Wir erforschen den Boden/Wir weisen Bakterien mit dem Lichtmikroskop nach: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Phänomen ist allen Bakterien gemein: Sie sind einzeln nicht mit dem bloßen Auge erkennbar (Größe ca. 1/1 000 mm). Mit dem Mikroskop lässt sich diese Distanz überwinden; es ist der Einstieg in die vielfältige Welt der Mikroben. Unter dem Mikroskop soll Regenwurmkot untersucht werden, der eine hohe Bakterienkonzentration garantiert. Zwecks besserer Erkennbarkeit wird die bakterienhaltige Suspension mit Karbolfuchsin vorbehandelt
{{Boden|Kleine Bakterienkunde|Wir weisen Bakterien mit dem Plattengussverfahren nach}}
<!--{| class="prettytable"
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<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
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[[Bild:Fluorescence_microscop.jpg|thumb|400px|left|'''Modernes Lichtmikroskop''']]
[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]-->


 
'''Untersuchungsmaterialien'''
==Wir weisen Bakterien mit dem Lichtmikroskop nach==
 
 
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;"></span>'''Informationen zum Thema'''</div>
 
 
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|Ein Phänomen ist allen Bakterien gemein: Sie sind einzeln nicht mit dem bloßen Auge erkennbar (Größe ca. 1/1 000 mm). Mit dem Mikroskop lässt sich diese Distanz überwinden; es ist der Einstieg in die vielfältige Welt der Mikroben. Unter dem Mikroskop soll Regenwurmkot untersucht werden, der eine hohe Bakterienkonzentration garantiert. Zwecks besserer Erkennbarkeit wird die bakterienhaltige Suspension mit Karbolfuchsin vorbehandelt.
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;"></span>'''Untersuchungsmaterialien'''</div>
 
 
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* Mikroskop
* Mikroskop


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* Modernes Lichtmikroskop
* Modernes Lichtmikroskop
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* Karbolfuchsinlösung nach Ziel-Neelsen (Merck Art. 9 215)
* Karbolfuchsinlösung nach Ziel-Neelsen (Merck Art. 9 215)
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* mehrere ausgewachsene Regenwürmer
* mehrere ausgewachsene Regenwürmer
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;"></span>'''Versuchsablauf'''</div>
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| a) Streiche mit dem Zeigefinger den Darminhalt eines Regenwurms auf einen Objektträger.
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| b) Verdünne und verteile den Kotballen mit Wasser auf dem Objektträger.
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| c) Färbe die Proben mit Karbolfuchsinlösung.
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| d) Lass das Präparat trocknen und mikroskopiere dann.
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| e) Versuche Form und Färbung der Bakterien festzustellen.
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<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;"></span>'''Versuchsvorbereitung'''</div>
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| 1. Mikroskop bereitstellen
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| 2. Regenwürmer ausgraben und in einem Topf mit Erde aufbewahren.
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| 3. Für den nicht erfahrenen Lehrer empfiehlt sich ein Probeversuch.
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| 4. Der eigenständige Umgang mit dem Mikroskop stellt für den unerfahrenen Schüler ein erhebliches Problem dar und muss entsprechend eingeübt werden.
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<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment: "Wir weisen Bodenbakterien mit dem Lichtmikroskop nach" '''</span></div>
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| 1. Was hast du in diesem Experiment getan?


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'''Versuchsablauf'''
| 2. Wozu wird der Darminhalt eines Regenwurms als Probe für eine Bakterienuntersuchung genommen?
* a) Streiche mit dem Zeigefinger den Darminhalt eines Regenwurms auf einen Objektträger.


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* b) Verdünne und verteile den Kotballen mit Wasser auf dem Objektträger.
| 3. Warum muss das Präparat erst mit Karbolfuchsin angefärbt werden?


|}
* c) Färbe die Proben mit Karbolfuchsinlösung.


* d) Lass das Präparat trocknen und mikroskopiere dann.


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* e) Versuche Form und Färbung der Bakterien festzustellen.
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| style="vertical-align:top" |
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Bebrüten der Kulturen'''</span></div>


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| Temperaturen von 25 bis 30 °C sind für das Bakterienwachst optimal Für die Einhaltung der Temperatur eignen sich insbesondere spezielle Brutschränke. Die Bebrütungsdauer ist mit drei bis fünf Tagen anzusetzen (Strahlenpilze ca.&nbsp; 14 Tage).


|}


'''Versuchsvorbereitung'''
*1. Mikroskop bereitstellen


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* 2. Regenwürmer ausgraben und in einem Topf mit Erde aufbewahren.
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<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Herstellung der Verdünnungsreihe '''</span></div>


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* 3. Für den nicht erfahrenen Lehrer empfiehlt sich ein Probeversuch.
| In einem Gramm Boden leben zwischen einer Million und einer Milliarde Bakterien. Es ist unmöglich, auch nur den Bakteriengehalt von einem Gramm Boden unter dem Mikroskop auszuzählen. Pro Flächeneinheit muss die Anzahl der Bakterien stark herabgesetzt werden.


