1e8491eb-f5a1-4d29-912c-21686250710d Weltweiter Anstieg an Krankheiten befürchtet: Die Killer im Schatten von Covid-19] SPON 8.5.20
"Die Behauptung, Geoengineering  böte einen 'Plan B', liefert der Kohle-, Erdöl- und Erdgasindustrie, den Tech–Milliardären und anderen Verfechtern dieser Ideen einen passenden Vorwand, um die dringend erforderlichen fundamentalen gesellschaftlichen Veränderungen zu verzögern und abzuwenden. Geoengineering ist keine Option. Die wachsenden Klimastörungen und Ungerechtigkeiten verlangen etwas ganz anderes. Wir müssen den Fokus auf Selbstversorgung und Wohlergehen legen, die Emissionen an der Quelle beschneiden, die Verbrennung fossiler Brennstoff rasch beenden und dabei den Grundsätzen der Gleichheit, der lokalen Versorgung und des Umweltschutzes den Vorrang geben." (S.256)


====4.9 Entnahmetechnologien====
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-kontaktbeschraenkungen-bis-5-juni-verlaengert-16756913.html?xtor=EREC-7-%5BThemen_des_Tages%5D-20200506&utm_source=FAZnewsletter&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter_FAZ_Themen_des_Tages&campID=OMAIL_REDNL_n/a_n/a_n/a_n/a_n/a_n/a_n/a_Themen_des_Tages MERKEL ZUR CORONA-KRISE: „Wir können uns ein Stück Mut leisten“] FAZ 6.5.20 '''Beschränkte Öffnung des Lockdowns'''
"Die Kosten der Negativemissionstechnologien sind zwar hoch, aber die des Nichtstuns wären gewaltig. Versicherungsgesellschaften kennen die Kosten und Risiken besser als irgendjemand sonst. Der Versicherungsriese Swiss Re [...] schätzte kürzlich, die Weltwirtschaft könne um 18 Prozent schrumpfen, wenn nichts gegen den Klimawandel getan werde, wobei die Kosten sich 2050 auf 23 Billionen jährlich belaufen dürften: 'Unsere Analyse zeigt den Vorteil einer Investitionen in eine Nettonullökonomie auf. Schon eine Erweiterung der globalen Infrastrukturinvestitionen in Höhe von jährlich 6,3 Billionen US-Dollar um 10 Prozent würde die Zunahme der Durchschnittstemperatur unter 2 °C halten. Das ist nur ein Bruchteil der Verluste des BIP, die uns drohen, wenn wir keine angemessenen Maßnahmen ergreifen." (S.262)


===4.10 "Eine ganz neue Art zu denken", 263===
*[https://www.eurotopics.net/de/239497/werden-die-corona-massnahmen-zu-frueh-gelockert Werden die Corona-Maßnahmen zu früh gelockert?] euro|topics 6.5.20


" ''''Der American way of life''' ist nicht verhandelbar. Punkt.'
*[https://www.tagesspiegel.de/wissen/drosten-beunruhigt-ueber-schueler-studie-wenn-das-in-schulen-passiert-dann-darf-man-schulen-nicht-oeffnen/25805780.html "Wenn das in Schulen passiert, dann darf man Schulen nicht öffnen."] Der Tagesspiegel 6.5.20


Das sagte US-Präsident George H. W. Busch 1992 vor dem UN-Erdgipfel in Rio de Janeiro. Rückblickend stellt sich heraus, dass er im Namen des gesamten globalen Norden sprach. Und bis heute ist das unsere Position. [...]  Was wir tun müssen, ist, die Emission von Treibhausgasen einzustellen, was theoretisch ziemlich einfach ist oder zumindest früher einfach gewesen wäre – wenn wir das Problem nicht hätten außer Kontrolle geraten lassen.  [...
:"Eine Studie aus Nordfrankreich liefert Hinweise zum Infektionsgeschehen in Schulen. Rückblickend wurde der Ausbruch des Coronavirus in einem Gymnasium in Oise dokumentiert. Es wurden rund 660 Antikörpertests bei Lehrern, Schülern, Eltern und Geschwistern gemacht.<br />
:Innerhalb von fünf Wochen habe sich ein „sich langsam hochschaukelnder Ausbruch“ vollzogen, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im „NDR-Podcast“.
:Das Ergebnis der Studie: In fünf Wochen hätten sich laut Drosten 38,3 Prozent der Schüler infiziert, 43,4 Prozent der Lehrer und 60 Prozent der sonstigen Mitarbeiter (Kantinenpersonal, Hausmeister etc.). Bei den Übertragungen auf Geschwister und Eltern lag die Quote bei 10,2 und 11,4 Prozent.
:„Das sind Zahlen, da muss man schon sagen: Wenn das in Schulen passiert, dann darf man Schulen nicht öffnen. Da infizieren sich wirklich im Mittel über 40 Prozent.


Seit Präsident George H. W. Busch diese Äußerung tat, sind unsere CO2-Emotionen um über 60 Prozent gestiegen und haben das, was damals eine 'große Herausforderung' war, in eine existenzielle Notlage verwandelt. [...] Dennoch hat uns das Wirtschaftswachstum seit dem Erdgipfel in Rio 19 92 zumindest einen großen Vorteil gebracht – es hat zweifelsfrei bewiesen, dass wir nie den Ehrgeiz hatten, das Klima zu retten, sondern dass es uns immer nur darum ging, unsere Lebensweise zu retten. Und das gilt immer noch
*[https://www.zeit.de/2020/25/forschung-qualitaet-transparenz-covid-19 QUALITÄT DURCH OFFENHEIT] von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen."


[...] Wenn wir eine Chance haben sollen, die weiteren irreparablen Schäden möglichst gering zu halten, müssen wir uns jetzt entscheiden. Entweder wir retten die Lebensbedingungen für alle zukünftigen Generationen oder wir lassen einige wenige Reiche ihr ständiges destruktives Streben nach unmittelbarer Profitmaximierung fortsetzen. Wenn wir uns für die erste Möglichkeiten entscheiden und beschließen, als Zivilisation fortzubestehen, müssen wir anfangen Prioritäten zu setzen. [...]
*Jeremy Farrar:[https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/jeremy-farrar-pandemie-eindaemmung-coronavirus-impfstoff/komplettansicht "Es werden dunkle Tage kommen, auch wenn die zweite Welle ausbleibt"], ZEIT 28.4.2020


Jenseits der einfachsten Grundlagen muss unsere Priorität sein, unsere verbliebenen Kohlenstoffbudgets gerecht und ganzheitlich in der Welt zu verteilen, um unsere enormen historischen Schulden zu begleichen. [...]
*[http://politicaldatascience.blogspot.com/2020/04/die-reproduktionszahl-r-verstehen-und.html Die #Reproduktionszahl #R verstehen und berechnen... und kritisch bleiben!], [https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Hegelich Simon Hegelich] auf Political Data Science 26.4.2020 (Nicht leicht nachzuvollziehende statistische Berechnungen, die auf mehrere Unsicherheiten bei der Datenlage hinweisen)


Wir Klima Aktivistinnen und -aktivisten werden immer wieder gefragt, was wir tun sollten, um das Klima zu retten. Aber vielleicht ist diese Frage an sich schon falsch. Vielleicht sollten wir stattdessen anfangen zu fragen, was wir nicht mehr tun sollten? [...] Ich bin der festen Überzeugung, wenn wir es schaffen, es richtig anzugehen, wird unser Leben mehr Sinn bekommen. [...] Auf keinen Fall sollte das als Rückschritt in unserer Entwicklung gelten. Im Gegenteil wäre es menschliche Evolution – menschliche Revolution."
::"Ich würde mir wirklich wünschen, wir alle würden eine Debatte führen, die der Komplexität der Situation angemessen ist und nicht versucht, diese so zu reduzieren, dass nur noch Alternativlosigkeit bleibt. Dafür steht gerade zu viel auf dem Spiel."


====4.11 Unser Abdruck auf dem Land====
*[https://www.n-tv.de/politik/Wir-machen-gesamtgesellschaftliche-Triage-article21732269.html "Wir machen gesamtgesellschaftliche Triage"] ntv 25.4.2020
"Nicht nur die landwirtschaftliche Produktion hat sich vergrößert, sondern auch die Menge der international gehandelten Agrarprodukte ist gewachsen, und zwar in den letzten 50 Jahren um den Faktor 9. So werden heute zunehmend Nahrungsmittel woanders gegessen, als sie hergestellt wurden – mit der Folge, dass der Großteil der zunehmenden internationalen Nachfrage sich dabei auf immer mehr Acker- und Weideflächen in den Tropen niederschlägt." (S.269)
*[https://twitter.com/nettwerkerin/status/1253111208749797377 "Corona Seminar Special 2020" mit vielen Analysen und Modellen, aufgrund derer in Pandemien entschieden wird] Twitter 23.4.20
*[https://www.youtube.com/watch?v=OLBav50d-X8&feature=youtu.be Zur Beurteilung der Wirkung des '''Lockdown'''] Youtube 21.4.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-rettende-app-laesst-auf-sich-warten-16729726.html KONKURRIERENDE KONZEPTE: Die rettende Corona-App lässt auf sich warten] FAZ 17.4.20
*[https://www.eurotopics.net/de/238205/wird-die-corona-krise-zur-bildungskrise?pk_campaign=et2020-04-17-de&pk_kwd=238205 Wird die Corona-Krise zur Bildungskrise?] euro|topics 17.4.20<br />
*[https://www.republik.ch/2020/04/16/so-funktioniert-eine-corona-tracing-app-die-ihre-privatsphaere-schuetzt So funktioniert eine Corona-Tracing-App, die Ihre Privatsphäre schützt] Republik 16.4.20
*[https://www.merkur.de/politik/un-hunderttausende-kinder-koennten-als-corona-folge-sterben-zr-13654737.html UN: Hunderttausende Kinder könnten als Corona-Folge sterben] Merkur 16.4.20: "1,5 Milliarden Kinder sind laut UN von Schulschließungen weltweit betroffen. Einem neuen Bericht zufolge könnten sich diese und andere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie tödlich für viele auswirken. [...]"<br />
*'''[https://www.republik.ch/2020/04/17/das-neue-normal Überlegungen zur Beendigung des Lockdown]''' Republik 17.4.20 (ausgehend von den Schweizer Regelungen bezogen auf die internationale Situation)


====4.12 Die Nahrungsmittelfrage====
*[https://www.fr.de/wissen/coronavirus-pandemie-corona-krise-epidemiologen-empfehlen-social-distancing-lockdown-bis-2022-13654607.html Coronavirus-Pandemie: Epidemiologen empfehlen Social Distancing bis 2022] FR 16.4.20
'''Nahrungssysteme dürften die größte einzelne Triebkraft hinter dem Klimawandel darstellen.'''


"Da die Weltbevölkerung weiterhin wächst und Länder mit niedrigen bis mittleren Einkommen ihre Ernährung rasch verändern, werden die Nahrungssysteme die Umweltverträglichkeitsziele in den nächsten Jahrzehnten verfehlen. Selbst wenn wir alle übrigen Quellen für Treibhausgasemissionen ausschalten, werden wir, so hat eine neuere Untersuchung gezeigt, die Schwelle einer Erwärmung um 1,5 °C in den nächsten Jahrzehnten und die eine Erwärmung um 2 °C kurz nach dem Ende des Jahrhunderts überschreiten, falls wir die Produktion und den Konsum unserer Lebensmittel nicht verändern." (S.275)
*Andrea Böhm: '''[https://www.zeit.de/2020/17/corona-afrika-krise-ebola-infektionen-krankheiten-lockdown Das Ebola der Reichen]''' ZEIT 15.4.20


====4.13 Die Gestaltung neuer Nahrungssysteme====
*Heuser: '''[https://www.zeit.de/2020/17/wirtschaftskrise-deutschland-coronavirus-rezession-kapitalismus Wie beweglich ist der Kapitalismus?]''' ZEIT 15.4.20
''[https://eatforum.org/lancet-commissioner/sonja-vermeulen/ Sonja Vermeulen]'': "Bei Wissenschaftlerrinnen herrscht ein klarer Konsens in der Frage, wie wir bei unseren Nahrungssystemen den Wechsel von Quelle zur Senke herbeiführen könnten. Der grundlegende Befund lautet, dass wir dazu sowohl bei der Ernährungsweise und der Lebensmittelverschwendung als auch bei der Landwirtschaft ansetzen müssen. Der Verbrauchsseite – Ernährung und Lebensmittelabfälle – kommt entscheidende Bedeutung zu, weil sie die Nachfrage nach der landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen in die Höhe treibt. Doch auch die Angebotsseite, die Art der Bewirtschaftung, ist wichtig. Empirische Studien zeigen, dass der Umweltfußabdruck ein und desselben landwirtschaftlichen Erzeugnisses je nach den eingesetzten landwirtschaftlichen Praktiken um mehr als das Fünfzigfache variieren kann." (S.278)
"Für Veränderungsbefürworter, die selbst keine Landwirte sind, hier ein bescheidener Rat zur zukünftigen Umgestaltung der Landwirtschaft. Denken Sie daran, dass wir auf drei miteinander verbundenen Gebieten – Ernährung, Lebensmittelverschwendung und Landwirtschaft – gleichzeitig aktiv werden müssen, und das jeweils in unterschiedlichen Größenordnungen. Mit ihren individuellen Entscheidungen können Sie durchaus etwas bewirken. Deshalb ist das Wissen um die Herkunft ihrer Nahrung samt der bewussten Auswahl ihrer Lebensmittel der erste Schritt. Politik und Märkte sind von gewaltiger Bedeutung, deshalb kann ein gemeinsames Eintreten und Engagieren einen Wandel weit größeren Ausmaßes herbeiführen. Und unser Ernährungssystem ist das Ergebnis eines umfassenden Problems sozialer Gerechtigkeit, deshalb wird ihr Einsatz auf Gebieten wie den Frauenrechten, der Wirtschaftsethik und dem Wirtschaftsrecht oder der Transparenz politischer Entscheidungen über die Zukunft unserer Ernährung und unseres Klimas entscheiden." (S.282)


====4.14 Die Kartierung von Emissionen in einer industrialisierten Welt====
*[https://www.zeit.de/2020/17/corona-pandemie-krise-globalisierung-systemkonkurrenz Corona-Pandemie:"Niemand kann sich abschotten"] ZEIT 16.4.20 Eröffnung eines politologisch-soziologischen Fragehorizonts unter Bezug auf die ethische Begründung staatlichen Handelns
"[...] Der globale industrielle Sektor besteht aus einer riesigen Zahl unterschiedlicher Unternehmen [...]. Die Emissionen kommen in erster Linie aus der so genannten 'Schwerindustrie', das heißt der Herstellung von Materialien und Produkten unter Einsatz großer Anlagen und komplexer Prozesse. Der größte Anteil der industriellen Emissionen stammt aus der Produktion von Eisen und Stahl, gefolgt von der Zementherstellung. Insgesamt steuern nur drei Zweige der Schwerindustrie (Stahl, Chemie und Zement) insgesamt 70 Prozent der industriellen CO2-Emissionen bei.[...]" (S.283)
"In den letzten Jahrzehnten reduzierten entwickelte Länder ihre industriellen Emissionen hauptsächlich durch die Auslagerung industrieller Produktion in aufstrebende Volkswirtschaften. So können diese Länder zwar ihre nationalen Emissionsreduzierungsziele einhalten, verstoßen jedoch gegen die globale Notwendigkeit, die industriellen Emissionen insgesamt zu reduzieren. [...]  
Eine konsumbasierte Berechnung der Emissionen berücksichtigt also den vollständigen internationalen Einfluss der Endnachfrage nach industriellen Materialien und Erzeugnissen. Sie ist ein entscheidender Schritt in Richtung globaler Gerechtigkeit und eine Anerkennung des [...] Grundsatzes, wonach die Staaten angesichts der Unterschiede [...] eine gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung für die {{wpde|Dekarbonisierung}} tragen. [...] Die Trägheit der Industrie bei der Dekarbonisierung hängt zum Teil mit den langen Investitionszyklen beim Ersatz wichtiger Anlagen und Erzeugnisse [...] zusammen, gepaart mit dem Druck globaler Märkte, der es Firmen und Regierungen erschwert, große Investitionen in kohlenstoffarme Produktionstechnologien zu tätigen." (S.284/285)


"Man erwartet, dass die Nachfrage sich bis 2050 mindestens verdoppelt.[...] Und man erwartet, dass 2050 ein Fünftel der weltweiten Stahlproduktion in Indien erfolgen wird, gegen über 5 Prozent heute. Besorgniserregend ist indessen, dass nach Schätzungen 37 Prozent der mit den Klimazielen vereinbaren Kohlenstoffemissionen aus der Stahlerzeugung bis 2050 heute schon verbraucht sind."(Seite 286)
*[https://www.fr.de/kultur/kunst/corona-krise-wird-einen-kunst-geben-13668351.html „Es wird einen Run auf die '''Kunst''' geben“] FR 21.4.20


"Wir dürfen im Übergang befindliche Volkswirtschaften nicht für ihren wachsenden Bedarf an industriellen Erzeugnissen und Materialien bestrafen. [...] Wir müssen alles nur Mögliche tun, um die Industrie zu dekarbonisieren. Dazu gehören etwa Bemühungen, fossile Brennstoffe durch nahezu kohlenstofffreie Energien zu ersetzen und die Effizienz der Produktionsprozesse zu verbessern, um die Auswirkungen aller unserer Erzeugnisse auf das Klima zu verringern. Vor allem aber müssen wir weniger konsumieren, die ökonomische Wertschöpfung anders organisieren und den konstanten Material- und Produktdurchsatz durch eine Kreislaufwirtschaft ersetzen." (S.287)
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=60287 Der Blindflug durch den '''Lockdown''' setzt sich fort] NachDenkSeiten 17.4.20


====4.15 Das Problem der Technik====
*[https://www.republik.ch/2020/04/16/so-funktioniert-eine-corona-tracing-app-die-ihre-privatsphaere-schuetzt So funktioniert eine '''Corona-Tracing-App''', die Ihre Privatsphäre schützt] Republik 16.4.20
'''Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues Smartphone.'''
*[https://www.theeuropean.de/paul-robert-vogt/coronakrise-falsche-politik-hat-die-pandemie-nach-europa-gebracht/ COVID-19 - eine schonungslose Zwischenbilanz] The European 16.4.20


====4.16 Umweltproblem Verkehr====
*[https://www.hna.de/lokales/frankenberg/professor-hilgenfeld-virus-will-sich-nur-vermehren-nicht-toeten-13649906.html Professor Hilgenfeld: „Virus will sich nur vermehren, nicht töten“] HNA 14.4.20
"Dem Verkehr fällt eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen zu, den Temperaturanstieg zu bremsen[...]. Der Verkehr ist ein riesiger, vielgestaltiger Sektor, und die Verteilung auf die Nutzung der verschiedenen Verkehrsmitteln ist in der Welt höchst unterschiedlich. Eine weltweite Studie zeigte, dass in Süd Asien 47 % Der zurückgelegten Straßenkilometer auf Kraft weiter empfehlen und nur 15 % auf Automobilen während in den USA weniger als 0,5 % der Straßenkilometer mit Kraftleitern, aber sieben 50 % mit Automobil zurückgelegt worden Zwischenraum (Seite 295/296)


Ein Langstreckenflug in der ersten Klasse kann über 130 – mal schädlicher sein als die Nutzung des internationalen Bahnverkehrsfür die selbe Strecke. Zwischenraum oft heißt es, der Verkehr ist ja schwerer zu die Caponi Siren als viele anderen Sektoren. In einigen Reichen Ländern ist es gelungen, die Emissionen insgesamt zu reduzieren, doch auch dort sind die Emissionen des Verkehrssektorsgestiegen Zwischenraum die internationale Schifffahrt und der internationalen Luftverkehr bleiben bei der B Rechnung der nationalen Emissionen, Klimaziele Umweltmaßnahmen und Kohlenstoffbudgets unberücksichtigt zwischen Norm. Das ist ein Erbe des Gutjahr Protokolls
*Elisabeth von Thadden: [https://www.zeit.de/2020/16/corona-pandemie-statistik-covid-19-todesfaelle Vom guten '''Recht zu überleben'''] ZEIT 9.4.20 "Bei einer Epidemie jeden Einzelnen retten zu wollen – das hat es so noch nie in der Geschichte gegeben. Die Moderne erfindet sich gerade neu."


Obwohl die beiden Sektoren einander darin ähneln dass sie Emissionen freisetzen, die sich nur schwer einem bestimmten Land zu ordnen lassen sind sie in Wirklichkeit doch sehr verschieden Zwischenraum die Luftfahrt dient hauptsächlich dem Urlaubsreiseverkehr, während die Schifffahrt Mainz Güter transportiert, darunter Nahrungsmittel und Rohstoffe Obwohl die beiden Sektoren einander darin ähneln dass sie Emissionen freisetzen, die sich nur schwer einem bestimmten Land zu ordnen lassen sind sie in Wirklichkeit doch sehr verschieden Zwischenraum die Luftfahrt dient hauptsächlich dem Urlaubsreiseverkehr, während die Schifffahrt Mainz Güter transportiert, darunter Nahrungsmittel und Rohstoffe. Der Luftverkehr ist außerdem das Privileg einer Minderheit der Weltbevölkerung, während die Schifffahrt der übergroßen Mehrheit direkt oder indirekt Güter liefert – wenn gleich zu bedenken ist, dass die Höhe des materiellen Konsums sehr ungleich verteilt ist und eine deutliche Schieflage zugunsten reicherer Länder aufweist." (S.297/298)
*Yuval Noah Harari: [https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/yuval-noah-harari-corona-pandemie-eu-politik/komplettansicht "Wir müssen aus Eigeninteresse helfen"] ZEIT 7.4.20


====4.17 Ist die Zukunft elektrisch?====
*'''[https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-in-heinsberg-jeder-siebte-koennte-immun-sein-a-14bd9e0e-0c7e-4775-a8b0-1611ececd870 Schlüsse aus der Heinsberg-Studie]''' Spiegel online 9.4.2020
'''Man erwartet, dass der Verkehr sich bis 2050 im Vergleich zu 2015 weltweit verdoppelt.'''


===4.18 "Ständig sagen sie das eine und tun das andere", 308===
*'''[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-04/heinsberg-studie-hendrik-streeck-storymachine-armin-laschet/komplettansicht Heinsberg-Studie in der Kritik]''' ZEIT 11.4.20
''Greta Thunberg'': "[...] Der erste Schritt zur Bewältigung einer Krise ist, zu erkennen, dass man in einer Krise steckt. Und da sind wir noch nicht. Wir sind uns nicht bewusst, dass wir uns in einer Klimanotlage befinden. Aber das ist gar nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist, dass wir uns nicht darüber im Klaren sind, dass wir uns dessen nicht bewusst sind. Diesen doppelten Bewusstseinsmangel zu erkennen, ist der Schlüssel zum Verständnis der Klimakrise. aber genau das begreifen wir nicht. [...]
Vor der Klimakonferenz COP26 in Glasgow bat man mich, an einer Meinungsumfrage in Schweden mitzuwirken. Eine Untersuchung, die unter anderem herausfinden sollte, wie es um den allgemeinen Bewusstseinsstand über die Klimakrise bestellt war. Es sollte ein bahnbrechender Bericht werden – der erste seiner Art. Als die Umfrage abgeschlossen war, sagte man mir, dass man sich keinen Reim daraus machen könne. Offenbar war der Wissensstand so gering, dass das Material völlig nutzlos war. Die Antworten waren entweder so ungenau oder so daneben, dass dieser ganze Abschnitt in den Papierkorb wanderte.


Für mich stimmt das mit meinen persönlichen Erfahrungen überein [...]
*[https://perlenundgeperle.wordpress.com/2020/07/19/bilder-aus-dem-coronaarchiv/ '''Bilder aus dem Coronaarchiv'''] März/April 2020
Hier sind einige der Kommentare, die ich höre.


'Das Pariser Abkommen ... Also, um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass wir eine Vorstellung hatten, was wir da unterzeichneten.'
*'''[https://www.zeit.de/thema/coronavirus ZEIT Thema: Coronavirus]'''


'Ich wünschte, die Leute an der Macht wüssten nur halb so viel über den Klimawandel wie du und andere Kinder.'
*'''[https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-restaurants-in-bayern-duerfen-nur-noch-bis-15-uhr-oeffnen-16676261.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 Live Blog der FAZ zum Coronavirus]'''


'Warum sollte ich Über diese Fakten Bescheid wissen?'
*'''[https://www.bmas.de/DE/Schwerpunkte/Informationen-Corona/informationen-corona.html Informationen des Bundesministeriume für Arbeit und Soziales]'''


'Können wir bitte nicht über Fakten reden, denn wenn es um Klimawandel geht, weiß ich nicht wirklich über die Fakten Bescheid.'
*Tomas Pueyo: '''[https://medium.com/tomas-pueyo/coronavirus-der-hammer-und-der-tanz-abf9015cb2af Coronavirus: Der Hammer und der Tanz]''', 21.3.2020


Das sind tatsächliche Äußerungen, die ich in privaten Begegnungen mit einigen der mächtigsten Regierungschefs der Welt und Sprechern der einflussreichsten Institutionen gehört habe. Diese Menschen haben Zugang zu allen erdenklichen Ressourcen, um etwas gegen ihre Unwissenheit zu tun, und dennoch hat ein schockierend hoher Anteil von ihnen es unterlassen, sie zu nutzen. Ihr Verständnis der Klimaprobleme ist peinlich gering. Tatsächlich ist die Zahl der Menschen, die sich der Klimakrise wirklich bewusst sind, wahrscheinlich noch kleiner, als die meisten von uns sich vorstellen können. Und dennoch geht jeder davon aus, dass wir alle das Problem verstehen. Wir hören zu und nicken, wenn von allen Seiten diverse neue, bislang unbekannte Informationen auf uns zukommen.
'''Studie der ersten Fälle der neuen Viruserkrankung in  Wuhan:''' https://www.graphicnews.com/de/pages/39935/gesundheit-coronavirus-symptome-und-ansteckung-interactive


Selbstverständlich gibt es viele, die mit dem, was ich sage, nicht einverstanden sind. Also befassen wir uns kurz mit der Möglichkeit, dass ich mich irre. [...] Politik und Medien hätten ihre demokratische Pflicht erfüllt und uns Bürgerinnen und Bürger ordnungsgemäß über unsere Lage informiert. Nehmen wir an, sie hätten uns erklärt, welche umfassenden Konsequenzen ein Weiter-so hätte und das historische Ungerechtigkeit den Kern des Problems bildet. [...]
'''Neue Zahlen aus Wuhan:''' https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/corona-krise-neue-zahlen-aus-wuhan-von-wissenschaftlern-16686751.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 , FAZ 19.3.2020


Es würde bedeuten, dass die Menschen in Hochemissionsländern wie dem meinen diese Zerstörung bewusst anrichten. Dass Menschen wissentlich das Überleben unserer Zivilisation und das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, aufs Spiel setzen. [...]
'''Bestätigte Fälle von Infektion mit dem Coronavirus in Deutschland:''' https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/coronavirus-deutschland-infektionen-faelle-verbreitung-epidemie-karte


Wenn es um die Klimakrise geht, wissen wir alle, dass etwas nicht stimmt. Nur wissen wir nicht genau, was dieses Etwas ist. Wir sind uns voll auf darüber im Klaren, dass viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sagen, wir standen vor einer Existenzkrise, die letztenendes das Leben unserer Zivilisation gefährden werden. Es gibt jedoch andere, die ähnliches sagen, aber in ein oder zwei zusätzlichen Sätzen andeuten, wir könnten dieses Problem immer noch 'beheben', ohne irgendwelche Veränderungen des Systems und unserer persönlichen Lebensweise vorzunehmen. Manche behaupten sogar, mit einigen wenigen technischen Anpassungen würden wir die Erderwärmung auf 1,5 °C beschränken, obwohl wir uns derzeit auf mindestens 3,2 °C zubewegen, wobei diese Schätzung auf mangelhaften und erheblich lückenhaften Zahlen basiert. Diese Leute behaupten auch, viele Länder hätten ihre Emissionen in den vergangenen drei Jahrzehnten bereits beträchtlich reduziert, obwohl diese Reduzierung weitgehend daraus resultiert, dass sie die Produktion ins Ausland verlagert und erhebliche Teile der tatsächlichen Emissionen wie die aus Biomasse aus den Statistiken herausgenommen haben. Das Problem ist, dass die Leute, die solche Dinge sagen, Präsident:innen Regierungschefs, führende Geschäftsleute und Journalist:innen großer internationaler Zeitungen sind. [...]
'''Simulator der Verbreitung einer Infektion:''' https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/?utm_campaign=wp_main&utm_medium=social&utm_source=twitter


Wir dürfen Fortschritt nicht länger ausschließlich durch Wirtschaftswachstum, Bruttoinlandsprodukte oder die an Aktionäre gezahlten Dividenden definieren. Wir müssen über zwanghaften Konsumismus hinausgehen und Wachstum neu definieren. Wir brauchen eine völlig neue Denkweise." (S.308-310)
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020


====4.19 Die Kosten des Konsumdenkens====
https://www.nzz.ch/panorama/coronavirus-wie-asien-die-epidemie-in-den-griff-kriegte-nzz-ld.1544974
''{{wpen|Annie Lowrey}}'': "[...] Der Handel möchte uns glauben machen, die Lösung läge darin, dass die Elite der Welt anders konsumiere. Eine wiederverwendbare Wasserflasche, eine Einkaufstasche aus Stoff, ein Silikonstrohhalm, ein Elektrofahrzeug, intelligente Haushaltsgeräte – solche Käufe seien kleine Schritte zu einer besseren Welt. Das sind sie allerdings nicht. Was den Ressourcenverbrauch und die Emissionen angeht, ist es in der Regel besser, nichts zu kaufen statt irgendetwas anzuschaffen. [...] Nach Schätzungen der dänischen Regierung müsste ein Mensch eine ökologische Stofftasche ein halbes Jahrhundert jeden Tag tragen, um die Auswirkungen ihrer Herstellung auszugleichen.


