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{{Boden}}
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==Wir bestimmen den Bodentyp==
'''Informationen zum Thema'''


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Der Regenwurm wird auch als Baumeister des fruchtbaren Bodens bezeichnet. Er fordert die Humusbildung durch seine Wühl- und Fressarbeit. Er ist dabei nicht auf vorhandene Hohlräume angewiesen, er bohrt sich durch den Boden. Die Pflanzenwurzeln haben es jetzt leichter, wenn sie in tiefere Schichten vordringen wollen.
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! Informationen zum Thema
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| Durch das Zusammenwirken von Niederschlag, Grundwasser und Temperatur&nbsp; sind Böden mit übereinstimmenden oder ähnlichen Merkmalen entstanden (Horizontkombination, Gefüge, Nährstoffgehalt, Eignung für bestimmte Pflanzen). Böden der gleichen Entwicklungsstufe werden zu Bodentypen zusammengefasst. Die Böden sind keineswegs alle gleich. Aus gleichem Ausgangsgestein können unterschiedliche Böden entstehen. Böden, wie sie jetzt existieren, werden in natürlicher Lage in einigen hundert Jahren anders aussehen. Sie sind einer Entwicklung unterworfen, sie altern. In unserem Klima (humides Klima) verlieren die Böden ihren Kalkvorrat, wir sagen, sie werden sauer.
Der Wurmkot ist mit Schleimabsonderungen angereichert; dadurch werden die Bodenkrümel stabiler und der Boden verschlämmt nicht so leicht. In einem fruchtbaren Boden finden wir den Regenwurm in großer Anzahl. Etwa 200 - 400 Regenwümer leben auf dem Quadratmeter. Innerhalb von 24 Stunden muss der Regenwurm die Nahrung (abgestorbene Pflanzenteile) aufnehmen, die seinem Körpergewicht entspricht. Das zeigt, wie aktiv der Regenwurm im Boden ist, wie sehr er den Boden durchwühlen muss, um seine Nahrung zu finden.


Die Namen der Bodentypen leiten sich zumeist von einer auffälligen Eigenschaft, z. B. der Farbe ab (Schwarzerde, Braunerde). Es wird bei er Benennung auch die Zugehörigkeit zu einer Landschaft herangezogen (z. B. Marsch).
[[Datei:Regenwurm1.jpg|thumb|center|'''Regenwurm''']]


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Fehlen Regenwümer im Boden, dann erfolgt der Abbau der toten Pflanzen viel langsamer. In den Wintermonaten zieht sich der Regenwurm in tiefere Bodenschichten zurück, wo er vor dem Frost geschützt ist. Große Regenwümer können zehn Jahre alt werden.
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Beispiel für einen Bodentyp mit einem weit verbreiteten  A-B-C- Profil
[[Bild:Soil profile.jpg]]


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In einem Terrarium werden verschiedenfarbige Humus- und Sandschichten wechselweise eingefült, welche von den eingesetzten Regenwümern kräftig gemischt werden. Durch das Gängesystem wird der Boden gelockert, Luft und Wasser können leichter eindringen. Dieser Vorgang kann nach einigen Tagen gut beobachtet werden. Vor der Fütterung soll die Blattmenge gewogen werden.
|- class="hintergrundfarbe6"
!Versuchsanstellung
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|Um einen Einblick in den Bodenkörper zu erhalten, müssen wir ein Loch in den Boden graben. Wichtig ist es, einen geeigneten Standort zu finden, wo sich der Boden ungestört entwickeln konnte.'''
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[[Datei:Regenwurmmaschine.jpg|300px|thumb|center|'''Regenwurmmaschine''']]
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!Untersuchungsmaterialien
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'''Untersuchungsmaterialien und Versuchsablauf'''
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1. Spaten


2.Messlatte oder Zentimetermaß
* Kleines Aquarium oder Glasscheiben im Rahmen Sandboden und Komposterde


3.Fotoapparat
* Laub als Nahrung 20 große Regenwümer evtl. Abdeckplane


4.Bestimmungstabelle für Bodentypen
'''Versuchsablauf'''


* a) Baue ein Beobachtungsgerät oder stelle ein Aquarium bereit.


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* b) Füle schichtweise humose Erde und Sandboden ein (ca. 5 cm je Schicht).
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!Versuchsablauf
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|a) Hebe mit dem Spaten eine Grube aus. Sie soll etwa 100 an breit, 150 cm lang und 120 bis 150 cm tief sein. Die Einstiegseite sollte schräg und gestuft sein.