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* 4. Der eigenständige Umgang mit dem Mikroskop stellt für den unerfahrenen Schüler ein erhebliches Problem dar und muss entsprechend eingeübt werden.
| '''Verfahren für relativ geringe Keimzahlen'''


|-
'''Fragestellungen zum Themenbereich: Wir weisen Bodenbakterien mit dem Lichtmikroskop nach" '''
| '''1 g '''Boden mit bekanntem Wassergehalt wird in ein 100 ml Gefäß gegeben. Das ''Gefäß ''wird mit 0,l%iger Natriumpyrophosphatßsung bis zur Eichmarke aufgefüllt. ßsung schütteln!
* 1. Was hast du in diesem Experiment getan?


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* 2. Wozu wird der Darminhalt eines Regenwurms als Probe für eine Bakterienuntersuchung genommen?
| Von dieser Bodensuspension (Verdünnung 1 100) werden 10 ml mit einer sterilen Pipette entnommen und wieder in ein 1-Liter-Gefäß übergeführt und aufgefüllt (Verdünnung 1 : 10 000). ßsung schütteln!


|}
* 3. Warum muss das Präparat erst mit Karbolfuchsin angefärbt werden?
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[[Image:Verdünnungsreihe.jpg|700px]]
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'''Bebrüten der Kulturen'''
[[Bild:Keimzahlen.jpg|500px]]
Temperaturen von 25 bis 30 °C sind für das Bakterienwachstum optimal Für die Einhaltung der Temperatur eignen sich insbesondere spezielle Brutschränke. Die Bebrütungsdauer ist mit drei bis fünf Tagen anzusetzen (Strahlenpilze ca.&nbsp; 14 Tage).


</center>
'''Herstellung der Verdünnungsreihe '''
In einem Gramm Boden leben zwischen einer Million und einer Milliarde Bakterien. Es ist unmöglich, auch nur den Bakteriengehalt von einem Gramm Boden unter dem Mikroskop auszuzählen. Pro Flächeneinheit muss die Anzahl der Bakterien stark herabgesetzt werden.


'''Verfahren für relativ geringe Keimzahlen'''
'''1 g '''Boden mit bekanntem Wassergehalt wird in ein 100 ml Gefäß gegeben. Das ''Gefäß ''wird mit 0,l%iger Natriumpyrophosphatßsung bis zur Eichmarke aufgefüllt. Lösung schütteln!


{| width="100%"
Von dieser Bodensuspension (Verdünnung 1:100) werden 10 ml mit einer sterilen Pipette entnommen und wieder in ein 1-Liter-Gefäß übergeführt und aufgefüllt (Verdünnung 1 : 10 000). Lösung schütteln!
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<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Verfahren für eine hohe Verdünnung (Zehntelungsverfahren) '''
</span></div>


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[[Image:Verdünnungsreihe.jpg|thumb|700px|center|'''Verdünnungsreihe''']]
| Von jeder Verdünnung erhält man neun gleiche Abmessungen, während die zehnte zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe dient. Das Gesamtvolumen wird um 10 % grol3er als theoretisch erforderlich gewählt, damit das letzte Teilvolumen besser einpipettiert werden kann.


|}


[[Bild:Keimzahlen.jpg|thumb|600px|center|'''Keimzahlen''']]


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<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Beispiel'''
</span></div>


'''Verfahren für eine hohe Verdünnung (Zehntelungsverfahren) '''
Von jeder Verdünnung erhält man neun gleiche Abmessungen, während die zehnte zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe dient. Das Gesamtvolumen wird um 10 % großer als theoretisch erforderlich gewählt, damit das letzte Teilvolumen besser einpipettiert werden kann.