Nein, weniger muss tatsächlich weniger sein. Das ist die unbequeme, aber unausweichliche Wahrheit. Jeder einzelne von uns muss Schluss machen mit allem Überflüssigen und Unnötigen [...]. Wir müssen in kleineren, grüneren Wohnungen leben und öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Doch darüber hinaus müssen wir eine tiefgreifende Skepsis gegenüber den Wirtschaftsideologien entwickeln, die uns ein massenhaftes {{wpde|Artensterben}} und eine katastrophale Erderwärmung gebracht haben. Wir müssen endlich so handeln, als wäre die Katastrophe wirklich eine Katastrophe." (S.313/314)
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-warum-gibt-es-in-italien-so-viele-faelle-a-a9b30229-9e94-4297-aa8c-ffd31c80b428


====4.20 Wie sollten wir (nicht) kaufen?====
'''Böses Erwachen in Tirol:''' https://www.derstandard.at/story/2000115989961/apres-ski-mit-boesem-erwachen-in-den-tiroler-bergen
{{wpen|Mike Berners-Lee}}: "[...] Die fossilen Brennstoffe, die wir aus dem Boden holen, werden sämtlich verbrannt, um Verbraucherbedürfnisse oder Verbraucherwünsche zu befriedigen. Manchmal sind diese Emissionen ganz direkt und offensichtlich wie bei den Autoabgasen, doch ebenso oft strömen sie aus Schornsteinen auf der anderen Seite der Erde, wo Dinge hergestellt werden, die in die Herstellung anderer Produkte eingehen. [...] So könnte ein neuer Laptop einen ebenso großen Kohlenstoff-Fußabdruck haben wie eine Autofahrt von 1500 Kilometern Länge [...] Wir sind fast vollkommen davor geschützt, irgendetwas über die klimatischen oder ökologischen oder sozialen Auswirkungen all der komplexen Prozesse wissen zu müssen, die uns den Kauf dieser Waren erst ermöglicht haben. [...] Wir konsumieren nicht nur Waren und Dienstleistungen [...] Wir konsumieren auch Informationen und falsche Informationen, die bestimmen, wie wir über die Dinge denken, die wir kaufen könnten oder möchten. Es gibt eine milliardenschwere Werbe- und Marketingindustrie, die ganz darauf ausgerichtet ist, dass wir Dinge kaufen möchten, ganz gleich, ob sie in unserem besten Interesse liegen oder nicht, ob sie gut für den Planeten sind oder nicht. Der berühmte Werbeslogan von L’Oreal: 'Weil ich es mir wert bin', sagt unterschwellig, dass ich weniger wertvoll bin, wenn ich ihre Produkte nicht kaufe.
Die Einnahmen von Facebook stammen zu 97 % von Werbekunden [...]


Wenn du Werbung siehst, frage dich: 'Was möchtest du mir da vermitteln? [...] Welche Werte sind hier im Spiel? Bin ich mit diesen Werten einverstanden?' [...]" (S.315/316)
'''Zur Entwicklung in Italien:'''


====4.21 Der Müll in aller Welt====
*[https://www.bazonline.ch/und-jetzt-kommt-die-justiz-990930157202 In Italien wurden Fehler gemacht. Und jetzt kommt die Justiz] BaZ 16.4.20
''[https://twitter.com/silpa_kaza Silpa Kaza]'': "[...] Abgesehen von den Emissionen trägt dieser falsche Umgang mit Abfällen auch direkt dazu bei, dass es zu Überschwemmungen und Verschmutzungen kommt. [...]


Diese Probleme werden sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch beträchtlich verschärfen. Nach Schätzungen wird das Wachstum des Hausmülls bis 2050 das Bevölkerungswachstum um mehr als 200 Prozent übersteigen. 2020 wurden schätzungsweise 2,24 Milliarden Tonnen Müll generiert; für 2050 prognostiziert man 3,88 Milliarden Tonnen, eine Steigerung um 73 Prozent. [...] Um eine Verschärfung der Müllkrise – und die damit verbundene Steigerung der Emissionen – zu verhindern, müssen wir die Müllproduktion möglichst schnell vom Einkommen abkoppeln. Südkorea hat vorgemacht, wie man das schafft. Finanzielle Anreize, das Engagement der Bürger, die Gesetzgebung und begleitende verstärkende Maßnahmen führten dort in der Zeit von 1990-2000 zu einem 50-prozentigen Rückgang des pro Kopf anfallenden Mülls, dieser Trend setzte sich auch danach fort, obwohl Südkorea sein Bruttoinlandsprodukt seit 2000 nahezu verdreifacht hat. [...]
:Dramatische Entwicklungen in Italien: Die Zahl der Todesopfer allein in der Region Lombardei ist innerhalb eines Tages um mehr als 500 gestiegen. Ganz Italien meldete heute 800 Corona-Tote binnen 24 Stunden. Gestern sind landesweit bereits 600 Menschen gestorben. Es handelte sich jeweils um den höchsten Anstieg seit Ausbruch der Coronavirus-Krise. Insgesamt bewegt sich die Zahl der Todesopfer damit auf 5.000 zu. Zum Vergleich: China meldete bislang 3.259 Tote." ([https://www.deutschlandfunk.de/newsblog-zu-covid-19-coronavirus-entwicklungen-von-freitag.2852.de.html?dram:article_id=473073 Newsblog des Deutschlandfunks zum 21./22.3.20])


Wenn nichts dagegen unternommen wird, dürften sich die 150 Millionen Tonnen Plastik, die sich bislang in den Ozeanen angesammelt haben, bis 2040 auf schätzungsweise 646 Millionen Tonnen vervierfachen. [...] Je nach Ressourcen, Bevölkerungsdichte, dem Engagement der Bürger, der Verfügbarkeit von Flächen, den Durchsetzungsmechanismen und der Politik, kann es sinnvoll sein, den Müll lokal oder eher regional zu entsorgen, um die Größenvorteile zu nutzen. In Ländern mit einer sicheren und lückenlosen Abfallentsorgung sollten die Regierungen sich darauf konzentrieren, den Konsum zu verringern, die Wiederverwertung zu optimieren, die Rückgewinnung oder Weiterbehandlung der Materialien zu verbessern (Recycling und Kompostierung) und eine umweltverträgliche Entsorgung zu gewährleisten (abgedichtete Deponien und Verbrennung mit Energierückgewinnung).
'''Bestätigte Ansteckungsfälle weltweit:''' https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6


[...] Gewaltige Investitionen werden erforderlich sein, um eine vermehrte Entsorgung auf Müllkippen zu verhindern [...]" (S.321-324)
[https://www.srf.ch/news/schweiz/warum-bei-corona-am-anschlag-versaeumnisse-der-behoerden-bei-der-pandemie-vorsorge Unzureichende Vorsorge für eine Pandemie in der Schweiz] Schweizer Radio und Fernsehen 20.3.20


====4.22 Der Recyclingmythos====
====='''Literatur'''=====
''[https://mobile.twitter.com/ninaschrank Nina Schrank]'': "[...] In Wirklichkeit wird der größte Teil der Plastikverpackungen gar nicht recycelt. Ein Teil ist technisch zwar wieder verwertbar, doch der Rest ist so billig produziert, dass er von Anfang an zum Wegwerfen bestimmt ist. Die 9 Prozent Plastik, die es nach Schätzungen weltweit in eine Recyclinganlage schaffen, werden vielleicht ein oder zweimal durch Downcycling einer Wiederverwertung - als Fußmatten oder Verkehrskegel - zugeführt, bevor der Zustand ihrer chemischen Struktur es unmöglich macht, damit fortzufahren, und sie dann doch ihre letzte Ruhestätte auf Müllkippen, in Müllverbrennungsanlagen oder irgendwo in der Umwelt finden." (S.326) "Dennoch wird der Recyclingmythos immer noch am Leben erhalten, hauptsächlich durch den Export von Plastikmüll. Länder die sehr viele Plastikabfälle produzieren, wie etwa Großbritannien, die USA, Japan und Deutschland, besitzen keine ausreichenden Möglichkeiten zu deren Entsorgung. Stattdessen exportieren Sie alljährlich Tausende Tonnen Müll, vor allem nach Südostasien." (S.327)
"Der für die Abfallentsorgung zuständige Minister erklärte 2020, in Großbritannien würden 46 Prozent des anfallenden Plastikmülls recycelt. Im selben Jahr fand Greenpeace heraus, dass mehr als die Hälfte des von der britischen Regierung als 'recycelt' gezählten Plastikmülls exportiert wurden [...]" (S.328)
''Greenpeace-Ermittler fanden in der Türkei heraus, dass etwa 40 Prozent des exportierten {{wpde|https://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff#Umweltproblematiken|Plastikmülls}} in der Türkei gelandet waren und aus Mischplastik bestanden, die sehr schwer zu recyceln ist oder überhaupt nicht recycelbar war.''
"99 % des Plastiks wird als petrochemischen Vorprodukten hergestellt, die von der Öl- und Gasindustrie geliefert werden. Plastik erzeugt in allen Phasen seines Lebenszyklus Treibhausgase, von der Förderung über den Transport bis hin zur Entsorgung." (S.328)


===4.23 "Hier ziehen wir die Grenze", 331===
*{{wpde|Christoph Butterwegge}}:''' Die polarisierende Pandemie'''. Deutschland nach Corona Beltz Juventa 2022


"'''Das ist die Seite 331.''' Markiert sie euch. [...] Dieses Buch enthält manche krasse Botschaft, die ein bisschen schwer zu begreifen sein mag. Wann immer ihr Zweifel habt oder diese Fakten und Ideen infrage stellt, schlagt diese Seite auf und lest sie noch einmal. [...]
*Monika Büttner: [https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3561560 Folgen der nicht-medizinischen Bekämpfung der Ausbreitung des Virus]  26.3.2020
Es geht nicht um eine Meinung oder einen beliebigen Bericht. Es geht um das, worauf die derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse mehr oder weniger hinauslaufen. Und wie man wahrscheinlich beim Lesen dieses Buches festgestellt hat, entspricht es dem Wesen der Wissenschaft, alles andere als aller mystisch oder übertrieben vorzugehen. Sie ist vorsichtig und sorgfältig.


Die Medien und unsere politischen Führungskräfte haben die Chance, drastische, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, aber sie entscheiden sich, es nicht zu tun. [...] Vielleicht sind sie sich der Lage nicht bewusst. Vielleicht haben Sie vor den Lösungen mehr Angst als vor dem Problem. Vielleicht befürchten Sie, soziale Unruhen auszulösen. [...]
*Dennis Kaltwasser: Coronalogie der Ereignisse in: {{wpde|Michael Meyen}} u.a.: #allesdichtmachen. 53 Videos und eine gestörte Gesellschaft OVALmedia, S.70-143. ''Darin findet sich u.a. ein Zitat von ''{{wpde|Christian Drosten}}'' von 2014 über die Auswirkung der Verwendung von {{wpde|PCR-Tests|PCR-Tests}} im Zusammenhang mit der {{wpde|MERS-CoV|MERS-Epidemie}}:'' "Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. [...] In der Region gibt es kaum noch ein anderes Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen [...]" (S.77)


Im heutigen Wirtschaftssystem können wir nicht nachhaltig leben. Aber man sagt uns ständig, wir könnten genau das tun. [...] Wie soll das möglich sein, wenn wir noch keine technischen Lösungen haben, die diese Krise allein bewältigen können, und die Option, bestimmte Dinge nicht mehr zu tun, von unserem gegenwärtigen wirtschaftlichen Standpunkt aus inakzeptabel ist? Was werden wir tun? Nun ja, die Antwort ist dieselbe wie immer: Wir betrügen. Wir nutzen sämtliche Schlupflöcher und die Mittel kreativer Buchführung [...] Wir verbrennen Bäume, Wälder und Biomasse, da sie aus den offiziellen Statistiken entfernt worden. Wir speichern Jahrzehnte an Emissionen in der Infrastruktur für fossiles Gas und nenne es ''grünes'' Gas. [...]
*{{wpde|Heribert Prantl}}: Not und Gebot. Grundrechte in Quarantäne, C.H. Beck 2021


Bei unserem gegenwärtigen Kurs wird die Welt am Ende dieses Jahrhunderts um 3,2 °C wärmer sein – und das gilt, wenn die Länder sämtliche beschlossenen Maßnahmen umsetzen, Maßnahmen die häufig auf mangelhaften und lückenhaften Zahlen basieren. In vielen fällen tun Sie das aber noch nicht einmal annähernd. [...] Hinzukommt unsere bisherige Bilanz des Versagens, wenn es um die Einhaltung all der unverbindlichen Zusagen und Versprechungen geht." (Seite 331-333)
*{{wpde|Karina Reiss}}/ {{wpde|Sucharit Bhakdi}}: Corona Fehlalarm?, Goldegg Verlag 2020


Fontane44: '''Bei der Behandlung im Unterricht ist hier der Punkt, wo es von Vorteil ist, dass das Buch bisher nur unvollständig referiert worden ist. Hier kann eine selbständige Bearbeitung einiger der folgenden Abschnitte einsetzen, indem die Lerngruppe festzulegen versucht, was aus ihrer Kenntnis in diese Abschnitte eingesetzt werden müsste.'''
====='''Wichtige Infrastruktur'''=====


====4.24 Emissionen und Wachstum====  
*Daniel F. Lorenz: [https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/308216/kritische-infrastrukturen?pk_campaign=nl2020-04-29&pk_kwd=308216 Corona-Krise: Was bedeutet die Pandemie für den Schutz kritischer Infrastrukturen?] bpb 24.4.2020
{{wpde|Nicholas Stern}}: "Es ist sehr wohl möglich, für eine ökonomische Entwicklung in allen Dimensionen [...] zu sorgen und zugleich die Probleme des Klimawandels anzugehen. Ein Wirtschaftswachstum dieser Art ist von wesentlicher Bedeutung für die nahezu 7 Milliarden Menschen, die in Entwicklungsländern leben, viele davon in Armut. Das kann ihren Lebensstandard erhöhen, ihnen gut bezahlte Arbeitsplätze sichern und Zugang zu besserer Bildung und Gesundheitsversorgung bieten. Unsere Herausforderung besteht darin, diese Verbesserung in einer Weise zu gestalten, die unsere Umwelt nicht schädigt. Das wird nur möglich sein, wenn wir unsere Art der Produktion und des Konsums radikal verändern, vor allem so weit ist die Energie betrifft." (S.337)
*[https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/coronavirus-wie-sich-muellabfuhr-stromversorgung-und-nahverkehr-ruesten-a-06e04c38-09fc-460e-8dd5-dbb32ac2c714 Gesundheitswesen '''und''' Müllabfuhr, Stromversorgung, Nahverkehr]


====4.25 Gerechtigkeit, 338====
::[https://twitter.com/ne_ratte/status/1241280693801570305 Was das für die "Systemwichtigen" bedeutet] [https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/coronavirus-wie-sich-muellabfuhr-stromversorgung-und-nahverkehr-ruesten-a-06e04c38-09fc-460e-8dd5-dbb32ac2c714 Notfalls isoliert im Feldbett] SPON 20.3.20
''{{wpde|Sunita Narain}}'': "'''Wir werden bei unserem zukünftigen Handeln den Imperativ der Klimagerechtigkeit beachten müssen.'''" (S.340)


====4.26 Wachstumsrücknahme====
*[https://www.zeit.de/2020/15/systemrelevante-berufe-soziale-ungleichheit-coronavirus/komplettansicht Systemrelevant sind die Unterbezahlten. Wie das Virus die soziale Frage neu aufwirft]  ZEIT 15/2020, 2.4. 2020
'''Nicht der Mensch als solcher hat das Problem verursacht, sondern ein bestimmtes Wirtschaftssystem, der Kapitalismus, der auf einem beständigen Wirtschaftssystem basiert und darauf angewiesen ist.''' (S.344)
*[https://www.linksfraktion.de/presse/pressemitteilungen/detail/ohnehin-ueberlastete-beschaeftigte-werden-wie-zitronen-ausgequetscht/ Bundestagsfraktion der Linken: Ohnehin überlastete Beschäftigte werden wie Zitronen ausgequetscht] 8.4.2020


''{{wpen|Jason Hickel}}'': "[...] unser Rohstoffverbrauch – gegenwärtig mehr als 100 Milliarden Tonnen pro Jahr – übersteigt die oberste Grenze des Tragbaren schon jetzt um den Faktor zwei.
===='''Kommentare:'''====


Diese Krise wurde allerdings nahezu vollständig von den reichen Ländern im globalen Norden verursacht – und vor allem von den reicheren Schichten und Unternehmen in diesen Ländern. Der globalen Norden ist für 92 Prozent der die erträglichen globalen Grenzen der überschreitenden Emissionen verantwortlich, [...] ein Niveau, das wir 1988 überschritten. Die meisten Länder des globalen Südens halten sich immer noch innerhalb des Bereichs ihres fairen Anteils an der Einhaltung der Grenzen und haben folglich überhaupt nichts zu der Krise beigetragen. Dennoch erleidet der globale Süden den übergroßen Anteil der Schäden, darunter 82-92 Prozent der ökonomischen Kosten des Klimakollapses und 98-99 Prozent der mit dem Klima zusammenhängenden Todesfälle. Das Ausmaß dieser Ungerechtigkeit lässt sich kaum übertreiben.
Bernd Ulrich: [https://www.zeit.de/2020/13/ausnahmezustand-coronavirus-gesellschaft-eindruecke/komplettansicht Ausnahmezustand: Apocalypse, not now] ZEIT 18.3.2020


Dasselbe gilt für den Ressourcenverbrauch. Die reichen Länder verbrauchen durchschnittlich 28 Tonnen Rohstoffe pro Kopf und Jahr, das Vierfache des noch tragbaren Niveaus und ein Vielfaches höher als der Durchschnitt im globalen Süden." (S.341)
::"[...] Wie kann es sein, dass Klima-Aktivisten noch vor wenigen Wochen forderten, wir alle müssten weniger reisen, weniger konsumieren, weniger breitbeinig leben – und dafür angeschrien wurden? Da ging es um den Wunsch nach Vorschriften und Verboten, für deren Nichtbeachtung man heute bestraft würde. Kann der Staat etwa doch handeln?
::Ähnliches gilt für die soziale Gerechtigkeit, auch da verschiebt sich gerade was: Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man in diesen Tagen "hamstern", und es ist verpönt. Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man sonst Marktwirtschaft, und es ist heilig. [...]"


====4.27 Die Wahrnehmungslücke====
''{{wpde|Amitav Ghosh}}'': "[...] Auf {{wpde|Ternate}} und den umliegenden Inseln wuchs ein {{wpde|Gewürznelkenbaum|Baum}} von einzigartigem Wert, der den Namen Syzygium aromaticum trägt und die {{wpde|Gewürznelken}} hervorbringt. (S.345)


''Die Niederländer, die sich beim Streit der Kolonialherren um diese Insel durchsetzten, haben den Baum auf andere Inseln umgesiedelt und die Bevölkerung von Ternate gezwungen, den Baum bei sich auszurotten. Als so das Monopol beseitigt war, fiel der Preis für Gewürznelken und der Baum durfte wieder zurückkehren. Inzwischen sterben die Bäume aber aufgrund des Klimawandels wieder ab. Für die Bewohner von Ternate wiegen'' "die Ungerechtigkeiten der Geschichte weitaus schwerer als die materielle Realität und die drohenden Gefahren des Klimawandels. Die Hinnahme einer gestörten Umwelt war für sie ein Opfer, das sie um der weiterreichenden nationalen Ziele willen auf sich nehmen mussten.
Jörg Scheller: [https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/468/die-versuchung-des-autoritaeren-6587.html Die Versuchung des Autoritären] Kontext: Wochenzeitung 18.03.2020


Etwa in diesem Geiste ertragen die Einwohner von Städten wie {{wpde|Delhi}} und {{wpde|Lahore}} eine Luftverschmutzung von gesundheitsschädlichen Ausmaßen, obwohl sie wissen, dass diese Verschmutzung sie mehrere Jahre ihres Lebens kosten wird. Die Schädigung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens gilt Ihnen als ein Opfer, das notwendig ist, um einen gewissen Lebensstandard zu erreichen, aber andererseits auch als ein weiterreichendes kollektives Ziel zu verwirklichen und sich einen besseren Platz in der internationalen Ordnung zu sichern. Auf diese Weise vermischt man die Bewältigung von Umweltrisiken mit einigen der Vorstellungen von Aufopferung und Leid, die dem Nationalismus zugrunde liegen. Aus demselben Grund gelten Versuche, den Kohlenstoffemissionen armer Länder Beschränkungen aufzuerlegen, weiterhin als ein verdecktes Mittel zur Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen und geopolitischen Disparitäten der letzten 200 Jahre [...]" (S.347)
::Sollte es autoritären und totalitären Staaten gelingen, die Krise besser in den Griff zu bekommen als liberaldemokratischen – wobei Nachrichten aus ersteren bekanntlich mit Skepsis zu genießen sind –, wird das Folgen für die ohnehin in Bedrängnis geratenen liberalen Demokratien haben. Autoritäre und totalitäre Charaktere werden COVID-19 als Beweis dafür instrumentalisieren, dass die liberale Demokratie nicht nur mit Blick auf Krisenmanagement alt und schwach geworden sei, sondern dass es sich allgemein um ein in die Jahre gekommenes Schönwettersystem handle. Ist die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht voll des Lobes für China?
::Deshalb ist es so wichtig, dass hierzulande jedeR Einzelne auch einen politischen Beitrag leistet. Es geht nicht nur darum, sich selbst und seine Angehörigen über die Runden zu bringen und gesundheitlich unbeschadet davonzukommen. Es geht auch darum, in der Konfrontation mit der Krise ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass wir Teilhaber eines historisch jungen, immer noch fragilen politischen Systems sind und alle mit unserem Verhalten zu dessen Gedeih und Verderb beitragen. Anderswo kann Verantwortung an Führerfiguren delegiert werden. Hier tragen alle mit.


"Ein Element, das eine gewisse Ermutigung darstellt, ist die Tatsache, dass die Wünsche der Mittelschichten im globalen Süden weitgehend {{wpde|Mimesis|mimetischen}} Charakter haben. Das heißt, wenn ein Inder oder ein Indonesier sagt: "Jetzt sind wir an der Reihe", dann sagt er in Wirklichkeit: "Ich werde erst dann reich oder zufrieden sein, wenn ich das habe, was der andere hat." Daraus folgt: Wenn die angeblich reichen anderen sich ändern und einen deutlich anderen Lebensstil annehmen, könnte das beträchtliche Auswirkungen auf die Wünsche in aller Welt haben.
[https://kress.de/news/detail/beitrag/144775-die-welt-nach-corona-wie-wir-uns-wundern-werden-wenn-die-krise-vorbei-ist.html Die Welt nach Corona: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise vorbei ist], kress news 19.3.2020


Deshalb ist die Betonung, die Fridays for Future auf die Entwicklung neuer Lebensweisen legt, von entscheidender Bedeutung. Und die Tatsache, dass die Botschaft dieser Bewegung selbst im globalen Süden solche Resonanz findet, ist ein seltener Grund zur Optimismus." (S.349)
::"Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie "Zusammenbruch" tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen "schwarzen April" gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann."


==Was wir jetzt tun müssen S.356 ff.==
===='''Materialien zum Klimawandel'''====
''Fontane44: '''Bei der Behandlung im Unterricht ist hier ein'''''<nowiki/>''' zweiter ''Punkt, wo es von Vorteil ist, dass das Buch bisher nur unvollständig referiert worden ist. Hier kann eine selbständige Bearbeitung einiger der folgenden Abschnitte einsetzen, indem die Lerngruppe festzulegen versucht, was aus ihrer Kenntnis in diese Abschnitte eingesetzt werden müsste.'''''


=====Aktuelles=====
''Angesichts der vielen Einzelaspekte, die es zu berücksichtigen gilt, ist Aktualität für alle Bereiche ausgeschlossen. Trotzdem scheint dieser Abschnitt sinnvoll, weil hier deutlich wird, welche Meldungen als letzte aufgenommen worden sind.''


===5.1 "Der effektivste Weg aus dieser verfahrenen Lage ist, uns weiterzubilden, 356===
*[https://www.fr.de/politik/fr-klima-sti1524709/ Frankfurter Rundschau/Klima]
''Greta Thunberg'': "Die Antwort auf die Frage, ob wir uns auf individuelle oder systemische Veränderungen konzentrieren sollten, lautet: ja, unbedingt. Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Wir brauchen beides. Die Bewältigung der Klimakrise kann man weder dem Einzelnen noch den Märkten überlassen. Wenn wir unsere Klimaziele einhalten – und damit die schlimmsten Risiken, eine Klimakatastrophe auszulösen, abwenden – wollen, müssen wir unsere gesamten Gesellschaften verändern. 'Die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft', erklärte der Weltklimarat (IPCC). [...]" (S.356)
*{{wpde|Überschwemmungskatastrophe in Pakistan 2022}}
*[https://public.wmo.int/en/media/press-release/wmo-update-5050-chance-of-global-temperature-temporarily-reaching-15%C2%B0c-threshold Die Welt erwärmt sich rascher, als bisher angenommen wurde] Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 9.5.2022
*[https://www.sueddeutsche.de/meinung/weltklimarat-klimaschutz-ukraine-umweltschutz-putin-1.5537687 '''Die Erde muss warten'''] SZ 28.2.22: "An diesem Montag wird der Weltklimarat seinen neuen Bericht vorlegen. Auf viel Interesse wird er nicht stoßen. Der Krieg könnte auch die Klimapolitik zerstören."
*[https://www.politico.eu/article/link-vladimir-putin-climate-change-russia-ukraine/ '''The link between Putin and climate change'''] politicopro 28.2.2022 - ::The war in Ukraine is, like everything, tied to the climate crisis in multiple ways. [...] “Climate change is the ultimate threat multiplier,” said Katharine Hayhoe, chief scientist for the Nature Conservancy. “Take almost anything we already know to be wrong with the world ... and the climate emergency is making it harder to solve.


"Eines, was ich allerdings klarmachen sollte, ist, dass ich, wenn ich von individuellen Handeln spreche, nicht nur meine, den Plastikverbrauch zu reduzieren und mehr pflanzenbasierte Nahrung zu essen – obwohl es gute Methoden sind, ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen. Wenn ich von individuellen Handeln spreche, meine ich, dass wir als Individuen unsere Stimme und alle uns verfügbaren Plattformen nutzen sollten, um zu Aktivistinnen und Aktivisten zu werden und den Menschen in unserer Umgebung die Dringlichkeit der Lage zu vermitteln. Wir alle sollten aktive Bürgerinnen und Bürger werden und die Machthabenden für ihr Handeln und ihre Untätigkeit zur Rechenschaft ziehen.
::It cuts the other way too. In the gathering gloom before Russia’s invasion, leaders at the Munich Security Conference last week expressed deep concern that a war would slice through their ability to muster the global response they promised at the COP26 climate summit in Glasgow just 100 days before. Developing countries lamented that a military buildup may drag funding away from the billions promised to help make them more secure against extreme weather and rising seas.
::While Putin is dragging the world into a new era of higher defense spending and military priorities, the IPCC has delivered a stark reminder that it cannot be understood in isolation from climate change and the geopolitical and social fallout from the transition to green energy. [...]"<ref>auf Deutsch: Der Krieg in der Ukraine ist, wie alles, auf vielfältige Weise mit der Klimakrise verbunden. [...] "Der Klimawandel ist der ultimative Bedrohungsmultiplikator", sagte Katharine Hayhoe, leitende Wissenschaftlerin der Naturschutzorganisation Nature Conservancy. "Man nehme fast alles, von dem wir bereits wissen, dass es in der Welt nicht stimmt ... und der Klimanotstand macht es noch schwieriger, es zu lösen."
Das gilt auch in die andere Richtung. In der zunehmenden Düsternis vor dem russischen Einmarsch äußerten die Staats- und Regierungschefs auf der Münchner Sicherheitskonferenz letzte Woche ihre tiefe Besorgnis darüber, dass ein Krieg ihre Fähigkeit, die globale Antwort aufzubringen, die sie nur 100 Tage zuvor auf dem COP26-Klimagipfel in Glasgow versprochen hatten, zunichte machen würde. Die Entwicklungsländer beklagten, dass eine militärische Aufrüstung Mittel von den Milliarden abziehen könnte, die versprochen wurden, um sie vor extremen Wetterereignissen und steigenden Meeren zu schützen.
Während Putin die Welt in eine neue Ära höherer Verteidigungsausgaben und militärischer Prioritäten führt, hat der IPCC eindringlich daran erinnert, dass dies nicht losgelöst vom Klimawandel und den geopolitischen und sozialen Auswirkungen des Übergangs zu grüner Energie verstanden werden kann. -
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)</ref>


Die Wahrheit ist, wenn wir die schlimmsten Auswirkungen der Klima- und Ökologiekrise abwenden wollen, können wir uns unsere Vorgehensweise nicht mehr aussuchen wir müssen alles tun, was wir können. [...] Denn wenn es um die Klimakrise geht, gilt, was der amerikanische Autor Alex Steffen sagt: 'Langsam gewinnen ist dasselbe wie verlieren.' " (S.359)
*[https://www.eurotopics.net/de/271308/cop26-geht-zu-ende-was-wird-aus-den-beschluessen?pk_campaign=et2021-11-11-de&pk_kwd=271308# ''' Cop26''' geht zu Ende: Was wird aus den '''Beschlüsse'''n?] euro|topics.net 11.11.21
*[https://www.spektrum.de/news/cop26-live-die-ereignisse-der-weltklimakonferenz-im-liveblog/1938766 '''Liveblog von der Weltklimakonferenz''' COP26] spektrum.de ab 9.11.21
*[https://www.dw.com/de/cop26-merkel-fordert-weltweiten-co2-preis/a-59682401 UN-KLIMAGIPFEL COP26: Merkel fordert '''weltweiten CO2-Preis'''] Deutsche Welle 1.11.21: "[...] Ein CO2-Preis könne die Industrie dazu bringen, die technologisch besten Wege zur Klimaneutralität zu finden.[...]"
*[https://www.fr.de/panorama/deutscher-wald-wanderfoerster-gerald-klamer-klimaschutz-holz-borkenkaefer-mischwald-abholzung-91081300.html Der deutsche '''Wald''': „Diese Schönheit ist ergreifend!]“ FR 28.10.21: "Bauholz, das 50 oder mehr Jahre bleibt, hat leider nur einen kleinen Anteil. Dagegen speichert der stehende Waldbestand dauerhaft CO2, und da haben wir großes Steigerungspotenzial. Zurzeit beträgt der durchschnittliche Holzvorrat in Deutschland 300 Kubikmeter pro Hektar. Aber in Betrieben, die sich vorgenommen haben, diesen Vorrat zu steigern, sind das auch schon mal 500. [...] das geht nur durch eine geringere Nutzung. Im Stadtwald Lübeck hat man das konsequent gemacht, mit dem naturnächsten Waldbewirtschaftungssystem, das wir in Deutschland haben. Seit 1994 ist dort die Menge des eingeschlagenen Holzes halbiert worden. Das hat einen enormen Vorrat eingebracht. Noch eine Zahl: Zurzeit speichert der deutsche Wald etwa sieben Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen. Wenn wir dahin kommen, die Emissionen zu senken, steigt auch der Anteil, den der Wald aufnimmt. Aber noch wichtiger ist die lokale Kühlungsfunktion."
*[https://www.fr.de/wirtschaft/klimawandel-als-chance-fuer-wachstum-91076147.html '''Klimawandel als Chance für Wachstum'''] FR 26.10.21 von Joachim Wille: "[...] unterlassener Klimaschutz kommt langfristig deutlich teurer. Diese Erkenntnis untermauert jetzt eine Studie der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deloitte_Deutschland Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte]. Der deutschen Wirtschaft drohen danach in den kommenden 50 Jahren klimawandel-bedingte Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro und ein Verlust von bis zu 470 000 Arbeitsplätzen, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Umgekehrt eröffnet ein Kurs, der das 1,5 Grad-Ziel und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anpeilt, längerfristig große Wachstumschancen."
*[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-vorteile-steuer-gutverdiener-agora-1.5437789?utm '''Forscher kritisieren Dienstwagen-Privileg''' scharf] SZ 13.10.21: "[...] die Kritik der Forscher: Die geförderten Fahrzeuge seien besonders klimaschädlich, denn sie hätten durchschnittlich eine deutlich höhere Motorleistung (160 PS) als privat zugelassene Pkw (115 PS) und fahren mit rund 30 000 Kilometern doppelt so viel im Jahr. Dabei nehme der Vorteil paradoxerweise tendenziell zu mit Größe, Gewicht und Verbrauch des Fahrzeugs. Auch eine Klima-Lenkungswirkung durch die Extravorteile für E-Autos sei nicht zu erkennen: Privatmenschen melden im Vergleich zu gewerblichen Nutzern doppelt soviel Batterieautos an."
*[https://www.zeit.de/green/2021-10/klimaangst-familienplanung-kinderwunsch-klimawandel-psychologie-emma-lawrance-interview/komplettansicht '''Klimaangst''':"40 Prozent der jungen Menschen wollen keine Kinder mehr kriegen"] ZEIT 4.10.21
*[https://www.spiegel.de/psychologie/hungerstreik-in-berlin-nichts-essen-bis-armin-laschet-olaf-scholz-und-annalena-baerbock-reden-a-2e3c774f-32b5-46db-a2ff-5ec4ef871c7d '''Hungerstreikende in Berlin:''' Sie wollen nichts mehr essen. Bis Laschet, Scholz und Baerbock mit ihnen reden], Spiegel 10.9.21
*[https://www.heise.de/tp/news/Arbeitsplaetze-vernichtet-um-Klimaschutz-zu-verhindern-6180486.html '''Arbeitsplätze vernichtet, um Klimaschutz zu verhindern'''] telepolis 6.9.21
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=75064 Die Klimabewegung übergeht das Erfordernis der Friedensökologie] von Bernhard Trautvetter nachdenkseiten 11.8.21
*[https://utopia.de/weltklimarat-ipcc-klimawandelfolgen-noch-schlimmer-als-befurchtet-254738/?utm Weltklimarat: '''Kritische Schwelle der Erderwärmung erreichen wir womöglich schon 2030'''] Utopia 9.8.21: "[...] Die Erde werde sich bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen – und damit zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert, heißt es darin."
*[https://www.zeit.de/2021/31/klimaschutz-klimaziele-fossile-energien-erdoel-nachhaltigkeit-fatih-birol-interview "Wir müssen raus aus den '''fossilen Energien'''"] ZEIT 29.7.21: "Die Internationale Energieagentur sollte eigentlich die globale Ölversorgung sichern. Jetzt legt ihr Chef einen Plan vor, wie die Welt ohne Öl auskommt. [...] Letzte Woche habe ich am Treffen der Energieminister aus den G20-Staaten teilgenommen. Ich habe selten so viel politisches Engagement erlebt wie derzeit beim Thema Klimaschutz – im Norden wie im Süden, in den reichen Ländern genauso wie in den armen Staaten. Die Leute wollen, dass weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen wird."
*[https://www.tagesspiegel.de/politik/monumentales-systemversagen-deutschland-war-praezise-gewarnt-die-menschen-aber-nicht/27433034.html Monumentales '''Systemversagen''': “Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht] Tagesspiegel 19.7.21: "Eine britische Forscherin erhebt schwere Vorwürfe"
*[https://www.eurotopics.net/de/264695/die-flut-und-das-klima?pk_campaign=et2021-07-19-de&pk_kwd=264695 Die '''Flut und das Klima'''] euro|topics 19.7.21
*'''[https://www.eurotopics.net/de/261823/urteil-gegen-shell-bricht-sich-der-klimaschutz-bahn?pk_campaign=et2021-05-27-de&pk_kwd=261823# Urteil gegen Shell: Bricht sich der Klimaschutz Bahn?]''' euro|topics 27.5.21: "[...] Das Energieunternehmen Shell, das seinen Hauptsitz in Den Haag hat, muss seinen CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. Damit wurde erstmals einem Konzern ein Klimaziel verordnet. [...]"
*[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-04/karlsruhe-bundesverfassungsgericht-klimaschutz-urteil-grundgesetz-freiheit/komplettansicht '''Klimaschutz: Die Befreiung der Freiheit'''] von Bernd Ulrich ZEIT, 30.4.21: "In Karlsruhe wurde das höchste Gut der Gesellschaft neu definiert: die Freiheit. Ökologisch blinder Liberalismus, nur aufs eigene Wohl bedacht, ist gegen das Grundgesetz. [...] Über das eigene CO2-Budget hinaus zu leben, sei es durch unterlassenen Ausbau regenerativer Energien oder durch einen unverantwortbar in die Länge gezogenen Kohleausstieg, durch rücksichtslose Ernährung oder durch überflüssiges Autofahren, schadet nicht nur irgendeiner anonymen Umwelt, sondern raubt den Jüngeren Freiheiten, Optionen, Wahlmöglichkeiten, Fehlertoleranz. [...]"
*[https://www.neues-deutschland.de/artikel/1151422.bundesverfassungsgericht-klimaschutzgesetz-ist-in-teilen-verfassungswidrig.html Bundesverfassungsgericht: '''Klimaschutzgesetz ist in Teilen verfassungswidrig'''] neues-deutschland.de 29.4.21: "Die Kläger würden durch die Bestimmungen in ihren Freiheitsrechten verletzt, erklärte das Gericht. Die Vorschriften verschöben hohe Lasten für die Minderung der Emissionen unumkehrbar auf die Zeit nach 2030. Um die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Begrenzung des Temperaturanstiegs zu erreichen, müssten die dann noch notwendigen Minderungen immer dringender und kurzfristiger erbracht werden."
*[https://www.fr.de/wirtschaft/mit-dem-turbo-zur-netto-null-90478002.html Mit dem Turbo zur '''Netto-Null''']. Thinktanks legen ein Konzept vor, wie Deutschland die Klimaneutralität schneller erreichen könnte. Deutschland könne auf diesem Feld zum „Leitanbieter“ werden. Von Joachim Wille, FR 27.4.21: "Deutschland soll bis 2050 keine klimaschädlichen Gase mehr ausstoßen, so lautet das offizielle Ziel der Bundesregierung. Drei Thinktanks haben nun eine Studie vorgelegt, wonach das auch schon bis 2045 machbar ist."


====5.2 Individuelles Handeln, gesellschaftliche Transformation====
*'''[https://www.fr.de/hintergrund/zu-wenige-patente-90478024.html Zu wenige Patente]''' von Thomas Magenheim-Hörmann FR 27.4.21: "Das Ziel der Klimaneutralität ist nur mit technologischen Innovationen zu erreichen. Doch die Zahl der Patente auf diesem Gebiet ist global rückläufig, wie eine Studie belegt."
''[https://www.cardiff.ac.uk/people/view/1156602-capstick-stuart Stuart Capstick]/[https://twitter.com/lwhitmarsh?lang=de Lorraine Whitmarsh]'' '''Eine Möglichkeit für klimarelevantes Handeln besteht darin, anderen Menschen Hinweise zu geben und ein Vorbild zu sein.'''
*[https://www.bigissue.com/latest/environment/greta-thunberg-the-climate-crisis-is-a-social-crisis/ '''Greta Thunberg''': ‘The climate crisis is a social crisis’] The Big Issue 19.4.21
*[https://www.youtube.com/watch?v=72JB0iXjswc Campact Livestream: '''Was kann man tun, um die Wahl von 2021 zur Klimawahl zu machen?'''] youtube.com 5.3.2021
*[https://krautreporter.de/3685-dieses-buch-hat-mir-gezeigt-dass-es-wichtigeres-als-die-klimakrise-gibt Dieses Buch hat mir gezeigt, dass es Wichtigeres als die Klimakrise gibt], von Rico Grimm Krautreporter 25. Februar 2021: Ein Plädoyer für einen umfassenderen ökologischen Ansatz, der insbesondere das Artensterben einbezieht.
*[https://www.fr.de/politik/energiecharta-schiedsgerichte-europa-klimaziele-zr-90215415.html '''Energiecharta-Vertrag: Wie Schiedsgerichte Europas Klimaziele bedrohen'''] FR 23.2.2021: "Ein wenig bekannter Vertrag könnte die EU-Staaten in den kommenden Jahren hunderte Milliarden Euro kosten und den Kampf gegen die Klimakrise entscheidend verzögern. Das zeigen monatelange Recherchen von „Investigate Europe“ und BuzzFeed News Deutschland."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/guterres-fordert-weltweite-ausrufung-des-klimanotfalls-17099162.html UN-GENERALSEKRETÄR: Guterres fordert weltweite Ausrufung des „Klimanotfalls“] FAZ 12.12.20
*[https://www.zeit.de/2020/52/klimakrise-pariser-abkommen-energiewende-wachstum-kapitalismus Hupen hilft hier nicht mehr. '''Warum nicht das Klima in der Krise ist, sondern die Menschen''' – fünf Jahre Pariser Abkommen] von Petra Pinzler und Bernd Ulrich ZEIT 9./10.12.20: "[...] die Klimakrise [...] ist in Wahrheit eine Menschheitskrise. [...] Tatsächlich vollzieht sich diese fundamentalere Krise in dreifacher Gestalt, zugleich in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmosph%C3%A4re Atmosphäre], der [https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re Biosphäre] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrosph%C3%A4re Mikrosphäre], sie tritt uns gegenüber als [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimakrise Klimakrise], als [https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben Artensterben] und als [https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie Pandemie]. Alle drei bedingen und verschärfen sich gegenseitig – und sind wahrscheinlich nur zusammen zu beheben."
*[https://docs.google.com/document/d/1ZVP9hdetc8p6vwKew4B6Ipr_HIPmcnF7PiQUwZxmLyk/edit?ts=5fb3f0d7 Programm des Klimabündnisses Bergstraße für einen klimaneutralen Kreis bis 2030] Das Programm wurde im Dezember 2020 veröffentlicht und wird fortlaufend weiter bearbeitet. Es ist ein Beispiel für viele regionale Initiativen im Bereich Klimaschutz in Deutschland
*[https://utopia.de/ratgeber/klimawandel-und-gesundheit/?utm Wie die Klimakrise unsere Gesundheit bedroht] utopia.de 30.11.20
*[https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/gericht-gibt-klimaklage-von-kindern-gegen-33-laender-gruenes-licht-1029848367 '''Gericht gibt Klimaklage von Kindern gegen 33 Länder grünes Licht'''] boerse-online.de 30.11.20: "Sechs Kinder und Jugendliche aus Portugal haben mit einer außergewöhnlichen Klimaklage gegen Deutschland und 32 weitere Länder eine wichtige Hürde genommen: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg entschied, mit der dort Anfang September eingereichten Klage fortzufahren. [...] Die betroffenen Länder müssen sich nun bis Ende Februar äußern. Die jüngste Klägerin ist erst acht Jahre alt, die älteste 21. Anlass der Aktion der sechs jungen Portugiesen aus Leiria und Lissabon waren die verheerenden Waldbrände von 2017 in ihrem Heimatland, bei denen 110 Menschen ums Leben kamen."
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/umfrage-klimawandel-und-corona-verbreiten-die-groessten-aengste-16945047.html Klimawandel und Corona verbreiten die meiste Angst] FAZ 9.9.20: "Trotz der weltweiten Pandemie halten viele Menschen im Westen die Erderwärmung immer noch für die größte Bedrohung."
*[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-08/fridays-for-future-angela-merkel-greta-thunberg-luisa-neubauer-klimaaktivismus-kanzleramt Angela Merkel trifft Greta Thunberg und Luisa Neubauer] ZEIT 14.8.20: "Die Kanzlerin will die deutsche EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um beim Klimaschutz voranzukommen. Thunberg und Neubauer haben der Bundesregierung wiederholt vorgeworfen, sich nicht ausreichend für das Klima einzusetzen. Sie fordern, dass Regierungen in aller Welt endlich anfangen müssten, die Klimakrise als eine Krise zu behandeln."
*Mattheis/Pforte: [https://www.fr.de/meinung/gruen-sozial-muss-motto-politik-nach-corona-heissen-13821291.html Grün und sozial: So muss das Motto der Politik nach Corona heißen], FR 3.7.20: "Wer Pandemien in Zukunft vermeiden will, muss mehr für Klimaschutz und Gerechtigkeit tun."
*[https://mail.google.com/mail/u/0/?shva=1#inbox/FMfcgxwJWhsnDBrcBBRlhgBzMxTPDDvd?projector=1 Luisa Neubauer nimmt die Klimaausreden von Friedrich Merz auseinander] ZDF 30.6.20
*[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/nationalakademien-schwoeren-angela-merkel-auf-europaeischen-klimaschutz-ein-a-9d5046b4-d434-4b49-a8f7-8ba5df917fc9 Nationalakademien schwören Merkel auf europäischen Klimaschutz ein] SPON 22.6.20
*[https://www.fr.de/panorama/fr-serie-welt-nach-corona-klimaneutral-ansage-13789502.html Klimaneutral mit Ansage] FR 6.6.20: "Die Corona-Krise zeigt: Wenn Umweltschutz und Konsum nachhaltig sein sollen, darf es kein „Weiter so“ geben. Hier kann die Politik auch auf die Verbraucher zählen." ''Aber'': "Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung als Wettbewerbsvorteil – viel zu oft ist das der perverse Status quo. Gleiches gilt beim Thema Klimaschutz: '''Noch wird klimaschädigendes Verhalten von Konsumenten und Unternehmen mit Kosten- und Wettbewerbsvorteilen „belohnt“'''."
*[https://www.jungewelt.de/artikel/378475.infrastruktur-klimaschutz-war-gestern.html '''Klimaschutz war gestern'''] Junge Welt 18.5.2020: "Regierung schnürt Kürzungspaket für Deutsche Bahn. Gewerkschaft warnt vor Massenentlassungen. Steuererleichterung für Autoindustrie"
*[https://www.zeit.de/2020/21/klimaschutz-corona-krise-co2-globalisierung-konsum '''Klimaschutz: Natürlich geht es'''] von Petra Pinzler und [https://de.wikipedia.org/wiki/Maja_G%C3%B6pel Maja Göpel], ZEIT Nr. 21/2020, 14.5.2020: "Diese fünf Argumente wurden stets gegen den Klimaschutz ins Feld geführt. Damit ist nach Corona endgültig Schluss. [...] 1. Menschen wollen kaufen, und zwar immer mehr 2. Ohne Wachstum ist alles nichts 3. Globalisierung ist gut 4. Irgendeine Technologie wird uns schon retten 5. Der Markt wird alles regeln"
*Digitaler '''Klimastreikunterricht''' in Polen: '''https://twitter.com/msklimatyczny''' (Dort wird z.B. über {{wpde|Ende Gelände}} berichtet.)
*'''[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/volker-mosbrugger-klimawandel-gefaehrlicher-als-corona-16731564.htm „Der Klimawandel ist gefährlicher als Corona“]''' FAZ 19.4.20<br>


====5.3 Der Weg zu 1,5° C-Lebensstilen====
=====Allgemeines=====
''{{wpde|Kate Raworth}}'': "Wenn die Menschheit [...] die Erderwärmung unter 1,5 °C halten soll, dann müssen 2030 nach Angaben von {{wpde|Oxfam}} die reichsten 10 Prozent der Menschen ihre konsumbedingten Emissionen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf nur ein Zehntel des Standes von 2015 reduzieren – und damit den ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung Raum geben, damit sie ihre grundlegenden Konsumbedürfnisse befriedigen können. [...]
Auch wenn die Wirtschaftstheorie sich den Menschen als unersättlichen Konsumenten vorstellte, mussten die realen Menschen doch noch davon überzeugt werden, dass sie es tatsächlich waren. 'Massenproduktion ist nur dann profitabel wenn sie dauerhaft stattfinden kann', schrieb Edward Bernays 1928 in seinem Klassiker ''Propaganda''. 'Die einzelne Fabrik… kann nicht warten, bis die Öffentlichkeit das Produkt von sich aus nachfragt. Über Werbung und Propaganda muss sie ständig in Verbindung mit der Öffentlichkeit bleiben, um die stetige Nachfrage sicherzustellen [...]


Von 2000 bis 2014 kauften Konsumentinnen und Konsumenten im Durchschnitt 60 Prozent mehr Kleidungsstücke, behielten jedes Stück jedoch nur noch halb so lange. [...] Von sämtlichen gegenwärtig produzierten Textilfasern gehen 12 Prozent innerhalb des Produktionsprozesses verloren oder werden weggeworfen, 73 Prozent landen nach dem Gebrauch auf Müllkippen oder werden verbrannt und weniger als 1 Prozent wird wieder verwendet oder recycelt." (Seite 364-366)
*'''Die vorhergesagten Katastrophen''': Niall Ferguson: The politics of catostrophy ([https://www.youtube.com/watch?v=Miq_O6zVVSc Youtube]) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit ([https://www.perlentaucher.de/buch/niall-ferguson/doom.html Perlentaucher])


"Die Politik kann weitaus stärker auf Regulierung, Besteuerung und Anreize setzen. [...] So könnte man im Beispiel des Verkehrs Privatjets, Megayachten, Autos mit Benzin- oder Dieselmotor, Kurzstreckenflüge und Vielfliegerboni verbieten. An deren Stelle müsste die Politik natürlich weitaus bessere Alternativen fördern – von ausgezeichneten Eisenbahnnetzen und Sharingmodellen für E-Autos bis hin zu eigenen Fahrrad- und Busspuren auf Straßen [...] Eine derartige Angebotssteuerung wird lange schon praktiziert, wenn es um Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer und der Konsumenten geht –  jetzt ist es an der Zeit, sie auch einzusetzen, um die Gesundheit des Planeten zu sichern.[...].
*[http://fontanefan.blogspot.com/2019/10/kleine-klimakunde-in-stichworten.html Kleine '''Klimakunde''' in Stichworten]


In einigen konsumintensiven Städten und Ländern hat man damit im Bereich des Verkehrs bereits begonnen. So versprach Amsterdam 2019, man werde mit Verbrennungsmotoren angetriebene Boote bis 2025 und Räder, Motorräder und Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2030 verbieten. [...]
*[https://www.fr.de/fr-serien/klima-kippe-serie-fr-13453568.html 16 '''Klimakipppunkte''' und was man dagegen tun kann] FR pdf-Datei zum Herunterladen


Amsterdam ist außerdem führend auf dem Gebiet des Rückzugs aus der Wegwerfökonomie. Die Stadt will bis 2030 in der Materialverwendung bis zu 50 Prozent und bis 2050 zu 100 Prozent auf eine {{wpde|Kreislaufwirtschaft}} umstellen [...].
*'''[https://voxeurop.eu/de/eine-interaktive-karte-zur-klimaerwaermung-in-europa/ Eine interaktive Karte zur Klimaerwärmung in Europa]'''"Daten und Schätzungen zu den Durchschnittstemperaturen auf lokaler Ebene zeigen, dass der Klimawandel fast jeden Winkel Europas betrifft, zumal die Durchschnittstemperaturen in mehreren Gebieten innerhalb eines halben Jahrhunderts um mehr als 2 °C gestiegen sind."
Unterdessen verbieten Stadtregierungen [...] die 'visuelle Verschmutzung' durch Reklametafeln [...].


Die Verhinderung übermäßigen Konsums ist wichtig, doch dasselbe gilt für die Sicherung einer Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen. [...] So leben in Wien 60 Prozent der Einwohner in Sozialwohnungen, die der Stadt oder gemeinnützigen Genossenschaften gehören [...]. Solch eine staatliche Grundversorgung bei lebenswichtigen Diensten lässt sich mit weitaus geringeren Kosten realisieren als entsprechende privatfinanzierte Alternativen, aber auch mit einem weitaus geringeren ökologischen Fußabdruck. "(S.366-67)
*[https://www.zeit.de/kultur/2019-04/klimawandel-generationenkonflikt-schuelerproteste-schock-erwachsene?utm Klimawandel :Der Schock, wenn alles plötzlich ganz einfach erscheint] ZEIT-online 5.4.19: "Der Klimawandel erschüttert Gewissheiten: Die Katastrophe ist nicht so komplex wie unser Weltbild. Sondern so simpel wie die Slogans der protestierenden Schüler."


"Wenn der Umgang mit den Menschen in unserer Umgebung so wichtig für das Wohlbefinden ist, dann ist der Impuls, den gemeinschaftliches Handeln auslöst, über aus sinnvoll. Seit 2015 verbindet und mobilisiert dieser Gedanke {{wpde|Transition Town|Transition Network}} Gruppen [...]. Das einst im britischen {{wpde|Totnes#Dies_und_Das|Totnes}} begonnene Netzwerk besteht inzwischen aus Tausenden Gruppen in aller Welt [...]
*[https://xkcd.com/1732/ Entwicklung von Klima und Kultur seit 20 000 vor Christi Geburt (auf Englisch)]


Die zivilgesellschaftliche Bewegung Take the Jump hat sechs Grundsätze formuliert:
*Olaf Brandt: [https://www.fr.de/meinung/vergesst-klimaschutz-nicht-13612004.html Vergesst den Klimaschutz nicht!] FR 24.3.2020


1. Vermeide Müll: Behalte deine elektronischen Geräte mindestens sieben Jahre lang.
*[https://www.fr.de/politik/energiecharta-schiedsgerichte-europa-klimaziele-zr-90215415.html '''Energiecharta-Vertrag: Wie Schiedsgerichte Europas Klimaziele bedrohen'''] FR 23.2.2021: "Ein wenig bekannter Vertrag könnte die EU-Staaten in den kommenden Jahren hunderte Milliarden Euro kosten und den Kampf gegen die Klimakrise entscheidend verzögern. Das zeigen monatelange Recherchen von „Investigate Europe“ und BuzzFeed News Deutschland."


2. Mache deinen Urlaub in der Nähe: Beschränke deine Kurzstreckenflüge auf einen innerhalb von drei Jahren.
*http://fontanefan.blogspot.com/2020/01/bernd-ulrich-alles-wird-anders-das.html


3. Iss grün: Wechsle von einer zu einer pflanzlichen Ernährung und vermeide Abfälle.
*http://fontanefansschnipsel.blogspot.com/search/label/Klimawandel


4. Kleide dich im Retrolook: Kaufe höchstens drei neue Kleidungsstücke im Jahr.
*[https://www.nachdenkseiten.de/?p=60422 „Bloß keine Panik!“ – die Medien und ihre frühe Corona-Berichterstattung] nachdenkseiten 23.4.20


5. Fahre auf die neue Art: Benutze möglichst keinen privaten Pkw.
=====Literatur=====


6. Verändere das System: Tu etwas, um das größere System zu verändern.
*Joachim Radkau: [[Die Ära der Ökologie]], '''2011'''
*Jorgen Randers: [[2052. Der neue Bericht an den Club of Rome]],''' 2012'''
*Naomi Klein: [[Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima]], '''2015'''
*Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman: ''Wir sind dran, '''2017''' (Club of Rome: Der große Bericht: Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen.'' Eine neue Aufklärung für eine volle Welt),  ([https://www.zeit.de/2017/48/klimawandel-buecher-club-of-rome-zygmunt-bauman/komplettansicht Rezension bei Perlentaucher])
*{{wpde|Charles Eisenstein}}: ''Climate: A New Story.'' North Atlantic Books 2018, deutsch: ''[https://www.perlentaucher.de/buch/charles-eisenstein/klima.html Klima – Eine neue Perspektive].'' Europa Verlag Berlin/München 2019
*Rainer Grießhammer: '''#klimaretten.''' Jetzt Politik und Leben ändern, 2020
*Sven Plöger: Zieht euch warm an, es wird heiß, 2020: "[...] Wir brauchen eine progressiv anziehende Bepreisung klimaschädlicher Mobilität. Die zusätzlichen Einnahmen müssen zu einem Teil direkt an klimafreundliche Nutzer zurückgegeben werden, etwa in Form eines persönlichen Klimabonus nach Schweizer Modell. Für eine Radverkehrsoffensive müssen wir die Hemmnisse aus der Straßenverkehrsordnung tilgen, um einen gleichberechtigten Verkehrsmix aller Fortbewegungsmittel zu erzielen. [...]"


[''Inzwischen sind  oft Carsharing-Vereine in den Straßen der näheren Umgebung eingerichtet worden.''] Es fühlt sich einfach gut an. Auf ganz persönliche Weise habe ich dabei erfahren, dass Veränderungen oft am schwersten sind, kurz bevor man sie vornimmt. Wir konzentrieren uns allzu leicht auf das, was wir zu verlieren meinen, so dass es uns schwer fällt, das zu sehen, was wir möglicherweise gewinnen." (S.368-369)
=====Links und Videos=====
https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/02/ist-grunes-wachstum-sinnvoll_13.html:


====5.4 Die Klimaapathie überwinden====
darin: [[w:Ulrike Herrmann|Ulrike Herrmann]]: [https://www.youtube.com/watch?v=1XsTaSz_8H4&t=122s Nachhaltigkeit im Kapitalismus?] 27.1.2020
''{{wpde|Per Epsen Stoknes}}'': ''Warum handeln wir nicht, obwohl wir wissen, dass gehandelt werden muss? Dafür gibt es fünf Gründe:''


"Psychologische ''Distanzierung'' bedeutet, dass unser menschliches Gehirn dahin die tendiert, den Klimawandel für etwas abstraktes und unsichtbares zu halten, dass ich nur langsam bewegt und räumlich wie zeitlich in weiter Ferne liegt. [...]
[[w:Niko Paech|Niko Paech]]:
[https://www.youtube.com/watch?v=e-HSsUS3GZM&t=60s Die Wachstumsparty ist vorbei  30.1.2020]


''Untergang'' verweist darauf, dass wir den Klimawandel als eine drohende Katastrophe wahrnehmen, die große Verluste und Opfer erwarten lässt. Diese Wahrnehmung führt zu Angst und Schuldgefühlen, die nach einer Weile dazu führen, dass wir uns daran gewöhnen und dem Problem aus dem Weg gehen.
http://www.postwachstumsoekonomie.de/vortragsreihe/videos/


Die kognitive ''Dissonanz'' zwischen dem, was wir tun [...] und dem, was wir wissen [...] verleitet uns unterdessen, uns eher zu rechtfertigen, als unser Verhalten zu verändern. Und dann ist da noch die ''Verleugnung'', die nicht einfach nur eine Ablehnung der Klimawissenschaft darstellt, sondern mit der Art zu tun hat, wie wir unser alltägliches Bewusstsein davon unterdrücken, so dass wir weiterleben können, als hätten wir nie etwas von den unbequemen Tatsachen gehört.
=====Podcasts=====


''Identität'' schließlich verweist auf die mögliche Bedrohung unseres Verständnisses von uns selbst, von Freiheit und Werten durch den Ruf der Klimawissenschaft nach einem veränderten Lebensstil [...].
[https://viertausendhertz.de/plb14/ Vom Klima- zum Gesellschaftswandel – Maja Göpel]


Glücklicherweise liegen auch die fünf Schlüssel zu einer dem Gehirn sympathischeren Kommunikation gleichfalls auf der Hand: Wir müssen dafür sorgen, dass der Klimaschutz sozialer und einfacher wird, dass die Menschen ihn als ''Unterstützung'' empfinden und dass er von Geschichten und Signalen begleitet ist. [...] Wir können es einfacher machen, in unserem alltäglichen Leben klimafreundliche Entscheidungen zu treffen, indem wir {{wpde|Nudging}}-Techniken [...] einsetzen - zum Beispiel, indem wir eine pflanzliche Mahlzeit zum 'Tagesgericht' machen. Wir können dafür sorgen, dass der Klimaschutz als ''Unterstützung'' erlebt wird, indem wir ihn als Möglichkeit darstellen, die eigene Gesundheit und das allgemeine eigene Wohlergehen zu fördern. Statt immer wieder den Untergang an die Wand zu malen, können wir lebendigere ''Geschichten'' entwickeln, die zeigen, wohin wir gehen wollen.
=='''Beispiele für einzelne Arbeitsaufträge'''==


Um unsere Motivation hoch zu halten, benötigen wir schließlich statt der bloßen globalen Daten zu Temperaturen und Gigatonnen ein Feedback durch häufige, gut zugeschnittene ''Signale'', die uns sagen, ob wir echte Fortschritte bei den erneuerbaren Energien, bei Ernährung und grünen Jobs machen. [...]
===Allgemeine Fragestellungen===
''Hier werden zunächst nur allgemeine Fragen angeführt. Lernpfade wären noch zu entwickeln.''


''Welche Art von Umweltaktivismus ist die beste?'' [...] Es ist gut, wenn jeder die eigene Arbeit für entscheidend hält. [...]
Je nach den Voraussetzungen, die Schüler mitbringen, können allgemeine Fragen allerdings sogar hilfreicher sein als gut ausgearbeitete. Als Beleg dafür mag der Ausnahmefall Newton dienen.'' ([https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/05/weshalb-es-gut-sein-kann-wenn.html Weshalb es gut sein kann, wenn Hochbegabte keinen Unterricht haben ...] Fontanefans Schnipsel 9.5.20)''


Wir brauchen Fridays for Future und Schulstreiks. Wir brauchen Extinction Rebellion, die Citizen's Climate Lobby, Concerned Scientits United, 350.org und die Conservetives for Climate [''ganz viele unterschiedliche Gruppen'']
*Weshalb bestehen die Regierungen im einen Fall auf strikter Erfüllung der Schulpflicht, während sie im anderen selbst die Schließung der Schulen anordnen? - Erläutere anhand der Unterschiede des Krisenverlaufs!


Die bloße Klage, dass 'niemand die Krise ernst nimmt' oder dass 'nichts geschieht', trägt wenig zur Beschleunigung des Systemwechsels bei. Nach einer weltweiten Umfrage der G7 sind drei Viertel der Menschen zutiefst besorgt. Und tatsächlich reagieren inzwischen Menschen in aller Welt auf die Herausforderung. [...] Die meisten Medien ignorieren sie – ebenso wie die Klimakrise. Doch wir sollten mehr von den großen und kleinen Heldinnen und Helden sprechen, die jetzt bereits die Führung übernommen haben. Wo können wir die finden? Versuchen Sie es bei drawdown.org, goexplorer.org, wedonthavetime.org, oder iclimatechange.org, um nur vier Websites zu nennen.
*Welche Unterschiede zwischen Coronaepedimie und Klimawandel führen dazu, dass im einen Fall das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeraten wird, in anderem Fall davor gewarnt wird? - Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!


Natürlich gibt es gute Gründe, um Angst, Trauer und Sorgen zu empfinden. Wenn die Klimastörungen solche Gefühle in uns auslösen, sollten wir sie akzeptieren. Wir sollten ohne Vorurteile oder Ungeduld darüber sprechen und zuhören. Wenn das geschieht, bewirkt das oft einen Stimmungswandel. {{wpde|Arne Næss}} sagt dazu: 'Durch die Auseinandersetzung mit extremem Elend erlangt man Heiterkeit.' Wenn wir unsere Gefühle akzeptieren, finden wir schließlich wieder die Kraft zum Handeln. Und es gibt auch gute Gründe, um tiefe Freude, Begeisterung und Dankbarkeit zu empfinden. Wir sind immer noch da – zusammen mit den Bäumen, den Bienen und den übrigen Schönheiten der lebendigen Welt. Alle zwei Sekunden atmen wie die vibrierende, lebendige Luft ein. Spüren Sie das Leben in ihrem Atem. Es ist  Nahrung." (S.370-372)
*Beiden Krisen sind wesentlich auf die Industrielle Revolution und auf die Globalisierung zurückzuführen.


====5.5 Eine andere Ernährung====
1. Erläutere, weshalb.
''{{wpen|Gidon Eshel}}'': '''Die wirkungsvollste Ernährungsumstellung wäre ohne Zweifel nahezu konkurrenzlos der Verzicht auf Rindfleisch.'''
2. Für welche Krise ist die Industrielle Revolution grundlegender, für welche die Globalisierung? - Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!


"Bis zum nächsten Herbst werden die etwa 1,9 Milliarden Hektar Ackerland auf der Erde insgesamt 10-20 Billionen kg {{wpde|Mutterboden|Bodenkrume}} verlieren, was zu einer verstärkten Bedrohung der bereits schwer gefährdeten globalen {{wpde|Ernährungssicherung|Nahrungssicherheit}} führen wird." (S.373)
'''Coronazeit als Internetzeit:''' 2 Stunden (1 Tag, eine Woche, 5 Wochen) im Internet: Meine Erfahrungen und mein Lernerfolg.
'''Einzelaspekte:''' z.B.
Vergleich freier Arbeit im Netz mit digitalem Fernunterricht.
Was braucht man, um ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nliches_Lernnetzwerk Persönliches Lernnetzwerk] zu entwickeln?


====5.6 Zum Gedenken an den Ozean====
====Weiterführende Fragestellungen====
''{{wpen|Ayana Elizabeth Johnson}}'': "[...] Trotz all dieser Gefahren – und trotz unserer Verschmutzung der Weltmeere – ist der Ozean nicht nur ein Opfer, sondern auch ein Held. Wir müssen das Narrativ ändern und stärker darauf achten, wie der Ozean den globalen Klimawandel abpuffert, und wir müssen lernen, in ihm eine äußerst wichtige Quelle für ''Lösungen'' der Klimakrise zu sehen. (S. 380)
{{Box|Für Fortgeschrittene|
Bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim [https://de.wikipedia.org/wiki/Artenschutz Artenschutz] und der Erhaltung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Biodiversität Biodiversität] geht es darum, Wandel zu verlangsamen.
Das ist aber nur möglich, wenn der dafür notwendige [https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_Wandel#Kultureller_Wandel Bewusstseinswandel] beschleunigt wird.


====5.7 Renaturierung====
*Wie verändert sich [https://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein Bewusstsein]?
'''Es gibt eine Möglichkeit, wie wir beginnen können, den lebendigen Planeten und unsere Beziehung zu ihm zu reparieren. Eine bestimmte Form des Umweltschutzes bietet die Hoffnung auf eine Erholung, auf eine erneute Verzauberung durch eine Welt, die so oft die oft so niederschmetternd und trostlos erscheint. Es handelt sich um die 'Renaturierung'.'''
*Welche Rolle spielen dabei [https://de.wikipedia.org/wiki/Erfahrung Erfahrungen], welche [https://de.wikipedia.org/wiki/Wissen Wissen], Verständnis über Zusammenhänge, [https://de.wikipedia.org/wiki/Vernetzung Vernetzung]?
*Inwiefern stehen Erfahrungslernen und Lernen über Wissensvermehrung in Widerspruch? (Zeitfaktor bei Erfahrungen und Wissensvermehrung)
*Inwiefern begünstigt Vernetzung gegenseitiges Verständnis und inwiefern die Bildung von Parallelkulturen? (Beispiel Auseinanderdriften von Lockdownbefürwortern und -gegnern, Impfbefürwortern und -gegnern in sozialen Medien (Twitter, Facebook, Whatsapp, Signal ...))
*Weshalb entsteht beim Zusammentreffen von langsamen und schnellen Veränderungen [https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz kognitive Dissonanz]?


===5.8 "Wir müssen jetzt das scheinbar Unmögliche tun", 390===
Wenn [https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit Freiheit] nur möglich ist bei Anerkennung der Freiheitsrechte der anderen: Welche Probleme entstehen, wenn immer mehr Gruppen gesamtgesellschaftliche Anerkennung fordern? ([https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Korrektheit Political Correctness], [https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Korrektheit#Antidiskriminierung_als_Grundlage Antidiskriminierung], [https://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus Pluralismus])
'''Gesellschaftliche Normen lassen sich ohne weiteres ändern.'''
|Merksatz}}


====5.9 Praktische Utopien - Practical Utopias====  
===Fachbezogene Arbeitsaufträge===
====Deutsch====


====5.10 Die Macht des Volkes====
*Tagebuch darüber, wie die Coronakrise sich im Laufe der Zeit für den einzelnen darstellt.


====5.11 Das Medien-Narrativ verändern====
::[https://www.spiegel.de/karriere/wegen-corona-homeoffice-mit-drei-kindern-so-klappt-es-a-9c137d74-0c31-4710-936c-8d4bc475daae Beispieltagebuch eines Journalisten mit 3 Kindern]
::[https://blogprinzessin.de/corona-virus-tag-1-kindertagebuch/ Bericht eines Kindes]
::[https://www.einevonachtzigmillionen.de/der-corona-text-teil-2-coronatagebuch/ Bericht einer Schülerin];  [https://woll-magazin.de/2020/05/02/das-andere-dorfleben-fortsetzung/?fbclid=IwAR33JkNdmAzGXtTpaEtIbz50Us3ZF5y_4G--x003ZgYZOy7RAVLtV06mW2Q Wochenberichte eines Schülers]
::[https://bobblume.de/2020/04/01/gastartikel-homeschooling-aus-elternsicht/ Bericht einer Mutter]
::''Natürlich eignen sich diese Berichte auch dazu, kommentiert und diskutiert zu werden, selbst noch nach dem Ende des Homeschoolinhg.''


====5.12 Dem neuen Leugnen entgegenwirken====  
*Berichte über Diskussionen in der Familie, unter Freunden
*Bericht über den Verlauf der Coronakrise in Deutschland (im eigenen Bundesland, in dem Heimatort)
*Bericht über die verschiedenen Bildungsangebote im Rahmen von [https://twitter.com/search?q=%23wirbildenzukunft&src=typeahead_click WirBildenZukunft]
*Ausführlicher Bericht über ein Bildungsangebot im Rahmen von [https://twitter.com/search?q=%23wirbildenzukunft&src=typeahead_click WirBildenZukunft]
*Bericht über die verschiedenen Methoden, wie über ::[https://twitter.com/search?q=%23netzstreikf%C3%BCrsklima&src=typeahead_click netzstreikfürsklima] versucht wird, die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz wachzuhalten
*Exzerpte aus Nachrichten
*Erörterungen zu Einzelfragen:


====5.13 Eine echte Notfallreaktion====
:z.B. Welche der beiden Krisen ist schlimmer und für wen? Wie sollten Ansteckungen verhindert werden? (Vergleich der Methoden Südkoreas, Chinas, Italiens, Deutschlands, Schwedens, allgemeiner Vergleich oder spezieller Vergleich zwischen zwei Ländern)
Wie sollen wir nach so vielen Jahren 'Blabla' wissen, wann eine Regierung die Klimakrise wirklich begreift und in den Notfallmodus wechselt?


====5.14 Lehren aus der Pandemie====
====Fremdsprachen====
In den Fremdsprachenlegt sich besonders die Behandlung internationaler Aspekte der Corona-Epidemie nahe, insbesondere zum Vergleich unterschiedlicher nationale Entwicklungen.


===5.15 "Ehrlichkeit, Solidarität, Integrität und Klimagerechtigkeit", 426===
====Politik und Wirtschaft====
''Greta Thunberg'': ''Thunberg erinnert daran, dass die Ansiedlung von Auswanderern aus Europa einherging mit Massakern an der indigenen Bevölkerung.''


"Laut Schätzungen verloren bis zu 90 Prozent der indigenen Bevölkerung – etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung – durch Massaker oder Infektionskrankheiten ihr Leben. Diese Gräueltaten lassen sich nicht beschreiben, ohne Worte wie 'Genozid' oder 'ethnische Säuberung' zu verwenden, dennoch gibt es so gut wie keine Gedenkstätten. Die verantwortlichen Nationen haben noch immer keine Wiedergutmachung für ihre Geschichte geleistet. [...]" (S.427)
*Gesellschaft und Politik in Zeiten der Globalisierung
*Wie kann man Freiheitsrechte und Sicherheitsansprüche miteinander vereinbaren (am Beispiel der Coronakrise)?
*Welche Maßnahmepakete aus der Coronakrise könnten zur Einsparung von CO²-Emissionen sinnvollerweise beibehalten oder an die andere Hauptaufgabe angepasst werden?
*Wäre eine Trennung der EU-Staaten in Parallele zum Brexit zur Epidemiebekämpfung sinnvoll?
*Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf die Grundrechte verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
*Schlagen Sie eine Strategie zur Bekämpfung von COVID-19 vor und begründen Sie diese, indem Sie auf die folgenden Mitteilungen eingehen:


"Zwischen 1850 und 1920 wanderte annähernd ein Viertel der schwedischen Bevölkerung in die Vereinigten Staaten aus. Zur gleichen Zeit, als Spanien, Frankreich, Portugal, die Niederlande und England ihre Weltreiche auf Amerika ausdehnten, weitete auch Schweden seine Grenzen aus. [''Allerdings''] wandten wir uns nach Norden, nach {{wpde|Sápmi}}. Dieses Land, dass sich über Norwegen, Schweden, Finnland und Russland erstreckt, ist die Heimat der {{wpde|Samen}}, die dort seit vielen tausend Jahren leben. [...] In Sápmi gab es große Mengen Eisenerz, Silber und Holz. Also verdrängte man die Samen immer weiter. [...] Wir versuchten, ihnen [...] zu nehmen - ihre gesamte Lebensweise. [''Inzwischen''] wird es in dem Maße, wie der Klimawandel die Bedingungen für die reine Tierhaltung erschwert, zunehmend schwieriger und härter für die Samen, an ihrer traditionellen Lebensweise festzuhalten. [...]" (S.427/428)
:"Nun ist es also passiert - 2 meiner SuS sind positiv getestet worden, 1 mit starken Symptomen mittlerweile. Die andere Schülerin hat eine kleine, an Leukämie erkrankte Schwester. Sie hat auch bereits ihre Mutter angesteckt.
:Nun hocken wir alle in Quarantäne, bangen und hoffen, & bedanken uns derweil bei unserer ach so kompetenten Landesregierung, für den überaus wichtigen Unterricht in Präsenz  Leute, ich könnte vor Wut alles kurz und klein hacken!!" (https://twitter.com/DiplLuftikus/status/1395773463013601280)
:Psychische Gesundheit in der Pandemie: Mehr Jugendliche äußern Suizidgedanken Tagesspiegel 12.2.21:
:"Drittklässler werden weder richtig lesen können noch die Buchstaben kennen" SZ 18.1.21: "Sozial benachteiligte Kinder werden durch den Fernunterricht endgültig abgehängt, das bringe fatale Spätfolgen mit sich, kritisiert "Arche"-Chef Bernd Siggelkow."
:Null-Fälle-Strategie soll Deutschland aus der Corona-Krise führen ZEIT 18.1.21: "Infektionen auf null bringen und konsequent eindämmen: Führende Forscher schlagen der Kanzlerin einen No-Covid-Plan vor."


"Und nun rückt die Wissenschaft all die unsichtbaren Spuren, die wir unserem Streben nach Macht, Vorherrschaft und Reichtum hinterlassen haben, in ein grelles Licht. [...]
=====Wirtschaft=====
Wir brauchen jeden und jede, um die Klima- und Ökologiekrise zu bewältigen. Das wird aber nie geschehen, wenn die Verantwortlichen nicht anfangen, ihren Schlamassel auf gerechte Weise zu beseitigen. Die finanziell reichen Länder haben sich bereits verpflichtet voranzugehen, und es ist Zeit, dass wir es tatsächlich tun. Das bedeutet, für Verluste, Schäden und Wiedergutmachung zu zahlen. [...]
Es bedeutet, alle unsere tatsächlichen Emissionen in unsere Statistiken einzubeziehen, einschließlich Konsum, Importe, Exporte, Transport, Flugverkehr, Militär und biogene Emissionen. Es bedeutet Ehrlichkeit, Solidarität, Integrität und Klimagerechtigkeit."
(S.429)


====5.16 Ein gerechter Wandel====
*Inwiefern könnte die Coronakrise Hinweise darauf geben, welche wirtschaftlichen Aktivitäten wesentlich sind und welche unwichtiger oder sind die Erfahrungen für die Gestaltung eines Übergangs zu nachhaltigem Wirtschaften irrelevant?
''{{wpde|Naomi Klein}}'': "[...] Wenn wir unsere Wirtschaften und Gesellschaften verändern, um von fossilen Brennstoffe wegzukommen, haben wir eine Verantwortung und eine historische Chance, viele Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten wiedergutzumachen, die gegenwärtig ein Makel unserer Welt sind. Die große Stärke eines Rahmens für gerechten Wandel liegt darin, dass er gewichtige gesellschaftliche Bewegungen nicht gegeneinander ausspielt und von Menschen, die im Hier und Jetzt und der Ungerechtigkeit leiden, nicht verlangt, dass sie warten, bis sie an die Reihe kommen. Stattdessen bietet er integrierte und sich überschneidende Lösungen, die in einer klaren, überzeugenden Vision für unsere Zukunft verankert sind - , einer Zukunft, die ökologisch sicher, ökonomisch fair und sozial gerecht ist." (S.435)
*Weshalb sind große {{wpde|Versandhandel|Versandhändler}} wie Quelle und Neckermann gescheitert, während Amazon und {{wpde|Alibaba Group|Alibaba}} in dieser Zeit zu den führenden Unternehmen der Welt aufsteigen konnten?
*Welche Folgen hatte die Corona-Epidemie für die Entwicklung des Versandhandels, speziell Amazon und Alibaba?
*Weshalb hat Amazon seinen Buchversand in der Coronakrise zurückgefahren?


====5.17 Was bedeutet dir Gleichheit?====
'''Aufbereitetes Material zu einer umfassenderen Fragestellung:'''
"[...] {{wpen|Mizzi Jonelle Tan}}: "[...] Ich hatte das Privileg, dass ich mir aussuchen konnte, ob ich Aktivistin werde, aber an den Frontlinien gibt es Menschen wie die {{wpde|Lumad}}, deren Existenz sie zum Widerstand treibt. Allerdings sind wir an einem Punkt, an dem er recht hat: Keiner von uns hat mehr eine andere Wahl, als zu kämpfen." (S.441)


====5.18 Frauen und die Klimakrise====
*[https://li.hamburg.de/publikationen/5307326/globales-lernen-postwachstum/ Globales Lernen: Aspekte einer Postwachstums-Ökonomie]


''{{wpfr|Wanjira Mathai}}'': [...] Als diejenigen, die sich vorrangig um bäuerliche Betriebe, Haushalt, Nahrung und Wasser kümmern, sind Frauen unverhältnismäßig anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. [...] Aber sie sind auch ein wichtiger Teil der Lösung für die Klimaprobleme in Afrika. [...]
====Geschichte====
Im größten Teil Afrikas südlich der Sahara besitzen Frauen kein Land, als Bäuerinnen bekommen sie es vielmehr meist über einen männlichen Verwandten und sind damit jedem Sinneswandel dieses Mannes und und jeder Veränderung in dessen Lebensumständen ausgeliefert. '''Wenn sie aber Land besitzen sowie Saatgut und Gerätschaften, um es zu bestellen, haben sie auch die Handlungsmacht, sich an den Klimawandel anzupassen.'''
Dafür sind die Frauen des Green Belt Movement ein gutes Beispiel. Diese Nichtregierungsorganisation wurde 1977 von Wangari Maathai gegründet, um Gemeinschaften in Kenia, vor allem Frauen und Mädchen auf dem Land zu unterstützen, damit sie ihre Umwelt schützen und ihren Lebensunterhalt sichern. [...] Das Green World Movement engagiert sich nicht nur dafür, Bäume in unserer Landschaft zu pflanzen, sondern auch dafür, dass Frauen ihre Beziehung zum Land und zu der Verschlechterung, die ihm droht, verstehen. Die Frauen gründen in Gruppen Baumschulen, kümmern sich abwechselnd um die Setzlinge und bereiten Sie für die Pflanzsaison vor. [...] Es sind solche Frauen – Frauen, die den Boden schützen und Nahrung für die Gemeinschaft erzeugen –, die die Landschaftspflegerinnen und Klimaaktivistinnen unserer Zeit sind. [...] Als Hauptverdienerinnen, Unternehmerinnen und Mütter, die für Nahrung, ein Dach über dem Kopf und Bildung für ihre Kinder sorgen, werden Frauen ihren Lebensunterhalt nicht dem Klimawandel preisgeben. Sie werden sich vorbereiten. Sie werden sich anpassen und wieder anpassen. Sie brauchen lediglich die Mittel dazu. Es obliegt den Staaten, sicherzustellen, dass Politik, Gesetze und Finanzinstitutionen das Rückgrat unserer Gesellschaften nach Kräften unterstützen, denn wenn es bricht, brechen wir alle zusammen." (S.442/443)


====5.19 Dekarbonisierung erfordert Umverteilung, 445====
*Seuchen in der Geschichte
''Lucas Chanel/{{wpde|Thomas Piketty}}'': "In diesem Jahr setzte ein Mensch durchschnittlich etwa 6,5 Tonnen Treibhausgase frei. [...] Die obersten 10 Prozent der Emittenten setzen pro Person und Jahr durchschnittlich etwa 30 Tonnen Treibhausgase frei, während es bei der ärmsten Hälfte der Bevölkerung etwa 1,5 Tonnen pro Kopf und Jahr sind. Anders ausgedrückt: Die obersten 10 Prozent der Weltbevölkerung sind für etwa 50 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, während die untere Hälfte der Weltbevölkerung lediglich 12 Prozent aller Emissionen beiträgt. [...]" (S.445)  
*{{wpde|Quarantäne}} und ihre Vorläufer in der Geschichte (z.B. auf einzelne Regionen bezogen)
"Ganz ähnlich emittieren in Europa die ärmsten 50 Prozent etwa 5 Tonnen pro Person (weniger als der globale Durchschnitt), während die reichsten 10 Prozent etwa 30 Tonnen freisetzen. [...]" (S.446) "Daraus folgt, dass die Reichen den größten Beitrag zur Reduzierung der Emissionen leisten sollten und man den Armen die Möglichkeit geben sollte, mit dem Übergang zu einer Erderwärmung von 1,5 °C oder 2 °C fertigzuwerden. Leider geschieht das nicht – wenn überhaupt, dann liegt das, was passiert, näher am Gegenteil.
**Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Quarantäne in der Neuzeit und davor
*Die Entwicklung der medizinischen Hygiene
*Die Spanische Grippe im Vergleich zu COVID-19 (Material: [https://segu-geschichte.de/spanische-grippe/ „… verschont kein Alter und keinen Stand“ | Spanische Grippe 1918] segu-geschichte.de)
*{{wpde|Globalisierung}}, {{wpde|Protektionismus}}, {{wpde|Autarkie}} und {{wpde|Lieferkette|Lieferkette}} unter dem Einfluss von Pandemien


In Frankreich erhöhte die Regierung 2018 die Kohlenstoffsteuern auf eine Art und Weise, die ländliche, einkommensschwache Haushalte besonders schwer traf, ohne sonderliche Auswirkungen auf die Konsumgewohnheiten und Investitionsportfolios der Wohlhabenden zu haben. [...] Reaktionen auf diese Ungleichbehandlung führten schließlich dazu, dass die Reform aufgegeben wurde. [...] Staaten haben Pläne angekündigt, ihre Emissionen bis 2030 beträchtlich zu reduzieren [...] Laut einer neuen Studie hat die ärmste Hälfte der Bevölkerung in den USA und in den meisten europäischen Ländern dieses Ziel, gemessen in Pro-Kopf-Emissionen, schon jetzt beinahe oder vollständig erreicht. Für die Mittelschicht und die Wohlhabenden gilt dies ganz und gar nicht: Sie liegen weit über – also hinter – diesem Ziel. [...]" (S.448)


"Als Indonesien vor einigen Jahren die Subventionen für fossile Brennstoffe abschaffte, bedeutete dies zwar zusätzliche Ressourcen für den Staat, aber auch höhere Energiepreise für einkommensschwache Familien. Die anfangs höchst umstrittene Reform wurde akzeptiert, nachdem die Regierung beschloss, mit den Einnahmen eine allgemeine Krankenversicherung und Hilfen für die Ärmsten zu finanzieren. [...]
*Migration in Zusammenhang von Klimawandel
**Abwehr von Migration


Weltweit könnte eine mäßige Vermögenssteuer für Multimillionäre mit einem Umweltverschmutzungszuschlag 1,7 Prozent des globalen Einkommens generieren, wie jüngere Forschungen gezeigt haben. Damit ließe sich der Großteil der zusätzlichen Investitionen finanzieren, die alljährlich für eine Abschwächung des Klimawandels notwendig sind." (S.449)
====Mathematik====


====5.20 Klima-Reparationen, 450====
*Meyerhöfer: [https://zeitung.faz.net/faz/politik/2020-04-02/5fdc6dbc9932cac7a4e584f88b318470/ Auch eine Krise der mathematischen Bildung]. FAZ 2.4.2020 - Wo liegt das mathematische Problem, wo das politische?
{{wpde|Olúfẹ́mi O. Táíwò}}:


====5.21 Unser Verhältnis zur Erde in Ordnung bringen, 455====
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Gigerenzer|Gerd Gigerenzer:] [https://www.fr.de/politik/wir-muessen-unberechenbaren-risiken-rechnen-13759061.html '''"MIT UNBERECHENBAREN RISIKEN RECHNEN"''': Was Corona-Zahlen sagen – und was nicht] FR 11.5.20 über die Mathematik der Ungewissheit und wie Statistiken zu falschen Entscheidungen führen können.


{{wpde|Robin Wall Kimmerer}}: "[...] 2020 wurden schätzungsweise 30 Millionen Menschen durch Düren, Überschwemmungen Waldbrände und Hitzewellen vertrieben, die aufgrund des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Was ist mit den Vogelpopulationen und den Waldtieren? Was ist mit ihrer Vertreibung und ihrem ungezählten Leid?
*[https://www.casio-schulrechner.de/de/lehrerschule/lehrerspezial16/themenspezial/ Den Klimawandel mit Mathematik besser verstehen] casio-schulrechner.de


Meine Pirole fliegen zwischen dem nördlichen Bundesstaat New York und Mittelamerika hin und her. Hier bei mir sind sie sicher, aber auf dem Weg in ihre Winterquartiere überqueren Sie zerstörte Landschaften. In meiner Lebenszeit sind sechzig Prozent aller Singvögel verloren gegangen. [...]
====Biologie====


Oft werde ich gefragt, woher ich in diesen finsteren Zeiten die Hoffnung nehme. [...] Mit Hoffnung kenne ich mich nicht aus, wohl aber mit Liebe. Ich glaube, wir befinden uns in einem gefährlichen Moment, weil wir die Erde nicht genug geliebt haben, und Liebe ist das, was uns in Sicherheit bringen wird. [...]"(S.455-460)
*Was für Zusammenhänge bestehen zwischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie Pandemien], [https://de.wikipedia.org/wiki/Zoonose Zoonose], Lebensräumen ([https://de.wikipedia.org/wiki/Biotop Biotop]), [https://de.wikipedia.org/wiki/Artenschutz Artenschutz] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Biodiversität Biodiversität]?
*Virusinfektionen (in beliebiger Spezifizierung)
*Impfschutz
*Weshalb kann man Viren nicht mit Antibiotika bekämpfen?
*Tierversuche
*Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf Wirksamkeit verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
*Manche Leute sind der Ansicht, der gegenwärtige Verlust an {{wpde|Biodiversität}} sei noch bedrohlicher als der Klimawandel. Tragen Sie Argumente zusammen, was dafür spricht und was dagegen, und begründen Sie Ihr eigenes Urteil.


===5.22 "Hoffnung muss man sich verdienen", S. 462 ff.===
====Chemie====
''Thunberg'': "[...] Für mich ist Hoffnung nichts, was einem geschenkt wird, sie ist etwas, was man sich verdienen, was man schaffen muss. Sie ist nicht passiv zu bekommen, in dem man dasteht und darauf wartet, dass jemand anderes etwas unternimmt. Hoffnung heißt, etwas zu tun.<ref>Ganz in diesem Sinne betont die Klimaaktivistin {{wpde|Lisa Neubauer}}, dass es {{wpde|Possibilismus}} braucht, die Fähigkeit, auf etwas hinzuarbeiten, was erst über diese Arbeit möglich gemacht werden kann, sieh ihr [https://www.youtube.com/watch?v=LPZT4hS41Og Gespräch vom 23.10.2022] mit {{wpde|Richard David Precht}}</ref> Es heißt, aus seiner Komfortzone herauszutreten. [...] Wir leben derzeit auf einem Planeten, auf dem Technologie es möglich gemacht hat, dass wir fast alle miteinander in Verbindung stehen. In manchen Ländern lässt das politische Regime dies nicht zu. Wenn irgendwo auf dem Globus etwas ausreichend wichtiges passiert, werden es trotzdem nahezu alle sofort erfahren. [...] Ich bin überzeugt, dass es gesellschaftliche Kipppunkte gibt, die sich zu unseren Gunsten auswirken, sobald genügend von uns sich entschließen, etwas zu unternehmen. Daraus erwachsen unendliche Möglichkeiten. Die Zerstörung der Biosphäre, die Destabilisierung des Klimas und die Vernichtung unserer gemeinsamen zukünftigen Lebensbedingungen sind keineswegs vorherbestimmt und unausweichlich. Sie liegen auch nicht in der Natur des Menschen – wir sind nicht das Problem. Das alles passiert, weil man uns, dem Volk, unsere Lage und die Konsequenzen dessen, was gerade geschieht, noch nicht völlig bewusst gemacht hat. Wir wurden belogen. [...] Wenn wir erst einmal die ganze Geschichte kennen – und nicht nur etwas, was wieder einmal zum Nutzen bestimmter kurzfristiger Wirtschaftsinteressen erfunden wurde –, werden wir wissen, was zu tun ist." (S.462-463)


===='''Was nun?''' S.465====
*Welche Bereiche der {{wpde|Pharmahersteller|Pharmaindustrie}} sind nach Asien abgewandert? Hängt das mit den Umweltstandards bei der Produktion zusammen?
"Wir brauchen Leuten nicht ständig zu sagen, sie sollten ihre Glühlampen austauschen, zur Wahl gehen oder aufhören, Lebensmittel weg zu werfen. Nicht etwa, weil solche Dinge nicht wichtig wären – das sind sie –, sondern weil wir sicher annehmen dürfen, dass die Leute, die über die Klimakrise Bücher lesen, Fernsehdokumentationen ansehen oder Seminare besuchen, sich der Bedeutung des demokratischen Prozesses und der Tatsache schon bewusst sind, dass Menschen im globalen Norden weniger Ressourcen verbrauchen sollten.


Solche Narrative könnten sogar die Gefahr bergen, mehr zu schaden als zu nützen, da sie die Botschaft vermitteln, wir könnten diese Probleme im Rahmen unserer bestehenden Systeme lösen – aber das können wir nicht mehr. Wählen ist die wichtigste Pflicht aller demokratischen Bürgerinnen und Bürger. Aber wen sollen sie wählen, wenn die notwendige Politik nirgendwo in Sicht ist? Und was tun wir als demokratische Bürgerinnen und Bürger, wenn nicht einmal der universelle Kompromiss, die beste verfügbare Kandidatin zu wählen, uns einer Lösung für unsere größten Probleme näherbringt?
====Ethik====


Im Jahr 2021 lief das Containerschiff ''Ever Given'' im Suezkanal auf Grund, ein Fest für Ersteller von Social Media–{{wpde|Meme (Kulturphänomen)|Memes}}. Da steckte ein gigantisches dunkelgrünes Schiff in der Wüste fest, auf dem Rumpf in großen weißen Lettern das Wort 'Evergreen', während ein einsamer Bagger am ausgedehnten Ufer vor sich hin baggerte. Es war das perfekte Bild für unsere moderne Welt: das 400 Meter lange Schiff, aus Steuergründen in Panama registriert und von einer taiwanesischen Reederei geleast, brachte ganz allein die globalen Lieferketten und weite Teile des Welthandels eine Woche zum Stillstand. Die ''Ever Given'' war auf dem Weg von China und Malaysia in die Niederlande und transportierte gut 18 000 Container voller Waren, die eben in Containern verschifft werden [...]. Heutzutage sind über 5000 solcher Schiffe auf den Meeren unterwegs. Viele werden mit Bunkeröl betrieben, einem extrem schmutzigen Restprodukt der Ölraffinerierung, das extrem billig ist. So billig, dass nur wenige Reedereien es sich leisten können, es nicht zu verwenden. [...] Die Vorstellung, dass diese gigantischen Containerschiffe all unseren wiederverwertbaren Kunststoffmüll transportieren, ist, gelinde gesagt, brisant und provozierend. Aber vielleicht nicht so bestürzend wie die Tatsache, dass diese gigantischen Schiffe häufig leer um die halbe Welt zurück fahren, um erneut mit unserem Müll beladen zu werden. Und so geht der Konsum Kreislauf immer weiter.
*Rechtfertigung von Tierversuchen im Blick auf Pandemien, Impfschutz ...<br /><br />


Jedes Jahr werden schätzungsweise 8 Millionen t Plastikmüll ins Meer gekippt.
*Wie weit darf {{wpde|Triage}} im Blick auf Pandemien einsetzen, bevor es um das letzte Gerät zur künstlichen Beatmung am konkreten Standort geht? '''Dazu:''' [https://www.fr.de/panorama/meisten-aelteren-wissen-sich-verhalten-haben-13654603.html "Die meisten Älteren wissen, wie sie sich zu verhalten haben"] FR 16.4.20 und ''Gegenrede:'' [https://fontanefan2.blogspot.com/2020/04/zur-triage.html Zur Triage] Fontanefans Feld 17.4.20;  [https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/ethisch-triage-corona-pandemie-ethik-entscheidungen-leben-tod-krankenhaus-notaufnahme-13668836.html Wie ethisch ist die Triage in der Corona-Pandemie?] FR 21.4.20 <br /><br />


Jeden Tag verbrauchen wir etwa 100 Millionen Barrel (15,9 Milliarden Liter) Öl.
*Darf Gesundheitsversorgung primär nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten organisiert sein? '''dazu:''' [https://www.fr.de/panorama/moralische-kompass-ethik-zeiten-diesen-besonders-wichtig-13616156.html Der moralische Kompass der Ethik ist in Zeiten wie diesen besonders wichtig] FR 25.3.2020


Jede Minute subventionieren wir die Produktion und Verbrennung von Kohle, Öl und Gas mit 11 Millionen US-Dollar.
<br />


Jede Sekunde wird eine Waldfläche von der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt.
*Geht der Schutz vor Ansteckung den psychischen, wirtschaftlichen und schulischen Erfolgen vor? (vgl. [[Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel#Wissenschaftler.2Ainnen|Ethikrat]])


Auch noch so viele individuelle Verhaltensänderungen können das nicht wett machen. [...] Außerdem gibt es {{wpde|Kippelemente im Erdklimasystem|Kipppunkte}}.  
::''Arbeitstext'': [https://www.nzz.ch/meinung/den-tod-kann-uns-niemand-ersparen-ld.1588851 S. Gaschke: Den Tod kann uns niemand ersparen] NZZ 30.11.20
[...] Ich sage niemandem, was zu tun ist, aber aufgrund der Informationen, die Wissenschaftler:innen und Expert:innen in diesem Buch geben, ist im Folgenden eine Liste von Maßnahmen zusammengestellt, die manche von uns ergreifen können, wenn Sie wollen.


'''Die Klimakrise lässt sich nicht im Rahmen der heutigen Systeme bewältigen. Das darf uns aber nicht daran hindern, Jetzt alles zu tun was wir können'''." (S.465-469)
*Inwiefern lässt sich die Konzentration auf den Schutz der Bevölkerung des jeweiligen Nationalstaats rechtfertigen? Inwiefern kann sie andererseits als ethisch fragwürdig gelten? '''dazu sieh auch:''' [https://www.zeit.de/2020/17/corona-pandemie-krise-globalisierung-systemkonkurrenz Corona-Pandemie:"Niemand kann sich abschotten"] ZEIT 16.4.20


====='''Was zu tun ist''' S.470=====
====Religion====


Anfangen, die Krise als Krise zu behandeln [...]
Die wirtschaftliche Globalisierung lässt sich als Zusammenwirken der Welt bei der Ausnutzung der fossilen Energien beschreiben.
Inwiefern lässt sich der Einfluss der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Globalisierung mit der Sprachverwirrung beim {{wpde|Turmbau zu Babel}} vergleichen?
Was spricht dagegen, die Pandemie als Strafe Gottes zu verstehen?


Sich der Notlage stellen [...]


Scheitern zugeben [...]
Vergleichen Sie die Erfahrung des {{wpde|Ijob|Hiob}} mit den Erfahrungen der Menschheit mit der Corona-Pandemie.


Alle Zahlen einbeziehen [...]


Die Punkte verbinden [...]
Der Klimawandel zeigt mit dem im Laufe der Erwärmung entstehenden Anstieg der Weltmeere eine Parallele mit dem Mythos von der {{wpde|Sintflut}} auf.  
Inwiefern lässt sich die Warnung der Klimaaktivisten mit der Aufforderung Gottes an Noah, eine Arche zu bauen, vergleichen?
Lassen sich wichtige Unterschiede zwischen dem Klimawandel und diesem Mythos erkennen?


Für Gerechtigkeit und historische Reparationen eintreten [...]
Gibt es in der gegenwärtigen Klimabewegung religiöse Deutungsmuster und Rituale, die dem Erfolg der Bewegung schaden? Begründen Sie anhand des vorliegenden Textes. '''dazu:''' [https://www.deutschlandfunk.de/neo-gnostiker-religioese-deutungsmuster-und-rituale-der.1184.de.html?dram:article_id=472330 Religiöse Deutungsmuster und Rituale der Klimabewegung], Deutschlandfunk 19.4.20


====='''Was können wir als Gesellschaft tun?''' S.471=====
====Philosophie====


Uns weiterbilden [...]
*Inwiefern wird durch die Corona-Pandemie der Vernunft-Optimismus der {{wpde|Aufklärung}} infrage gestellt?


Niemanden zurücklassen [...]
===Weiterführende Fragestellungen===


Verbindliche Verpflichtungen schaffen [...]
*''' Welche Auswirkungen hatte die Coronakrise im Sinne einer Ausweitung der Digitalisierun?'''


Die Natur sich selbst überlassen [...]
*''' Wie könnte sich die Coronakrise mittelfristig auf die Digitalisierung auswirken?'''


Renaturierung [...]


Bäume pflanzen [...]
*'''Vergleich von Finanzkrise und Coronakrise'''


alle möglichen Kohlenstoff senken maximieren [...]


[...]  [...]
*'''Vergleich von Klimawandel und digitalem Wandel'''


Falsche Ausgewogenheit (''both-sideism'') vermeiden
::'''Wie unterscheiden sich beide in Hinsicht auf ihre Entstehung und auf die Beeinflussbarkeit durch den Menschen?'''
::'''Inwiefern trägt die Digitalisierung zur Beschleunigung der Klimaerwärmung bei und inwiefern könnte sie helfen, sie zu verlangsamen und zu stoppen?'''


Falsche Ausgewogenheit bedeutet, dass man beide Seiten eines Problems als gleich wichtig behandelt. In den vergangenen Jahrzehnten war dieses Phänomen insofern zu beobachten, als die Medien Leugnern des Klimawandels und Verzögerern von Maßnahmen ebenso viel Aufmerksamkeit widmeten wie Klimaschützern, um unparteiisch zu wirken,[...]. Das hat dazu beigetragen, eine Existenzkrise zu schüren und an massenhaftes Artensterben einzuleiten. Nun haben sich die Medien darauf verlegt, Wirtschaftsinteressen – bestenfalls – den gleichen Stellenwert einzuräumen wie den ökologischen Interessen wie etwa in der Aussage: 'Ja dieses Bergwerk wird das Trinkwasser und die Luft der gesamten Region kontaminierten, es schafft aber auch 250 Arbeitsplätze.' Überleben ist keine Geschichte, die zwei Seiten hätte. Ein Aussterben ist nichts, was zur Debatte stehen sollte. [...] (S.473/74)
::Literaturhinweis: Martin Lindner: [[zum:Die_Bildung_und_das_Netz|Die Bildung und das Netz]], 2018


[...]  [...]
==Eine persönliche Ansicht==


====='''Was kannst du als Individuum tun?''' S.475=====
*[https://fontanefan.blogspot.com/2020/09/uber-die-ungleichheit-der-anstrengungen.html Über die Ungleichheit der Anstrengungen in Sachen Klimawandel und COVID-19] Fontanefan 8.9.2020


Dich weiterbilden [...]
==Sieh auch==
 
*{{wpde|COVID-19-Pandemie}}
Aktiv werden [...]
*{{wpde|Portal:COVID-19}}
 
*{{wpde|COVID-19-Pandemie in der Schweiz}}
Demokratie verteidigen[...]
 
Politisch aktiv werden [...]
 
Darüber sprechen [...]
 
Die Stimmen der Menschen an den Frontlinien verstärken
 
Die am stärksten Betroffenen in den am stärksten betroffenen Regionen [...] stehen an der Front der Klimakrise. Aber sie stehen nicht auf den Titelseiten unserer Zeitungen. Ihre Stimmen müssen gehört werden, und dabei können wir alle helfen. Verbreitete ihre Geschichten und ihren Namen.<ref>Vanessa Nakate: [https://nachbarschaftafrika.blogspot.com/2022/11/der-kampf-gegen-die-klimakrise-in-afrika.html Unser Haus steht längst in Flammen. Warum Afrikas Stimme in der Klimakrise gehört werden muss]. 2021</ref>
 
Kulturkämpfe vermeiden [...]
 
Zu einem pflanzenbasierten Ernährung übergehen [...]
 
Skeptisch sein [...]
 
Am Boden bleiben [...]
 
Weniger kaufen und weniger verbrauchen [...]
 
 
====='''Manche von uns können mehr tun als andere''' S.477=====
 
Politikerinnen und Politiker [...]
 
Medien und Fernsehproduzenten [...]
 
Journalistinnen und Journalisten [...]
 
Prominente und Influencer [...]
 
Die am stärksten betroffenen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen
[...] Die Wahrheit ist auf Seiten derjenigen von euch, die von dieser Krise am stärksten betroffen sind. Die Moral ist auf eurer Seite. Die Gerechtigkeit ist auf eurer Seite. Ich fordere euch auf, eure Stimme zu erheben und zu fordern, was euch zusteht.<ref>Vanessa Nakate: [https://nachbarschaftafrika.blogspot.com/2022/11/der-kampf-gegen-die-klimakrise-in-afrika.html Unser Haus steht längst in Flammen. Warum Afrikas Stimme in der Klimakrise gehört werden muss]. 2021</ref>
 
Abbildungsnachweis S.480 [...] Register S.484 [...]
 
==Über das Buch==
===Verlagsmitteilung===
[https://www.fischerverlage.de/buch/greta-thunberg-das-klima-buch-von-greta-thunberg-9783103971897 '''Das Klima-Buch von Greta Thunberg''' S. Fischer Verlage 2022]
 
'''»Hört auf die Wissenschaft, bevor es zu spät ist!«'''
 
:„Greta Thunberg hat die Welt aufgerüttelt und tief bewegt. Mit dem Klima-Buch schafft sie nun ein unverzichtbares Werkzeug – für alle, die sich für die Rettung unseres Planeten einsetzen wollen.
:Die Aufgabe scheint geradezu unmöglich: eine Zukunft für das Leben auf unserem Planeten zu sichern. So schnell und umfassend zu handeln wie noch nie zuvor. Und sich dabei gegen scheinbar übermächtige Gegner durchzusetzen – nicht nur gegen Ölmultis und Regierungen, sondern auch gegen das im Wandel befindliche Klimasystem selbst. Unsere Chancen stehen nicht besonders gut, und die Zeit läuft uns davon – '''aber es könnte alles auch ganz anders kommen'''.
:Weltweit haben Expertinnen und Experten aus Geophysik, Mathematik, Ozeanographie, Meteorologie, Ökonomie, Psychologie und Philosophie ihr Fachwissen eingesetzt, um ein tieferes Verständnis der Krisen zu entwickeln, mit denen wir konfrontiert sind. Greta Thunberg hat ihr Klima-Buch in Zusammenarbeit mit über hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengestellt. Außerdem erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen, die sie sammeln konnte. Davon, wie sie das weltweit praktizierte Greenwashing aufgedeckt und somit gezeigt hat, wie sehr wir alle hinters Licht geführt wurden. Dies ist eines der größten Probleme unserer Zeit, aber – wie Greta sagt – zugleich auch unsere größte Hoffnung. Erst wenn wir alle das Gesamtbild kennen, werden wir auch handeln können. Wenn ein einzelnes streikendes Schulkind einen weltweiten Protest lostreten kann, was könnten wir dann gemeinsam alles erreichen?
:In der heutigen Zeit zu leben – der entscheidendsten Zeit der Menschheitsgeschichte –, bedeutet, eine große Verantwortung zu tragen. Das Klima-Buch zeigt, dass wir gemeinsam das scheinbar Unmögliche schaffen können. Aber '''wir''' müssen es tun – und zwar jetzt!"
 
===Rezensionen===
[https://www.perlentaucher.de/buch/greta-thunberg/das-klima-buch-von-greta-thunberg.html '''Perlentaucher:Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2022''']:
 
:„Rezensent Joachim Müller-Jung ist fast ein bisschen überrascht, wie zahm Greta Thunberg in diesem Buch daherkommt - auch vor dem Hintergrund der weit medienwirksameren "Verzweiflungstaten" anderer Aktivisten zurzeit. Weniger "How dare you", dafür mehr "Aufklärungsprosa" begegnet dem Kritiker auf den rund 500 Seiten, von denen ca. 50 von Thunberg selbst, der Rest von Expert*innen verfasst wurde. Schlecht findet Müller-Jung den ruhigen Tonfall aber nicht: Gerade den internationalen Verhandlungen fehle es oftmals an der sprachlichen "Klarheit und Direktheit", die Thunberg und ihre Mitautor*innen hier beweisen, unterstützt auch durch ein gutes Lektorat, lobt der Kritiker. Auch bleibe der jungen Aktivistin so immerhin der übliche Shitstorm erspart, überlegt er. Ein informatives Krisenhandbuch vor dem siebenundzwanzigsten Weltklimagipfel, das wieder einmal "entschlossenes" Handeln fordert, dabei aber leider nicht allzu viel mediale Aufmerksamkeit erlangt, so Müller-Jung.“


==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
<references />
<references />
==Sieh auch==
*[[Fontane44/Das Klima-Buch: Verwendung im Unterricht|Fontane44/Das Klima-Buch: Verwendung im Unterricht]]
*[[Das Klima-Buch: Verwendung im Unterricht]]
*[[Klimawandel]]
*{{wpde|Vom Ende der Klimakrise – Eine Geschichte unserer Zukunft}}
*[[2052. Der neue Bericht an den Club of Rome]]
*[[Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima]]
*Vanessa Nakate: [[Benutzer Fontane44/Unser Haus steht längst in Flammen|Unser Haus steht längst in Flammen. Warum Afrikas Stimme in der Klimakrise gehört werden muss]]


[[Kategorie:Politik]]
[[Kategorie:Politik]]
[[Kategorie:Klimawandel]]

Version vom 13. Dezember 2022, 18:44 Uhr

Der Artikel soll Anregungen für Arbeitsaufträge geben, die auf die beiden Krisen Bezug nehmen, die gegenwärtig für Schüler*innen (und für alle Gesellschaften und Staaten) von der größten existenziellen Bedeutung sind.

Die Aussagen, die im Artikel gemacht , und die Texte, die verlinkt werden, sollen nicht Antworten, sondern nur Orientierungshilfe bei der Suche nach eigenen Antworten bieten. Der Artikel ist als Anregung für Lehrer und für die Einzelarbeit von Schülern gedacht, die bereits in selbständige Arbeit eingeübt sind.

Im letzten Abschnitt werden schon einzelne Beispiele für denkbare Arbeitsaufaufgaben vorgestellt. Es steht zu hoffen, dass dort bald viele Arbeitsaufträge und Lernpfaden zum Thema verlinkt werden.[1]

Diese Stoffsammlung ist so entstanden, dass zunächst eine Gliederung vorlag, zu der Informationen zugeordnet wurden. Bei einem solchen Verfahren finden sich natürlich viele Texte, die nicht eindeutig einem Gliederungspunkt zuzuordnen sind. Eine andere Möglichkeit, eine Textsammlung zu erschließen, ist die Verschlagwortung. Denkbare Schlagworte wären z.B. Fälle, Tests ...; Impfung, Medikament ..., Drosten, Streek ...; Gesundheitssystem, Gesellschaft ...; Spahn, Söder, Laschet, ... ;Mehrheitsmeinung/"Mainstream", Minderheitsmeinung/"Verschwörungstheorie; ...

Was haben Corona-Epidemie und Klimawandel gemeinsam?

Allgemeines

Wie gelingt es, auf die Wirklichkeit aufmerksam zu machen?:

  • Fridays for FutureWikipedia-logo.png
  • Frankfurter Rundschau/Klima
  • Frank SchätzingWikipedia-logo.png : „Auch die Wirklichkeit ist eine Geschichte, die so erzählt werden will, dass Menschen hinhören“ FR 13.5.21: "Frank Schätzing über die Corona-Pandemie, die Klima-Katastrophe und Weltuntergänge, die im Film oder Thriller sehr befreiend sein können [...]"[2]
  • Polarisierte Gesellschaft: Der Spalt von Malte Henk, ZEIT 24.2.2022: "Die Auseinandersetzungen um Corona haben Freundschaften zerstört, Familien entfremdet, das Land entzweit. Nun, da die Pandemie vorerst unter Kontrolle gerät, lässt sich der Schaden begutachten: Wie tief sind die Wunden? Und: Ist Heilung möglich?"
  • Hupen hilft hier nicht mehr. Warum nicht das Klima in der Krise ist, sondern die Menschen – fünf Jahre Pariser Abkommen von Petra Pinzler und Bernd Ulrich ZEIT 9./10.12.20: "[...] die Klimakrise [...] ist in Wahrheit eine Menschheitskrise. [...] Tatsächlich vollzieht sich diese fundamentalere Krise in dreifacher Gestalt, zugleich in der Atmosphäre, der Biosphäre und der Mikrosphäre, sie tritt uns gegenüber als Klimakrise, als Artensterben und als Pandemie. Alle drei bedingen und verschärfen sich gegenseitig – und sind wahrscheinlich nur zusammen zu beheben."
  • Die vorhergesagten Katastrophen: Niall Ferguson: The politics of catostrophy (Youtube) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit (Perlentaucher)
  • Die Pandemie ist nur eine Probe für die wirkliche Krise FR 5.12.20; Slavoj ŽižekWikipedia-logo.png: "Es wird entweder sehr viel schlimmer oder sehr viel besser werden. Das liegt ganz an uns. Covid-19 wird nicht einfach verschwinden. Wir werden uns in einer neuen Art und Weise verhalten müssen, trotz Impfungen. Aber die größte Sorge macht mir etwas anderes. Haben Sie die Temperatur in Sibirien beobachtet? Im Juli wurden dort Temperaturen von mehr als 35 Grad gemessen. Davor sollten wir wirklich Angst haben."
  • Peter Weingart: Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: [...] Allerdings, und hier beginnen die Ähnlichkeiten, ist eine Abhängigkeit durchaus gegeben: Die Diagnosen der Klimaforschung sind alarmierend genug, um politisches Handeln nahezulegen und im Detail zu begründen. Die geforderten Entscheidungen hätten zum Teil tiefe Eingriffe zur Folge, sowohl in die wirtschaftliche Freiheit als auch in die individuelle Lebensführung. Klimaexperten genießen anlassbezogen große mediale Aufmerksamkeit, beispielsweise durch Klimakonferenzen, Extremwetterlagen, wissenschaftliche Studien und neuerdings auch durch soziale Bewegungen wie Fridays for Future. Seit einiger Zeit werden die von ihnen beschriebenen Gefahren konkreter und anschaulicher, etwa in bildlich belegten Berichten über den Rückgang des Polareises."

Vergleich

Der Ausgangspunkt für den Vergleich ist der folgende: Bei beiden Entwicklungen könnte es zu einer Katastrophe kommen, wenn es nicht gelingt, den steilen Anstieg abzubremsen, so dass es nicht zu einem Zusammenbruch des Systems kommt. Das Grundproblem wird in der folgenden Graphik dargestellt:

steiler Anstieg, der zur Überlastung des Systems und damit zu seinem Zusammenbruch führt

Ein Zusammenbruch kann dadurch verhindert werden, dass der Anstieg so stark abgeflacht wird, dass er im Rahmen des Systems bleibt. Mathematisch ausgedrückt: Die exponentielle Steigung muss rechtzeitig in eine lineare verwandelt werden. Eine ausführliche Darstellung des Problems findet sich im Artikel Social distancing der englischen Wikipedia. Die folgende Graphik zeigt am Beispiel einer Seuche, wie das durch Änderung des Verhaltens der Bevölkerung erreicht werden kann.


Wie die Kurve abgeflacht werden kann

Für die Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Epidemie hat dies Harry Stevens in der Washington Post dargestellt.[3] Der dafür eingeführte Fachausdruck ist flattening the curve.

Natürlich bestehen zwischen der Ausbreitung einer Epidemie und der Entwicklung des Klimawandels und insbesondere in den Möglichkeiten, die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen zu beeinflussen, große Unterschiede. Doch die Gemeinsamkeiten sind größer, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Dieser Artikel soll einer Erarbeitung einer möglichst differenzierten Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede dienen.




Hauptfragen

Gründe der Entstehung

In beiden Fällen spielen Industrielle Revolution und Globalisierung eine Rolle.

Reaktion der Staaten

Allgemein üblich: das Problem wird lange Zeit kleingeredet und es wird nicht anerkannt, dass es sich um ein weltumspannendes Problem handelt.

Gerhard Schick: Zum Umgang mit Krisen: Raus aus der Dauerkrise Spiegel 14.5.20

Am Beispiel der Corona-Epidemie:

Andererseits: Zumindest die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der LeyenWikipedia-logo.png äußert sich globalisierungsskeptisch:. Sie spricht von 'achtsamer Globalisierung', parallelisiert Coronakrise und Klimawandel und formuliert:
"Wir werden Globalisierung nicht mehr ausschließlich ökonomisch sehen können. Das Digitale, das Klima und die Gesundheit werden von Stund an immer mit am Tisch sitzen, die drei werden immer mit in die Kalkulation einbezogen werden. [...]
Wir werden fragen: Was sind die grünen Kosten, was sind die weißen Kosten, die mitgerechnet werden müssen? Und wenn das beides einbezogen wird, welche realen Gewinnmargen bleiben dann noch bei der Globalisierung? Die sind häufig schmaler, als wir uns das eingeredet haben. Folglich müssen andere Akzente gesetzt werden, nicht aus Altruismus, sondern weil die Investoren, die Geschäftspartner und Rückversicherer es so verlangen werden.[...]
Unser bisheriges Wachstumsmodell beruhte auf Raubbau an der Natur und auf Externalisierung der Kosten bis hin zu den globalen Müllhalden. Was uns aber autarker machen würde, wäre mehr Kreislaufwirtschaft, bei der zwar der Natur einmalig etwas entnommen wird, das dann aber möglichst recycelt oder repariert werden kann."
("Es führt kein Weg zurück", ZEIT 8.4.2020)

Reaktion der Zivilgesellschaft

wirtschaftliche Krise

Beide Entwicklungen werden wirtschaftliche Veränderungen in einem Umfang bringen, der bisher unüberschaubar ist.

"Die Lieferketten [...] global zu organisieren, um die Produkte billig zu machen und die Profite groß, das scheint ja nun gigantische Kosten nach sich zu ziehen, von den Menschenleben ganz zu schweigen." (ZEIT 15/2020, S.3)

Was aktuell auf die Corona-Epidemie formuliert worden ist, trifft ebenso auf den Klimawandel zu: der hohe CO2-Ausstoß wegen weltweiter Transporte, die massenweise Produktion von Billigfleich, die durch Monokulturen für cash cropsWikipedia-logo.png und Vernichtung von Regenwald ermöglicht wird, sind nur zwei hervorstechende Beispiele.
soziale Krise

"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor Pandemien und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

"die" Wirtschaft

Unternehmen sind auf Wettbewerbsoptimierung eingestellt. DisruptionWikipedia-logo.png wird nur akzeptiert, wenn sie die eigene Wettbewerbssituation verbessert. Das gilt für Epidemie und Klimawandel in gleicher Weise.

  •  Corona-Krise: Welche Folgen hat die Pandemie für die Wirtschaft? bpb 18.5.2020: "Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Ein Interview mit der Makroökonomin Geraldine Dany-Knedlik über Krisenmechanismen, wirtschaftspolitische Reaktionen und Unterschiede zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009."
Lehrer*innen

Reaktion der einzelnen Personen

  • Marilu (32 J.)"Das Wasser der Kanäle in Venedig war schwarz, seit ich denken kann. Jetzt ist es kristallklar, seit kein Boot mehr fährt. Normalerweise ist es so, dass es der Menschheit gut geht und die Natur im Überlebensmodus ist. Jetzt ist es andersrum. Ich wünsche, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern." (ZEIT, 26.3.2020)
  • Eine US-Amerikanerin schreibt darüber, wie sie jetzt wieder die Gefühle durchlebt, die sie hatte, als sie sich 2014 vornahm, den Klimawandel nicht mehr länger zu ignorieren. Die Erfahrungen gleichen sich in erstaunlichem Umfang.:
Mary A. Heglar: What Climate Grief Taught Me About the Coronavirus, The New Republic 25.3.2020

Wie unterscheiden sich die Coronaepidemie und der Klimawandel?

Kurze einführende Fragen

  • Wieso können demokratische[4] Regierungen schlechter energisch handeln als diktatorisch-autokratische?
  • Wieso können sie schwerwiegende Entscheidungen leichter für kürzere Dauer als für langfristige Festlegungen treffen?
  • Wie läuft ein demokratischer Entscheidungsprozess?
  • Peter Weingart: Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: Der Klimawandel ist potenziell weitaus gefährlicher als die Pandemie, aber die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist – zumindest in großen Teilen Mitteleuropas – nicht unmittelbar, sondern liegt in einer unbestimmten Zukunft. Die Politik steht bezüglich ihrer Entscheidungen zur Bewältigung des Klimawandels auch nicht unter demselben Zeitdruck – nicht zuletzt, weil die Komplexität der gefragten Entscheidungen und deren gesellschaftliche, politische und ökonomische Folgen längere Zeiträume betreffen. Schließlich ist die Abhängigkeit der Politik von der Wissenschaft nicht in derselben Weise eng geführt wie im Fall der Pandemie."
  • Vereinfachte Darstellung der Unterschiede zwischen Corona-Epidemie und Klimawandel ZEIT 25.3.2020

Art der Entstehung

Gefahrenpotential

  • Sind die Gesundheitssysteme der Pandemie gewachsen? EURO|TOPICS 27.3.2020
  • Hundertausende von Selbständigen sind in ihrer Existenz gefährdet. Für Millionen von Hartz-IV-Beziehern geht es um das Überleben. Die Überfüllung der Flüchtlingslager wird zur größten Ansteckungsgefahr, weil weder Hygiene- noch Abstandsregeln eingehalten werden können.
  • "Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben. [...] In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" ((Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.23)

Tempo der Entwicklung

Bei der Corona-Epidemie geht es um Wochen, Monate und Jahre, beim Klimawandel um Jahrzehnte und Jahrhunderte.


  • Coronarchiv Sammlung und Archivierung von Zeugnissen aus der Coronakrise
Dass zur Erinnerung an die Pandemie Zeugnisse gesammelt werden, ist ein Beleg, dass mit einer relativ kurzen Dauer gerechnet wird. Der Klimawandel wird von Dauer sein, und seine Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte sowie die Phase der Bewusstmachung und langsamen Reaktion darauf können seit langem betrachtet werden und bleiben langfristig von Bedeutung.
Globaler Temperaturindex „Oberflächentemperaturen Land und See“ seit 1880, Differenz zum Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980



Die Erwärmung beschleunigt sich: Die über die Jahre 1956 bis 2005 berechnete Anstiegsrate ist mit (0,13 ± 0,03)°C pro Jahrzehnt fast doppelt so groß wie die über die Jahre 1906 bis 2005. 2019 erreichte die Erderwärmung einen Zuwachs von 0,18 °C pro Jahrzehnt.

Zusammenhang zwischen sozialer Distanzierung und Ausbreitungsspitze

















Was hat zu der weltweiten Wirksamkeit beigetragen?

Strategien zur Bekämpfung der Krise

Corona-Krise

  • Soziale Distanzierung
Heiteres und weniger Geistreiches zu Homeschooling und "Coronaferien"auf Twitter


Wirtschaftliche Krise

Probleme treten auf für Arbeitnehmer, die ihre Jobs verlieren; Mieter, die wegen Einkommensverlusten ihre Miete nicht mehr können, und Vermieter, die Mieteinnahmen verlieren; Millionen von Selbständigen, die erheblich weniger oder gar keine Einnahmen mehr erzielen.

ButterweggeWikipedia-logo.png verweist darauf, dass das Rettungspaket bei den Allerärmsten nicht ankomme.

"Die Corona-Krise wirkt sich nicht allein auf die Immunschwachen, sondern auch auf die Einkommensschwachen fatal aus. Tafeln schließen und Bettler bekommen nichts mehr, weil die Straßen leergefegt sind und alle eine Infektion fürchten. Damit wird die ohnehin brüchige Lebensgrundlage der Ärmsten vollends zerstört. Von den Rettungspaketen für die Unternehmen kommt im Kellergeschoss der Gesellschaft wenig an. Der Sozialstaat muss sich aber gerade in einer Krisensituation um die am stärksten Benachteiligten kümmern. Das ist seine im Grundgesetz niedergelegte Verpflichtung."


Maßnahmen zur Abhilfe

Die Bundesregierung hat Hilfsmaßnahmen beschlossen, die bis zu eine Billion Euro umfassen könnten:

Informationsseite des Bundesfinanzministeriums über den "Schutzschild"


"[...] Neben den KfW-Krediten des Bundes gibt es auch Darlehen einiger Bundesländer. In Berlin war ein Hilfspaket mit zinslosen Überbrückungskrediten für kleine und mittlere Unternehmen aber schon nach einer Woche ausgeschöpft. Der Berliner Senat hatte zuerst 100 Millionen Euro dafür bereitgestellt, dann 200 Millionen, doch die Summe der angefragten Kredite bei der Investitionsbank Berlin (IBB) übersteigt bereits 300 Millionen. Vorerst nimmt die IBB keine Anträge mehr an.
Bei den Krediten des Bundes soll das nicht passieren. Die Mittel sind in der Höhe nicht begrenzt. Kerrin Haase rechnet aber damit, dass die große Welle an Anträgen erst kommt. "Dann könnte es noch ein bisschen turbulenter werden." [...]"
Soziale Krise

Unterschied zwischen Coronakrise und Klimakrise

"Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche.

Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Lockdown in armen Ländern

"Ein Forscherteam hat die Auswirkungen der Pandemiebekämpfung auf die Sterblichkeit untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie gefährlich die Folgen eines Lockdowns in den ärmsten Ländern der Welt für Kinder sind. [...] [...] Sehr vereinfacht ist es so: Ein Lockdown führt recht sicher in eine ökonomische Rezession. Wir sehen anhand von Daten aus dem vergangenen Jahr bereits, dass Lockdown-Staaten Verluste von bis zu 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verzeichnen. Das bedeutet, die Einkommen der Haushalte verringern sich. In den ärmsten Ländern haben die Menschen keine Ersparnisse, um das auszugleichen. Die Regierung hat ebenfalls nicht die Mittel. [...] In Brasilien kämen nach unserem Modell auf 100 gerettete erwachsene Menschen drei Kinder, die ihr Leben verlieren würden. Brasilien ist reich genug, um sich zumindest über dieses Problem wenig Sorgen machen zu müssen. [...] Es gibt Länder, in denen die Rate bei mehr als 100 Prozent liegt. Das heißt, mehr Kinder würden an den ökonomischen Auswirkungen eines Lockdowns sterben als Erwachsene gerettet werden können. Die Sterblichkeit würde also auch insgesamt steigen. In den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt kamen wir im Durchschnitt auf 170 – je gerettetem Erwachsenen würden 1,7 Kinder sterben. [...]" (Lockdown in armen Ländern: »Je gerettetem Erwachsenen würden 1,7 Kinder sterben« Spiegel online 27.7.21)

Politiker*innen

Sie orientieren sich an wissenschaftlichen Ratschlägen.

Die bestellten Berater, Spiegel Kommentar 18.1.21: "Der Sinn von Expertenanhörungen sollte es eigentlich sein, dass verschiedene Seiten ihre Sicht auf die Dinge darstellen können. [...] Hier aber, bei diesem für das Land existenziellen Thema, entscheidet letztlich das Kanzleramt darüber, wer eingeladen wird – und wer nicht. Es sieht so aus, als wäre hier vor allem jene Expertise gefragt, die Merkels Regierungskurs unterstützt: die Verschärfung der Maßnahmen."

"Noch nie in über zwei Jahrzehnten professioneller politischer Arbeit, sagt der Arzt und SPD–Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach, 'habe ich eine so direkte Lenkungswirkung von wissenschaftlicher Expertise auf politische Entscheidungen erlebt wie jetzt. Und alle wissen: das ist ohne Alternative.' " (DIE ZEIT, 19.3.20)

"Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen! Und wir können ungeahnte Solidarität und Bereitschaft zu handeln zeigen. Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)

"Auf jeden Fall müssen wir fünf Herausforderungen gleichzeitig gerecht werden: auf den Klimawandel reagieren, bei der neoliberalen Globalisierung umdenken, das Verhältnis zu China regeln, die digitale Revolution samt künstlicher Intelligenz steuern und die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie in den Griff bekommen. [...] Es braucht ein neues Denken und einen neuen Konsens. In diesem Sinne ist es ein Moment wie 1945, ein Augenblick in der Geschichte, wo systematisch über die Zukunft nachgedacht wird. Über ein neues Modell für freie und offene Gesellschaften."

Gefahren für Demokratie, Freiheitsrechte und Rechtsstaat
  • Jens Jessen: Zwischen Willkür und Freiheit, ZEIT 29.4.20, S.41: "[...] Den Höhepunkt rechtlicher Haltlosigkeit markiert das Gebot, in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln Atemmasken zu tragen – jene Masken, die derzeit kaum und nur zum Preis eines U-Bahn-Tickets zu haben sind (für den einmaligen Gebrauch, wohlgemerkt). Das Mindeste wäre, dass ein Staat, der Masken verlangt, diese auch ausgibt. Andernfalls handelt es sich um einen Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip, der an diskriminierender Schärfe alles bisher Geduldete übertrifft. Als wolle man die Gewährung von Bürgerrechten vom Erwerb bestimmter, schwer zu beschaffender Schuhe abhängig machen. [...]"
Literatur
  • Michael MeyenWikipedia-logo.png u.c. (Hg.): #allesdichtmachen: 53 Videos und eine gestörte Gesellschaft. Mit einer Coronalogie von D. Kaltwasser und einer Tagesspiegel- Anamnese von D. Brüggemann, Berlin 2022 - In den Daten zur Pandemiebekämpfung in Deutschland 2009 findet sich u.a. ein Zitat von Christian DrostenWikipedia-logo.png von 2014 über die Auswirkung der Verwendung von PCR-Tests im Zusammenhang mit der MERS-Epidemie: "Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. [...] In der Region gibt es kaum noch ein anderes Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen [...]" (S.77)
"die" Wirtschaft
  • Bestimmte Branchen haben stark gesteigerte Umsätze. Weil der Absatz gesichert ist, geht dort der Wettbewerb zurück.

Betriebe ohne finanzielle Reserven oder verlässliche Kreditgeber geraten an die Insolvenzgrenze.

Lehrer*innen

Viele Lehrer:innen stellen jetzt auf E-Learning um. Doch der digitale Unterricht bevorzugt die ohnehin Privilegierten. taz 23.3.2020

Tipps für Lehrer: Nele Hirsch: WIE MACHE ICH AUS MEINEM PRÄSENZ-WORKSHOP EIN ONLINE-LERNANGEBOT?

Klaus Zierer: „Man muss jetzt keinen Digital-Hype starten“ Der Tagesspiegel 23.3.2020

https://www.zdnet.com/article/online-learning-gets-its-moment-due-to-covid-19-pandemic-heres-how-education-will-change/?xing_share=news


Wissenschaftler*innen
  • Peter Weingart: Wissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen 18.1.2021, S.28-31: "Bezeichnenderweise ist die Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik wiederholt mit dem Klimawandel verglichen worden. Der Vergleich ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zunächst wichtige Unterschiede: Der Klimawandel ist potenziell weitaus gefährlicher als die Pandemie, aber die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist – zumindest in großen Teilen Mitteleuropas – nicht unmittelbar, sondern liegt in einer unbestimmten Zukunft. Die Politik steht bezüglich ihrer Entscheidungen zur Bewältigung des Klimawandels auch nicht unter demselben Zeitdruck – nicht zuletzt, weil die Komplexität der gefragten Entscheidungen und deren gesellschaftliche, politische und ökonomische Folgen längere Zeiträume betreffen. Schließlich ist die Abhängigkeit der Politik von der Wissenschaft nicht in derselben Weise eng geführt wie im Fall der Pandemie."
  • QUALITÄT DURCH OFFENHEIT von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen."
  • "Two fundamental strategies are possible: (a) mitigation, which focuses on slowing but not necessarily stopping epidemic spread – reducing peak healthcare demand while protecting those most at risk of severe disease from infection, and (b) suppression, which aims to reverse epidemic growth, reducing case numbers to low levels and maintaining that situation indefinitely. Each policy has major challenges. We find that that optimal mitigation policies [...] might reduce peak healthcare demand by 2/3 and deaths by half. [...] The major challenge of suppression is that this type of intensive intervention [...] will need to be maintained until a vaccine becomes available (potentially 18 months or more) [...] We show that intermittent social distancing [...] may allow interventions to be relaxed temporarily in relative short time windows, but measures will need to be reintroduced if or when case numbers rebound. [...]." (Studie des Imperial College COVID-19 Response Team vom 16.3.20, S.2 - In der Anmerkung findet sich diese Passage auf Deutsch und ungekürzt)[6]

Klimaerwärmung

Aktuelles

Die fortlaufende Aktualisierung findet sich im Abschnitt: Materialien-Klimawandel-Aktuelles

  • Der deutsche Wald: „Diese Schönheit ist ergreifend!Gerald Klammer im Interview mit Thomas Stillbauer, FR 28.10.21: "Bauholz, das 50 oder mehr Jahre bleibt, hat leider nur einen kleinen Anteil. Dagegen speichert der stehende Waldbestand dauerhaft CO2, und da haben wir großes Steigerungspotenzial. Zurzeit beträgt der durchschnittliche Holzvorrat in Deutschland 300 Kubikmeter pro Hektar. Aber in Betrieben, die sich vorgenommen haben, diesen Vorrat zu steigern, sind das auch schon mal 500. [...] das geht nur durch eine geringere Nutzung. Im Stadtwald Lübeck hat man das konsequent gemacht, mit dem naturnächsten Waldbewirtschaftungssystem, das wir in Deutschland haben. Seit 1994 ist dort die Menge des eingeschlagenen Holzes halbiert worden. Das hat einen enormen Vorrat eingebracht. Noch eine Zahl: Zurzeit speichert der deutsche Wald etwa sieben Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen. Wenn wir dahin kommen, die Emissionen zu senken, steigt auch der Anteil, den der Wald aufnimmt. Aber noch wichtiger ist die lokale Kühlungsfunktion."
  • Klimawandel als Chance für Wachstum FR 26.10.21 von Joachim Wille: "[...] unterlassener Klimaschutz kommt langfristig deutlich teurer. Diese Erkenntnis untermauert jetzt eine Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte. Der deutschen Wirtschaft drohen danach in den kommenden 50 Jahren klimawandel-bedingte Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro und ein Verlust von bis zu 470 000 Arbeitsplätzen, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Umgekehrt eröffnet ein Kurs, der das 1,5 Grad-Ziel und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anpeilt, längerfristig große Wachstumschancen."
  • Wie viel Schwung verliert die Klimabewegung jetzt? Spiegel online 14.5.20 "Neubauer kritisiert auch die Bundesregierung scharf dafür, Unternehmen und Konzerne mit Steuergeldern, aber ohne ökologische Verpflichtungen zu retten. Staatliche Hilfe müsse daran geknüpft sein, dass Unternehmen klare Pläne vorlegen, wie sie in Zukunft klimaneutral arbeiten können."
Reaktionen der Staaten und der Weltgesellschaft


Wer leidet unter den zur Gefahrenabwehr für notwendig gehaltenen Maßnahmen?

"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor Pandemien und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen. [...] Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Reaktion der Zivilgesellschaft
wirtschaftliche Krise

Es wird eine Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften geben müssen. Bisher ist nur das Ziel zu erkennen: klimaneutrale Wirtschaft. Ein gangbarer Weg muss erst noch gefunden werden.

soziale Krise

"Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Medien
  • Schüler*innen
Fridays for FutureWikipedia-logo.png
netzstreikfürsklima (Twitter)
WirBildenZukunft (Twitter)
"Es geht darum, den Protest einzubetten in eine Erzählung, die Menschen berührt. Wir haben eine große, unfassbar starke politische Masse in Deutschland, die bereit ist, sich zur Wehr zu setzen, sei es gegen rechts außen oder die Klimakrise oder jetzt auch gegen diese Pandemie. Die Leute sind da, die sind präsent, ob auf der Straße oder woanders." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
  • Lehrer*innen
  • Politiker*innen
  • Wissenschaftler*innen
Wissenschaftler schießen sich in Scientists for FutureWikipedia-logo.png schließen sich zur Unterstützung der Schülerbewegung Fridays for Future zusammen.
Tausende von Wissenschaftlern kritisieren das Klimapaket der Bundesregierung
"Aus den belächelten Experten von gestern – auf deren Rat beispielsweise in der Klimakrise Politiker wie Trump oder Putin mit wegwerfender Geste verzichten zu können glaubten – sind in der Corona-Krise, wo es unmittelbarer um Leben und Tod geht, die Garanten eines neuen Vertrauens geworden." (Mariam Lau in DIE ZEIT, 19.3.29)
Laien

Parents for Future

gängige Argumente:


Reaktionen der einzelnen

Dauerhafte Auswirkungen?

Schafft Covid-19 eine neue Welt? 5 internationale Beiträge mit unterschiedlichen Voraussagen

Wechselwirkung von Coronakrise und Klimaschutzpolitik

Wie die Coronakrise die Klimaschutzpolitik vorantreiben könnte

Michael E. MannWikipedia-logo.png: "Die Pandemie ist eine Lektion über unseren Platz auf diesem Planeten, über Verwundbarkeit und Nachhaltigkeit, darüber, wie tödlich Wissenschaftsfeindlichkeit sein kann. Die Pandemie hat dazu beigetragen, den Weg für eine gute Klimapolitik frei zu machen." (ZEIT 15.4.21, S.6)

  • Die Zwangsbetriebsferien sorgen für weniger CO2-Ausstoß
Aber: "Gerade jetzt sinken die Emissionen zwar, aber das ist ein kurzfristiger, unbeabsichtigter Nebeneffekt einer schrecklichen Krise. Echter Klimaschutz folgt Plänen und Zielsetzungen, setzt Maßnahmen nachhaltig um. Das brauchen wir – keine spontanen Emissionseinbrüche, geboren aus einem Chaos." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
  • Es wird deutlich, dass jedes Verzögern einschneidender Maßnahmen den Kampf gegen die Katastrophe erschwert.
"Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
  • Hartmut Rosa: Corona-Pandemie: Wir können die Welt verändern ZEIT 28.4.20
"Im Angesicht der Coronakrise wurden in den vergangenen Wochen immer wieder Stimmen laut, Klima- und Umweltschutzmaßnamen zurückzustellen. Dabei wäre die gegenwärtige Krise auch eine gewaltige Chance, den ökologischen Umbau der Wirtschaft zu beschleunigen."

Literatur

Michael E. Mann: "Propagandaschlacht ums Klima: Wie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegen", 2021 Über die englische Originalfassung: The New Climate WarW-Logo.gif(English)

Wie Coronakrise die Klimapolitik behindert

"2020 sollte das "Jahr der Entscheidung" für das Klima werden. Doch die Pläne von EU-Kommission und Bundesregierung geraten ins Stocken, die Industrie fordert eine Umkehr."
"EU-Präsidentin Ursula von der Leyen drängt die Industrie zu mehr Klimaschutz. Doch die will jetzt erst mal die Rezession durchstehen. [...]
Gilbert Cette, Wirtschaftsprofessor an der Universität Aix-Marseille, hält die Investitionschancen in klimafreundliche Technologien, die der Green Deal bietet, daher für denkbar schlecht: "Bei einem Rohölpreis unter 30 Dollar je Fass erscheinen fast alle Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung betriebswirtschaftlich sinnlos. Ohne eine echte CO₂-Steuer werden dreckige Technologien jetzt und nach der Krise weiter bevorzugt werden."
Steuerpolitik aber liegt nicht in der Hand der EU-Kommission. Was bleibt dann vom Green Deal? [...] Und obgleich die Lobbyverbände der Automobilindustrie querschießen, stehen die Chefetagen der deutschen Autokonzerne öffentlichkeitswirksam zu den mit Brüssel vereinbarten CO₂-Zielen für ihre Autos.
So wird die Kommissionspräsidentin das virtuelle Gipfeltreffen der Mitgliedsstaaten an diesem Donnerstag auch nutzen wollen, um Optimismus in der schweren Krise zu verbreiten. Noch am Montag wirkte sie zumindest zuversichtlich: "Diese Krise ist auch eine gewaltige Chance. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Milliarden in Unternehmen und Infrastruktur zu investieren. Warum dann nicht gleich in klimafreundliche Projekte, die der nächsten Generation helfen?"

Lehren aus der Pandemie für den Umgang mit der Klimakrise

David Wallace-WellsWikipedia-logo.png schreibt dazu in Greta Thunberg: Das Klima-Buch: "Man hätte die beispiellose Reaktion auf die Pandemie auch auf die beispiellose Herausforderung der Erderwärmung richten können [...] mit der Motivation, die ungleich verteilten Belastungen der schon jetzt am stärksten betroffenen Menschen zu mildern. Stattdessen wurde diese beispiellose Reaktion zur Verteidigung des Status quo genutzt, und die Führungsspitzen des globalen Nordens horteten neben ihren Emissionen nun auch Impfstoffe. [...]

Über 1 Milliarde Kinder ging nicht mehr in die Schule, der internationale Reiseverkehr war mehr oder weniger vollständig eingestellt und Hunderte Millionen in Dutzenden Ländern blieben aus Sorge um sich und die Menschen in ihrer Umgebung zu Hause. [...]

Wenn Klimaforscherrinnen und -forscher von der Notwendigkeit einer Mobilisierung im Stil des Zweiten Weltkriegs gesprochen hatten, um eine katastrophale Erderwärmung zu verhindern, hatte ihnen ein solches Handeln vorgeschwebt – natürlich als weniger leidvolle, wenngleich in anderer Hinsicht ebenso drastische Transformation. Die politische Führungsschicht hatte diese Empfehlungen effektiv abgetan, als sie im Herbst 2018 mit dem Aufruf des Weltklimarates, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu halbieren, erstmalig geäußert worden waren. Aber Anfang 2020 setzte dieselbe Führungsschicht innerhalb weniger Monate eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation ähnlicher Größenordnung um. Die Pandemie illustrierte, dass ein plötzlicher Wandel nicht länger unrealistisch, sondern tatsächlich eingetreten war. [...] Insgesamt zeigten die Reaktionen der Staaten, "dass jedes Land der Welt im Hinblick auf Staatsaufgaben plötzlich in einer völlig neuen Realität operierte ohne die politischen und gesellschaftlichen Einschränkungen, die Klimamaßnahmen vorher Geschwindigkeitsgrenzen gesetzt hatten. In den kommenden Jahren wird eine der Lehren aus der Reaktion auf die Pandemie unweigerlich lauten: Es gibt keine Geschwindigkeitsgrenzen außer denen, die wir uns selbst setzen. Es darf sie nicht geben." (S.419-420)

"Wie groß war diese verpasste Chance? Laut einem Forscherteam, dem Jori Rogelj vom Imperial College in London angehörte, würde es bereits ausreichen, wenn man über die nächsten fünf Jahre jährlich ein Zehntel der Ausgaben für COVID-19-Stimmlusprogramme in die Dekarbonisierung stecken würde, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die Erderwärmung weit unter 2°C zu halten. [...]" (Das Klima-Buch, S.421)

Material

Links zur Coronaepidemie

Allgemein
  • Die vorhergesagten Katastrophen: Niall Ferguson: The politics of catostrophy (Youtube) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit (Perlentaucher)
  • sicherheit contra freiheit arte 10.11.20 (verfügbar bis 7.2.21): "Streiten und Kompromisse schließen. Selbstverständliches geht in der Krise verloren. Unsere Gesellschaften teilen sich in zwei unversöhnliche Lager: In das der Kritiker und das der Befürworter der Maßnahmen. [...]"
  • Corona-Proteste und das (Gegen-)Wissen sozialer Bewegungen bpb Aus Politik u. Zeitgeschichte: Wissen, 18.1.2021: "Die Protestierenden unterfüttern ihre Kritik mit Gegenwissen und tauschen sowohl online als auch auf ihren Kundgebungen "alternative" Einschätzungen zum Coronavirus und zu den Gegenmaßnahmen aus.
Die Tatsache, dass ihnen der Aufbau einer parallelen Wissenswelt gelingt, macht diese Bewegung für uns – ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Konstanz, das sich mit Wissensformen und -praktiken von sozialen Bewegungen beschäftigt – interessant.[7]
Die Analyse der Leistungsdaten aller deutschen Krankenhäuser zeigt, dass trotz der Aufforderung der Bundesregierung im Frühjahr 2020, planbare Leistungen zu verschieben, die stationäre Versorgung in Deutschland im ersten Pandemiejahr 2020 flächendeckend gewährleistet werden konnte. Nach einem Rückgang der Krankenhausfälle im Frühjahr um ca. 30 Prozent, wurden auf Jahressicht im Bereich der allgemeinen Krankenhäuser 13 Prozent und im Bereich der psychiatrischen Kliniken 11 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr versorgt. Im Jahresdurchschnitt waren vier Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. [...]"
Aktuell

Da die PandemieWikipedia-logo.png dabei ist, in eine EndemieWikipedia-logo.png überzugehen, sind inzwischen die neuesten Nachrichten für das Verständnis der Pandemie nicht mehr so wichtig. doch werden sie als Einzelnachrichten zum Verständnis des Ablaufs wichtig bleiben.

Einzelnachrichten
Verschiedenes
  • The next victim of the coronavirus? American exceptionalism Washington Post 3.5.2020: "The rise of Donald Trump, and the embarrassing failure of the American state to respond effectively to the coronavirus, has proved to the world that the United States is no longer exceptional nor, in President Barack Obama’s word, indispensable. The inability of the American government to protect its citizens from a pandemic and provide global leadership vividly illustrates that American exceptionalism is dead."
  • Den Irrsinn vor Augen Kolumne von Sibylle Berg SPON 20.6.20
  • Virologe Streek kritisiert deutschen Lockdown, Die Welt 10.6.20
  • QUALITÄT DURCH OFFENHEIT von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen."
  • Corona-Maßnahme: Zehn Fragen, die strittig bleiben ZEIT 10.6.20: "[...] Um staatliche Willkür zu verhindern, können Veranstalter die Gerichte bis hin zum Bundesverfassungsgericht anrufen. Am 17. April gaben die Verfassungsrichter dem Anmelder der Stuttgarter Demo unter Auflagen recht. Die Stadt musste ihr Verbot zurückziehen. Ähnlich in Gießen, wo die Richter Eilanträgen zweier Demo-Anmelder stattgaben. Die Judikative hatte die überharte Linie der Exekutive korrigiert – ein Musterbeispiel aus dem Lehrbuch der Gewaltenteilung. [...]"
  • Corona-Krise: Welche Folgen hat die Pandemie für Länder des Globalen Südens? bpb 9.6.20
  • Asymptomatic spread of coronavirus is ‘very rare,’ WHO says; cnbc.com 8.6.2020: " “What we really want to be focused on is following the symptomatic cases,” Van Kerkhove said. “If we actually followed all of the symptomatic cases, isolated those cases, followed the contacts and quarantined those contacts, we would drastically reduce” the outbreak."
  • Kontaktbeschränkungen bis 29.6. verlängert, FR am 7.6.20 aktualisiert
  • Klimaneutral mit Ansage FR 6.6.20: "Die Corona-Krise zeigt: Wenn Umweltschutz und Konsum nachhaltig sein sollen, darf es kein „Weiter so“ geben. Hier kann die Politik auch auf die Verbraucher zählen."
  • Datenschutz in der Coronakrise SPON 5.6.20
  • Zwischenstand: "Knapp 370 000 Personen sind bisher nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Über 6 Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch positiv getestet worden." - Papst Franziskus: «All das Leiden wird nutzlos sein, wenn wir nicht gemeinsam eine gerechtere, gleichberechtigtere, christlichere Gesellschaft aufbauen.» Die «Pandemie der Armut in der Welt» müsse beendet werden." NZZ 31.5.2020
  • Der Todeskampf des Goran Simic Spiegel 30.5.2020 von Felix Hutt: "Er ist jung, gesund und gehört keiner Risikogruppe an. Als er an Covid-19 erkrankt, macht er sich zunächst keine Sorgen. Dann ringen die Ärzte um sein Leben. [...] Freitag, 27. März Das Robert Koch-Institut veröffentlicht seinen täglichen Lagebericht zur Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19), ausgelöst durch das Virus Sars-CoV-2. Stand an diesem Tag in Deutschland: 42 288 bestätigte Fälle, 253 Verstorbene, Anteil der Verstorbenen: 0,6 Prozent. Das mittlere Alter liegt bei 82 Jahren. Der jüngste Tote war 42 Jahre alt, der älteste 100. Im Frühdienst fühlt sich Simic abgeschlagen. Er hat Kopfschmerzen und erhöhte Temperatur. Seine Füße brennen. Er wird abgestrichen, wie auch die anderen Kollegen, die mit ihm am Dienstag den alten Mann versorgt haben, und geht gegen Mittag nach Hause. Die Familie Simic lebt in einer Wohnanlage, etwa fünf Autominuten vom Klinikum entfernt. Goran Simic ist Krankenpfleger geworden, weil er Menschen helfen wollte und glaubte, dass er mit der Ausbildung überall auf der Welt einen Job finden könnte. In Kroatien, wo Simic geboren wurde, verdiente er 800 Euro netto im Monat. In Deutschland ist sein Gehalt mehr als dreimal so hoch. [..] [Am 24.4. wird Simic aus dem Krankenhaus entlassen, am 15.5. mit Rippenfellentzündung wieder eingeliefert.] Die Ärzte wissen nicht, ob das eine Folge von Covid-19 ist. Sie nehmen es aber an. Am Tag des Redaktionsschlusses ist Goran Simic wieder zu Hause, immer noch erschöpft, immer noch ängstlich. [...]"
  • Im Auge des Sturms: Corona-Pandemie wütet in Lateinamerika FR 29.5.20: "Die Infektionszahlen explodieren, das Gesundheitswesen gerät an seine Grenzen, die Wirtschaft geht in die Knie: In keiner anderen Region ist die soziale Ungleichheit so krass wie in Lateinamerika - in der Corona-Krise fürchten viele Menschen den Hunger mehr als das Virus."
  • Corona-Hotspot Brasilien euro|topics 27. Mai 2020
  • Lüften wichtiger als Wischen - Drosten für Öffnung von Schulen und Kitas ntv 25.5.20
  • Margaret Atwood: Erwachsen werden in Quarantäneland FR 22.5.20: Kanadier, die wie Margaret Atwood in den 40er Jahren aufwuchsen, können sich noch gut daran erinnern: „Scharlach!“ „Diphtherie!“ „Nicht eintreten!“. Wir haben das durchgestanden und wir können das wieder tun, schreibt die Autorin.
  • Zur Rolle der WHO FAZ 19.5.20: "Die WHO agiert lediglich als Sekretariat ihrer Mitglieder, die sich einmal im Jahr in Genf versammeln und globale Leitlinien und Vorschriften für die Gesundheitsversorgung festlegen. Die konkrete Umsetzung dieser Regeln obliegt indes den jeweiligen Ländern, was so manche medizinische Unterausstattung und Fehlleistung im Zusammenhang mit Covid-19 erklärt. Die WHO selbst spielt nach Voss´ Einschätzung ihrem Kernmandat als Normen- und Standardsetzer in der internationalen Gesundheitsversorgung ein wichtige und gute Rolle. Sie kranke aber daran, kein Eigenleben führen zu können und über zu wenig finanzielle Mittel zu verfügen."
  • 5 Artikel zu Coronavirus und COVID-19 von Pamela Dörhöfer FR 15.-22.5.20
  • Freiheit auf Koreanisch von Wolfgang Bauer, ZEIT 20.5.20: "Das Coronavirus, das in Europa die erste große Epidemie seit einem halben Jahrhundert ausgelöst hat, ist nur einer von vielen neuen Krankheitserregern, die in den letzten Jahren nach Südkorea eindrangen. Lee zählt sie auf: 2003 kämpfte er gegen Sars. Das Virus tauchte in Südchina auf und erreichte wenig später Südkorea, wo drei Menschen sich infizierten. Sars, mit einer Sterblichkeitsrate von elf Prozent, sandte Schockwellen durch ganz Asien. "Wir haben aus jeder Krise gelernt", sagt Lee. Sars war der Auslöser für die Gründung der KCDC, der Korea Centers for Disease Control and Prevention. Nach amerikanischem Vorbild sollte die Seuchenbekämpfung in einer einzigen starken Behörde gebündelt werden. Lee Jong-koo wurde ihr Direktor. Er behielt den Posten bis 2011. 2009 erreichte das nächste neue Virus Südkorea. H1N1. Es stammte aus Mexiko. 252 Menschen starben daran in Südkorea. 2015 folgte Mers, das zunächst nur in Kamelen nachgewiesen worden und 2012 in Saudi-Arabien auf den Menschen übergesprungen war. 186 Menschen infizierten sich in Südkorea mit Mers, 38 verloren ihr Leben. Wieder war die Zahl der Toten also relativ niedrig, doch 20 Prozent der Kranken starben, und so ergriff Panik das Land. Die Wirtschaft kam für mehrere Wochen zum Erliegen. Die wichtigste Lektion aus der Mers-Krise: Die KCDC verstärkten die weltweite Beobachtung neuer Krankheitserreger. Und sie stärkten den Schutz der Krankenhäuser, denn Mers hatte sich vor allem in zwei Kliniken ausgebreitet, die dann komplett geschlossen werden mussten. In Deutschland muss sich das Robert Koch-Institut die Kompetenz mit Bundes- und Landesbehörden sowie mit lokalen Gesundheitsämtern teilen – in Südkorea koordinieren die KCDC den Seuchenkampf zentral. Ihr Direktor ist im Rang eines Vize-Ministers Mitglied der Regierung. Während das Robert Koch-Institut noch Ende Januar das neue Virus als nicht sehr ansteckend bewertete und mit einer normalen Grippe verglich, rief der südkoreanische Präsident am 20. Januar auf Anraten der KCDC den Seuchennotstand aus. [...] Die Deutschen, sagt er, hätten sich für die Privatsphäre entschieden und dafür die Freiheit, ihre Wohnungen zu verlassen, geopfert. Die Südkoreaner hätten sich für ihre Bewegungsfreiheit entschieden und dafür befristet auf etwas Privatsphäre verzichtet. [...]"
  • Mediziner fordern komplette Öffnung von Schulen und Kitas Spiegel online 19.5.2020: "Keine Einschränkungen mehr, alle Kinder zurück in die Schulen und Kitas: Das fordern vier medizinische Fachgesellschaften. Begründet wird das mit gravierenden sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließungen."
  •  Corona-Krise: Welche Folgen hat die Pandemie für die Wirtschaft? bpb 18.5.2020: "Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Ein Interview mit der Makroökonomin Geraldine Dany-Knedlik über Krisenmechanismen, wirtschaftspolitische Reaktionen und Unterschiede zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009."
  • FLEISCHINDUSTRIE: Das Schweinesystem FR 18.5.20: "[...] Gibt es überhaupt so etwas wie billiges Fleisch? Oder zahlt am Ende statt des Verbrauchers einfach jemand anderes die Rechnung? [...] Schlachter und Zerleger sind für gewöhnlich nicht etwa Beschäftigte der Betriebe, sondern werden bei Sub-Unternehmen angestellt. Häufig sind sogar mehrere Subunternehmen im Spiel. Kontrollen werden dadurch erschwert, Arbeitsschutz läuft ins Leere. „Da wird organisiert Verantwortung abgewälzt, damit niemand verantwortlich gemachte werden kann,“ sagt Heil."
"Eine Studie aus Nordfrankreich liefert Hinweise zum Infektionsgeschehen in Schulen. Rückblickend wurde der Ausbruch des Coronavirus in einem Gymnasium in Oise dokumentiert. Es wurden rund 660 Antikörpertests bei Lehrern, Schülern, Eltern und Geschwistern gemacht.
Innerhalb von fünf Wochen habe sich ein „sich langsam hochschaukelnder Ausbruch“ vollzogen, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im „NDR-Podcast“.
Das Ergebnis der Studie: In fünf Wochen hätten sich laut Drosten 38,3 Prozent der Schüler infiziert, 43,4 Prozent der Lehrer und 60 Prozent der sonstigen Mitarbeiter (Kantinenpersonal, Hausmeister etc.). Bei den Übertragungen auf Geschwister und Eltern lag die Quote bei 10,2 und 11,4 Prozent.
„Das sind Zahlen, da muss man schon sagen: Wenn das in Schulen passiert, dann darf man Schulen nicht öffnen. Da infizieren sich wirklich im Mittel über 40 Prozent.“
  • QUALITÄT DURCH OFFENHEIT von Ulrich Dirnagl und Daniel Strech: "Warum Covid-19 das Zeug hat, die Forschung auf lange Sicht besser zu machen."
"Ich würde mir wirklich wünschen, wir alle würden eine Debatte führen, die der Komplexität der Situation angemessen ist und nicht versucht, diese so zu reduzieren, dass nur noch Alternativlosigkeit bleibt. Dafür steht gerade zu viel auf dem Spiel."
  • Elisabeth von Thadden: Vom guten Recht zu überleben ZEIT 9.4.20 "Bei einer Epidemie jeden Einzelnen retten zu wollen – das hat es so noch nie in der Geschichte gegeben. Die Moderne erfindet sich gerade neu."

Studie der ersten Fälle der neuen Viruserkrankung in Wuhan: https://www.graphicnews.com/de/pages/39935/gesundheit-coronavirus-symptome-und-ansteckung-interactive

Neue Zahlen aus Wuhan: https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/corona-krise-neue-zahlen-aus-wuhan-von-wissenschaftlern-16686751.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 , FAZ 19.3.2020

Bestätigte Fälle von Infektion mit dem Coronavirus in Deutschland: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/coronavirus-deutschland-infektionen-faelle-verbreitung-epidemie-karte

Simulator der Verbreitung einer Infektion: https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/?utm_campaign=wp_main&utm_medium=social&utm_source=twitter

https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020

https://www.nzz.ch/panorama/coronavirus-wie-asien-die-epidemie-in-den-griff-kriegte-nzz-ld.1544974

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-warum-gibt-es-in-italien-so-viele-faelle-a-a9b30229-9e94-4297-aa8c-ffd31c80b428

Böses Erwachen in Tirol: https://www.derstandard.at/story/2000115989961/apres-ski-mit-boesem-erwachen-in-den-tiroler-bergen

Zur Entwicklung in Italien:

Dramatische Entwicklungen in Italien: Die Zahl der Todesopfer allein in der Region Lombardei ist innerhalb eines Tages um mehr als 500 gestiegen. Ganz Italien meldete heute 800 Corona-Tote binnen 24 Stunden. Gestern sind landesweit bereits 600 Menschen gestorben. Es handelte sich jeweils um den höchsten Anstieg seit Ausbruch der Coronavirus-Krise. Insgesamt bewegt sich die Zahl der Todesopfer damit auf 5.000 zu. Zum Vergleich: China meldete bislang 3.259 Tote." (Newsblog des Deutschlandfunks zum 21./22.3.20)

Bestätigte Ansteckungsfälle weltweit: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Unzureichende Vorsorge für eine Pandemie in der Schweiz Schweizer Radio und Fernsehen 20.3.20

Literatur
  • Dennis Kaltwasser: Coronalogie der Ereignisse in: Michael MeyenWikipedia-logo.png u.a.: #allesdichtmachen. 53 Videos und eine gestörte Gesellschaft OVALmedia, S.70-143. Darin findet sich u.a. ein Zitat von Christian DrostenWikipedia-logo.png von 2014 über die Auswirkung der Verwendung von PCR-TestsWikipedia-logo.png im Zusammenhang mit der MERS-EpidemieWikipedia-logo.png: "Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. [...] In der Region gibt es kaum noch ein anderes Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen [...]" (S.77)
Wichtige Infrastruktur
Was das für die "Systemwichtigen" bedeutet Notfalls isoliert im Feldbett SPON 20.3.20

Kommentare:

Bernd Ulrich: Ausnahmezustand: Apocalypse, not now ZEIT 18.3.2020

"[...] Wie kann es sein, dass Klima-Aktivisten noch vor wenigen Wochen forderten, wir alle müssten weniger reisen, weniger konsumieren, weniger breitbeinig leben – und dafür angeschrien wurden? Da ging es um den Wunsch nach Vorschriften und Verboten, für deren Nichtbeachtung man heute bestraft würde. Kann der Staat etwa doch handeln?
Ähnliches gilt für die soziale Gerechtigkeit, auch da verschiebt sich gerade was: Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man in diesen Tagen "hamstern", und es ist verpönt. Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man sonst Marktwirtschaft, und es ist heilig. [...]"


Jörg Scheller: Die Versuchung des Autoritären Kontext: Wochenzeitung 18.03.2020

Sollte es autoritären und totalitären Staaten gelingen, die Krise besser in den Griff zu bekommen als liberaldemokratischen – wobei Nachrichten aus ersteren bekanntlich mit Skepsis zu genießen sind –, wird das Folgen für die ohnehin in Bedrängnis geratenen liberalen Demokratien haben. Autoritäre und totalitäre Charaktere werden COVID-19 als Beweis dafür instrumentalisieren, dass die liberale Demokratie nicht nur mit Blick auf Krisenmanagement alt und schwach geworden sei, sondern dass es sich allgemein um ein in die Jahre gekommenes Schönwettersystem handle. Ist die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht voll des Lobes für China?
Deshalb ist es so wichtig, dass hierzulande jedeR Einzelne auch einen politischen Beitrag leistet. Es geht nicht nur darum, sich selbst und seine Angehörigen über die Runden zu bringen und gesundheitlich unbeschadet davonzukommen. Es geht auch darum, in der Konfrontation mit der Krise ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass wir Teilhaber eines historisch jungen, immer noch fragilen politischen Systems sind und alle mit unserem Verhalten zu dessen Gedeih und Verderb beitragen. Anderswo kann Verantwortung an Führerfiguren delegiert werden. Hier tragen alle mit.

Die Welt nach Corona: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise vorbei ist, kress news 19.3.2020

"Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie "Zusammenbruch" tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen "schwarzen April" gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann."

Materialien zum Klimawandel

Aktuelles

Angesichts der vielen Einzelaspekte, die es zu berücksichtigen gilt, ist Aktualität für alle Bereiche ausgeschlossen. Trotzdem scheint dieser Abschnitt sinnvoll, weil hier deutlich wird, welche Meldungen als letzte aufgenommen worden sind.

It cuts the other way too. In the gathering gloom before Russia’s invasion, leaders at the Munich Security Conference last week expressed deep concern that a war would slice through their ability to muster the global response they promised at the COP26 climate summit in Glasgow just 100 days before. Developing countries lamented that a military buildup may drag funding away from the billions promised to help make them more secure against extreme weather and rising seas.
While Putin is dragging the world into a new era of higher defense spending and military priorities, the IPCC has delivered a stark reminder that it cannot be understood in isolation from climate change and the geopolitical and social fallout from the transition to green energy. [...]"[8]
  • Cop26 geht zu Ende: Was wird aus den Beschlüssen? euro|topics.net 11.11.21
  • Liveblog von der Weltklimakonferenz COP26 spektrum.de ab 9.11.21
  • UN-KLIMAGIPFEL COP26: Merkel fordert weltweiten CO2-Preis Deutsche Welle 1.11.21: "[...] Ein CO2-Preis könne die Industrie dazu bringen, die technologisch besten Wege zur Klimaneutralität zu finden.[...]"
  • Der deutsche Wald: „Diese Schönheit ist ergreifend!“ FR 28.10.21: "Bauholz, das 50 oder mehr Jahre bleibt, hat leider nur einen kleinen Anteil. Dagegen speichert der stehende Waldbestand dauerhaft CO2, und da haben wir großes Steigerungspotenzial. Zurzeit beträgt der durchschnittliche Holzvorrat in Deutschland 300 Kubikmeter pro Hektar. Aber in Betrieben, die sich vorgenommen haben, diesen Vorrat zu steigern, sind das auch schon mal 500. [...] das geht nur durch eine geringere Nutzung. Im Stadtwald Lübeck hat man das konsequent gemacht, mit dem naturnächsten Waldbewirtschaftungssystem, das wir in Deutschland haben. Seit 1994 ist dort die Menge des eingeschlagenen Holzes halbiert worden. Das hat einen enormen Vorrat eingebracht. Noch eine Zahl: Zurzeit speichert der deutsche Wald etwa sieben Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen. Wenn wir dahin kommen, die Emissionen zu senken, steigt auch der Anteil, den der Wald aufnimmt. Aber noch wichtiger ist die lokale Kühlungsfunktion."
  • Klimawandel als Chance für Wachstum FR 26.10.21 von Joachim Wille: "[...] unterlassener Klimaschutz kommt langfristig deutlich teurer. Diese Erkenntnis untermauert jetzt eine Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte. Der deutschen Wirtschaft drohen danach in den kommenden 50 Jahren klimawandel-bedingte Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro und ein Verlust von bis zu 470 000 Arbeitsplätzen, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Umgekehrt eröffnet ein Kurs, der das 1,5 Grad-Ziel und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anpeilt, längerfristig große Wachstumschancen."
  • Forscher kritisieren Dienstwagen-Privileg scharf SZ 13.10.21: "[...] die Kritik der Forscher: Die geförderten Fahrzeuge seien besonders klimaschädlich, denn sie hätten durchschnittlich eine deutlich höhere Motorleistung (160 PS) als privat zugelassene Pkw (115 PS) und fahren mit rund 30 000 Kilometern doppelt so viel im Jahr. Dabei nehme der Vorteil paradoxerweise tendenziell zu mit Größe, Gewicht und Verbrauch des Fahrzeugs. Auch eine Klima-Lenkungswirkung durch die Extravorteile für E-Autos sei nicht zu erkennen: Privatmenschen melden im Vergleich zu gewerblichen Nutzern doppelt soviel Batterieautos an."
  • Klimaangst:"40 Prozent der jungen Menschen wollen keine Kinder mehr kriegen" ZEIT 4.10.21
  • Hungerstreikende in Berlin: Sie wollen nichts mehr essen. Bis Laschet, Scholz und Baerbock mit ihnen reden, Spiegel 10.9.21
  • Arbeitsplätze vernichtet, um Klimaschutz zu verhindern telepolis 6.9.21
  • Die Klimabewegung übergeht das Erfordernis der Friedensökologie von Bernhard Trautvetter nachdenkseiten 11.8.21
  • Weltklimarat: Kritische Schwelle der Erderwärmung erreichen wir womöglich schon 2030 Utopia 9.8.21: "[...] Die Erde werde sich bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen – und damit zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert, heißt es darin."
  • "Wir müssen raus aus den fossilen Energien" ZEIT 29.7.21: "Die Internationale Energieagentur sollte eigentlich die globale Ölversorgung sichern. Jetzt legt ihr Chef einen Plan vor, wie die Welt ohne Öl auskommt. [...] Letzte Woche habe ich am Treffen der Energieminister aus den G20-Staaten teilgenommen. Ich habe selten so viel politisches Engagement erlebt wie derzeit beim Thema Klimaschutz – im Norden wie im Süden, in den reichen Ländern genauso wie in den armen Staaten. Die Leute wollen, dass weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen wird."
  • Monumentales Systemversagen: “Deutschland war präzise gewarnt – die Menschen aber nicht Tagesspiegel 19.7.21: "Eine britische Forscherin erhebt schwere Vorwürfe"
  • Die Flut und das Klima euro|topics 19.7.21
  • Urteil gegen Shell: Bricht sich der Klimaschutz Bahn? euro|topics 27.5.21: "[...] Das Energieunternehmen Shell, das seinen Hauptsitz in Den Haag hat, muss seinen CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. Damit wurde erstmals einem Konzern ein Klimaziel verordnet. [...]"
  • Klimaschutz: Die Befreiung der Freiheit von Bernd Ulrich ZEIT, 30.4.21: "In Karlsruhe wurde das höchste Gut der Gesellschaft neu definiert: die Freiheit. Ökologisch blinder Liberalismus, nur aufs eigene Wohl bedacht, ist gegen das Grundgesetz. [...] Über das eigene CO2-Budget hinaus zu leben, sei es durch unterlassenen Ausbau regenerativer Energien oder durch einen unverantwortbar in die Länge gezogenen Kohleausstieg, durch rücksichtslose Ernährung oder durch überflüssiges Autofahren, schadet nicht nur irgendeiner anonymen Umwelt, sondern raubt den Jüngeren Freiheiten, Optionen, Wahlmöglichkeiten, Fehlertoleranz. [...]"
  • Bundesverfassungsgericht: Klimaschutzgesetz ist in Teilen verfassungswidrig neues-deutschland.de 29.4.21: "Die Kläger würden durch die Bestimmungen in ihren Freiheitsrechten verletzt, erklärte das Gericht. Die Vorschriften verschöben hohe Lasten für die Minderung der Emissionen unumkehrbar auf die Zeit nach 2030. Um die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Begrenzung des Temperaturanstiegs zu erreichen, müssten die dann noch notwendigen Minderungen immer dringender und kurzfristiger erbracht werden."
  • Mit dem Turbo zur Netto-Null. Thinktanks legen ein Konzept vor, wie Deutschland die Klimaneutralität schneller erreichen könnte. Deutschland könne auf diesem Feld zum „Leitanbieter“ werden. Von Joachim Wille, FR 27.4.21: "Deutschland soll bis 2050 keine klimaschädlichen Gase mehr ausstoßen, so lautet das offizielle Ziel der Bundesregierung. Drei Thinktanks haben nun eine Studie vorgelegt, wonach das auch schon bis 2045 machbar ist."
Allgemeines
  • Die vorhergesagten Katastrophen: Niall Ferguson: The politics of catostrophy (Youtube) Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit (Perlentaucher)
  • Eine interaktive Karte zur Klimaerwärmung in Europa"Daten und Schätzungen zu den Durchschnittstemperaturen auf lokaler Ebene zeigen, dass der Klimawandel fast jeden Winkel Europas betrifft, zumal die Durchschnittstemperaturen in mehreren Gebieten innerhalb eines halben Jahrhunderts um mehr als 2 °C gestiegen sind."
Literatur
  • Joachim Radkau: Die Ära der Ökologie, 2011
  • Jorgen Randers: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome, 2012
  • Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima, 2015
  • Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman: Wir sind dran, 2017 (Club of Rome: Der große Bericht: Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen. Eine neue Aufklärung für eine volle Welt), (Rezension bei Perlentaucher)
  • Charles EisensteinWikipedia-logo.png: Climate: A New Story. North Atlantic Books 2018, deutsch: Klima – Eine neue Perspektive. Europa Verlag Berlin/München 2019
  • Rainer Grießhammer: #klimaretten. Jetzt Politik und Leben ändern, 2020
  • Sven Plöger: Zieht euch warm an, es wird heiß, 2020: "[...] Wir brauchen eine progressiv anziehende Bepreisung klimaschädlicher Mobilität. Die zusätzlichen Einnahmen müssen zu einem Teil direkt an klimafreundliche Nutzer zurückgegeben werden, etwa in Form eines persönlichen Klimabonus nach Schweizer Modell. Für eine Radverkehrsoffensive müssen wir die Hemmnisse aus der Straßenverkehrsordnung tilgen, um einen gleichberechtigten Verkehrsmix aller Fortbewegungsmittel zu erzielen. [...]"
Links und Videos

https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/02/ist-grunes-wachstum-sinnvoll_13.html:

darin: Ulrike Herrmann: Nachhaltigkeit im Kapitalismus? 27.1.2020

Niko Paech: Die Wachstumsparty ist vorbei 30.1.2020

http://www.postwachstumsoekonomie.de/vortragsreihe/videos/

Podcasts

Vom Klima- zum Gesellschaftswandel – Maja Göpel

Beispiele für einzelne Arbeitsaufträge

Allgemeine Fragestellungen

Hier werden zunächst nur allgemeine Fragen angeführt. Lernpfade wären noch zu entwickeln.

Je nach den Voraussetzungen, die Schüler mitbringen, können allgemeine Fragen allerdings sogar hilfreicher sein als gut ausgearbeitete. Als Beleg dafür mag der Ausnahmefall Newton dienen. (Weshalb es gut sein kann, wenn Hochbegabte keinen Unterricht haben ... Fontanefans Schnipsel 9.5.20)

  • Weshalb bestehen die Regierungen im einen Fall auf strikter Erfüllung der Schulpflicht, während sie im anderen selbst die Schließung der Schulen anordnen? - Erläutere anhand der Unterschiede des Krisenverlaufs!
  • Welche Unterschiede zwischen Coronaepedimie und Klimawandel führen dazu, dass im einen Fall das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeraten wird, in anderem Fall davor gewarnt wird? - Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!
  • Beiden Krisen sind wesentlich auf die Industrielle Revolution und auf die Globalisierung zurückzuführen.

1. Erläutere, weshalb. 2. Für welche Krise ist die Industrielle Revolution grundlegender, für welche die Globalisierung? - Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!

Coronazeit als Internetzeit: 2 Stunden (1 Tag, eine Woche, 5 Wochen) im Internet: Meine Erfahrungen und mein Lernerfolg. Einzelaspekte: z.B. Vergleich freier Arbeit im Netz mit digitalem Fernunterricht. Was braucht man, um ein Persönliches Lernnetzwerk zu entwickeln?

Weiterführende Fragestellungen

Für Fortgeschrittene

Bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim Artenschutz und der Erhaltung der Biodiversität geht es darum, Wandel zu verlangsamen. Das ist aber nur möglich, wenn der dafür notwendige Bewusstseinswandel beschleunigt wird.

  • Wie verändert sich Bewusstsein?
  • Welche Rolle spielen dabei Erfahrungen, welche Wissen, Verständnis über Zusammenhänge, Vernetzung?
  • Inwiefern stehen Erfahrungslernen und Lernen über Wissensvermehrung in Widerspruch? (Zeitfaktor bei Erfahrungen und Wissensvermehrung)
  • Inwiefern begünstigt Vernetzung gegenseitiges Verständnis und inwiefern die Bildung von Parallelkulturen? (Beispiel Auseinanderdriften von Lockdownbefürwortern und -gegnern, Impfbefürwortern und -gegnern in sozialen Medien (Twitter, Facebook, Whatsapp, Signal ...))
  • Weshalb entsteht beim Zusammentreffen von langsamen und schnellen Veränderungen kognitive Dissonanz?

Wenn Freiheit nur möglich ist bei Anerkennung der Freiheitsrechte der anderen: Welche Probleme entstehen, wenn immer mehr Gruppen gesamtgesellschaftliche Anerkennung fordern? (Political Correctness, Antidiskriminierung, Pluralismus)

Fachbezogene Arbeitsaufträge

Deutsch

  • Tagebuch darüber, wie die Coronakrise sich im Laufe der Zeit für den einzelnen darstellt.
Beispieltagebuch eines Journalisten mit 3 Kindern
Bericht eines Kindes
Bericht einer Schülerin; Wochenberichte eines Schülers
Bericht einer Mutter
Natürlich eignen sich diese Berichte auch dazu, kommentiert und diskutiert zu werden, selbst noch nach dem Ende des Homeschoolinhg.
  • Berichte über Diskussionen in der Familie, unter Freunden
  • Bericht über den Verlauf der Coronakrise in Deutschland (im eigenen Bundesland, in dem Heimatort)
  • Bericht über die verschiedenen Bildungsangebote im Rahmen von WirBildenZukunft
  • Ausführlicher Bericht über ein Bildungsangebot im Rahmen von WirBildenZukunft
  • Bericht über die verschiedenen Methoden, wie über ::netzstreikfürsklima versucht wird, die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz wachzuhalten
  • Exzerpte aus Nachrichten
  • Erörterungen zu Einzelfragen:
z.B. Welche der beiden Krisen ist schlimmer und für wen? Wie sollten Ansteckungen verhindert werden? (Vergleich der Methoden Südkoreas, Chinas, Italiens, Deutschlands, Schwedens, allgemeiner Vergleich oder spezieller Vergleich zwischen zwei Ländern)

Fremdsprachen

In den Fremdsprachenlegt sich besonders die Behandlung internationaler Aspekte der Corona-Epidemie nahe, insbesondere zum Vergleich unterschiedlicher nationale Entwicklungen.

Politik und Wirtschaft

  • Gesellschaft und Politik in Zeiten der Globalisierung
  • Wie kann man Freiheitsrechte und Sicherheitsansprüche miteinander vereinbaren (am Beispiel der Coronakrise)?
  • Welche Maßnahmepakete aus der Coronakrise könnten zur Einsparung von CO²-Emissionen sinnvollerweise beibehalten oder an die andere Hauptaufgabe angepasst werden?
  • Wäre eine Trennung der EU-Staaten in Parallele zum Brexit zur Epidemiebekämpfung sinnvoll?
  • Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf die Grundrechte verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
  • Schlagen Sie eine Strategie zur Bekämpfung von COVID-19 vor und begründen Sie diese, indem Sie auf die folgenden Mitteilungen eingehen:
"Nun ist es also passiert - 2 meiner SuS sind positiv getestet worden, 1 mit starken Symptomen mittlerweile. Die andere Schülerin hat eine kleine, an Leukämie erkrankte Schwester. Sie hat auch bereits ihre Mutter angesteckt.
Nun hocken wir alle in Quarantäne, bangen und hoffen, & bedanken uns derweil bei unserer ach so kompetenten Landesregierung, für den überaus wichtigen Unterricht in Präsenz Leute, ich könnte vor Wut alles kurz und klein hacken!!" (https://twitter.com/DiplLuftikus/status/1395773463013601280)
Psychische Gesundheit in der Pandemie: Mehr Jugendliche äußern Suizidgedanken Tagesspiegel 12.2.21:
"Drittklässler werden weder richtig lesen können noch die Buchstaben kennen" SZ 18.1.21: "Sozial benachteiligte Kinder werden durch den Fernunterricht endgültig abgehängt, das bringe fatale Spätfolgen mit sich, kritisiert "Arche"-Chef Bernd Siggelkow."
Null-Fälle-Strategie soll Deutschland aus der Corona-Krise führen ZEIT 18.1.21: "Infektionen auf null bringen und konsequent eindämmen: Führende Forscher schlagen der Kanzlerin einen No-Covid-Plan vor."
Wirtschaft
  • Inwiefern könnte die Coronakrise Hinweise darauf geben, welche wirtschaftlichen Aktivitäten wesentlich sind und welche unwichtiger oder sind die Erfahrungen für die Gestaltung eines Übergangs zu nachhaltigem Wirtschaften irrelevant?
  • Weshalb sind große VersandhändlerWikipedia-logo.png wie Quelle und Neckermann gescheitert, während Amazon und AlibabaWikipedia-logo.png in dieser Zeit zu den führenden Unternehmen der Welt aufsteigen konnten?
  • Welche Folgen hatte die Corona-Epidemie für die Entwicklung des Versandhandels, speziell Amazon und Alibaba?
  • Weshalb hat Amazon seinen Buchversand in der Coronakrise zurückgefahren?

Aufbereitetes Material zu einer umfassenderen Fragestellung:

Geschichte


  • Migration in Zusammenhang von Klimawandel
    • Abwehr von Migration

Mathematik

Biologie

  • Was für Zusammenhänge bestehen zwischen Pandemien, Zoonose, Lebensräumen (Biotop), Artenschutz und Biodiversität?
  • Virusinfektionen (in beliebiger Spezifizierung)
  • Impfschutz
  • Weshalb kann man Viren nicht mit Antibiotika bekämpfen?
  • Tierversuche
  • Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf Wirksamkeit verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
  • Manche Leute sind der Ansicht, der gegenwärtige Verlust an BiodiversitätWikipedia-logo.png sei noch bedrohlicher als der Klimawandel. Tragen Sie Argumente zusammen, was dafür spricht und was dagegen, und begründen Sie Ihr eigenes Urteil.

Chemie

  • Welche Bereiche der PharmaindustrieWikipedia-logo.png sind nach Asien abgewandert? Hängt das mit den Umweltstandards bei der Produktion zusammen?

Ethik

  • Rechtfertigung von Tierversuchen im Blick auf Pandemien, Impfschutz ...


  • Geht der Schutz vor Ansteckung den psychischen, wirtschaftlichen und schulischen Erfolgen vor? (vgl. Ethikrat)
Arbeitstext: S. Gaschke: Den Tod kann uns niemand ersparen NZZ 30.11.20
  • Inwiefern lässt sich die Konzentration auf den Schutz der Bevölkerung des jeweiligen Nationalstaats rechtfertigen? Inwiefern kann sie andererseits als ethisch fragwürdig gelten? dazu sieh auch: Corona-Pandemie:"Niemand kann sich abschotten" ZEIT 16.4.20

Religion

Die wirtschaftliche Globalisierung lässt sich als Zusammenwirken der Welt bei der Ausnutzung der fossilen Energien beschreiben. Inwiefern lässt sich der Einfluss der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Globalisierung mit der Sprachverwirrung beim Turmbau zu BabelWikipedia-logo.png vergleichen? Was spricht dagegen, die Pandemie als Strafe Gottes zu verstehen?


Vergleichen Sie die Erfahrung des HiobWikipedia-logo.png mit den Erfahrungen der Menschheit mit der Corona-Pandemie.


Der Klimawandel zeigt mit dem im Laufe der Erwärmung entstehenden Anstieg der Weltmeere eine Parallele mit dem Mythos von der SintflutWikipedia-logo.png auf. Inwiefern lässt sich die Warnung der Klimaaktivisten mit der Aufforderung Gottes an Noah, eine Arche zu bauen, vergleichen? Lassen sich wichtige Unterschiede zwischen dem Klimawandel und diesem Mythos erkennen?

Gibt es in der gegenwärtigen Klimabewegung religiöse Deutungsmuster und Rituale, die dem Erfolg der Bewegung schaden? Begründen Sie anhand des vorliegenden Textes. dazu: Religiöse Deutungsmuster und Rituale der Klimabewegung, Deutschlandfunk 19.4.20

Philosophie

  • Inwiefern wird durch die Corona-Pandemie der Vernunft-Optimismus der AufklärungWikipedia-logo.png infrage gestellt?

Weiterführende Fragestellungen

  • Welche Auswirkungen hatte die Coronakrise im Sinne einer Ausweitung der Digitalisierun?
  • Wie könnte sich die Coronakrise mittelfristig auf die Digitalisierung auswirken?


  • Vergleich von Finanzkrise und Coronakrise


  • Vergleich von Klimawandel und digitalem Wandel
Wie unterscheiden sich beide in Hinsicht auf ihre Entstehung und auf die Beeinflussbarkeit durch den Menschen?
Inwiefern trägt die Digitalisierung zur Beschleunigung der Klimaerwärmung bei und inwiefern könnte sie helfen, sie zu verlangsamen und zu stoppen?
Literaturhinweis: Martin Lindner: Die Bildung und das Netz, 2018

Eine persönliche Ansicht

Sieh auch

Anmerkungen

  1. Da die Phase des Fernunterrichts länger dauern wird, als wir alle es wünschen, dürften die Arbeitsaufträge durchaus auch längerfristige Aufgaben und Gruppenarbeit vorsehen. - dieser Artikel soll also nur Anregung für umfassendere Konzepte sein.
  2. Frank Schätzing: Was wäre, wenn wir einfach die Welt retten 2021 mit Leseprobe und Videos
  3. Why outbreaks like coronavirus spread exponentially, and how to “flatten the curve” von Harry Stevens, Washington Post, 14.3. 2020, "These simulations show how to flatten the coronavirus growth curve"
  4. Unter Demokratie stellt man sich einen Staat vor, in dem "jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken" (Willy Brandt, 1969). Gegenwärtig dienen alle „Reformen“ nur der Finanzierung der Steuerentlastung für Unternehmen. Bis tief in die 80er Jahre gab es eine Partei, die gegen diese Tendenzen angekämpft hat. Von ihrem Parteivorsitzenden Brandt stammt das Wort "Wir wollen mehr Demokratie wagen." Diese Partei gibt es nicht mehr. Denn inzwischen ist der Gedanke an Demokratie eine Horrorvorstellung für jeden, der noch versucht, in der BRD Politik zu gestalten. Denn Demokratie ist mit unserer Art von Wirtschaftsorganisation nicht vereinbar. Aber in vielen europäischen Staaten ist das Interesse an Demokratie noch frisch. Es gibt also noch Hoffnung. (20.6.04) Petronius: Paradoxien unserer Demokratie (Abschnitt: Demokratie), 20.6.2004
  5. Seit Fake News in sozialen Netzwerken zugenommen haben, sind diese aufgrund öffentlichen Drucks vermehrt dazu übergangen, Falschmeldungen zu löschen oder zumindest zu kennzeichnen. Aber das sind notgedrungen Ermessensentscheidungen.
  6. auf Deutsch: Zwei grundlegende Strategien sind möglich: (a) Abschwächung, die darauf abzielt, die Ausbreitung von Epidemien zu verlangsamen, aber nicht unbedingt zu stoppen - Reduzierung des Spitzenbedarfs an medizinischer Versorgung bei gleichzeitigem Schutz derjenigen, die am stärksten von schweren Krankheiten bedroht sind, vor Infektionen, und (b) Unterdrückung, die darauf abzielt, das epidemische Wachstum umzukehren: Reduzierung der Fallzahlen auf ein niedriges Niveau und Beibehaltung dieser Situation auf unbestimmte Zeit. Jede Politik hat große Herausforderungen. Wir stellen fest, dass eine optimale Minderungspolitik (die die Isolierung von Verdachtsfällen zu Hause, die Quarantäne von Personen, die im selben Haushalt leben wie Verdachtsfälle, zu Hause und die soziale Distanzierung älterer Menschen und anderer Personen mit dem höchsten Risiko für schwere Krankheiten) den Spitzenbedarf an Gesundheitsversorgung um 2/3 senken könnte und die Todesfälle auf die Hälfte. Die gemilderte Epidemie würde jedoch wahrscheinlich immer noch dazu führen, dass es zu Hunderttausende von Todesfällen käme und die Gesundheitssysteme (insbesondere die Intensivstationen) um ein Vielfaches überfordert wären. Für Länder, die dies erreichen können, bleibt die Unterdrückung die bevorzugte politische Option. Wir zeigen, dass im britischen und US-amerikanischen Kontext die Unterdrückung nur eine Kombination aus sozialer Distanzierung der gesamten Bevölkerung, Isolation von Fällen zu Hause und Haushaltsquarantäne ihrer Familienmitglieder erfordert. Dies muss möglicherweise durch Schul- und Universitätsschließungen ergänzt werden, obwohl anerkannt werden sollte, dass solche Schließungen aufgrund zunehmender Fehlzeiten negative Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben können. Die größte Herausforderung bei der Unterdrückung besteht darin, dass diese Art von intensivem Interventionspaket - oder etwas, das bei der Reduzierung der Übertragung gleichermaßen wirksam ist - beibehalten werden muss, bis ein Impfstoff verfügbar ist (möglicherweise 18 Monate oder länger), da wir davon ausgehen, dass die Übertragung schnell wieder zunehmen wird, wenn die Eingriffe aufgehoben werden. Wir zeigen, dass intermittierende soziale Distanzierung - ausgelöst durch Trends in der Krankheitsüberwachung - es ermöglichen kann, Interventionen in relativ kurzen Zeitfenstern vorübergehend zu lockern, aber die Maßnahmen müssen wieder eingeführt werden, wenn die Fallzahlen wieder zunehmen. Während die Erfahrungen in China und jetzt in Südkorea zeigen, dass Unterdrückung kurzfristig möglich ist, bleibt abzuwarten, ob dies langfristig möglich ist und ob die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der bisher getroffenen Interventionen gesenkt werden können.
  7. Neben unserer zeitgeschichtlichen Arbeitsgruppe beschäftigt sich eine Gruppe um den Politologen Sebastian Koos mit repräsentativen Umfragen zu den Protestteilnehmer:innen, die Gruppen um den Soziologen Boris Holzer und die Medienwissenschaftlerin Isabell Otto befassen sich mit der digitalen Kommunikation. Schließlich arbeitet eine Gruppe des Kultursoziologen Christian Meyer an einer visuellen Ethnographie der Konstanzer Corona-Proteste. Siehe http://www.geschichte.uni-konstanz.de/reichardt/aktuelles/ag-wissenspraktiken-und-soziale-bewegungen. In Planung ist u.a. Sven Reichardt (Hrsg.), Die Misstrauensgemeinschaft der Querdenker. Die Corona-Proteste aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, Frankfurt/M. 2021.
  8. auf Deutsch: Der Krieg in der Ukraine ist, wie alles, auf vielfältige Weise mit der Klimakrise verbunden. [...] "Der Klimawandel ist der ultimative Bedrohungsmultiplikator", sagte Katharine Hayhoe, leitende Wissenschaftlerin der Naturschutzorganisation Nature Conservancy. "Man nehme fast alles, von dem wir bereits wissen, dass es in der Welt nicht stimmt ... und der Klimanotstand macht es noch schwieriger, es zu lösen." Das gilt auch in die andere Richtung. In der zunehmenden Düsternis vor dem russischen Einmarsch äußerten die Staats- und Regierungschefs auf der Münchner Sicherheitskonferenz letzte Woche ihre tiefe Besorgnis darüber, dass ein Krieg ihre Fähigkeit, die globale Antwort aufzubringen, die sie nur 100 Tage zuvor auf dem COP26-Klimagipfel in Glasgow versprochen hatten, zunichte machen würde. Die Entwicklungsländer beklagten, dass eine militärische Aufrüstung Mittel von den Milliarden abziehen könnte, die versprochen wurden, um sie vor extremen Wetterereignissen und steigenden Meeren zu schützen. Während Putin die Welt in eine neue Ära höherer Verteidigungsausgaben und militärischer Prioritäten führt, hat der IPCC eindringlich daran erinnert, dass dies nicht losgelöst vom Klimawandel und den geopolitischen und sozialen Auswirkungen des Übergangs zu grüner Energie verstanden werden kann. - Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)