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*c) Wenn nicht genügend Regenwümer miteingefült werden, dann grabe noch einige Regenwümer dazu aus (im Garten oder am Kompostplatz).
| b) Stich zu Beginn der Besichtigung die Profilwand nochmals frisch ab.


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* d) Wähle einen abgedunkelten, mäßig warmen Raum fü das Terrarium. Decke evtl. das Beobachtungsgerät seitlich mit Karton oder schwarzer Folie ab, Regenwümer scheuen das Licht. Halte die Erde mäßig feucht.
| c) Stelle die einzelnen Horizonte fest und miss die Mächtigkeit der Horizonte.


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* e) Füttere die Regenwümer täglich mit frischem, abgewogenem Laub (Briefwaage verwenden).
| d) Nimm Bodenproben für spätere Untersuchungen.


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* f) Beobachte regelmäßig den Boden über einen längeren Zeitraum.


'''Wir beobachten den Regenwurm bei seiner Wühlarbeit'''


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In die Vorbereitungen sollen die Schüer nach Möglichkeit voll miteinbezogen werden (z. B. beim Bau des Beobachtungsgerätes). Nach dem Einsetzen der Regenwümer können die Schüer keine sofortigen Beobachtungsergebnisse erwarten. Vielmehr ist die Pflege der Tiere (Nahrung, Temperatur, Feuchtigkeit) zu organisieren. Nach einigen Tagen werden die Schüer die Durchmischung der Bodenschichten feststellen können.
!Versuchsvorbereitung
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|Eine Profilgrube sollte vor der Besichtigung ausgehoben werden, weil ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich ist. Es ist wenig sinnvoll, mehrere Schüler an der Ausschachtung zu beteiligen, weil sie sich gegenseitig behindern würden. Es gibt Schulen, welche über eine ständige Profilwand verfügen, die im Bedarfsfall nur neu abgestochen werden muss. Diese Einrichtung ist sicherlich vorteilhaft.'''
* 1. Was hast du in diesem Experiment getan?
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* 2. Wie hat sich der Boden mit Regenwümern gegenüber dem Boden ohne Regenwümer verändert? Begründe!
!Durchführung des Unterrichts'''
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|Vor Ort ist es  die Aufgabe des Lehrers, Sachinformationen über die Eigenarten von Bodenprofilen zu geben. Hingegen können die Arbeiten der Diagnose und Dokumentation gut in Gruppenarbeit vergeben werden.'''


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* 3. Welche Nahrungsmenge haben die Regenwümer in einem Zeitraum von vier Wochen gefressen?
| '''Aufgaben für die Schüler:'''


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'''Weiterführender Link'''
|1.pH-Wert-Bestimmungen&nbsp; in den einzelnen Horizonten'''


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[[Bild:close-up of mole.jpg|120px|z]] [http://www.petita-und-titus.de/regenwurm.html ''' Regenwurmlinks''']
|2.Entnahme von Bodenproben für weitere Untersuchungen'''


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[[Kategorie:Koffer gepackt]]
|3.Vermessung der Horizonte und schriftliche Dokumentation'''
 
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|4.Entnahme und Fixierung des Bodenprofils'''
 
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|5.Bilddokumentation von der Profilwand'''
 
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!Thematische Auswertung'''
 
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|'''a)Ökologische Auswertung'''
 
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|Eine ökologische Auswertung dient dem Zweck, den Boden als Pflanzenstandort (und als Lebensraum für Bodentiere und Mikroorganismen) zu kennzeichnen und daraus Aussagen und Voraussagen für die Lebensbedingungen der Pflanzen und Tiere zu treffen.'''
 
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| '''Schwerpunkt Pflanzenwachstum'''
 
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|Aus den ermittelten Profileigenschaften ergeben sich Rückschlüsse auf die Durchwurzelbarkeit des Bodens, auf den Wasser-, Luft-, Wärme- und Nährstoffhaushalt. Bei mehrfacher Schichtung gilt unser Interesse zunächst der obersten Schicht: eine gute Durchwurzelbarkeit bleibt wirkungslos, wenn die darüber liegende Schicht verdichtet ist, so dass Pflanzenwurzeln sie nicht durchdringen knnen.'''
 
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| '''Besonders beachtenswert sind:'''
 
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| a) undurchlässige Steinbänder (z. B. Ortsteinschichten)'''
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| b) die Durchfeuchtung der Horizonte (jährliche Niederschlagsmenge beim Wetteramt erfragen)'''
 
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| c) Bodentemperatur (Messung besonders empfehlenswert bei landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden)'''
 
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| d) Nährstoffversorgung (speziell bei landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden)'''
 
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|b) '''Bodengenetische&nbsp; Deutung des Bodenprofils'''
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|Es ist ein bodentypisches Phänomen, dass der Boden seine eigene Entwicklungsgeschichte von Jahrtausenden selbst dokumentiert. Wir müssen nur die Zeichen (Färbung, Gestein, Profilaufbau etc.) richtig deuten.'''
 
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|}
 
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<imagemap>
Bild:close-up of mole.jpg|120px|zum Link
default [http://khs-kappeln.lernnetz.de/material/bio_2003/bio03_8.htm]
</imagemap>
 
!Biologie Leistungskurs 13.Jahrgang, 2003
 
Die Klaus-Harms-Schule als Teil eines städtischen Ökosystems
|}

Version vom 11. März 2017, 16:47 Uhr

Informationen zum Thema

Der Regenwurm wird auch als Baumeister des fruchtbaren Bodens bezeichnet. Er fordert die Humusbildung durch seine Wühl- und Fressarbeit. Er ist dabei nicht auf vorhandene Hohlräume angewiesen, er bohrt sich durch den Boden. Die Pflanzenwurzeln haben es jetzt leichter, wenn sie in tiefere Schichten vordringen wollen.

Der Wurmkot ist mit Schleimabsonderungen angereichert; dadurch werden die Bodenkrümel stabiler und der Boden verschlämmt nicht so leicht. In einem fruchtbaren Boden finden wir den Regenwurm in großer Anzahl. Etwa 200 - 400 Regenwümer leben auf dem Quadratmeter. Innerhalb von 24 Stunden muss der Regenwurm die Nahrung (abgestorbene Pflanzenteile) aufnehmen, die seinem Körpergewicht entspricht. Das zeigt, wie aktiv der Regenwurm im Boden ist, wie sehr er den Boden durchwühlen muss, um seine Nahrung zu finden.

Regenwurm

Fehlen Regenwümer im Boden, dann erfolgt der Abbau der toten Pflanzen viel langsamer. In den Wintermonaten zieht sich der Regenwurm in tiefere Bodenschichten zurück, wo er vor dem Frost geschützt ist. Große Regenwümer können zehn Jahre alt werden.

In einem Terrarium werden verschiedenfarbige Humus- und Sandschichten wechselweise eingefült, welche von den eingesetzten Regenwümern kräftig gemischt werden. Durch das Gängesystem wird der Boden gelockert, Luft und Wasser können leichter eindringen. Dieser Vorgang kann nach einigen Tagen gut beobachtet werden. Vor der Fütterung soll die Blattmenge gewogen werden.

Regenwurmmaschine

Untersuchungsmaterialien und Versuchsablauf

  • Kleines Aquarium oder Glasscheiben im Rahmen Sandboden und Komposterde
  • Laub als Nahrung 20 große Regenwümer evtl. Abdeckplane

Versuchsablauf

  • a) Baue ein Beobachtungsgerät oder stelle ein Aquarium bereit.
  • b) Füle schichtweise humose Erde und Sandboden ein (ca. 5 cm je Schicht).
  • c) Wenn nicht genügend Regenwümer miteingefült werden, dann grabe noch einige Regenwümer dazu aus (im Garten oder am Kompostplatz).
  • d) Wähle einen abgedunkelten, mäßig warmen Raum fü das Terrarium. Decke evtl. das Beobachtungsgerät seitlich mit Karton oder schwarzer Folie ab, Regenwümer scheuen das Licht. Halte die Erde mäßig feucht.
  • e) Füttere die Regenwümer täglich mit frischem, abgewogenem Laub (Briefwaage verwenden).
  • f) Beobachte regelmäßig den Boden über einen längeren Zeitraum.

Wir beobachten den Regenwurm bei seiner Wühlarbeit

In die Vorbereitungen sollen die Schüer nach Möglichkeit voll miteinbezogen werden (z. B. beim Bau des Beobachtungsgerätes). Nach dem Einsetzen der Regenwümer können die Schüer keine sofortigen Beobachtungsergebnisse erwarten. Vielmehr ist die Pflege der Tiere (Nahrung, Temperatur, Feuchtigkeit) zu organisieren. Nach einigen Tagen werden die Schüer die Durchmischung der Bodenschichten feststellen können.

  • 1. Was hast du in diesem Experiment getan?
  • 2. Wie hat sich der Boden mit Regenwümern gegenüber dem Boden ohne Regenwümer verändert? Begründe!
  • 3. Welche Nahrungsmenge haben die Regenwümer in einem Zeitraum von vier Wochen gefressen?

Weiterführender Link

z Regenwurmlinks