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'''Beispiel'''<br>
1,1 g Boden werden mit 108,9 ml Natriumpyrophosphatlösung versetzt. Von dieser Verdünnungsstufe (1: 100) werden wieder 9 Reagenzgläser mit je 10 ml Suspension abgefüllt. Weitere 11 ml dienen zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe.


| 1,1 g Boden werden mit 108,9 ml Natriumpyrophosphatßsung versetzt. Von dieser Verdünnungsstufe (1: 100) werden wieder 9 Reagenzgläser mit je 10 ml Suspension abgefüllt. Weitere 11 ml dienen zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe.


|}
{{Boden}}

Aktuelle Version vom 24. Februar 2019, 09:56 Uhr

Ein Phänomen ist allen Bakterien gemein: Sie sind einzeln nicht mit dem bloßen Auge erkennbar (Größe ca. 1/1 000 mm). Mit dem Mikroskop lässt sich diese Distanz überwinden; es ist der Einstieg in die vielfältige Welt der Mikroben. Unter dem Mikroskop soll Regenwurmkot untersucht werden, der eine hohe Bakterienkonzentration garantiert. Zwecks besserer Erkennbarkeit wird die bakterienhaltige Suspension mit Karbolfuchsin vorbehandelt

Modernes Lichtmikroskop

Untersuchungsmaterialien

  • Mikroskop
  • Objektträger
  • Glasstab zum Verrühren des Substrats
  • Bunsenbrenner
  • Modernes Lichtmikroskop
  • Karbolfuchsinlösung nach Ziel-Neelsen (Merck Art. 9 215)
  • Ölimmersionszubehör
  • mehrere ausgewachsene Regenwürmer

Versuchsablauf

  • a) Streiche mit dem Zeigefinger den Darminhalt eines Regenwurms auf einen Objektträger.
  • b) Verdünne und verteile den Kotballen mit Wasser auf dem Objektträger.
  • c) Färbe die Proben mit Karbolfuchsinlösung.
  • d) Lass das Präparat trocknen und mikroskopiere dann.
  • e) Versuche Form und Färbung der Bakterien festzustellen.


Versuchsvorbereitung

  • 1. Mikroskop bereitstellen
  • 2. Regenwürmer ausgraben und in einem Topf mit Erde aufbewahren.
  • 3. Für den nicht erfahrenen Lehrer empfiehlt sich ein Probeversuch.
  • 4. Der eigenständige Umgang mit dem Mikroskop stellt für den unerfahrenen Schüler ein erhebliches Problem dar und muss entsprechend eingeübt werden.

Fragestellungen zum Themenbereich: Wir weisen Bodenbakterien mit dem Lichtmikroskop nach"

  • 1. Was hast du in diesem Experiment getan?
  • 2. Wozu wird der Darminhalt eines Regenwurms als Probe für eine Bakterienuntersuchung genommen?
  • 3. Warum muss das Präparat erst mit Karbolfuchsin angefärbt werden?

Bebrüten der Kulturen Temperaturen von 25 bis 30 °C sind für das Bakterienwachstum optimal Für die Einhaltung der Temperatur eignen sich insbesondere spezielle Brutschränke. Die Bebrütungsdauer ist mit drei bis fünf Tagen anzusetzen (Strahlenpilze ca.  14 Tage).

Herstellung der Verdünnungsreihe In einem Gramm Boden leben zwischen einer Million und einer Milliarde Bakterien. Es ist unmöglich, auch nur den Bakteriengehalt von einem Gramm Boden unter dem Mikroskop auszuzählen. Pro Flächeneinheit muss die Anzahl der Bakterien stark herabgesetzt werden.

Verfahren für relativ geringe Keimzahlen 1 g Boden mit bekanntem Wassergehalt wird in ein 100 ml Gefäß gegeben. Das Gefäß wird mit 0,l%iger Natriumpyrophosphatßsung bis zur Eichmarke aufgefüllt. Lösung schütteln!

Von dieser Bodensuspension (Verdünnung 1:100) werden 10 ml mit einer sterilen Pipette entnommen und wieder in ein 1-Liter-Gefäß übergeführt und aufgefüllt (Verdünnung 1 : 10 000). Lösung schütteln!

Verdünnungsreihe


Keimzahlen


Verfahren für eine hohe Verdünnung (Zehntelungsverfahren) Von jeder Verdünnung erhält man neun gleiche Abmessungen, während die zehnte zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe dient. Das Gesamtvolumen wird um 10 % großer als theoretisch erforderlich gewählt, damit das letzte Teilvolumen besser einpipettiert werden kann.

Beispiel
1,1 g Boden werden mit 108,9 ml Natriumpyrophosphatlösung versetzt. Von dieser Verdünnungsstufe (1: 100) werden wieder 9 Reagenzgläser mit je 10 ml Suspension abgefüllt. Weitere 11 ml dienen zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe.